Zum Stand und der weiteren Planung der Umstellung der Betriebssysteme auf Computern der Stadtverwaltung meint Ingo Sasama, Stadtrat und verwaltungspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen: "Am 8. April 2014 wird Microsoft seinen Support für das Betriebssystem Windows XP einstellen und somit ab diesem Stichtag keinerlei Updates zur Schließung auftretender Sicherheitslücken mehr zur Verfügung stellen."
Er sieht Gefahr im Verzug. “Windows XP gilt bereits heute als das System, welches am häufigsten virtuellen Bedrohungen ausgesetzt ist. Erst kürzlich wurde das bundesweite ‘abfischen’ von Millionen E-Mail-Adressen und Passwörtern von Computernutzern bekannt. Vor diesem Hintergrund erscheint uns die Ankündigung der Stadtverwaltung, dass die Umstellung auf Windows 7 noch bis zum ersten Quartal 2015 andauern wird, äußerst fragwürdig”, erklärt Sasama. “Zudem sind nach unserer Kenntnis noch zahlreiche Eigenbetriebe durch eigene Hard- und Softwarebeschaffung und -pflege nicht im standardisierten Schutzbereich der Stadt über die LeCos abgesichert. Diese Eigenverantwortung lässt den Eigenbetrieben vielerlei Möglichkeiten, bindet jedoch andererseits viel Zeit und personelle Ressourcen in den Betrieben. Ein dahingehend gemeinsamer Support durch die städtische IT-Tochter LeCos wäre daher aus unserer Sicht wünschenswert und mit einem Mehrwert für alle Beteiligten verbunden.”
Vor dem Hintergrund dieser Problematiken hat die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Anfrage an den Oberbürgermeister gerichtet, welche in der Ratsversammlung am 19. März zur Beantwortung steht.
Die Anfrage der Grünen:
1. Wie schätzen Sie die Gefahr durch den noch nicht abgeschlossenen Umtausch der Betriebssysteme nach dem 08.04.2014 für die Daten- und Informationssicherheit auf den Computern innerhalb der Stadtverwaltung und der Eigenbetriebe der Stadt ein und welche Vorkehrungen wurden dahingehend bereits getroffen und welche sind noch geplant?
2. Wann wurde damit begonnen, die PCs in der Stadtverwaltung mit einer aktuellen Windows-Version auszustatten, wie ist der dahingehend aktuelle Fortschritt zu bewerten und wie gestaltet sich der weitere zeitliche Ablauf?
3. Welche Unterstützung erhalten die Eigenbetriebe der Stadt Leipzig bei der Umstellung auf ein neues Betriebssystem und wie ist der Umsetzungsstand zu bewerten?
4. Wird die Stadt Leipzig den kostenpflichtigen “Premier Supportvertrag” für Rechner, die auch nach dem 08.04.2014 noch mit dem Betriebssystem Windows XP arbeiten, nutzen und welche finanzielle Aufwendungen sind hierfür notwendig?
5. Wurde eine Umstellung aller Rechner auf die voraussichtlich finanziell günstigere Variante Windows 8.1 erwogen und warum wurde dies ggf. verworfen?
6. Wurde geprüft, ob der Einsatz eines Open-Source-Betriebssystems (bspw. Linux) in Stadtverwaltung und/oder Eigenbetrieben sinnvoll und möglich ist, welche Einsparungen (u.a. Windows-Lizenzen) oder welche Mehraufwendungen (u.a. durch Schulungen und Umstellung aller Vorlagen und Fachverfahren) wären damit verbunden und welche Gründe haben letztlich dagegen gesprochen?
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