Wie viele andere Leipziger Medien dieser Tage steht der Jahrestag der Völkerschlacht auch in der aktuellen Straßenzeitung KiPPE, die seit Montag erhältlich ist, im Mittelpunkt. Die Völkerschlacht, genauer deren 200. Jahrestag, hat Leipzig fest im Griff. Natürlich ist das Thema wichtig und würdig, seiner zu gedenken, doch lässt das "Jubiläum" fast nichts aus. Sogar ein "Monarchenball" in historischen Kostümen soll rauschende Feierstimmung vermitteln.

Das Fernsehen wiederum berichtet “live” in regelmäßigen “Topnews” von den Etappen der Schlacht. Die Vermarktung scheint total. Die Straßenzeitung KiPPE kann dem Jubiläums-Trubel nicht ganz folgen und will in ihrem Titelthema dagegenhalten, indem sie über das historische Ereignis aus anderer Perspektive sachlich und kritisch reflektiert sowie auch Leipzigerinnen und Leipziger mit ihren Meinungen zu Wort kommen lässt.

Und so lauten denn die Überschriften zu diesem kolossalen Thema: “Leipzig 1813 – Die Völkerschlacht zur Mahnung wacht”, “1813. Erinnerungen – Menschen, hineingeworfen in einen Abgrund”, “Der Koloss und seine Vervollkommnung” und “Mahnendes Beispiel oder Event? – Leipziger Meinungen zur Völkerschlacht”.
Und aktuell nicht nur, weil er den großen Roman “Völkerschlachtdenkmal” schrieb, ist auch Erich Loest, dessen Tod nicht nur die Leipziger Literaturwelt erschütterte: “Geschichte die noch qualmt – Mit Erich Loest verliert Leipzig einen großen Erzähler” heißt es im Heft.

Ein anderes kulturelles Ereignis der Stadt Leipzig neigt sich dem Ende zu: das Wagner-Jubiläum. Die Serie “Richard Wagner und Leipzig” in der KiPPE findet nun ihr Ende und beschäftigt sich im letzten Teil mit der Versöhnung des Komponisten und seiner Heimatstadt. Noch ein Kalenderblatt: “Großzügiger Gönner vergangener Zeit: Franz Dominic Grassi”.

Und die Gegenwart kommt natürlich auch drin vor: Flaschensammler sind in Leipzig keine Seltenheit. Sie sammeln nicht, weil sie Umweltaktivistin sind, sondern weil sie das Geld brauchen. Ein Betroffener berichtet hautnah von seiner abendlichen Suche nach stehen gelassenen Getränkeflaschen. Außerdem berichtet die KiPPE über die bundesweite Aktion “Pfand gehört daneben!”

Neue Spielzeit, neuer Intendant. Die KiPPE stellt Programmhöhepunkte und Neuigkeiten des Schauspielhauses, aber auch anderer Bühnen vor. Und “40 Jahre Jazzclub” wird gewürdigt. Ein Heft voller Leipzig-Themen. Es lohnt sich also wieder, den Straßenverkäufern dioe 1,60 Euro in die Hand zu drücken. Jedes verkaufte Exemplar bringt ihnen 70 Cent.

www.kippe-leipzig.de

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