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Von außen schön bunt: die Schule am Adler. Foto: Marko Hofmann
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Gerade an Sachsens Oberschulen dünnt das Fremdensprachenangebot aus, Auslosungen werden immer öfter zur Regel

Eigentlich hatten CDU und FDP einst mit breiter Brust verkündet, sie wollten die sächsischen Mittelschulen besser machen, aufwerten und den Kindern die Chance geben, auch noch nach der 6. Klasse ans Gymnasium zu wechseln. Der neue schmucke Titel Oberschule sollte dafür stehen. Aber man macht eine Schule nicht besser, wenn man spart, kürzt und nicht mal genügend Fremdsprachenlehrer hat.

Gerade in Leipzig haben viele junge Lehrkräfte sofort wieder gekündigt. Foto: Ralf Julke
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In Leipzig kündigen neu angestellte Lehrer am häufigsten

Das war dann schon heftig, was die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Landtag, Cornelia Falken, jetzt aus einer Antwort der Kultusministerin erfuhr: Gerade Leipziger Schulen scheinen mittlerweile ein Problem zu haben, für Lehrer noch attraktiv zu sein. Hier gab es im neuen Schuljahr schon die meisten Kündigungen von Lehrern im sächsischen Vergleich.

Kinder mit Migratonshintegrund scheitern öfter im sächsischen Bildungssystem. Montage: L-IZ
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Sächsisches Sparschulsystem macht Migrantenkindern einen Bildungserfolg richtig sauer

Manchmal hat man – wohl zu Recht – das Gefühl, dass das sächsische Landesamt für Statistik bestimmte Zahlen zur Entwicklung im Freistaat auch deshalb herausgibt, um die Regierung endlich aus ihrem Dornröschenschlaf zu wecken. Das hilft zwar wenig, weil die Regierungsfraktionen trotzdem ihren alten Trott weitermachen. Aber die Mahnung ist deutlich: Integration erlangt man nur durch Bildung.

Protest gegen die sächsische Lehrerpolitik im Jahr 2012. Foto: Marko Hofmann
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Auch im Doppelhaushalt 2017/2018 stehen bisher nicht genügend Gelder, um junge Lehrer für Sachsen begeistern zu können

Eigentlich müsste die wichtigste Frage im Dresdner Kultusministerium jetzt lauten: „Wo kriegen wir jetzt Lehrer her?“ Denn eines hat der mittlerweile katastrophale Start ins Schuljahr 2016/2017 ja gezeigt: Sachsen ist nicht mehr in der Lage, seinen Lehrerbedarf zu decken. Aus vielerlei Gründen. Einer ist: Die Kultusministerin will es gar nicht.

Zumindest am Schulgebäude hübsch getrennt. Foto: Marko Hofmann
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In Sachsen verhindert die Kultusbürokratie eine echte Modernisierung der Schule

Sachsen könnte ein liebenswertes Land sein. Auch ein modernes. Eines, in dem Lehrer geachtet werden und Schüler gern zur Schule gehen. Aber das alles ist Sachsen nicht. Und daran sind weder Lehrer noch Schüler schuld, sondern eine Regierung, die schon Kinder teilt in Erwünschte und Unerwünschte. „Null Bock“ hat immer eine Ursache – und die heißt immer: Arroganz und Ignoranz. Jetzt hat mal ein Gericht dieser Art Politik widersprochen.

Das Dynamikranking im „Bildungsmonitor“: Sachsen stagniert. Screenshot: L-IZ
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Ein Möchtegern-Sieger Sachsen mit einem Bildungssystem auf Verschleiß

Man muss eigentlich nicht lange suchen, um herauszufinden, warum ausgerechnet Sachsen auch im "Bildungsmonitor 2016" der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) Platz 1 belegte. Mit sozial hat weder die Initiative noch der "Bildungsmonitor etwas zu tun. Im Gegenteil: Er zeigt immer deutlicher, wie man mit "Effizienz" ein Bildungssystem zerstört.

Zumindest am Schulgebäude hübsch getrennt. Foto: Marko Hofmann
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Sparkonzepte der sächsischen Regierung produzieren immer mehr Löcher bei der Sicherung des Lehrernachwuchses

Es ist nicht nur hochgradig peinlich, was Sachsens Kultusministerin zum Schuljahrsbeginn 2016 eingestehen musste, es ist das Eingeständnis eines systematischen Versagens. Dem Freistaat Sachsen gelingt es nicht mehr, genügend Lehrer für den Schuldienst einzustellen. Und das liegt nicht - wie Brunhild Kurth so selbstsicher erklärte - am Arbeitsmarkt, auf dem „wir nicht die Lehrerinnen und Lehrer, die wir benötigen – weder in Quantität noch in Qualität finden.“

Richtfest für den Neubau der Grundschule forum thomanum. Foto: forum thomanum Leipzig
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In den Winterferien soll die neue Schule im forum thomanum fertig sein

So langsam nimmt der Campus forum thomanum an der Sebastian-Bach-Straße Gestalt an. Am Freitag, 12. August, wurde - ein Jahr nach der Grundsteinlegung - offiziell Richtfest für die neue Grundschule gefeiert. Das ehemalige Gemeindehaus der Lutherkirche in der Schreberstraße 5 wird zum Hort für die Grundschule forum thomanum umgestaltet. Die Grundschule wird auf dem angrenzenden Grundstück, Sebastian-Bach-Straße 1, derzeit neu gebaut.

Echte Arbeitsmaterialien: gestapelte Schulbücher. Foto: Marko Hofmann
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Grüne haben mal nach den fließenden Grenzen zwischen gesponserten Lernmitteln und Unternehmens-PR in Sachsens Schulen gefragt

In Sachsens Schulen geht so Manches vor sich, was nicht nur Eltern verblüfft. Nicht nur elektronische Geräte aller Art tauchen auf, weil irgendjemand überzeugt ist, dass zum Lernen auch moderne Geräte gehören. Auch gesponserte Lehr- und Lernmaterialien schlüpfen in den Unterricht, wo das Geld der Kommunen knapp ist. Und dann? Dann beginnen die Grenzen zwischen PR und Bildung zu verschwimmen.

Die Welt am Draht. Foto: Alexander Böhm
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Grüne wollen unbedingt Open Educational Ressources (OER) in sächsischen Schulen

Der Glaube daran, dass technische Geräte und clevere Software in der Schule beim Lernen helfen könnten, ist unerschütterlich. Natürlich ist es eine Art Fortschrittsglaube, der da nachfragt und moderne Technik in den Schulen fordert. Diesmal war es die Grünen-Fraktion im Sächsischen Landtag, die nach „Open Educational Ressources“ und deren Einsatz in sächsischen Schulen gefragt hat.

Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Alexander Böhm
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Gremien verständigen sich auf Eckdaten für neues Rektorverfahren

Der Zeitplan für den neuen Anlauf im Rektorverfahren an der Universität Leipzig steht: Ende des Monats soll der Ausschreibungstext für die Stelle veröffentlicht werden; für Januar 2017 ist die Wahl im Erweiterten Senat geplant. Im ersten Versuch war die Rektorwahl an Streitigkeiten zwischen den Hochschulgremien und dem Rückzug zweier Kandidaten gescheitert.

Uni-Rektorin Schücking muss weder mit rechtlichen noch mit disziplinarischen Folgen rechnen. Foto: Ralf Julke
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Kein Ermittlungsverfahren gegen Uni-Rektorin Schücking

Anfang des Jahres hatte der Mann einer AfD-Landtagsabgeordneten Anzeige gegen Uni-Rektorin Schücking erstattet. Der Vorwurf lautete auf Untreue. Nun steht fest, dass die Staatsanwaltschaft kein Ermittlungsverfahren einleiten wird. In ein anderes Verfahren könnte derweil bald wieder Bewegung kommen: die Rektorsuche an der Universität.

Das neue DSW Journal beschäftigt sich mit regionaler Vernetzung von Hochschulen. Montage: L-IZ
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Politisch verordnete Top-down-Modelle haben auch in Sachsen nicht funktioniert

Es ging ja drunter und drüber mit der Exzellenzinitiative des Bundesbildungsministeriums, bei der Eliteuniversitäten gekürt und Exzellenz-Cluster besonders gefördert wurden. Die Uni Leipzig scheiterte bei der Bewerbung um den Titel Elite-Universität, die TU Dresden hat ihn bekommen. Aber was lief da schief, fragt die aktuelle Ausgabe des Magazins des Deutschen Studentenwerks „DSW Journal“.

Seit 2012 Dauerthema in Sachsen: Lehrer fehlen. Foto: Marko Hofmann
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So langsam hat auch die SPD die Nase voll vom Lavieren der CDU beim Thema Lehrereinstellungen

Einen kleinen Einblick, wie schwer es dem kleinen Koalitionspartner SPD fällt, den schweren Koloss CDU zur Änderung einer seit Jahren praktizierten verhängnisvollen Politik zu bewegen, gab am Dienstag, 21. Juni, die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sabine Friedel. Kurz zuvor hatte Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) zugeben müssen, dass sie über 200 Lehrerstellen zum Schuljahresbeginn nicht besetzen kann.

Protestbanner mit der Mahnung Lehrstellen KEINE Leerstellen1
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Kultusministerin Brunhild Kurth kann den zunehmenden Lehrermangel in Sachsen nicht mehr kaschieren

Da hilft auch kein Schönreden mehr, kein Zeigen mit dem Finger auf andere. Seit vier Jahren ist Brunhild Kurth (CDU) Kultusministerin in Sachsen. Vier Jahre lang hat sie es irgendwie geschafft, die Löcher zu stopfen in Sachsens Schulen. Mehr schlecht als recht. Doch am Donnerstag, 16. Juni, musste sie vor dem Hauptpersonalrat der sächsischen Lehrer Farbe bekennen. Die Löcher lassen sich nicht mehr stopfen.

Katharina Schenk (SPD)
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Juso-Vorsitzende fordert von Sachsens Kultusministerin eine echte Ãœberarbeitung ihres Schulgesetzentwurfes

In der „Sächsischen Zeitung“ vom 25. Mai versuchte Sachsens Schulministerin Brunhild Kurth einmal zu erklären, warum ihr vorgelegter Entwurf zum neuen Schulgesetz nicht wirklich so neu aussieht und warum Koalitionspartner SPD schon angekündigt hat, dass dieser Entwurf noch gründlich überarbeitet werden müsse. Und dabei trat sie der SPD gleich noch einmal ordentlich auf die Füße.

Kein Politiker in Sachsen kann sagen, er habe es nicht gewusst: Schülerprotest von 2012. Foto: Marko Hofmann
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Sachsens Lehrer fühlen sich überlastet – bald auch Streikaktionen in Leipzig

Innerhalb von knapp fünf Wochen haben 4909 Personen einen Appell der GEW Sachsen für ein Sofortprogramm zur Lehrkräftegewinnung und zur Qualitätssicherung für die sächsischen Schulen unterzeichnet. „Sie leiden vor allem unter Bürokratie, Zeitmangel und Klassengrößen“, so Sachsens GEW-Chefin Uschi Kruse (58) gestern auf einer Pressekonferenz der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.

Hauptgebäude der Uni Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
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Hochschulentwicklungsplanung braucht auch in Sachsen Transparenz und mehr Mitbestimmung

Kann man eigentlich steuern, was junge Leute studieren, wenn sie nach Sachsen kommen? Ob sie sogar das „Richtige“ studieren und das auch noch mit Erfolg? Das war eigentlich das mitschwingende Thema am Montag, 9. Mai, im Wissenschaftsausschuss des Sächsischen Landtags, wo die öffentliche Anhörung zum Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen „Umfassendes Fächermonitoring als Grundlage für Hochschulentwicklungsplanung einführen“ stattfand.

Kultusministerin Brunhild Kurth. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
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Nicht nur der Opposition ist das neue Schulgesetz für Sachsen nicht innovativ genug

Was passiert eigentlich in einer Demokratie, wenn Beteiligung zur Farce wird und eine Regierung mit aller Beharrlichkeit an alten Zielentwürfen festhält, die nicht mehr zeitgemäß sind, und Kontrolle einfach nicht aus der Hand geben will? Zum zweiten Mal hat die Sächsische Regierung am 4. Mai ihren Entwurf für ein neues Schulgesetz vorgelegt. Der ähnlich altbacken aussieht wie der erste.

Protestbanner mit der Mahnung Lehrstellen KEINE Leerstellen1
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Personaldecke voller Löcher, an jeder sechsten Leipziger Schule ist der lehrplanmäßige Unterricht nicht vollständig abgesichert

100 Prozent Personalabdeckung im Grundbereich der sächsischen Schulen - das heißt nichts anderes als: Hier wird haarscharf auf Kante geplant. Nicht mehr. An etlichen Schulen sogar weniger, wie jetzt eine Landtagsanfrage der bildungspolitischen Sprecherin der Grünen-Fraktion, Petra Zais, ergab. Und gerade Schulen in Leipziger Problemvierteln sind betroffen.

Abendbeleuchtung an der Uni Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
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Gesetzentwurf der Linksfraktion zur Neuregelung der Rektor_innenwahl in Sachsen erstmals behandelt

Normalerweise würden auch Rektorenwahlen in Sachsen kein Problem darstellen – auch nicht mit dem aktuell gültigen „Hochschulfreiheitsgesetz“. Wenn die Menschen in Machtpositionen auch fähig wären zu Kommunikation und Abstimmung. Sind sie aber oft nicht, wie der Hochschulrat der Uni Leipzig ja in der gründlich gescheiterten Rektorwahl 2015 durchexerzierte. Und weil das so ist, beantragt die Linke im Landtag eine klitzekleine Änderung.

Seit 2012 Dauerthema in Sachsen: Lehrer fehlen. Foto: Marko Hofmann
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Sachsen tut sich auch 2016 schwer, Lehrer aus anderen Bundesländern einzustellen

Sachsen hat zwar ein gewaltiges Problem, genügend Lehrer zu finden. Aber wenn es drauf ankommt, zeigt sich das Kultusministerium noch immer so wählerisch, als hätte es alle Zeit der Welt. Petra Zais, die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, schüttelt nur den Kopf. Sie hat nachgefragt und staunt nur, wie kompliziert es ist, in Sachsen Lehrer zu werden.

Von außen schön bunt: die Schule am Adler. Foto: Marko Hofmann
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Auf Kante gespartes Bildungssystem sorgt für ungleiche Verteilung von Bildungschancen in Sachsen

Auch Petra Zais, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Sächsischen Landtag, kommt zum selben Ergebnis wie die L-IZ: Die Bildungskarrieren der sächsischen Schüler hängen extrem davon ab, wo sie wohnen. „Die Bildungschancen sind in Sachsen höchst ungleich verteilt. Es macht einen enormen Unterschied, in welchem Landkreis oder Stadtteil man zur Schule geht und welches Geschlecht man hat“, stellt sie fest.

Schule am Floßplatz. Foto: Marko Hofmann
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Am Ende entscheidet wieder der Wohnort darüber, ob Kinder aufs Gymnasium gehen oder auf die Oberschule

„Von rund 28.000 Grundschülern der 4. Klassen an öffentlichen Schulen haben 47 Prozent (13.000 Schüler) in diesem Jahr eine Bildungsempfehlung für das Gymnasium und beinahe 53 Prozent (14.500 Schüler) für die Oberschule erhalten“, meldete das Sächsische Kultusministerium am 21. März. Aber das waren nur die sächsischen Zahlen. Wie sah es eigentlich wieder für Leipzig aus? Schön, dass Landtagsabgeordnete immer noch neugierig sind.

Thomas Fabian (SPD). Foto: L-IZ.de
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1.649 Schüler lernen schon in Leipziger DaZ-Klassen, Bedarf wächst weiter

Leipzigs Schulen sind ja nicht nur voll, sie sind rappelvoll. Und eigentlich reichen die verfügbaren Klassenräume schon längst nicht mehr, so dass Sozialbürgermeister Thomas Fabian gleich ganze Ladungen von Modulen bestellt hat, die an diversen Schulen zusätzlich aufgebaut werden, um vor allem DaZ-Klassen unterzubringen: Schulklassen im Rahmen von „Deutsch als Zweitsprache“. Ein CDU-Stadtrat hatte da mal ein paar Fragen.

Protest von Archäologen und Theaterwissenschaftlern im Campus der Uni Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Stellenabbau an Sachsens Hochschulen ist ab 2017 erst einmal gestoppt

Kommt jetzt endlich Ruhe in die sächsischen Hochschulen und Universitäten? Nach fünf Jahren hektischer Anpassungsmaßnahmen? So ähnlich jedenfalls klang es, als am Dienstag, 15. März, die Staatsregierung die Eckwerte zur Hochschulentwicklungsplanung für Sachsen vorstellte. Immerhin geht es um ein Ende des 2011 verkündeten Stellenabbaus und die Schaffung verlässlicher Strukturen über das Jahr 2020 hinaus.

2020 soll die Grundschule ausziehen, dann wird die Schule am Adler komplett zur Oberschule. Foto: Marko Hofmann
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Leipzig muss mindestens 14 weitere Schulen ans Netz bekommen, um die steigenden Schülerzahlen aufzufangen

Im Februar ging es ja im Leipziger Stadtrat hoch her, wurde eifrig diskutiert, ob man den Gordischen Knoten beim Schulhausbau nun mit der stadteigenen Gesellschaft LESG endlich gelöst bekommt oder mit privaten Bauherren. Am Ende gab es ein Sowohl-als-auch. Und am Mittwoch, 9. März, hat Sozialbürgermeister Thomas Fabian nun mal erzählt, worum es eigentlich geht. Zum Beispiel um viel zu niedrige Prognosen.

Protestplakate der Leipziger Archäologen. Foto: FSR Archäologie der Uni Leipzig
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Fachschaftsrat Archäologie kritisiert die noch immer nicht geklärte personelle Sicherung der Lehre

Eigentlich soll Leipzigs Universität ihre Klassische Archäologie nicht verlieren. Diese ist zwar von den 2011 verordneten Stellenkürzungen an sächsischen Hochschulen betroffen, aber jetzt darf sie wieder immatrikulieren, lässt der Fachschaftsrat Archäologie verlautbaren. Nur wie die Lehre künftig gesichert werden soll, das scheint noch immer nicht klar zu sein.

Studienberechtigtenzahlen in Sachsen 2010 bis 2015. Grafik: L-IZ
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Zahl sächsischer Studienberechtigter hat den Wert von 2010 wieder übertroffen

Eine Angst trieb die sächsische Regierung seit 2009 um und war auch mit dem Regierungswechsel 2014 noch nicht erledigt: Kann Sachsen den Hochschulpakt bis 2020 erfüllen oder nicht? Der Hochschulpakt, mit dem der Bund seit 2007 die Länder unterstützt, sollte die nötigen Hochschulkapazitäten für die gestiegenen Studierendenzahlen bis 2020 sichern. Aber das war in Sachsen nicht so sicher, seit die Studienberechtigtenzahlen hier ab 2011 abstürzten.

Seit 2012 Dauerthema in Sachsen: Lehrer fehlen. Foto: Marko Hofmann
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Sächsische Knauserpolitik verprellt junge Lehrer, 71 Stellen konnten zum 1. Februar nicht besetzt werden

Und wieder stellt sich heraus, dass Sachsen es nicht schafft, genügend Lehrer einzustellen. Zwar sollte die Einstellung neuer Lehrer im Schuljahr 2015/2016 deutlich anziehen. Doch selbst von den geplanten 760 neuen Lehrkräften fehlen 71. Da ist nicht nur der LandesSchülerRat Sachsen entsetzt, der erst am 23. Februar zum Termin bei Bildungsministerin Brunhild Kurth gewesen war.

Die Universität Leipzig zeigt Flagge: Heute Vormittag wurden drei dieser Banner am Neuen Augusteum angebracht. Foto: Tobias Eckart/Universität Leipzig
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Die AfD mag Unirektorin Schücking nicht

Unirektorin Beate Schücking hatte in den vergangenen Wochen allerhand Grund zur Freude. Die gescheiterte Rektorwahl durfte sie, die Nicht-Nominierte, als Erfolg werten. Zudem feierte sie im Januar ihren 60. Geburtstag. Letzteres könnte jedoch bald ein Nachspiel haben: Aus dem Umfeld der AfD wurde wegen des Verdachts der Untreue Anzeige gegen sie erstattet. Schücking soll auf Kosten der Steuerzahler gefeiert haben, so der Vorwurf. Es ist nicht das erste Mal, dass die AfD die hiesige Universität und ihr Personal ins Visier nehmen.

Tayyar Kojak, Hans-Joachim Maaz und Beate Tischer im Gespräch. Foto: Ernst-Ulrich Kneitschel
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Lob der Omegas: Psychologe Maaz ruft zum „Überwinden von Denkverboten“ auf + Video

LeserclubWeniger demonstrieren, mehr diskutieren. Vielleicht könnte man so die Gedanken des angesehenen Psychologen und Buchautors Hans-Joachim Maaz vom Abend des 3. Februar bei seinem Vortrag an der Volkshochschule Leipzig zusammenfassen. Der Psychologe betonte die Notwendigkeit, auch mit Ansichten in den Dialog zu treten, die dem eigenen Verständnis widersprechen. In der Konsequenz heißt das für ihn, nach den sachlichen Anfragen hinter fremdenfeindlichen Äußerungen zu suchen und diese aufzugreifen. Gegendemonstrationen, wie von No Legida in Leipzig, vertiefen die Spaltung.

Schülerprotest 2012 in Leipzig. Foto: Marko Hofmann
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Opfert Sachsens Kultusministerin die Qualitätskontrolle in den Schulen dem reinen Spardiktat?

Es ist schon eine spannende Frage, die die Grünen im Sächsischen Landtag derzeit umtreibt: Opfert der Freistaat die Qualität seiner Schulen, um die Löcher zu stopfen, die er mit seiner Einstellungspolitik erst gerissen hat? Und ist die zuständige Ministerin schon so verzweifelt, dass sie einfach ein paar Regeln außer Kraft setzt? - Ein Antrag soll's richten.

Stühle im Klassenraum.
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Noch immer völlig ungeklärt: Warum schmeißen angehende Lehrer in Sachsen so häufig ihr Studium hin?

Meinungsbildungsprozesse in einer Demokratie dauern immer länger, werden immer komplizierter. Manchmal gehen komplette Schul- und Studienzeiten darüber hinweg. Wie beim Thema der Lehrerbildung in Sachsen. Und sechs Jahre im Politikbetrieb sind nichts, wie die hochschulpolitische Sprecherin der Grünen im Sächsischen Landtag, Dr. Claudia Maicher, nun feststellt.

In der Reclam-Schule findet am 29. Februar der Bürgerdialog zum neuen Schulgesetz statt. Foto: Ralf Julke
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Sachsens Kultusministerium will ein bisschen malern, aber am starren System möglichst nichts ändern

Ein großer Wurf wird das neue, seit zwei Wochen diskutierte Schulgesetz für Sachsen nicht. Ein paar kosmetische Änderungen, ein paar Zugeständnisse bei der Mitbestimmung, das war's eigentlich. Die Anhörung hat gerade begonnen. Einen Bürgerdialog gibt es am 29. Februar auch in der Anton-Philipp-Reclam-Schule in Leipzig. Aber was sagen eigentlich die Bildungspolitiker dazu?

Ewige Baustelle Uni Leipzig. Foto: Matthias Weidemann
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Wie geht’s jetzt weiter mit der Exzellenz-Förderung an sächsischen Hochschulen?

Wenn schon Exzellenz, dann schon bitte dauerhaft. Nicht dieses Rein, Raus, wie es typisch ist für deutsche Förderpraxis. Eine internationale Expertenkommission unter Leitung von Prof. Dieter Imboden hat am Freitag, 29. Januar, in Berlin den Evaluationsbericht zur Exzellenzinitiative des Bundes vorgestellt. Und zumindest in der sächsischen Regierungskoalition findet man die Vorschläge richtig. Könnte ja auch Sachsen helfen, wenn's weiter geht.

Zwei kluge Köpfe mit Uni im Hintergrund. Foto: Ralf Julke
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Eine kleine Leipziger Studie entlarvt die deutsche Exzellenz-Initiative als ökonomische Schaumschlägerei

Eigentlich wollten die Mitarbeiter des Instituts für Empirische Wirtschaftsforschung der Universität Leipzig nur mal ausrechnen, was so aus Ökonomen-Sicht eigentlich herausgekommen ist bei den Elite- und Exzellenz-Initiativen an deutschen Hochschulen. Die hätten doch eigentlich besser - heißt: effizienter - werden müssen. Aber das Ergebnis ist ernüchternd: Effizienzgewinne gleich Null.

Abendbeleuchtung an der Uni Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
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Sachsens Hochschulen droht bis 2020 der Abbau von weiteren Beschäftigungsverhältnissen

Es ist eine Rütteltour, mit der Sachsen seine Hochschulen zukunftsfit machen will. Und das ganze System bebt noch immer nach unter den Erschütterungen, die es unter der CDU/FDP-Regierung erlebt hat. 2011 hatte Hochschulministerin Sabine von Schorlemer einfach die Kürzung von 1.042 Stellen angeordnet, ohne sich ein Jota darum zu kümmern, wo Sachsens Hochschullandschaft überhaupt Anpassungsbedarf hat.

Uni-Rektorin Schücking muss weder mit rechtlichen noch mit disziplinarischen Folgen rechnen. Foto: Ralf Julke
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Bis 2020 hat die Uni Leipzig Zeit, ihre neuen Strukturen zu finden

Wohin geht die Reise an Sachsens Hochschulen? Die Frage schwelt vor sich hin, während die Hochschulen noch immer versuchen, irgendwie die angewiesenen Stellenkürzungen zu verdauen. Auch das Rektorat der Universität Leipzig reagiert mit gemischten Gefühlen auf die jüngsten Entscheidungen zum Stellenabbau an Sachsens Hochschulen.

Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Alexander Böhm
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Konferenz Sächsischer Studierendenschaften (KSS) drängt auf baldige Novellierung des Hochschulfreiheitsgesetzes

Da ist ein altes Machtspielchen gründlich in die Hose gegangen, als am 6. Januar bekannt wurde, dass auch noch der letzte verbliebene Kandidat für das Rektorenamt der Uni Leipzig zurückgezogen hat. Seitdem steht der Hochschulrat mitten in der Kritik und eine bislang starre Haltung der Sächsischen Staatsregierung gerät ins Rutschen: Das Hochschul(freiheits)gesetz steht an zur Novellierung.

Abendbeleuchtung an der Uni Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
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Sachsens Grüne fordern eine baldige Änderung des sächsischen Hochschulgesetzes

Der Hochschulrat der Leipziger Universität hätte mit seinen Vorschlägen zur Rektorwahl nicht scheitern müssen. Er hätte mehr als zwei Kandidaten vorschlagen können. Auch mit dem Risiko, dass der erweiterte Senat sich dann mehrheitlich für einen Kandidaten/eine Kandidatin entschieden hätte, die der Vorsitzende des Hochschulrates nicht favorisiert hätte.

Sven Felix Kellerhoff: "Mein Kampf". Die Karriere eines deutschen Buches. Foto: Ralf Julke
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“Mein Kampf“ als Lehrinhalt in sächsischen Schulen? Landesschülerrat Sachsen hat da so seine Zweifel

Ab heute ist Adolf Hitlers „Mein Kampf“ im deutschen Handel in einer wissenschaftlich kommentierten Ausgabe erhältlich und damit auch für sächsische Schüler frei zugänglich. Der deutsche Lehrerverband hat schon angekündigt, dass im Unterricht mit dem Buch gearbeitet werden soll. Der LandesSchülerRat Sachsen aber hat so seine Zweifel am Einsatz des Buches.

Augustusplatz mit City-Hochhaus und dem Neubau der Universität Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Sachsens Wissenschaftsministerin plädiert für Neuausschreibung der Rektorwahl an der Universität Leipzig

Eigentlich hätte man sich von Hochschulministerin Eva-Maria Stange etwas mehr erwartet als ein: "Na gut, dann eben alles noch einmal." Nachdem der StuRa der Uni Leipzig am Donnerstag, 7. Januar, mitgeteilt hatte, dass nun auch der zweite vom Hochschulrat nominierte Rektor-Kandidat abgesprungen ist, steht der Hochschulrat selbst eigentlich zur Disposition.

HTWK-Rektorin Gesine Grande. Foto: HTWK Leipzig, Johannes Ernst
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Leipzig trifft es gleich doppelt, auch die HTWK büßt fünf Stellen ein

Seit dem 6. Januar schwebt das neue Kürzungsschwert über der Uni Leipzig: Neun von den 27 Stellen, die eigentlich bei der TU Dresden zur Kürzung vorgesehen waren, sollen nun an der Uni Leipzig wegfallen. Vielleicht verschoben ins Jahr 2020, aber die Unsicherheit ist erst mal da. Am Donnerstag, 7. Januar, meldete nun die HTWK Leipzig, dass auch dort fünf Stellen anfallen.

Aktuelle Rektorin der Uni Leipzig: Prof. Beate Schücking. Foto: Ralf Julke
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Auch der letzte Kandidat für den Rektor-Posten der Uni Leipzig zieht sich zurück

Der Hochschulrat der Universität Leipzig hat es gründlich versiebt. In seiner ersten Rektorenkür unter Leitung von Prof. Dr. Reinhold R. Grimm hat er das Kunststück fertig gekriegt, ohne einen einzigen Kandidaten für die Wahl dazustehen. Am Mittwochabend, 6. Januar, teilte Prof. Grimm den Mitgliedern des erweiterten Senats mit, dass nun auch der letzte verbleibende Kandidierende, Tassilo Schmitt, seine Bewerbung für das Rektorenamt der Universität Leipzig zurückgezogen hat.

Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Alexander Böhm
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Staatsregierung will TU Dresden schonen und dafür an der Uni Leipzig neun weitere Stellen streichen

Die Beschlüsse der letzten, der schwarz-gelben, Regierung in Sachsen sorgen weiterhin für Ärger. Denn die SPD hat zwar versucht, in den Koalitionsverhandlungen einige der schlimmsten Streichorgien zu beenden. Doch das ist ihr nur in Teilen geglückt, denn der eigentliche Motor hinter den Radikalkürzungen auch in Sachsens Hochschulen ist Finanzminister Georg Unland (CDU). Und gerade an der Uni Leipzig kocht es jetzt.

In der Uni-Außenstelle in der Prager Sraße 36 wird das Schülerlabor seinen Platz finden. Foto: Ralf Julke
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Das Leipziger Schülerlabor an der Prager Straße kann an den Start gehen

Es ist ja nicht so, dass an der Uni Leipzig nur die gern geschmähten Geisteswissenschaftler lehren und diverse "Blümchenfächer" beheimatet sind, die Dresdener Ministeriale gern mal als überflüssig denken mögen. Es gibt auch einen namhaften Bereich der Naturwissenschaften. Und den Nachwuchs wollen die Naturwissenschaftler der Uni selbst gewinnen: mit einem Schülerforschungszentrum.

Unirektorin Schücking hat sich für einen neuen Prorektoren entschieden. Foto: Ralf Julke
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Rektorwahl an der Uni Leipzig: Ein Kandidat zieht zurück

Die Mitarbeiter und Studenten der Universität Leipzig befinden sich seit Anfang der Woche in den Weihnachtsferien. Vor allem jenen unter ihnen, die sich mit der Rektorwahl befassen müssen, dürfte diese Verschnaufpause gelegen kommen. Der Rückzug eines Kandidaten kurz vor Weihnachten hat einen neuen Höhepunkt der Auseinandersetzung zwischen den Gremien markiert.

Leerstellen: Schülerprotest von 2012. Foto: Marko Hofmann
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Immer mehr Seiteneinsteiger in Sachsens Schulen und immer mehr Lehrer im schulartfremden Einsatz

Während in den letzten Tagen die Zahlen zu Neueinstellungen von Lehrern Anfang 2016 die Runde machten, wollte die bildungspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, Petra Zais, von der Kultusministerin erst einmal wissen, welcher Art die Lehrer waren, die Anfang des Schuljahres eingestellt wurden. Eigentlich eine recht gemeine Frage, denn die Antworten machen deutlich, dass in Sachsen die "passenden" Lehrer für die jeweiligen Fächer mittlerweile rar sind.

Seit 2012 Dauerthema in Sachsen: Lehrer fehlen. Foto: Marko Hofmann
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Neueinstellung von Lehrkräften sichert auch 2016 nicht den regulären Schulunterricht in Sachsen ab

Am Donnerstag, 10. Dezember, verkündete die Sächsische Bildungsagentur, dass sie insgesamt 760 Lehrerinnen und Lehrer zum 1. Februar 2016 neu einstellen will. Das klingt nach richtig viel. Aber nicht nur der Landesschülerrat bezweifelt, dass damit der Unterricht gesichert werden kann. Sachsens Kultusministerium ist immer noch auf Sparkurs. Mit dramatischen Folgen.

Von außen schön bunt: die Schule am Adler. Foto: Marko Hofmann
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Sachsens Kultusministerium gibt sich von Entwicklung der Schülerzahlen überrascht und bekommt deftige Kritik vom Landesschülerrat

Nicht nur der Landesschülerrat hat nun seit Monaten darauf gewartet, dass das sächsische Kultusministerium endlich genaue Zahlen zu Schulen, Schülern, Lehrern und Klassengrößen im Schuljahr 2015 / 2016 vorlegt. Da die allgemeinbildenden Schulen die Zahlen im September melden mussten, hätte das Zahlenwerk spätestens im Oktober vorliegen müssen. Aber selbst am 3. Dezember gab es nur ein paar Alibi-Zahlen.

Aktuelle Rektorin der Uni Leipzig: Prof. Beate Schücking. Foto: Ralf Julke
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Rektorwahl wohl bald ein Fall für die Gerichte

Der Streit um die Nachfolge von Uni-Rektorin Beate Schücking könnte vor Gericht landen. Dies zeichnet sich zumindest nach der jüngsten Sitzung des Erweiterten Senats ab, der am Dienstag tagte. Nach L-IZ-Informationen haben mehr als zwei Drittel der anwesenden Mitglieder im nichtöffentlichen Teil der Sitzung die Absicht erklärt, eine Klage gegen den Hochschulrat anzustrengen. Ob die Rektorwahl wie geplant am 12. Januar 2016 stattfinden kann, ist damit wieder einmal fraglich.

Protestbanner an Gebäude.
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An der Uni Leipzig ist noch immer nicht geklärt, wie die Klassische Archäologie gesichert werden soll

Was passiert eigentlich an einer Universität, die zum Einsparen mehrerer Dutzend Dozentenstellen verdonnert ist, aber trotzdem die Qualität der Ausbildung sichern will? Zum Beispiel in allen Fächern der Archäologie, einem der klassischen und beliebten Studienbereiche an der Uni Leipzig? Eigentlich gibt es dafür ohne die nötigen Dozenten keine Lösung. Seit zwei Jahren tagt eine Kommission. Eine Lösung ist nicht in Sicht.

Die Rektorwahl an der Uni Leipzig geht in die entscheidende Phase. Foto: L-IZ
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Gegen den Senat: Hochschulrat verweigert Schücking weiterhin eine zweite Amtszeit

Die Causa Schücking steuert auf ihren Höhepunkt zu. Obwohl sich der Senat der Universität Leipzig Ende Oktober mehrheitlich für eine mögliche Wiederwahl der amtierenden Rektorin Beate Schücking ausgesprochen hat, bleibt der Hochschulrat bei seiner Entscheidung: Er schlägt dem Erweiterten Senat lediglich die beiden hochschulexternen Historiker Eduard Mühle und Tassilo Schmitt zur Wahl vor.

Campus der Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
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Sächsische CDU denkt jetzt doch wieder an höhere Studierendenzahlen

Es geschehen Zeichen und Wunder. Sogar in Sachsen. Sogar bei der sächsischen CDU. So geschehen am 14. November in Neukieritzsch auf dem 30. Landesparteitag der sächsischen CDU. Da fand sich auf einmal als Nr. 17 ein Antrag der Christlich Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA), die Landesregierung möge doch bitte die geplante Zahl der Studienplätze deutlich anheben.

Campus der Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
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Sachsens Wissenschaftsministerin verteidigt Hochschulrat und sieht neues Hochschulgesetz erst “in den nächsten Jahren” – plus die Antwort des StuRa

Am 4. September hat schon die Mittelbauinitiative der Uni Leipzig eine Entmachtung der Hochschulräte in Sachsen gefordert. Die Studierenden hielten sich da mit der Forderung noch zurück, warteten lieber die Senatssitzung am 13. Oktober ab. Es hätte ja sein können, der Hochschulrat der Uni Leipzig lenkt noch ein und stellt neben den beiden externen Bewerbern auch Rektorin Beate Schücking noch zur Wahl. Doch der Hochschulrat stellte sich quer.

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Fünfstündige Senatssitzung ohne Ergebnis

Fünf Stunden dauerte die Mammutsitzung des Senats der Universität Leipzig. Am Ende sollte eigentlich die Entscheidung stehen, ob die Mitglieder dem Wahlvorschlag des Hochschulrates für das Rektorenamt zustimmen. Doch diese wurde um zwei Wochen vertagt.

Deutsch als Zweitsprache. Foto: L-IZ
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Wenn es um Geld und Personal geht, knausern die deutschen Bildungspolitiker

Auf einmal wird die Bildungspolitik wieder ein bundesweit wahrgenommenes Thema. Das liegt nicht nur daran, dass die Kultusminister der Länder sich jetzt endlich mit der Rolle von Schule bei der Integration all der Jugendlichen beschäftigen, die jetzt als Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Selbst die Bildungspolitischen Sprecher der Landtagsfraktion von CDU und CSU wurden Ende September ein bisschen munter.

Campus der Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
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Mittelbauinitiative der Universität Leipzig fordert Entmachtung der Hochschulräte in Sachsen + Update

So langsam haben eine ganze Reihe Gremien an der Uni Leipzig die Nase voll vom Hochschulrat und seinem intransparent agierenden Vorsitzenden Prof. Dr. Reinhold R. Grimm. In der vergangenen Woche hat der akademische Senat in einem Brief an den Hochschulrat gefordert, die amtierende Rektorin Beate Schücking noch auf die Kandidatenliste zu setzen, auf der - nach Grimms Verlautbarung - nur zwei externe Bewerber stehen. Jetzt fordert die Mittelbauinitiative seine Entmachtung.

Die Rektorwahl an der Uni Leipzig geht in die entscheidende Phase. Foto: L-IZ
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Studentischer Senator erwirkt Eilentscheidung gegen Wiederholungswahlen

Der Universität Leipzig stehen ereignisreiche Wochen bevor. Eigentlich soll der Erweiterte Senat zu Beginn des kommenden Wintersemesters einen neuen Rektor für die Hochschule wählen. Die derzeitige Amtsträgerin Beate Schücking war überraschend nicht zur Wiederwahl vorgeschlagen worden. Doch nun wackelt der Termin, da die Besetzung des Erweiterten Senats unklar ist. Das Verwaltungsgericht hat per Eilentscheidung beschlossen, dass die neu gewählten studentischen Senatoren ihr Amt zunächst nicht antreten dürfen. Womöglich muss es eine dritte Wiederholungswahl geben.

Schulabbrecherquote von Ausländerkindern: Sachsen auf dem vorletzten Platz. Grafik: INSM / Bildungsmonitor
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Die Lobhudelei des Bildungsmonitors der INSM kommt nur bei der Regierungskoalition noch gut an

Sachsen wird nicht regiert. Sachsen wird nur noch verwaltet. Was in den vergangenen Jahren als "Reform" angepriesen wurde, war nie mehr als ein Sparprogramm. Die wichtigsten Themen, die über die Zukunftsfähigkeit des Landes und seiner Regionen entscheiden, bleiben liegen, werden politisch einfach verweigert - der Strukturwandel in der Lausitz genauso wie der soziale Wohnungsbau oder die Bildungsstruktur.

Schön versteckt im Ranking: Die "Schulabbrecherquoten" in der Bundesrepublik. Grafik: INSM / Bildungsmonitor
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Sachsen stagniert nicht nur, es versagt bei den Themen Integration und Förderung

Wer seine Reserven vertilgt, nur noch auf Sparflamme fährt und auch keine echten Reformen hinbekommt, der hat bald ein Bildungssystem, an dem nur noch die Zierleisten glänzen, während der Motor stottert und das Getriebe streikt. "Länder-Ranking: Wirtschaftslobby kürt Sachsen zum Bildungsmusterland", tönte der "Spiegel" am Donnerstag, 3. September. Doch selbst die INSM stellt fest: Der Osten stagniert, auch Sachsen.

Es steht zwar Oberschule dran, aber eine wirkliche Qualitätsverbesserung haben Sachsens Mittelschulen nicht bekommen. Foto: Marko Hofmann
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Vollgestopfte Klassen, doppelte Wiederholerquote und Spitze bei Abgängern ohne Hauptschulzeugnis

Im Grunde ist eine Schulkarriere in Sachsen eine einfache Rechenaufgabe. Was passiert, wenn ich Kinder aus bildungsfernen Familien genauso behandle wie Kinder, die von Haus aus gefördert werden? Was passiert, wenn ich keine besonderen Förderinstrumente einbaue, sondern sogar noch an Lehrern spare und Stundenausfall produziere? Wie viele Kinder fallen dann bei jeder Weichenstellung durchs Raster?

Das Rabet im Leipziger Osten: Hier entscheidet sich das Bildungsschicksal meist schon in der Grundschule. Foto: Ralf Julke
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Die soziale Auslese beginnt in Sachsen in der Grundschule

In den sächsischen Kindertagesstätten sind also die Ausgangsbedingungen der Kinder noch recht ausgewogen. Zwar sind sie augenscheinlich recht miserabel, wenn man die Betreuung (wie im jüngsten Bertelsmann-Monitor zur "Frühkindlichen Bildung") bundesweit vergleicht. Aber innerhalb des Landes sind die Betreuungsbedingungen alle relativ gleich mau. Aber was passiert dann in der Grundschule?

Entwicklung des Personalschlüssels in Krippen und Kindergärten. Grafik: Bertelsmann Stiftung
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Das sächsische Zögern, Zaudern und Sparen bei der Kita-Erziehung fällt mittlerweile bundesweit auf

Macht das neue Bertelsmann-Monitoring zur "Frühkindlichen Bildung" klüger? - Nicht wirklich. Aber gutes Futter für politische Statements ist es. Denn die Kita-Betreuung kostet nun einmal Geld, qualitativ gute Betreuung noch mehr Geld. Und das Monitoring staunt natürlich zu unrecht über die schlechteren Betreuungsschlüssel im Osten, oder?

So fängt Feinmotorik an: ganz kleine Dinge in die Hand nehmen können und zeigen ... Foto: Maike Klose
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Bei Feinmotorik, Grobmotorik und (Über-)Gewicht sind Großstadtkinder keineswegs benachteiligt

Wann beginnen Kinder eigentlich ihre Feinmotorik zu trainieren? Kann es sein, dass das schon vorm vollendeten 1. Lebensjahr beginnt und noch vorm vollendeten 3. Lebensjahr so richtig abgeht - wie die Post oder ein Feuerwerk? Die Verhaltensforscher werden es wissen, denn die Feinmotorik oder auch Kleinmotorik der Hände und Gliedmaßen wird auch von Wikipedia aufs Engste in Verbindung gebracht mit Begabungen fürs Leben.

Sachsens Polizei tut sich schwer, neue IT-Spezialisten zu bekommen. Foto: Ralf Julke
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Ausufernder Medienkonsum sorgt bei immer mehr Kindern für Auffälligkeiten beim Sehen, Sprechen und Hören

In ihrer Landtagsanfrage zu den Schuleingangsuntersuchungen in Sachsen hat die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Cornelia Falken, auch zu den Befunden und Auffälligkeiten der Kinder nachgefragt, die für den Schuleintritt untersucht worden waren. Die Großstadt Leipzig sticht zwar hervor - aber nicht bei allen Befunden. Und nicht immer in "Spitzenpositionen".

Campus der Universität Leipzig am Augustusplatz. Foto: Ralf Julke
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Die Rektoren-Debatte der Uni Leipzig im Jahr 2015 hat ihren Ursprung in der marktkonformen Hochschulgesetzgebung von 2008

In seinem Statement zum Problem der aktuellen Rektorenwahl an der Uni Leipzig hat Prof. Alfonso de Toro, Direktor des Instituts für Romanistik der Uni Leipzig, auch ein paar Sätze geschrieben, die zum Einspruch anregen. Nicht gerade zum Widerspruch. Denn mit dem Verweis hat er ja recht: Das 2008 beschlossene Sächsische Hochschulgesetz hat neue, autoritärere Entscheidungsstrukturen in die sächsischen Hochschulen eingeführt.

Prof. Alfonso de Toro. Archivfoto: privat
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Steht die Universität Leipzig wieder vor einer Zerreißprobe?

Medien, die sich durch solide Recherchen und als Hüter rechtsstaatlicher Verfahren auszeichnen, liefern einseitige Berichte mit gravierenden Wissenslücken, und Journalisten_Innen stellen sich kritiklos auf die Seite einer enttäuschten Kandidatin (so etwa im Spiegel-Online vom 20.08.). Die Fakten sehen aber anders aus: An der Universität Leipzig ist nichts Außergewöhnliches passiert.

Je kleiner die Kita-Gruppe, umso besser können die Erzieherinnen auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen. Foto: Ralf Julke
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Städte wie Leipzig mit sozialen Gemengelagen brauchen deutlich mehr Betreuerinnen in den Kitas

Nicht ohne Grund haben die Stadtratsfraktion der Linken in Leipzig und die Landtagsfraktion in der neuen Broschürenreihe zur Bildung "Grünauer Schriften" Leipzig mit den anderen beiden Großstädten des Freistaats verglichen. So wird deutlich, was die Stadt an Elster und Pleiße von den anderen unterscheidet - und warum die sächsische Bildungspolitik so besonders negativ durchschlägt. Und zwar schon im Kindergarten.

Aktuelle Rektorin der Uni Leipzig: Prof. Beate Schücking. Foto: Ralf Julke
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Linksfraktion will die autokratische Selbstherrlichkeit sächsischer Hochschulräte beenden

Was ist eigentlich von Demokratie noch übrig, wenn ein exklusiver Hinterzimmerklub wie der Hochschulrat der Uni Leipzig eine Rektorenwahl inszenieren kann, als wäre es eine Nobelpreiskür? Wenn sogar die zuständige Ministerin ihre Ratlosigkeit eingesteht und sich "eine Kompromisslinie" wünscht, damit der erweiterte Senat der Uni überhaupt noch die Chance auf eine Wahl hat? Nicht viel, wie es scheint.

2014 eröffnet: Kita in der Goyastraße. Foto: Ralf Julke
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Dietmar Pellmanns Broschüre zur frühkindlichen Bildung in Leipzig: Wann begann das Drama eigentlich?

Es gibt ja nichts so Verlässliches wie Zahlen, wenn man eine Stadtentwicklung planen will. Man hat die Geburtenzahlen, weiß, wie viele Kindertagesstätten man hat und wie viele Schulen. Und man kann schon Jahre im Voraus den Bedarf errechnen. Für Kindergärten hat man drei Jahre Vorlauf, für Grundschulen sechs, für weiterführende Schulen zehn.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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