Die Leipziger Modellschule (LEMO) hat am 3. April 2025 offiziell den Mietvertrag für ihr neues Schulgebäude in der Alten Post in Leipzig-Grünau unterzeichnet. Mit dem für Sommer 2026 geplanten Umzug eröffnet sich nicht nur für die Schule, sondern für den gesamten Stadtteil eine Zukunftsperspektive: Ein Ort, der Lernen, Leben und Teilhabe miteinander verbindet, wird in einem lange ungenutzten und stadtbildprägenden Gebäude realisiert.
Die LEMO – als erste genehmigte Gemeinschaftsschule nach dem neuen sächsischen Schulgesetz – verfolgt seit ihrer Gründung 2021 die Vision von „Guter Bildung für alle“. Kinder und Jugendliche lernen hier von Klasse 1 bis 12 gemeinsam, inklusiv, projektorientiert und mit starkem Bezug zu ihrem unmittelbaren Sozialraum. Mit dem neuen Standort in der Alten Post wächst die Schule weiter – räumlich und in ihrer gesellschaftlichen Wirkung.
„Die Alte Post wird zu einem offenen Bildungsort mit Strahlkraft“, sagt Prof. Dr. Gerlind Große, Geschäftsführerin der LEMO. „Wir schaffen hier einen Lebens- und Lernraum für Kinder und Jugendliche – und gleichzeitig einen Begegnungsort im Zentrum von Grünau-Mitte, zu dem wir alle Menschen jeden Alters einladen, mit offenen Werkstätten, Bildungsangeboten, Kulturprojekten, Sport- und Begegnungsräumen.“
Besonders hervorzuheben sei die sozialraumorientierte Ausrichtung des Schulkonzepts: Die Leipziger Modellschule versteht sich als Teil des Quartiers und gestaltet ihre Angebote aktiv im Austausch mit Vereinen, Initiativen und Bürger/-innen. Formate für generationsübergreifendes Lernen, Fortbildungen, Begegnungscafés, Bürgergartenprojekte und Werkstätten sollen in enger Zusammenarbeit mit Akteur/-innen aus dem Stadtteil entstehen.

Nach jahrelangem Leerstand wird mit dem Einzug der LEMO das Gebäude der Alten Post – zentral gelegen an der Stuttgarter Allee – endlich wieder mit Leben gefüllt. Die Resonanz im Stadtteil sei groß, denn viele Bürger/-innen verbinden mit dem Objekt Erinnerungen und Hoffnungen, erklärt Gerlind Große. Nun werde es zu einem Ort, der nicht nur erhalten, sondern neu und gemeinsam gedacht wird: als moderner Bildungsort mit Modellcharakter.
Für die bauliche Entwicklung zeichnet die Stadtbau AG verantwortlich, mit der die LEMO den Mietvertrag abschließt. Ziel sei die Schaffung eines zeitgemäßen, flexiblen und inklusiven Lernraums, der die pädagogischen Konzepte der Schule räumlich unterstützt – mit Lernlandschaften, offenen Ateliers, Rückzugsorten, einer Aula der Begegnung und gemeinschaftlich genutzten Flächen, so Gerlind Große.
Hannes Koefer, Projektverantwortlicher bei der Stadtbau AG, betont: „Mit der Alten Post wird nicht nur ein leerstehendes Gebäude revitalisiert, sondern ein bedeutender Lern- und Lebensraum für Kinder, Jugendliche und den gesamten Stadtteil geschaffen. Die LEMO steht für ein zukunftsweisendes Schulkonzept – wir freuen uns sehr, diesen Prozess als Partner begleiten und architektonisch durch das Büro Architektur von Domaros mitgestalten zu dürfen.“
Mit dem neuen Standort legt die LEMO den Grundstein für den weiteren Ausbau zum Leipziger Modell – Bildungscampus Grünau-Mitte. Bereits jetzt lernen 75 Kinder und Jugendliche an der Schule. In der Alten Post können bis zu 400 Schüler/-innen lernen. Langfristig soll die Schule auf dem Grundstück in der Offenburger Straße auf eine dreizügige Campusschule mit einer kooperierenden Kita, Angeboten für Familien, Jugendwohngruppen, Sporthalle und stadtteiloffenen Angeboten anwachsen.
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Es gibt 2 Kommentare
Sorry ich muss mich ergänzen, liebe LEMO. Wenn euer geplanter Schuldkomplex in der Offenburger Straße Realität wird, kann leider der von uns vorgeschlagene ++Urbane Wald- und Lehrgarten++ nicht mehr sinnvoll realisiert werden. Wie und wo wollt ihr die Jungend mit und über die Natur vertraut machen? Viele Grüße BI RGG NPO
Eine sinnvolle Lösung und mit der Eigentümerin wird es sicher eine sinnvolle Kooperation geben.
Die nun nicht mehr benötigten Bauflächen, könnten als ein Urbaner Waldgarten gestaltet werden.