Nach knapp zweieinhalbjähriger Bauzeit können die Schüler- und Lehrerschaft der Johanna-Moosdorf-Schule ihr neues Schulgebäude an der Philipp-Rosenthal-Straße 61–63 in Besitz nehmen. Bürgermeisterin Vicki Felthaus und die Bürgermeister Thomas Dienberg und Heiko Rosenthal haben ihnen am Donnerstag, dem 22. August, offiziell das moderne Haus übergeben.

Der Neubau befindet sich an der markanten städtischen Kreuzung Prager Straße/Philipp-Rosenthal-Straße/Kregelstraße und ist mit seinem sechsten Geschoss ein städtebaulicher Blickpunkt.

Damit ist das von der Schulz und Schulz Architekten GmbH entworfene und von der Firma Otto Wulff gebaute fünfzügige Gymnasium das derzeit größte und höchste Schulgebäude in Leipzig. Dazu kommt, dass die gestapelte Sechsfeld-Sporthalle im unteren Bereich den paralympischen Bedürfnissen gerecht ausgestattet wurde und dort somit paralympische Wettkämpfe stattfinden können – das ist stadtweit einmalig.

„Für uns als Stadt ist es ein wesentliches Anliegen, neue Schulen multifunktional zu planen und zu bauen“, sagte Schulbürgermeisterin Vicki Felthaus. „In dieser Schule integrieren wir die erste paralympische Vereins- und Wettkampfsporthalle der Stadt Leipzig in den Schulkomplex. Damit wird sowohl im Schulbetrieb als auch im Vereinssport einer Forderung Rechnung getragen: Das verbindende, sportlich-inklusive Miteinander im Schul- und Vereinssport wird gestärkt und ausgebaut.“

Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen rund 63,8 Millionen Euro; der städtische Anteil daran beläuft sich auf rund 45,6 Millionen Euro. An der Schule können bis zu 1.410 Schülerinnen und Schüler lernen.

Baubürgermeister Thomas Dienberg betonte: „Noch in 100 Jahren werden die Leipzigerinnen und Leipziger stolz auf diesen Schulbau sein! Wir haben uns hier ein Architektur-Highlight geschaffen: mit langlebigen Materialien, mit innovativen Techniken und mit städtebaulichen Besonderheiten. Mein Dank für die sehr gute Zusammenarbeit geht an die Architekten, den Generalunternehmer und die Ämter.“

Der Schulneubau

Der Neubau umfasst einen Bereich mit Verwaltung und großer Speisenversorgung mit eigener Kochküche, drei Regelgeschossen und einer überhöhten sechsgeschossigen Südspitze. Das Schulgebäude und die Sporthalle sind über einen Brückenbau auf drei Etagen miteinander verbunden. Auf Teilen des Flachdachs wurden ein Gründach sowie in Bereichen Photovoltaik-Anlagen errichtet. Die geplante Eröffnung nach den letzten Winterferien hat sich durch Baunacharbeiten um einige Monate verzögert.

Die Sporthalle besteht aus zwei gestapelten Dreifeld-Hallen. Die untere ist die erste paralympische Wettkampfhalle, in der künftig Sitzvolleyball, Rollstuhlbasketball /-rugby, Blindengoalball, Blindenfußball und Hallenboccia gespielt werden kann.

„Diese Sporthalle ist auch ein Meilenstein für den Vereinssport im Leipziger Südosten“, hebt Sportbürgermeister Heiko Rosenthal hervor. „Denn die zwei neuen, aufeinander gestapelten Dreifeld-Sporthallen erhöhen die Sportflächenkapazität im Wohnquartier um 2.500 Quadratmeter. Weil eine der Sporthallen wettkampftauglich und für paralympische Sportarten geeignet ist, wird sie künftig Anlaufpunkt für Sportlerinnen und Sportler aus ganz Leipzig, aber auch weit über die Stadtgrenzen hinaus sein.“

Der öffentliche Vorplatz kann zu Schulzeiten als ergänzende Pausenfläche genutzt werden. Direkt an der Ecke zur Prager Straße bleibt das sich über die vergangenen Jahre entwickelte Biotop erhalten und bildet ein grünes Entrée. Fassadenbegrünung, Hochbeete und der sehr grün gestaltete Pausen- und Sportbereich geben der Natur Raum.

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