Die 157. Schule (Grundschule) in der Hans-Driesch-Straße 41 in Leipzig-Leutzsch möchte zukünftig den Namen „Regine-Heinecke-Schule“ tragen. Schon seit Jahren strebt die Schule einen Eigennamen an, mit dem sich die Lehrer- und Schülerschaft gut identifizieren können. Regine Heinecke (1936–2019) war eine der bekanntesten Illustratorinnen für Kinder- und Jugendbücher in den 70er bis 90er Jahren.
Ihr Gesamtwerk umfasst mehr als 80 illustrierte Publikationen, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Die meisten dieser Publikationen erschienen noch verheiratet unter dem Namen Regine Grube-Heinecke. Hervorzuheben und insbesondere für die schulische Arbeit wertvoll sind Bilderbücher für Vor- und Grundschüler sowie Märchenbücher.
Dazu zählen Klassiker wie „Frau Holle“, „Der gestiefelte Kater“ und „Dornröschen“, Kurzgeschichten wie „Der Mond im Froschteich“ und „Der eingebildete Regentropfen“ bis hin zu lehrreichen Publikationen wie „Wo kullert denn die Sonne hin“ und „Borstel und die Frühlingsblumen“. Für fortgeschrittene Leser eignen sich dann die umfangreicheren Werke wie „Die Lichtmühle“ und „Rauhnachtzauber“.
Jede einzelne Illustration in diesen Publikationen stellt ein Kunstwerk für sich dar und regt unweigerlich die Fantasie des Betrachters an.
Die potenzielle Namensgeberin
Regine Heinecke wurde am 20. August 1936 in Zwickau geboren und verstarb am 7. November 2019 in Bobenneukirchen (Verwaltungssitz Oelsnitz im Vogtland).
Von 1950 bis 1953 absolvierte sie eine Ausbildung zur Lithografin und Offsetretuscheurin und direkt im Anschluss von 1953 bis 1954 ein Abendstudium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Max Schwimmer empfahl ihr die Kinderbuchillustration als Arbeitsschwerpunkt, da die Gestaltungsfreiheit in diesem Genre besonders groß erschien.
So konzentrierte sich Regine Heinecke als freischaffende Künstlerin ab 1957 erst in Leipzig und dann ab 1961 bis zuletzt in Bobenneukirchen auf die Illustration von Kinder- und Jugendbüchern.
Aber auch für Erwachsene hat Regine Heinecke Bücher illustriert. Darunter das Märchen „Die Sorgen des Teufels“, welches mit dem Titel „Schönstes Buch“ in der DDR geehrt wurde.
Die Schulkonferenz der 157. Schule sprach sich einstimmig für den Namensvorschlag „Regine-Heinecke-Schule“ aus. Letztendlich werden die Antragsunterlagen zur Umbenennung Anfang Februar beim Schulamt eingereicht, sodass der Stadtrat im ersten Halbjahr 2024 den Beschluss fassen kann, der dann mit August seine Wirksamkeit erhalten würde.
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P.S.: Schon 2020 hatte die Schule einen Versuch gestartet, einen Namen für sich zu finden. Damals stand der Name des Kinderbuchautors Ottfried Preußler (1923–2013) zur Debatte. Aber der Versuch scheiterte auf den letzten Metern.
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