Fรผr die Schรผlerinnen und Schรผler der Oberschule der Quartiersschule IhmelsstraรŸe muss der Umzug in das neue Schulgebรคude einen Kulturschock auslรถsen. Es gibt Fenster, durch die man schauen kann, einen akkurat gepflasterten Schulhof mit Sitzgelegenheiten im Grรผnen, Sonnensegeln und Spielplatz-Elementen. Dorthin kommt man รผber das gerรคumige Foyer, das fรผr sich schon eine kleine Aula, mindestens ein Ort fรผr Theaterauffรผhrungen ist.

โ€žWas wir auf dem Schulhof bekommen haben, ist groรŸartig. Viele Schulen mรผssen dafรผr jahrelang รผber den Fรถrderverein Spendengelder einsammelnโ€œ, so Alexander BuรŸmann. Er und sein Kollege Robert Hausotte hatten auf die Gestaltung der Schule kaum Einfluss. Nur als es um die Mรถbel ging, waren sie gefragt. Umso zufriedener sind sie.

An diesem Montag in den Winterferien ist noch nicht alles bezugsfertig, dennoch macht dieses Gebรคude Eindruck auf den Besucher. Das alte Schulgebรคude der ehemaligen Hermann-Liebmann-Schule, erbaut 1907, ist nach historischem Vorbild renoviert und mit einem Neubau allererster Gรผte verbunden worden. Der AuรŸenstellenleiter des Gymnasiums, Alexander BuรŸmann, fรผhrt stolz durch die Quartiersschule.

Hier lรคsst es sich schon jetzt aushalten, auch wenn der FuรŸboden noch die typischen Baustellenspuren hat und vor allem weder Mensa, noch Aula, noch Gymnasialbereich, noch Turnhalle einsatzbereit sind. Die รผblichen Verzรถgerungen am Bau schmรคlern den Gesamteindruck jedoch nicht. BuรŸmann nimmt es leicht und wenn die anderen Gebรคude nur halb so gelungen sind, wie die bereits einsehbaren, dann ist es jeden Tag des Wartens wert.

Im Eingangsfoyer kรถnnen sich Besucher direkt in den Oberschul-Neubau wenden oder durch das Treppenhaus mit dem historischen Gelรคnder und der entsprechenden Farbgebung in den Altbau begeben. An den Enden des langen Korridors sind bereits die Lehrerzimmer eingerichtet. In jeder Etage hat jede Schulform ein Lehrerzimmer. Der Platz dafรผr wird benรถtigt. Perspektivisch werden in den Kollegien bis zu 80 Pรคdagoginnen und Pรคdagogen arbeiten.

Blick in das Foyer der Quartiersschule. Foto: Marko Hofmann
Das Foyer der Quartiersschule. Foto: Marko Hofmann

In den Sekretariaten beider Schulen, die sich im 1. Stock befinden, hat trotz des Umzugsstresses gute Laune Einzug gehalten. โ€žIch bin gespannt, wie weit wir in dieser Woche kommenโ€œ, lรคchelt Robert Hausotte, Schulleiter der Oberschule. Die letzten drei Tage vor Ferienbeginn hat seine Schule die Schรผler in die hรคusliche Lernzeit geschickt, um in Ruhe packen zu kรถnnen.

Letzte Woche durfte die Oberschule noch nicht auspacken. Nun bleibt wenig Zeit. Zeit, die im regulรคren Schulbetrieb sonst nicht wรคre und im รœbrigen auch nicht extra vergรผtet wird. Eine Spedition hat die Kartons hierher gebracht, Hausotte und BuรŸmann fegen jetzt mit ihren Kolleginnen und Kollegen sowie Sekretรคrinnen durch die Gรคnge, um alles betriebsbereit zu bekommen.

Das ist, vor allem fรผr die Oberschule, eine komplexe Angelegenheit. Im Erdgeschoss des Altbaus befinden sich unter anderem die Nรคhwerkstatt, die Schulkรผche und die Schรผlerwerkstatt. Rรคume, die spezifische Materialien beinhalten und eben nicht nur Stรผhle und Tische und eine Tafel โ€“ wenn รผberhaupt. Denn eine Tafel gibt es zumindest im Altbau nicht in jedem Zimmer.

Wenn der Gymnasial-Anbau fertig ist, werden im Altbau vorwiegend Kursrรคume fรผr die Oberstufe untergebracht sein. So ist es von Anfang an geplant worden. Nur hat man dabei รผbersehen, dass auch in diese Kursrรคume eine Tafel gehรถrt, ein Beamer wรคre heutzutage auch angemessen. Beides gibt es nicht. โ€žWir haben jetzt erstmal Wendetafeln bestellt und warten darauf, dass wir echte Tafeln bekommen.โ€œ BuรŸmann bleibt entspannt und freut sich vor allem รผber die zahlreichen Elemente der Schule, die den Vorstellungen der Schulleiter entsprechen.

So gibt es auch im Altbau Nischen, in denen die Schรผler auf dem Gang arbeiten kรถnnen. Auch die Tรผren im Stil der Anfangsjahre tragen ihren Anteil zur atmosphรคrischen Mischung aus Vergangenheit und Zukunft bei. Unterbrochen sind die langen Gรคnge durch Glastรผren, die zudem den Lรคrm regulieren werden.

Alexander BuรŸmann im Treppenhaus des Oberschulanbaus. Foto: Marko Hofmann
Alexander BuรŸmann im Treppenhaus des Oberschulanbaus. Foto: Marko Hofmann

รœber einen Seitengang geht es direkt in den Oberschulneubau. Die Wรคnde aus Sichtbeton vermitteln ein anderes Bild, aber kein kรผhleres. Hier geht es noch einmal sichtbar moderner zu. Auf den verwinkelten Gรคngen befinden sich zahlreiche Sitzecken in Tรผrkis und Petrol und รผberall ist es hell und freundlich.

Besonders stolz sind die Schulleiter auf die Mรถbel im dritten Stock, die ein Arbeiten im Stehen ermรถglichen und dabei den Blick auf den Kubus vor der Schule freigeben. Diese Mรถglichkeiten zum selbststรคndigen Lernen werden fรผr das pรคdagogische Konzept der Schule gebraucht.

Dort wo, ganz dem Quartiersschul-Gedanken entsprechend, die Volkshochschule, die Musikschule und beispielsweise auch das Quartiersmanagement des Leipziger Ostens einziehen werden, sind die Bauarbeiten noch im vollen Gange. Vor Ostern wird keine Nutzung mรถglich sein. โ€žDas bedeutet fรผr uns, dass die Schรผler zunรคchst aus Assietten essen werden.โ€œ

Im Kubus wird derzeit auch die Mensa eingebaut. Fรผr die Essensausgabe und -einnahme wird bis zur Fertigstellung der dritte Stock des Altbaus genutzt werden. Auch die Turnhalle wird zumindest die ersten zwei Wochen nicht zur Verfรผgung stehen. Auch hier wird noch gebaut. Gut mรถglich, dass sie dann auch einem anderen Zweck dient.

Weil noch ein weiteres Bรผro in den Kubus vor der Schule eingebaut werden musste, ist die vorgesehene Aula nochmal kleiner geworden. Nur 120 Menschen kรถnnen darin Platz finden. Viel zu wenig fรผr die Schulformen der Quartiersschule. Da es in der Turnhalle ausfahrbare Tribรผnen gibt, scheint das zukรผnftig eine ernsthafte Alternative zu werden.

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