Rund um die Joachim-Ringelnatz-Grundschule in Grünau soll es grüner werden – ein „SDW Schulhofwald“ entsteht. Der Sächsische Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Wolfram Günther, und Jugendbürgermeisterin Vicki Felthaus haben dafür am Mittwoch, 5. Oktober, den symbolischen ersten Baum, eine Linde, gepflanzt.
Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald – Landesverband Sachsen e. V. (SDW) hat das Projekt „SDW Schulhofwald“ konzipiert und wird es federführend umsetzen und begleiten.
Die Gesamtkosten für das Pilotprojekt belaufen sich voraussichtlich auf 264.000 Euro, wobei 90 Prozent über die Mehrwert-Initiative „Nachhaltig aus der Krise“ des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft gefördert werden.
Die SDW Sachsen, die Fördervereine der Projektschulen und weitere Spender tragen den zehnprozentigen Eigenanteil. Noch in diesem Herbst werden die Schülerinnen und Schüler der Ringelnatz-Schule mit der Aufforstung ihrer eigenen kleinen Projektfläche die Pflanzungen abschließen.
Nächste Wälder in Leutzsch und Lindenthal
Der SDW-Schulhofwald an der Joachim-Ringelnatz-Schule ist erst der Anfang. Zwei weitere SDW-Schulhofwälder sollen an der 157. Grundschule (Leutzsch), und der Alfred-Kästner-Grundschule (Lindenthal) wachsen und gedeihen, teilt das Dezernat Jugend, Schule und Demokratie mit.
Gepflanzt werden heimische, klimaresiliente Waldbaumarten und Sträucher sowie Pflanzen der Krautzone. Mit dem grünen Klassenzimmer entstehen natürliche Spiel- und Aufenthaltselemente aus heimischem Holz. Das Konzept des „Schulhofwaldes“ ist in das pädagogische Profil der Schulen eingebunden und soll für lehrplanergänzende und Freizeitprojekte sowie zur aktiven Erholung im ganztägigen Schulalltag genutzt werden.
Sachsens Umwelt- und Forstminister Wolfram Günther betonte bei der Baumpflanzung in Grünau:
„Die Klimakrise führt zu höheren Temperaturen und mehr Hitzetagen, mit sehr spürbaren Auswirkungen gerade in den Städten. Zu den Leidtragenden gehören auch die Schülerinnen und Schüler auf den Schulhöfen. Wir brauchen hier und im Stadtraum insgesamt mehr Schatten spendendes, kühlendes Grün.
Die neuen Baum- und Strauchgruppen aus heimischen Arten sorgen jedoch nicht nur für Abkühlung. Vielmehr entstehen neue Möglichkeiten zum Spielen, Forschen und Entdecken. Ökologie und Nachhaltigkeitsthemen werden hier sehr anschaulich begreifbar. Danke an die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, an die drei Leipziger Schulen und das Schulamt für das Projekt und das Engagement, das wir gerne fördern.“
Auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt
„Das Projekt Schulhofwald ist ein Baustein der Stadt Leipzig auf dem Leipziger Weg zur klimaneutralen Stadt bis 2040“, erklärte Bürgermeisterin Vicki Felthaus am Mittwoch.
„Neben der nachhaltigen Verbesserung des lokalen Stadtklimas und der Erhaltung wichtiger Baumarten, wird mit dem Schulhofwald die natürliche Entwicklung der Natur – direkt in der Lernumgebung der Kinder – als besonderer Lebensraum erlebbar werden. Das Projekt unterstütze ich ausdrücklich.“
„Studien belegen, dass Naturaufenthalte bei Kindern positive Effekte auf das Lernverhalten bewirken können“, betonte bei der Gelegenheit der Landesvorsitzende der SDW Sachsen, Oliver Fritzsche.
„Unser Konzept ist ein Leuchtturmprojekt für eine nachhaltige und klimaresiliente Schulhofgestaltung. Beim Lehren und Lernen wird bewährte Waldpädagogik mit digitalen Formaten verknüpft. Nicht zuletzt die gemeinsame Pflege des Wäldchens fördert den Zusammenhalt, lehrt Verantwortung und sensibilisiert für die Natur. Wir danken allen Unterstützern und laden dazu ein, das Projekt auch in Zukunft weiter zu begleiten.“
Keine Kommentare bisher