Am heutigen Samstag, 29. September, startet das Bündnis „Gemeinschaftsschule in Sachsen – Länger gemeinsam Lernen“ seine Unterschriftensammlung zum Volksantrag. Ziel des Gesetzentwurfes ist eine Änderung des Schulgesetzes sowie des Gesetzes über die Schulen in freier Trägerschaft. Die Gemeinschaftsschule soll als zusätzliche Schulart in Sachsen ermöglicht werden. Für einen erfolgreichen Volksantrag werden 40.000 Unterschriften benötigt.

In Dresden gibt es zwischen 10 und 16 Uhr auf dem Scheune-Vorplatz in der Alaunstraße einen Infostand mit Aktionen für Kinder. Gegen 13 Uhr werden unter anderem die Erstunterzeichnenden Dr. Eva-Maria Stange (stellvertretende Vorsitzende der SPD Sachsen), Annekatrin Klepsch (Bürgermeisterin für Kultur und Tourismus der Stadt Dresden), Dr. Kristin Kaufmann (Bürgermeisterin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Dresden), Eva Jähnigen (Bürgermeisterin für Umwelt und Kommunalwirtschaft), Professor Dr. Wolfgang Melzer (Schulforscher) sowie Dorit Engel und Burkhard Naumann (Gemeinsam länger lernen in Sachsen e.V.) erwartet.

In Leipzig gibt es zwischen 12 und 15 Uhr auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz einen Aktionsstand. Um 12:30 Uhr werden folgende Erstunterzeichnende die Aktion eröffnen: Oberbürgermeister Burkhard Jung und Christin Melcher (Landesvorstandssprecherin Bündnis90/Die Grünen Sachsen).

In Chemnitz gibt es zwischen 10 und 13 Uhr auf dem Neumarkt einen Infostand mit Hüpfburg, Popcorn- und Button-Maschine sowie Luftballons. Um 11 Uhr werden die folgenden Erstunterzeichnenden vor Ort sein: Marko Rößler (Gute Schule e.V.), Juniorprofessorin Dr. Meike Breuer (stellv. Direktorin des Zentrums für Lehrerbildung an der TU Chemnitz), Michael Stötzer (Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Chemnitz) und Petra Zais (bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag).

Auf dem Markt in Pirna gibt es zwischen 14 und 16 Uhr Informationsstände der unterstützenden Vereine, Institutionen und Parteien mit der Möglichkeit, Unterschriften zu leisten.

Das Bündnis „Gemeinschaftsschule in Sachsen – Länger gemeinsam Lernen“ ist auf Initiative des Vereins „Gemeinsam länger lernen in Sachsen e.V.“ entstanden. Es wird von Einzelpersonen sowie 20 Institutionen getragen.

Auch Martin Dulig, Vorsitzender der sächsischen SPD und stellvertretender Ministerpräsident, gehört zu den Erstunterzeichnern. Am 4. Oktober will er in Dresden erklären, welche Rolle die SPD im Bündnis Gemeinschaftsschule in Sachsen einnimmt, worauf sie den Fokus legt und welche Ziele sie erreichen möchte.

Zu den Erstunterzeichnern gehört auch Landtagsabgeordnete Petra Zais (Grüne).

„Ich freue mich, dass es nun endlich losgeht! Ich bin zuversichtlich, dass die benötigten Unterschriften für einen Volksantrag in den nächsten Wochen eingeworben werden und werde die Initiative nach Kräften unterstützen“, erklärt Petra Zais.

„Wir Grünen fordern seit vielen Jahren die Einführung der Gemeinschaftsschule als Regelschulform in Sachsen. Längeres gemeinsames Lernen sollte überall dort möglich sein, wo es vor Ort gewollt ist. Also konkret dort, wo es einen Konsens zwischen Schulträger, Schulleitung und Schulkonferenz gibt. Für dieses ‚optionale Modell‘ habe ich mich bereits im Rahmen der Schulgesetznovelle stark gemacht. Ich freue mich, dass dies auch der Ansatz ist, den das Bündnis vertritt.“

Auch wissenschaftliche Untersuchungen belegen: Das längere gemeinsame Lernen leistet einen entscheidenden Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit.

„Viele Schulexpertinnen und -experten loben Gemeinschaftsschulen als Motoren sozialer Integration“, erläutert die Abgeordnete. „Dabei bleibt, entgegen verbreiteter Vorurteile, die Leistung nicht auf der Strecke, wie Erfahrungen aus anderen Bundesländern, z. B. aus Thüringen, belegen. Die Trennung der Schülerinnen und Schüler nach der 4. Klasse sorgt in vielen Familien für erheblichen Druck. Trotz Entschärfung der Bildungsempfehlung bleibt der Übergang von der Grundschule auf eine weiterführende Schule eine erhebliche Zäsur.“

Und auch das Problem der kriselnden Regionen in Sachsen gehört in dieses Themenfeld.

„Es gibt auch gute, pragmatische Gründe, längeres gemeinsames Lernen zumindest zu ermöglichen“, sagt Zais. „Der Erhalt von Schulstandorten im ländlichen Raum sollte auch Zweifler zum Nachdenken anregen. Eine Schule, die mehrere Abschlüsse anbietet und Anschlüsse garantiert, ist auch attraktiv für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte. Die sächsische CDU sollte ihre verbohrte Haltung aufgeben. Ihre Schulpolitik gründet leider weit mehr auf Ideologie als auf Pädagogik.“

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