Das Fazit lautet eigentlich: Die Zahl der Studierenden an Sachsens Hochschulen geht vorerst nicht wirklich auf das Niveau zurück, mit dem unter der CDU/FDP-Koalition die Kürzungsbeschlüsse für die Hochschulen gefasst wurden. Auch wenn sie 2016 leicht fielen, wie das Statistische Landesamt mitteilt.

Im November 2016 waren 111.499 Studentinnen und Studenten an sächsischen Hochschulen immatrikuliert. Im Vergleich zum Vorjahr sank somit die Studierendenzahl um 1.782 bzw. 1,6 Prozent. Die Zahl der jungen Menschen, die 2016 erstmals ein Hochschulstudium begannen (Studienanfänger), betrug 20.036. Das waren 1.068 bzw. 5,1 Prozent weniger als 2015, teilen die Landesstatistiker mit.

20.036 Frauen und Männer haben im Jahr 2016 ein Studium an einer sächsischen Hochschule aufgenommen (2015: 21.104). Die aktuellen Zahlen hat jetzt das Statistische Landesamt mitgeteilt. Trotz eines leichten Rückgangs bewegt sich die Zahl der Studienanfänger weiterhin auf höchstem Niveau. Dieses soll bis zum Auslaufen des Hochschulpakts Ende 2020 gehalten werden.

Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange erklärt zu diesem leichten Rückgang: „Der Rückgang von Studienanfängern an den staatlichen Universitäten bewegt sich im Bereich der normalen Schwankungen“, sagte die Ministerin. „Es ist Aufgabe der Universitäten, die Gründe des Rückgangs zu analysieren. Dazu gehört sicher auch das komplizierte und schwer planbare Zulassungsverfahren bei zulassungsbeschränkten N.C.-Studiengängen.“

N.C. bedeutet Numerus Clausus: Stark nachgefragte Studiengänge werden dadurch reguliert, dass ein zumeist sehr straffer Notenschnitt beim Abitur vorausgesetzt wird. Was sich in einigen Studienfächern schon als Manko herausgestellt hat, denn damit werden zwar Studienwillige bevorzugt, die sich durch Strebsamkeit ein Einser-Abitur erworben haben. Dafür haben Talente, die tatsächlich spezielle Begabungen haben, aber nicht den Idealnotenschnitt, kaum Chancen.

Tatsächlich sind Sachsens Hochschulen seit dem verordneten Abbau von Dozentenstellen sehr bestrebt, die Zahl der Zulassungen zu reduzieren. Und da die größten Kontingente zu streichender Stellen bei den Universitäten platziert wurden, gibt es dort jetzt auch den spürbarsten Rückgang an Studierenden: 1.867.

„Ich werte es als Zeichen der andauernden Attraktivität der sächsischen Hochschulen, dass sich wieder viele junge Menschen für ein Studium einer unserer Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften entschieden haben“, betont Stange.

An den Universitäten haben 12.571 (2015: 13.700) Frauen und Männer ein Studium aufgenommen, 6.677 (2015: 6.671) an einer der Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Die sächsischen Kunsthochschulen haben mit 498 (2015: 462) Studienanfängern einen Zuwachs verzeichnet.

Besonders auffällig ist der Rückgang von Studierenden in den Geisteswissenschaften: fast 1.400 Studierende wurden dort weniger registriert.

Hingegen nimmt die Zahl der ausländischen Studierenden wieder zu: von 16.611 im Jahr 2015 auf 16.895. Was für die Attraktivität des Studienortes tatsächlich spricht.

Die komplette Mitteilung des Statistischen Landesamtes.

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