So richtig am Bayerischen Bahnhof liegt es nicht. Aber irgendwie wollte auch das Studentenwerk Leipzig ein bisschen an der Freude über den so schön funktionierenden City-Tunnel teilhaben und benannte sein Studentenwohnheim in der Straße des 18. Oktober Nr. 17 in Studentenwohnheim „Am Bayerischen Bahnhof“ um. Es wurde gerade frisch renoviert.
Fällig war’s sowieso. In diesen Tagen wurde das Haus 100 Jahre alt. Pünktlich zum 100-jährigen gab es für das denkmalgeschützte Gebäude eine Verjüngungskur: Das seit 1950 als Studentenwohnheim genutzte Haus ist von September 2014 bis August 2015 durch das Studentenwerk Leipzig bedarfsgerecht umgebaut worden.
Die Baukosten von insgesamt 2,5 Millionen Euro wurden aus Eigenmitteln des Studentenwerkes Leipzig finanziert.
Schon kurz nach dem Vermietungsstart waren alle 34 Apartments und die 48 Zimmer in 2er- bis 4er-Wohngemeinschaften an neue Bewohner vergeben. Lag’s am schmucken Aussehen oder einfach am riesigen Bedarf für Studentenunterkünfte in Leipzig. Das wird oft vergessen in der wohnungspolitischen Debatte, dass sich auch für Studierende der Wohnungsmarkt verengt, wenn das Bevölkerungswachstum weiterhin schneller zulegt als der Wohnungsneubau.
„Ziel des Umbaus war es, auch im letzten unserer Studentenwohnheime die immer weniger beliebten 2-Bett-Zimmer durch Einzelzimmer zu ersetzen und die Wohnformen dem aktuellen studentischen Bedarf anzupassen“, erklärt Dr. Andrea Diekhof, Geschäftsführerin des Studentenwerkes Leipzig. Für das studentische Zusammenleben biete das Haus beste Voraussetzungen: Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Gemeinschaftsraum mit Zugang zum Hof, auf dem wiederum eine Grillecke die studentische Gemeinschaft fördern wird. Diese Räumlichkeiten wurden mit der Einzugsfeier am 28. Oktober eingeweiht.
Seit der Wiedereröffnung trägt das Studentenwohnheim den Namen „Am Bayerischen Bahnhof“. Anlässlich der Eröffnungsfeier mit den studentischen Bewohnerinnen und Bewohnern erwähnte Dr. Andrea Diekhof noch einmal die Gründe für die Namensgebung: „Studierende fühlen sich mit ihren Studentenwohnheimen oft sehr verbunden, hier wird eben nicht nur übernachtet, sondern auch viel Zeit mit anderen Studierenden verbracht, ob beim Lernen, Feiern oder anderen Freizeitaktivitäten. So ein Gebäude hat mehr verdient, als eine bloße Adressenangabe. Der neue Name soll aber auch die Verbindung herstellen zu der hervorragenden Verkehrsanbindung beispielsweise über den Citytunnel.“
Der eigene Charme des Baudenkmals zeigt sich bereits von außen durch den eindrucksvollen Portikus mit seinen historisierenden griechischen Säulen und setzt sich innen im holzgetäfelten Eingangsfoyer fort. Die ursprünglich getrennten Treppenhäuser wurden geöffnet und bieten nun mittels eines Umlaufes mehr Licht und Transparenz. Die Zimmer und Apartments selbst bieten modernen Wohnkomfort, zum Teil sind sie mit Parkettboden und Stuck ausgestattet. Zwölf davon haben eine eigene Loggia.
Für die Warmwasseraufbereitung im Gebäude wird eine moderne Wärmerückgewinnungsanlage genutzt. Wie bei allen Studentenwohnheimen des Studentenwerkes üblich, enthalten die Pauschalmieten bereits alle Nebenkosten sowie die Kosten für Möblierung, Internet (ab 1. November 80 GB/Monat) und ca. 30 Fernsehprogramme. Die Lage des Studentenwohnheimes in der Nähe zu vielen Hochschuleinrichtungen, zum Universitätsklinikum und zur Deutschen Nationalbibliothek ist für die Bewohner ideal.
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