Die schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Ute Köhler-Siegel, wurde schon recht deutlich, als sie in der letzten Woche warnte: Viele Eltern werden richtig verärgert sein, wenn sie Anfang Juni erfahren, auf welcher Schule ihr Kind im neuen Schuljahr einen Platz bekommen hat. Gerade in der Mitte der Stadt ist der Bedarf mittlerweile so hoch, dass er mit den hier vorhandenen Schulen nicht mehr abzudecken ist.
Gerade hier stecken die wichtigsten Schulvisionen immer noch in der Debatte, sind vor allem Grundstücksfragen ungeklärt.
Zumindest drei Schulgebäude sind mittlerweile so weit gediehen in Umbau und Modernisierung, dass man ihrer Eröffnung entgegenfiebern kann. Was man eben so “Entgegenfiebern” nennen kann: Zwei werden zum Schuljahresbeginn 2016 zur Verfügung stehen.
Zwei Schulen eröffnen 2016
Das eine ist die Käthe-Kollwitz-Förderschule, die in Anger-Crottendorf in der Karl-Vogel-Straße zusammengeführt werden soll. Hier handelt sich um das Schulgebäude der ehemaligen Richard-Wagner-Schule. In der aktuellen Verwaltungsvorlage zum Schulhausbau heißt es dazu: “Mit RBV-1953/14 vom 22.01.2014 wurde die Investionsmaßnahme mit einem Kostenrahmen von ca. 13 Millionen Euro (entspricht der Summe aus der Präzisierungsvorlage) beschlossen. Die Baugenehmigung wurde am 22.07.14 erteilt. Der Baubeginn erfolgte in der 35. KW 2014. Entsprechend der Bauablaufplanung wird davon ausgegangen, dass die Verzögerung des Baubeginns sich nicht auf die geplante Inbetriebnahme mit Schuljahresbeginn im August 2016 auswirkt.”
Auch das Gymnasium in der Gorkistraße in Schönefeld soll 2016 öffnen: “Mit RBV-1866/13 vom 11.12.2013 wurde die Investitionsmaßnahme mit einem Kostenrahmen von ca. 16,8 Millionen Euro (entspricht der Summe aus der Präzisierungsvorlage) beschlossen. Die Teilbaugenehmigung für die Verbindungsbrücke der beiden Schulgebäude wird in Kürze erteilt. Die Werkplanung ist weit fortgeschritten.Der Baubeginn erfolgte im Juli 2014. Im I. Quartal 2015 liefen Vergabeverfahren u.a. für verschiedene Dachgewerke (Dachdecker, Klempner, Dachabdichtung), MSR und Fassadensanierung (Klinker/Naturstein). Weitere Ausschreibungen sind in Vorbereitung. Das Bauende ist für August 2016 geplant.”
Die Oberschule am Weißeplatz in Stötteritz ist 2017 fertig: “Nach Gesprächen des AfJFB (Amt für Jugend, Familie und Bildung, d. Red.) mit den Lehrer- und Elternvertretern am 16.12.2013 wurde eine Auslagerung der Schule als bedenklich eingeschätzt, weil dies der Neugründung der Schule abträglich gewesen wäre. Bestandteil des Förderprogramms ‘Kreisfreie Städte’ ist daher nur Haus 1+Anbau. Für Haus 1 und Anbau sowie Haus 2 liegen die Baugenehmigungen vor. Die Abbrucharbeiten haben im August 2014 begonnen. Die Rohbauarbeiten für den Anbau haben im September 2014 begonnen. Die Fertigstellung Haus 1+Anbau ist für Juli 2016 geplant. Die Modernisierung von Haus 2 wurde aus dem Förderprogramm für Kreisfreie Städte 2013/2014 herausgelöst. Für die Sanierung Haus 2 und Sporthalle wurde ein neuer Fördermittelantrag, im Förderprogramm schulische Infrastruktur, gestellt. Die geplante Inbetriebnahme für das Schuljahr 2017/2018 ist aus heutiger Sicht realisierbar.”
Vier Kapazitätserweiterungen sind abgeschlossen
Die Grundschule Böhlitz-Ehrenberg bekam einen Erweiterungsbau für 2,3 Millionen Euro.
Die Schule Liebertwolkwitz bekam eine neue Mensa für 830.000 Euro.
Am Grundschulstandort Erich-Zeigner-Schule wurde der Flügel Weißenfelser Straße für rund 3,22 Millionen Euro bis Dezember 2014 teilsaniert.
Für das Friedrich-Schiller-Gymnasium wurde das Hofgebäude bis Oktober 2014 für 270.000 Euro als Bibliothek umgebaut.
Brandschutz und Mensa für die Louise-Otto-Peters-Schule
Zu einem echten Dauerprojekt entwickelt sich die Louise-Otto-Peters-Schule in Connewitz, früher mal Theodor-Mommsen-Schule, dann Berufsschulzentrum. Immer wieder wurde die alte Schule stückweise saniert. Doch auch nach Eröffnung des neuen Gymnasiums waren noch wichtige Baumaßnahmen offen. Die Turnhalle war in einem nicht mehr nutzbaren Zustand und die Brandschutzertüchtigung musste 2013 gestoppt werden, weil die Kosten völlig aus dem Rahmen zu laufen drohten. Jetzt rechnet das Baudezernat der Stadt noch mit 3 Millionen Euro, um die Schule endlich fit zu bekommen.
In der Vorlage heißt es dazu: “Um die Kostenerhöhungen für den Brandschutz zu optimieren, welche aufgrund von Maßgaben im Genehmigungsverfahren entstanden, wurde die Planung und Ausschreibung im Dezember 2013 gestoppt. In der Zeit von Dezember 2013 bis Mai 2014 wurde durch ein externes Brandschutzbüro in Zusammenarbeit mit dem bisherigen Büro sowie aufgrund von zahlreichen Abstimmungen zwischen dem ABD, AGM, der BD sowie dem AfJFB und dem Nutzer das Brandschutzkonzept geändert, so dass deutliche Einsparmöglichkeiten in Höhe von 400.000 Euro aufgezeigt wurden. Mit der Optimierung des Brandschutzkonzeptes kann zudem eine Auslagerung der Schule vermieden werden. Dadurch ist eine Kosteneinsparung von ca. 120.000 Euro für Umzüge und Herrichtung des Interimsobjektes möglich.
Parallel zu den Arbeiten am Brandschutzkonzept wurde die Bestandsturnhalle aufgrund von Schäden im Parkettboden still gelegt und der Sportunterricht in die benachbarte Sporthalle Raschwitzer Straße ausgelagert. Außerdem wurde die Speiseversorgung im Kellergeschoss vom Lebensmittelaufsichtsamt für mangelhaft (der Betrieb im jetzigen Zustand wurde befristet) und nicht für die wachsende Schülerzahl als geeignet eingeschätzt.
Sowohl für die Instandsetzung der Turnhalle als auch für die Ertüchtigung der Speiseversorgung müssen demnach Mittel eingesetzt werden, um überhaupt einen Betrieb zu ermöglichen. Aus diesem Grund wurde eine Machbarkeitsstudie zur Umnutzung der ehemaligen Turnhalle in eine Mensa in Auftrag gegeben. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie zeigt auf, dass eine Umnutzung der Turnhalle in eine Mensa die wirtschaftlich sinnvollste und nachhaltigste Lösung darstellt. Die Kosten belaufen sich hier auf ca. 185.000 Euro bauliche Maßnahmen für Umbau Turnhalle/Küche, ca. 230.000 Euro für technische Maßnahmen wie Medienversorgung und Lüftung und ca. 40.000 Euro Küchenausstattung und ca. 86.000 Euro Abdichtung der Kellerwand.
Dies wurde in einer separaten Vorlage (DS V-3994) dargestellt und zur Beschlussfassung eingereicht. Der Baubeginn erfolgte am 03.11.2014, die Fertigstellung ist für Ende 2015 geplant.”
Die Gesamtsanierung des BSZ 12, Robert Blum, am Standort Rosenowstraße 60 soll 4,3 Millionen Euro kosten und voraussichtlich Ende 2015 abgeschlossen sein.
Aber die geringe Zahl der Schulen, die bis 2016 neu ans Netz gehen, zeigt natürlich auch, wie eng es in vielen Ortsteilen werden wird. Vieles, was erst für 2017, 2018 geplant ist, wird eigentlich 2015/2016 schon gebraucht. Welche Pläne hat die Stadt also für die nächsten Jahre?
Dazu gleich mehr an dieser Stelle.
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