Mit einem Offenen Brief haben sich Angehörige des akademischen Mittelbaus aus acht Fakultäten der Universität Leipzig an das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) gewandt. Die 65 Unterzeichner des Schreibens haben insbesondere Fragen und Forderungen zu der durch die Staatsregierung avisierten Nachwuchsförderung und zur Verwendung der frei werdenden Mittel aus dem Studierenden-Bafög an Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Sabine von Schorlemer adressiert.

Zu den Unterzeichnern des Offenen Briefes zählen wissenschaftliche Mitarbeiter der Fakultäten für Biowissenschaften, Psychologie und Pharmazie, Chemie und Mineralogie, Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften, Philologie, Sportwissenschaften, Theologie, Veterinärmedizin sowie Wirtschaftswissenschaften. “Wir haben als vom Stellenabbau betroffene Mittelbauangehörige fächer- und fakultätsübergreifend konkrete Vorstellungen davon, wie die Bafög-Millionen insgesamt, aber vor allem die vom Freistaat angekündigten Mittel von rund 15 Millionen für die Nachwuchsförderung, nachhaltig und strukturell sinnvoll eingesetzt werden können”, sagt Dr. Jörn Lang, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Archäologie der Universität Leipzig und Mitglied im Fakultätsrat der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften.

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In dem Offenem Brief heißt es unter anderem, Überlastungsprogramme seien nicht mehr als “kosmetische Korrekturen”, da hochwertige Lehre erfahrene Mitarbeiter voraussetze, denen daher auch eine langfristige Perspektive geboten werden müsse. Durch die zunehmende Auslagerung von Mittelbaustellen in drittmittelfinanzierte Projekte, ohne ein Konzept zur Weiterführung oder Übernahme, verliere Sachsen gegenüber anderen Regionen und Forschungsstandorten beständig an Boden. Zu den Forderungen zählen: ein belastbares Konzept für die wissenschaftliche Nachwuchsförderung, bei dessen Erarbeitung der akademische Mittelbau eingebunden wird; die Verteilung frei werdender Mittel im Dialog mit den Hochschulen und ihren Gremien sowie deren Verwendung dazu, die bisherigen Kürzungen im Bereich des wissenschaftlichen Personals rückgängig zu machen und neue, langfristige Stellen, vor allem auf der Mittelbauebene, zu schaffen. Nur auf diesem Weg sei auch in Zukunft eine hohe Qualität in Forschung und Lehre aufrechtzuerhalten und perspektivisch zu steigern.

“Ich weiß um die besondere Belastung des akademischen Mittelbaus. Der Offene Brief geht in die richtige Richtung”, sagt die Rektorin der Universität Leipzig und Vorsitzende der Landesrektorenkonferenz (LRK) Sachsen, Prof. Dr. Beate Schücking. Im Juni 2014 hatten die Rektoren der sächsischen Hochschulen in einer Presseerklärung das SMWK aufgefordert, die aus dem Studierenden-BAföG freiwerdenden Mittel von jährlich etwa 57 Millionen Euro zur Verhinderung des bis 2020 vorgesehenen Stellenabbaus an den Hochschulen des Freistaates beziehungsweise zur dauerhaften Finanzierung von Personalstellen einzusetzen.

Quelle: Uni Leipzig

Der Offene Brief als PDF zum Download.

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