Am Dienstag, 13. Mai, kam die Warnung schon einmal aus der Linksfraktion. Deren bildungspolitische Sprecherin Cornelia Falken warnte davor, dass Sachsen die Funktionsfähigkeit seiner Schulen riskiert, wenn es jetzt nicht genug junge Lehrer einstellt. Am Mittwoch, 14. Mai, legte die SPD nach. "Sachsen braucht endlich ein Personalentwicklungskonzept für seine Schulen, damit im Interesse unserer Kinder der Unterricht in den kommenden Jahren vernünftig gestaltet werden kann", mahnt deren Fraktionsvorsitzender Martin Dulig.

“Es darf nicht sein, dass sich der Freistaat beim Thema Lehrereinstellungen weiter von Schuljahr zu Schuljahr hangelt. Das unsägliche Gefeilsche mit dem Finanzminister um Zahlen muss endlich aufhören”, erklärt Martin Dulig zum Antrag der SPD-Fraktion “Zukunft der Schule sichern – Lehrernachwuchs jetzt einstellen!” (Drucksache 5/14411), der in der kommenden Woche im Landtag behandelt wird.

“Gestaltung von Zukunft sieht für uns anders aus: Bis zum Schuljahr 2019/20 müssen jährlich 500 neue Lehrer zusätzlich – und wir meinen wirklich 2.500 zusätzlich – eingestellt werden. Zusätzlich bedeutet, dass die Stellen der planmäßig aus dem Schuldienst ausscheidenden Pädagogen auch wieder zu besetzen sind. Der Generationswechsel an den Schulen muss endlich vernünftig gestaltet werden”, benennt er die Größenordnung, in der das sächsische Kultusministerium jetzt agieren muss. Aber Brunhild Kurth, die zuständige Ministerin, tut sich schon mit einem Zehntel dieser Anzahl schwer.

“Einen weiteren Stellenabbau darf es angesichts steigender Schülerzahlen, anhaltenden Unterrichtsausfalls und den Aufgaben bei der Integration von Kindern mit besonderem Förderbedarf nicht geben. Ansonsten wird die Qualität unserer Schulen fahrlässig aufs Spiel gesetzt”, mahnt nun Dulig. “Das Thema Lehrer muss endlich Chefsache werden! Der Ministerpräsident muss das Heft des Handelns in die Hand nehmen und darf das nicht weiter seinem Finanzminister überlassen. Muss nochmals eine Kultusministerin an der Ignoranz des Finanzministers und des Ministerpräsidenten scheitern, wie bereits der Vorgänger von Frau Kurth, Herr Wöller? Sparen auf Kosten der Zukunft unserer Kinder ist der falsche Weg. Deshalb werden wir in der kommenden Woche erneut das Thema Lehrerbedarf im Landtag aufrufen, denn es ist bereits 5 nach 12. Vielleicht können sich dann sogar die Koalitionsfraktionen unserem Antrag anschließen, haben sie doch angesichts der nahenden Landtagswahl das Thema Lehrer wieder für sich entdeckt.”

Aber geht es Tillich überhaupt noch um die Zukunft des Landes? – Sein Hauptziel scheint – laut Tageszeitung “Die Welt” – ein ganz anders zu sein: “Wir werden alles tun, um Rot-Rot-Grün zu verhindern.” Wenn man sich darauf konzentriert, bleibt für die eigentliche Arbeit natürlich keine Zeit.

Die Vorlage der SPD-Fraktion als PDF zum Download.

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