Das Leipziger Institut für Klassische Archäologie zeigt seit Mittwoch, 7. Mai, Gesicht gegen die geplante Schließung der Lehreinrichtung und des Antikenmuseums. Nachdem schon die Pharmazieausbildung und die Theaterwissenschaft an der Uni Leipzig zur Streichung vorgeschlagen wurden, hat es auch die Klassische Archäologie erwischt. Ein Fach nach dem anderen muss die Uni Leipzig den Streichzwängen des Sächsischen Wissenschaftsministeriums opfern.

Dass es die 500 Jahre alte Universität in ihrem Kern trifft, ist der Öffentlichkeit nicht einmal bewusst. Immer scheinen nur Einzelne betroffen. Immer nur “kleine” Fächer. Doch Spielräume hat die Uni-Leitung eigentlich nicht. Also bleibt den Betroffenen nur der Weg in die Öffentlichkeit. Wer dieser Tage auf den Nikolaikirchhof kommt, sieht jetzt einigen der Betroffenen ins Gesicht.

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In einer gemeinsamen Aktion ließen sich Dozenten und Studierende ablichten und wollen somit der Öffentlichkeit zeigen, wer denn eigentlich gekürzt werden soll. Die Fotoaktion ist als Vorbereitung zur Museumsnacht mit großer Prozession und Brandbestattung gedacht. Auch diese symbolische Brandbestattung wird auf dem Nikolaikirchhof stattfinden.

Als Reaktion auf den irrationalen und dennoch vom Rektorat konsequent durchgesetzten Stellenabbau werden Studierende des Studiengangs Archäologie der Alten Welt und der Theaterwissenschaft als Höhepunkt der diesjährigen Museumsnacht am 10. Mai eine Bandbestattung und Totenprozession nach antikem römischen Vorbild nachstellen. Um 22:00 wird vom Rektorat ausgehend eine sogenannte Prozession (Pompa funebris) zum Nikolai-Kirchhof ziehen, wo ein ein Redner eine Totenrede (Laudatio funebris) auf den Verstorbenen halten wird. Anschließend wird der Tote auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Prozession und Rede dienen dazu, das Andenken und die Verdienste des Verstorbenen hervorzuheben.

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