Am 22. Januar soll in der Ratsversammlung über die Sanierung und Wiedernutzbarmachung der 120 Jahre alten Schule am Weißeplatz entschieden werden. 6,18 Millionen Euro soll das kosten, wobei es für zwei Dinge noch kein Lösung gibt: für die Sporthalle (die alte, kleine Schulsporthalle wird nicht saniert) und für die Barrierefreiheit im Schulhaus. Ein Fahrstuhl für 160.000 Euro ist zwar vorgesehen - aber nicht finanziert. Bitte nachlegen, fordert jetzt die Linksfraktion.

Am 17. Januar stellte die Fraktion Die Linke im Leipziger Stadtrat dazu ihren Änderungsantrag. Der betrifft logischerweise Punkt 2 in der Verwaltungsvorlage und eine Erhöhung der zu planenden Gesamtkosten auf 6.343.850 Euro brutto, womit sich der städtische Anteil auf 3.852.800 Euro brutto erhöht. “Der Mehrbedarf ist gesichert und wird aus dem Budget des Amtes 51 abgedeckt”, erklärt die Linksfraktion die Quelle, wo die 160.000 Euro für einen Fahrstuhl herkommen sollen, der dann auch den barrierefreien Zugang zu allen Etagen im Haus 1 der Schule am Weißeplatz ermöglicht. Amt 51 ist das Amt für Jugend, Familie und Bildung.

Und so betont die Fraktion in ihrem Antrag auch: “Ziel dieser Baukostenerhöhung um 160.000 Euro (= 2,5 %) ist die Herstellung der vollständigen Barrierefreiheit.”Einen Grund, nun ausgerechnet auf diesen Fahrstuhl zu verzichten, ohne den die volle Barrierefreiheit im Haus nicht hergestellt werden kann, sieht die Linksfraktion nicht. “Das Untergeschoss wird behindertengerecht eingerichtet, die vorbereitenden Maßnahmen für einen Aufzug (Schacht) werden ebenfalls durchgeführt. Es fehlen die Kosten für den Aufzug”, stellt sie in ihrer Antragsbegründung fest. “Bekannt ist, dass ein späterer Einbau mehr Kosten verursacht. Das sollten wir uns nicht leisten, sondern die gesetzlichen Vorschriften (EU-Recht und SächsBO) bis 2016 umsetzen.”

Im Schuljahr 2015/2016 sollen die ersten Schulklassen die sanierte Schule wieder beziehen. Barrierefreiheit ist aber auch eine wichtige Voraussetzung für das Thema Inklusion, das in Sachsen in den vergangenen 20 Jahre so sträflichst vernachlässigt wurde.

Die Linksfraktion nun zu dieser in Stötteritz neu ans Netz gehenden Oberschule am Weißeplatz: “Im Stadtteil Südost gibt es keine barrierefreie Oberschule. Weder ein Neubau noch eine weitere Modernisierung von Oberschulen sind geplant. Damit besteht die Notwendigkeit der Herstellung der vollständigen Barrierefreiheit in der Schule am Weißeplatz.”

Schüler, die wegen fehlender Barrierefreiheit nicht in Stötteritz zur Schule gehen können, müssten ziemlich weit fahren. Die Linksfraktion zu diesem Thema: “Barrierefreie Oberschulen sind die Apollonia-von-Wiedebach-Schule und die 68. Schule.” Die eine ist in Connewitz, die andere ist die frisch sanierte Schule in der Breitenfelder Straße in Gohlis.

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