Hochschul-Ausgaben: Sachsen gehört zu den Schlusslichtern in Deutschland

Zur Aktuellen Debatte mit dem Titel "Die Lehre aus dem Kürzungsdiktat: Stellenabbau, Fächersterben, Fachkräftemangel" erklärt Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, Parlamentarischer Geschäftsführer und hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: "Eine Profilierung der Hochschulen ist richtig. Aber hierfür brauchen sie Planungssicherheit. Profilierung unter Druck macht flach und nicht spitz."

Auch die Grünen fordern – wie SPD und Linke – einen sofortigen Stopp des Stellenabbaus an den Hochschulen. Sie fordern auch eine Erhöhung der Grundfinanzierung und die Einführung eines wissenschaftsnahen Fächermonitorings.”

“Die Hinweise von Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer und der CDU/FDP-Koalition auf die Stellen zur Kompensation der Überlast an den Hochschulen sind reine Schönfärberei. Denn diese Stellen sind nur auf wenige Jahre befristet”, kritisiert Gerstenberg nun das ganz spezielle Notpflaster, das die Staatsregierung den Hochschulen verpasst hat. Ein Pflaster, das erstaunlich dem noch wesentlich wirkungsloseren Notpflaster für die Schulen, wo die Lehrer fehlen, ähnelt.

“Auch der Verweis der Ministerin auf bescheidene Steigerungen der Hochschulausgaben des Freistaates kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Sachsen bei den Ausgaben pro Student einen hinteren Platz im Ländervergleich belegt. Um zumindest den Bundesschnitt zu erreichen, müssten die Ausgaben für die Hochschulen um etwa 110 Millionen Euro erhöht werden”, stellt der Grünen-Abgeordnete fest. “Die Staatsregierung muss sich auf Bundesebene für eine Aufhebung des Kooperationsverbots in der Bildungsfinanzierung engagieren. So könnten die Mittel eingeworben werden, um die chronische Unterfinanzierung der Hochschulen zu beseitigen und den Weg freimachen für eine wirklich koordiniert ablaufende Profilierung der sächsischen Hochschulen.”