Wie die L-IZ am 19. Juli öffentlich gemacht hat, muss die Bibliothek der Universität (UBL) ab 2014 wegen Mittelkürzungen zahllose wissenschaftliche Zeitschriftenpakete und Datenbanken kündigen. Durch den Verzicht auf ein Dutzend Verlagsabonnements - und damit hunderter Fachzeitschriften wie den renommierten Publikationen "Science" oder "Nature" - sowie fast 20 Datenbank-Zugängen sollen ab 2014 mehr als 1,5 Millionen Euro eingespart werden.

Am härtesten wird dies die medizinischen und naturwissenschaftlichen Fakultäten treffen (Kürzungen: mehr als 1,25 Millionen Euro).

“Neben Studierenden und Hochschullehrern wird davon im Alltag insbesondere der akademische Mittelbau, also das Rückgrat der universitären Forschung, betroffen sein: Aktuelle Forschungsergebnisse werden nicht mehr zugänglich sein, das Recherchieren und Nutzen von vorhandenem Wissen erschwert. Gerade dem wissenschaftlichen Nachwuchs werden so mittelfristig viele Möglichkeiten nachhaltig verbaut”, stellen die beiden Sprecher des Promovierendenrates der Uni Leipzig, Anne-Kathrin Gitter Georg Herold, M.A., fest. “Auch die politischen Vorgaben der Landesregierung an die universitäre Forschung, möglichst viel zu publizieren und möglichst viele Anträge auf drittmittelfinanzierte Projekte zu stellen, werden dadurch massiv torpediert.”
Der PromovierendenRat (ProRat) der Universität Leipzig fordert deshalb das Land Sachsen nachdrücklich auf, die Beibehaltung des bestehenden Zeitschriftenangebots und aller Recherche-Datenbanken zu gewährleisten. Insbesondere fordert der ProRat das zuständige Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) auf, endlich auf dessen bisherige Praxis so genannter “Sonderzahlungen” zu verzichten und der Universitätsbibliothek Leipzig umgehend und dauerhaft eine ausreichende finanzielle Grundsicherung zuzusichern.

Der ProRat der Universität Leipzig ist ein Selbstvertretungsorgan, das sich für die Belange aller Promovierenden der Hochschule einsetzt. Mit Einkrafttreten der neuen Grundordnung am 7. August 2013 ist der ProRat ein offizielles Gremium der Universität Leipzig. Seine Aufgaben umfassen insbesondere die Vertretung hochschulpolitischer Interessen der DoktorandInnen sowie die Beratung und individuelle Unterstützung in allen Phasen der Promotion. Nach den Neuwahlen im Oktober 2012 setzt sich der ProRat derzeit aus neun gewählten Vertretern zusammen.

www.prorat.uni-leipzig.de

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