Beim nationalen Robotik-Ausscheid für die EuroSkills 2012 vom 20. bis 23. März 2012 in Goslar belegten zwei Leipziger Teams, bestehend aus drei Schülern des Leipziger Wilhelm-Ostwald-Gymnasiums und einem Studenten der HTWK Leipzig, den sensationellen vierten und fünften Platz von insgesamt 10 Teams.
Das Besondere: Die Leipziger waren die jüngsten Teilnehmer. Die anderen Teams bestanden aus angehenden Mechatronikern sowie Elektronikern für Automatisierungstechnik bzw. für Geräte- und Systemtechnik – und waren im Schnitt fünf Jahre älter.
Betreut wurden die Leipziger Teams an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der HTWK Leipzig von Ronny Schlücker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Robotik-Projekt “KIMONO”: “Die Schüler kamen nachmittags hierher und übten: Wie werden verschiedene Handlingssysteme, also Greifer oder Puckschieber, angebaut und in die bestehenden Roboter integriert? Wie muss man die Roboter programmieren, damit sie die vorgegebenen Aufgaben erfüllen?”
Die Aufgaben des Wettbewerbs waren hochkomplex und an die Anforderungen in der Automatisierungsindustrie angelehnt, wo autonome, selbstfahrende Roboter bereits Stand der Technik sind. Die “Robotino” genannten Roboter mussten Werkstücke in einer simulierten “Fabrik” zwischen verschiedenen Stationen hin- und hertransportieren. Dabei mussten sie Hindernisse umfahren sowie zahlreiche Signale und Abläufe beachten.Zum Ende der dreiwöchigen Übungsphase wurden die Schüler für drei Tage von der Schule freigestellt: “Sonst wäre die Vorbereitung nicht zu schaffen gewesen. Andere Teams berichteten, dass sie von ihren Ausbildungsbetrieben sogar drei Wochen freigestellt wurden”, erzählt Schlücker.
In Goslar reichte es für die Leipziger Teams leider nicht für die Qualifikation zu den EuroSkills. “Aber wir üben weiter. Unser Ziel ist die Teilnahme an den WorldSkills 2013 in Leipzig, für uns sozusagen ein Heimspiel”, sagt Schlücker.
Die Leipziger Teams sammelten viele Erfahrungen und erhielten gute Tipps – ideale Voraussetzungen, um sich nun auf die entscheidende Qualifikationsrunde für die WorldSkills vorzubereiten. Für die Schüler findet dieses Engagement auch im Rahmen der regulären Ausbildung als “Besondere Lernleistung” bzw. Projektarbeit Anerkennung.
Ronny Schlücker, der die Leipziger Teams betreute, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Mechatroniklabor am Institut für Prozessautomation und Eingebettete Systeme der HTWK Leipzig. Das Institut verfügt unter anderem auch über einen der im Wettbewerb verwendeten Roboter “Robotino”, ähnlich einem Staubsauger- oder Rasenmäherroboter.
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