"Das statistische Bundesamt hat eine Zunahme der Studienberechtigten im letzten Jahr um 10,3 Prozent deutschlandweit festgestellt und bestätigt damit den Trend zu mehr Studierenden", sieht sich Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag, auch durch das Statistische Bundesamt in seine Kritik an der sächsischen Hochschulpolitik bestätigt.
“Aber was macht Wissenschaftsministerin von Schorlemer?”, fragt er verblüfft. “Sie will dieser Entwicklung lediglich durch Lehrpersonal mit befristeten Verträgen begegnen. An den geplanten Stellenkürzungen will sie jedoch festhalten. Die schwarzgelbe Staatsregierung fährt also weiter nur auf Sicht und somit bald gegen den nächsten Studierendenberg!”
Schon jetzt habe Sachsen deutschlandweit den geringsten Anteil unbefristeter Verträge im Mittelbau. Auch liegt Sachsen bei der Mittelausstattung der Hochschulen pro Studierenden bundesweit auf dem letzten Platz.
“Setzt sich von Schorlemer mit ihrem Vorschlag durch, wird sich der Trend zu Prekarisierung und Perspektivlosigkeit im Wissenschaftsbereich weiter verfestigen”, befürchtet Mann. “Der Freistaat sollte die Chance zu gestaltender Politik ergreifen und durch Personalerhalt an den Hochschulen Probleme wie Fachkräftemangel und Demografie angehen.”
Doppelte Kritik an Wissenschaftsministerin: Nicht befristete Stellen schaffen, sondern Stellenabbau stoppen
In der letzten Woche rang sich Sachsens …
Rekordstudierendenzahl in Sachsen: SPD, Grüne und Linke fordern sofortigen Kurswechsel im SMWK
Angesichts der steigenden Studierendenzahlen …
Weckersignal für die Ministerin: Immer mehr Studenten und Studienanfänger an Sachsens Hochschulen
109.761 waren es 2010. Ein Jahr später …
Der Hochschulpakt böte für eine solche Strategie eine mehrfache Win-Win-Situation für Sachsen, so Mann. So würden 13.000 Euro pro Studierendem vom Bund, sowie Finanzzuweisungen für Zuzüge fließen. Die Wirtschaft würde von jungen Fachkräften und deren Konsum in Sachsen profitieren. Tausende Menschen erhielten die Chance auf eine hochwertige und qualifizierte Bildung. “Wir würden das Potential von Wissenschaft, Technik, Kultur und Kunst erhöhen”, ist sich Mann sicher. “Zuwanderung ist die beste Standortwerbung, die sich Sachsen wünschen kann. Die Folgekosten des demografischen Wandels würden zurückgehen.”
Sachsen weist mit minus 9,1 Prozent bzw. 1.203 Zugangsberechtigten die geringsten Rückgänge der Studienberechtigten unter allen neuen Bundesländern auf. Ab nächstem Jahr werden dann die Schülerzahlen wieder steigen und damit auch mehr Sachsen eine Hochschulzugangsberechtigung erhalten. “Es bleibt also richtig, die Kapazitäten an den Hochschulen hoch zu halten”, stellt Holger Mann fest.
2011 hat die Zahl der Studierenden in Sachsen mit 111.635 ein neues Rekordhoch erreicht.
Keine Kommentare bisher