"Die Mehrheit der sechzehn Bildungsminister der Länder befürwortet bundesweit einheitliche Standards beim Abitur. Aber Sachsens Kultusminister Wöller blockiert wie ein bockiges Kind, das sein Spielzeug nicht abgeben will, mit seinem Vorstoß für ein Zentralabitur für nur sechs Länder", kritisiert Dr. Eva-Maria Stange, bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, den sächsischen Kultusminister.

“Die Folge wäre ein zentrales Schmalspur-Abi a lá Wöller, mit dem niemandem geholfen wäre”, stellt sie fest. “Ein paar gemeinsam erarbeitete Abituraufgaben für diese Länder erzeugen nicht nur unnötige Kosten. Dieser unkoordinierte Vorstoß ist absolut kontraproduktiv für eine bundesweit gemeinsame Einigung auf ein vergleichbares Abiturniveau. Bereits 2007 wurde das Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) von der Kultusministerkonferenz auf Vorschlag der SPD-Länder beauftragt, einheitliche Bildungsstandards für das Abitur zu erarbeiten. Daraus sollen ab 2013/14 auch Aufgaben entwickelt werden, die die Vergleichbarkeit des Abiturs aller Länder ermöglichen.”

Ziel sei es, eine wirkliche Vergleichbarkeit des Abiturs in Deutschland herzustellen und nicht mit zentralstaatlich verordneten Aufgaben die Gymnasien zu überziehen. Und so fordert Stange den kleinstaatlich denkenden Kultusminister auf, “sich endlich um eine Einigung in der Kultusministerkonferenz zu bemühen, statt egoistische Profilierungsinteressen zu verfolgen.”

Das kleinteilige Prozedere, mit dem sich Sachsen mit sechs weiteren Bundesländern einem gemeinsamen Abitur in kleinen Trippelschritten nähern will, hatte die SPD-Landtagsabgeordnete vor einem Jahr abgefragt. 2014 will man sich dem Ziel genähert haben.

Die Antwort der Staatsregierung auf die Kleine Anfrage von Dr. Eva-Maria Stange zum Thema “Vergleichbarkeit des Abiturs” (Drucksache 5/4893) als PDF zum download

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