Forschung

Ein HTWK-Seminarraum, der der Simulation zugrunde liegt. Foto: Anika Schreyer / HTWK Leipzig
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HTWK-Forschung: Das COVID-19-Infektionsrisiko in Räumen punktgenau berechnen

Das Coronavirus ist eigentlich kein Hexenwerk. Es benimmt sich wie andere Viren auch. Und die Wissenschaft hat genug herausgefunden darüber, wie sich das Virus verbreitet und wie es im Körper wirkt. Man kann also sehr gezielt gegensteuern und die Ausbreitung des Virus im Zaum halten. Sogar mit mathematischen Modellierungen kommt man weiter, wie jetzt ein Projekt an der HTWK Leipzig zeigt.

Genvarianten, die wir vom Neandertaler geerbt haben, können unser Risiko, bei einer Infektion mit Sars-CoV-2 schwer zu erkranken, sowohl erhöhen als auch verringern. Grafik: Mattias Karlén
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Ein paar Neandertaler-Gene helfen uns sogar bei Corona-Infektionen

Im vergangenen Jahr entdeckten Forscher am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und am Karolinska Institutet in Schweden, dass wir den wichtigsten genetischen Risikofaktor für einen schweren Verlauf der Krankheit Covid-19 vom Neandertaler geerbt haben. Das klang also gar nicht ermutigend. Nun beschreiben dieselben Forscher, dass Neandertaler nicht nur schädliche, sondern auch schützende Varianten zu unserem Genom beigesteuert haben.

Dr. Lars Vogel. Foto: Christian Hüller
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Forschungsprojekt zu Eigentum und Ungleichheit an der Uni Leipzig: Wenn Reichtum über politische Macht entscheidet

Haben Wohlhabende bessere Chancen auf politische Ämter? Bekommen Reiche mehr Gehör in der Politik? Welche Rolle Eigentum im Verlauf von politischen Karrieren und bei politischen Entscheidungen spielt, erforscht Politikwissenschaftler Dr. Lars Vogel von der Universität Leipzig in einem neuen Forschungsprojekt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird.

Die bis jetzt in Sachsen selten gesichtete Nymphenfledermaus. Foto: hochfrequent GbR
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NABU sucht den fliegenden Winzling: Wo lebt die Nymphenfledermaus?

Im Jahr 2001 wurde das erste Vorkommen der Nymphenfledermaus (Myotis alcathoe) in Europa entdeckt. 2008 wurde sie erstmalig im Colditzer Forst und somit für Sachsen nachgewiesen. Bis 2010 kamen durch gezielte Netzfänge mehrerer ehrenamtlicher Fledermausschützer rasch neue Nachweispunkte hinzu. Diese Dynamik ist in den vergangenen Jahren allerdings merklich zurückgegangen. Das will der NABU Sachsen nun ändern.

Prof. Dr. Hannes Zacher. Foto: Swen Reichhold / Universität Leipzig
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Leipziger Forschungsergebnis: Introvertierte Menschen erleben die Corona-Pandemie als weniger stressig

Vielleicht ist das sogar eine gute Erklärung dafür, warum die einen immer unruhiger und lauter werden, weil sie den Lockdown nicht mehr aushalten. Und die anderen kochen sich ein Süppchen, machen sich ein Weinchen auf und lesen die ganzen dicken Bücher, die sie sonst nie geschafft haben zu lesen. Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale beeinflussen, wie stressig Menschen die Corona-Pandemie erleben, stellt nun der Leipziger Arbeitspsychologe Prof. Dr. Hannes Zacher fest.

Mehr Straßenbäume in Städten (wie hier im Leipziger Stadtzentrum) können dazu beitragen, die psychische Gesundheit, aber auch das lokale Klima, die Luftqualität und den Artenreichtum zu verbessern. Foto: Philipp Kirschner
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Leipziger Forschungsergebnis: Straßenbäume können sogar die seelische Gesundheit stärken

Sie sorgen nicht nur für Schatten und frischere Luft in überhitzten Stadtstraßen, sie helfen wohl auch dem menschlichen Gemüt: Straßenbäume. Zu dem Ergebnis kommen jetzt Forscher des in Leipzig heimischen Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv). An der Schlagerzeile ist wohl doch mehr dran, als man denkt: „Mein Freund, der Baum ...“

Ein BaYaka-Junge klettert auf einen Papayabaum, um Früchte zu ernten. Foto: Sarah Pope
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Umweltbedingungen prägen das Verhalten von Tieren genauso wie das der dort lebenden Menschen

Da haben wir uns in 10.000 Jahren sehr weit weg entwickelt vom einstigen Leben als Jäger und Sammler und damit auch das Gefühl verloren dafür, welche Tiere noch in unserer näheren Umgebung leben und vor allem: wie sie leben. Aber vielleicht sollten wir genau das wieder wahrnehmen lernen. Denn die Umwelt prägt uns viel stärker, als wir uns das in unserem Zivilisations-Kokon so vorstellen.

Der austrocknende Rosentalteich 2019. Foto: Michael Freitag
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Leipziger Forschende untersuchen historische Quellen zur bisher unbekannten Dürreperiode von 1302 und 1307

Forschungen zum Klimawandel und zu den Temperaturentwicklungen in der jüngeren Menschheitsgeschichte gibt es jede Menge. Und auch Erkenntnisse zu markanten Klimaveränderungen in den letzten 2.000 Jahren. Aber wie wirkten die sich eigentlich auf die menschliche Zivilisation aus? Ein Thema, das eigentlich noch viel wichtiger ist und mit dem sich jetzt Forschende aus Leipzig beschäftigen – indem sie in die Archive alter europäischer Städte gehen.

Sexualwissenschaftler Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß von der Hochschule Merseburg bildet Pädagogen aus und gibt ihnen Hilfe im Umgang mit sexuellen Themen. © Christian Auspurg, Hochschule Merseburg
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Interview: „Der Bedarf nach sexueller Bildung ist riesig“

LEIPZIGER ZEITUNG/ Auszug Ausgabe 86, seit 18. Dezember 2020 im HandelSeitdem sexuelle Übergriffe in Schulen, Internaten und anderen eigentlichen Schutzräumen für Jugendliche und Kinder aufgedeckt wurden, hat die Beschäftigung mit der Prävention sexueller Gewalt und damit auch der Beschäftigung mit Sexueller Bildung einen enormen Aufschwung erfahren. Lehramtsstudenten an der Uni Leipzig haben sich laut der im November veröffentlichten Ergebnissen einer quantitativen Studie klar für sexuelle Bildung in ihrem Studium ausgesprochen.

Archäologe Mike T. Carson bei der ersten Freilegung eines der Skelette. Foto: Hsiao-chun Hung
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Kamen die ersten Siedler auf Guam vor 3.500 Jahren von den Philippinen?

Manchmal bedeuten Meldungen aus der Forschung nur, dass man gerade Neuland betreten hat und noch nicht wirklich weiß, was am Ende dabei herauskommen wird. So geht es auch den Forschern vom Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, die am 22. Dezember meldeten: „Forschende entdecken Verbindung zwischen der Herkunft von heute auf den Marianeninseln lebenden Menschen und den Philippinen“. 2021 dürfte diese Forschung erst so richtig losgehen.

Pünktlich wie immer: die Sonne am Horizont. Foto: Ralf Julke
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Wintersonnenwende im Nationalatlas: Welcher Ort in Deutschland hat den kürzesten Tag erwischt?

Es geht auch den Länderkundlern so wie anderen Menschen: Sie sehnen sich nach Licht. Gerade in der Zeit, da die Tage immer kürzer werden und der kürzeste aller Tage im Jahr naht, der Tag der Wintersonnenwende. Und man merkt ihren wissenschaftlichen Spaß dabei, wenn sie den Deutschen vorrechnen, dass die Leute im Norden einen noch viel kürzeren kürzesten Tag erleben als die im Süden. Grund genug für eine neue Karte im Nationalatlas.

Die Studie zeigt, dass selbst als verbreitet geltende Arten wie der Klatschmohn (Papaver rhoeas) in Deutschland stetig zurückgehen. Foto: Sebastian Lakner
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iDiV-Auswertung: Auch am Ackerrand geht das schleichende Verschwinden der Vielfalt weiter

Die industrielle Landwirtschaft, wie sie in den letzten Jahrzehnten in Deutschland betrieben wurde, hat fatale Folgen für die Artenvielfalt. Und damit auch für unsere Überlebenschancen. Denn während mit Düngern und Pestiziden gepäppelte Monokulturen das Feld bestimmen, zerstört diese Mono-Wirtschaft die Lebensgrundlagen von Insekten, Würmern, Bodenorganismen – aber auch Ackerpflanzen. Das iDiV hat eine entsprechend alarmierende Bestandsaufnahme vorgelegt.

Prof. Nico Eisenhauer. Foto: Christian Hüller
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Leibniz-Preis 2021 für den Leipziger Biodiversitätsforscher Nico Eisenhauer

Leipzig ist mit dem hier angesiedelten Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig ein Leuchtturm der Forschung zur Artenvielfalt und zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland. Das wird mittlerweile auch mit Preisen gewürdigt. Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am Donnerstag, 10. Dezember, vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftlern den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021 zuerkannt. Einer von ihnen ist Nico Eisenhauer.

Die Studie "A Societal Transformation Scenariofor Staying Below 1.5°C".Cover: Böll Stiftung
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Das Konzeptwerk Neue Ökonomie legt ein Transformationsszenario vor, mit dem auch Deutschland die 1,5°C-Grenze einhalten kann

Das Konzeptwerk Neue Ökonomie und die Heinrich-Böll-Stiftung veröffentlichten am Mittwoch, 9. Dezember, mit dem „Societal Transformation Scenario“ (STS) einen risikoarmen und sozial gerechten Klimaschutzpfad zur Einhaltung der 1,5°C-Grenze. Das Szenario modelliert erstmals, wie die globale Erderwärmung ohne den Einsatz risikoreicher Technologien wie Geo-Engineering oder neue Investitionen in Atomkraft durch eine sozial-ökologische Transformation auf 1,5°C begrenzt werden kann.

Nährstoffeinträge in das Grundwasser infolge stickstoffhaltiger Düngung sind in Europa vielerorts ein Problem. Foto: AdobeStock Countrypixel
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Was in der Wurzelzone passiert, entscheidet darüber, wie viel Nitrat ins Grundwasser gelangt

Hohe Erträge auf zunehmend nährstoffarmen Böden bekommt man nur, wenn man düngt und düngt und düngt. Und dabei wird im industriellen Maßstab vielerorts viel zu viel gedüngt. Der überschüssige Stickstoff gelangt in den Boden und über Niederschläge ins Grundwasser, in Flüsse und Seen. Und davon sogar viel mehr, als die Wissenschaft bislang wusste. Ein Forschungsergebnis aus dem Umweltforschungszentrum zeigt den Weg des überschüssigen Nitrats.

Computertomografische Aufnahme des Kopf-Hals-Bereiches. Foto: Colourbox
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Keine wissenschaftlichen Belege: Forscher hinterfragen angeblich neu entdecktes Organ von Kopfspeicheldrüsen

Im September machte eine Meldung aus den Niederlanden Furore: Forscher aus Amsterdam wollten ein neues Organ im menschlichen Nasen-Rachen-Raum gefunden haben. Eine Sensation! Wie konnte das so lange übersehen worden sein? Aber renommierte Wissenschaftler der Universitätsmedizin Jena, Leipzig und Erlangen stellen die niederländische Studie jetzt infrage, welche die Entdeckung eines neuen Organs von Kopfspeicheldrüsen behauptet.

Impfungen retten Menschenleben. Nicht nur das eigene. Foto: Pixabay
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Bereitschaft, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, liegt über 80 Prozent

Eine Gesellschaft lebt vom Vertrauen. Und das wird besonders in Zeiten von Krisen und Pandemien wichtig. Das gilt auch für die Corona-Pandemie und die demnächst möglichen Impfungen. Das Vertrauen in das Gesundheitssystem, die Politik und die Medien spielen eine ziemlich große Rolle bei der Frage, ob sich Menschen künftig gegen das neue Coronavirus impfen lassen wollen. Und eine große Mehrheit scheint dazu bereit.

Auch die Kohlmeise (Parus major) trägt dazu bei: Laut Studie steigern zehn Prozent mehr Vogelarten im Umfeld das Glücksempfinden mindestens genauso stark wie ein vergleichbarer Einkommenszuwachs. Foto: Stefan Bernhardt
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Biologische Vielfalt: Wie Vogelgezwitscher die Menschen erst glücklich macht

Es wird zwar endlich intensiver darüber diskutiert, wie man die biologische Diversität, also den Reichtum der Lebensgemeinschaften auf unserem Planeten retten kann. Aber dass der Reichtum der Natur auch eine wesentliche Voraussetzung dafür ist, dass Menschen glücklich sind, war bislang kaum Thema. Dabei empfinden wir Menschen sehr genau, ob unsere Umwelt intakt ist. Das thematisiert jetzt auch das iDiV.

Einblick in die neue Graphic Novel zu Europasaurus. Foto: Joschua Knüppe
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Urzeitinseln voller Leben: Die ganze Welt des Europasaurus und seiner Zeitgenossen in einem reich bebilderten Buch

Beim Stichwort Saurier denkt man fast immer nur an die späten Dinosaurier und ihr spektakuläres Ende nach dem Kometeneinschlag vor 66 Millionen Jahren. Dabei beherrschten die Saurier aller Arten die Erde schon vor 235 Millionen Jahren. Das sind – verglichen mit der so von sich eingenommenen Menschheit – ungeheure Zeiträume. Mittendrin – vor 154 Millionen Jahren – lebte der Europasaurus, dessen Welt jetzt ein reich bebildertes Buch vorstellt.

Die Rappbodetalsperre im Harz ist die größte Trinkwassertalsperre Deutschlands. Foto: André Künzelmann / UFZ
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UFZ-Forschung: Der Klimawandel stellt die Trinkwasserversorgung auch in Mitteldeutschland vor neue Herausforderungen

Schlechte Politik lebt davon, dass Menschen vergesslich sind. Dass sie sich gern einreden lassen, die Dinge würden sich schon von allein bessern, es brauche keine Sanktionen und Gesetze, um die Klimaerhitzung und das Artensterben zu stoppen. Obwohl jetzt schon überall sichtbar wird, wie die Folgen auch unsere Lebensgrundlagen angreifen. Und wenn unsere Talsperren sich aufheizen, ist das ganz und gar nicht gut für die Trinkwasserversorgung, warnt das Umweltforschungszentrum.

UFZ-Biodiversitätsforscher Prof. Dr. Josef Settele. Foto: UFZ / Sebastian Wiedling
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Fünf plus zwei Forscher/-innen vom Leipziger Umweltforschungszentrum unter den einflussreichsten Wissenschaftler/-innen weltweit

Auf so etwas sind Forschungszentren natürlich stolz: wenn ihre Forscher/-innen weltweit immer öfter zitiert werden, weil ihre Forschungen wichtig sind und Maßstäbe setzen. Und sie just an den Themen forschen, die gerade weltweit brennen. Im wahrsten Sinne des Worts. Und das trifft auf das in Leipzig ansässige Umweltforschungszentrum (UFZ) zu. Und damit auf letztlich sieben seiner Forscher/-innen, die weltweit immer häufiger zitiert werden.

In bestimmten Motiven sehen die Autoritarismus-Forscher "Brücken, die die Gefahr für die Demokratie ausmachen". Foto: Universität Leipzig/Thomas Häse
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Ausländerfeindlichkeit seit 2018 gesunken, Verschwörungsmythen weit verbreitet

Die Ausländerfeindlichkeit in Deutschland hat abgenommen, aber es gibt ein dauerhaft hohes Niveau bei rechtsextremen Einstellungen. Zu beobachten ist zudem eine „Radikalisierung und Enthemmung unter extremen Rechten“. Das sind zentrale Ergebnisse der repräsentativen „Leipziger Autoritarismus-Studie“. Prof. Dr. Oliver Decker und Prof. Dr. Elmar Brähler vom Kompetenzzentrum für Rechtsextremismus- und Demokratieforschung der Universität Leipzig präsentierten die Studienergebnisse am Mittwoch, 18. November, in der Bundespressekonferenz in Berlin.

Fußgänger flanieren durch die Petersstraße.
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Gehirn auf Hochtouren: Empathie allein reicht nicht in komplizierten gesellschaftlichen Situationen

Wir leben in einer Zeit, die Rücksichtslosigkeit und fehlende Empathie belohnt. Jedenfalls unter marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten. Und aus Sicht der Radikalisierer. Aber eigentlich braucht der Mensch die Fähigkeit, andere zu verstehen, zum Überleben. Es ist eine wertvolle Gabe in komplizierten Situationen, die aber auch die Balance zweier unterschiedlicher Fähigkeiten braucht. Ein Forschungsergebnis aus Leipzig.

Prof. Jochen Merker (links) und Benjamin Kunsch. Foto: MNZ/HTWK Leipzig
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COVID-19 im mathematischen Modell: HTWK-Mathematiker und Leipziger Gymnasiast an internationaler Publikation beteiligt

Die „zweite Welle“ der COVID-19-Pandemie ist da – im Moment gibt es weltweit mehr als 47 Millionen Fälle in 190 Ländern. Warum aber leiden einige Länder stärker unter COVID-19 als andere, obwohl im Prinzip überall ähnliche Eindämmungsmaßnahmen zu ähnlichen Zeitpunkten beschlossen wurden? Möglicherweise hängt dies damit zusammen, wie schnell die beschlossenen Maßnahmen umgesetzt wurden, so eine nicht ganz uninteressante Fragestellung an der HTWK Leipzig.

Die Frage ist, ob aus Perspektive der Fans (im Foto Fans von RB Leipzig) Fußballklubs in Deutschland von Vereinen oder Investoren kontrolliert werden sollten. © Jan Kaefer (Archiv)
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Was wollen Fußballfans eigentlich bei „50+1“? Ein Leipziger forscht zum heißesten Eisen des deutschen Fußballs

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 84, seit 23. Oktober im HandelFür Fußballfans ist „50+1“ mehr als ein mathematischer Term. Es ist eine Rechnung mit ungewissen Parametern, denn fällt die 50+1-Regel, dürfen sich Konzerne und Mäzene ganz offiziell die Mehrheit an einem Fußballverein sichern und damit die Mitbestimmung der Mitglieder ausschalten. Dr. Sebastian Björn Bauers von der Universität Leipzig hat sich in seiner Promotion mit der Frage beschäftigt, ob Fußballklubs weiterhin von Vereinen oder zukünftig eben von Investoren kontrolliert werden sollten. Gerade am Standort Leipzig eine fußballphilosophische Gretchen-Frage. Was passiert, wenn 50+1 gekippt würde und wie könnte ein Mittelweg aussehen? Der Sportwissenschaftler hat 3.739 Fans nach ihrer Meinung zu 50+1 gefragt.

Diyendo Massilani durchsuchte die Genome der Salkhit- und Tianyuan-Individuen auf DNA-Spuren von ausgestorbenen Homininen und wurde fündig. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie
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Leipziger Forscher staunen: Älteste ausgegrabene Mongolin besaß Erbgut von Denisovanern, Neandertalern und modernen Menschen

Von Kosmopoliten spricht Diyendo Massilani. Aber so empfanden sich die Menschen, die vor 30.000 und 40.000 Jahren in den eisfreien Weiten des großen Kontinents Eurasien unterwegs waren, bestimmt nicht. Auch wenn sie dann und wann überrascht gewesen sein dürften, dass sie auf andere Gruppen von Menschen stießen, die etwas anders aussahen und wohl auch etwas anders sprachen. Und trotzdem paarte man sich. Zum Glück für heutige Anthropologen.

Von "tierisch" bis "feuerassoziiert": Das Gehirn schlüsselt unsere Umgebung in insgesamt 49 Merkmale auf, nach denen es alle Objekte kategorisiert (hier nur als Ausschnitt gezeigt). Foto: Hebart/ MPI CBS
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Von flauschig bis wertvoll: Wie unser Gehirn Objekte erkennt und so auch manipulierbar ist

Unser Gehirn ist augenscheinlich nicht in der Lage zu merken, wann es betrogen wird. Ein paar Katzen- und Hundevideos genügen, und es schmilzt dahin und das Wort „NIEDLICH“ hämmert durch alle Leitungsbahnen. Marshall McLuhan hätte unsere von Fakes besessene Gegenwart nicht nur zum Teufel gewünscht. Er hätte sich tatsächlich gefragt, ob der Mensch überhaupt je begreift, was a-soziale Medien eigentlich permanent mit seinem Gehirn anstellen. Ein Studienergebnis aus Leipzig lässt ahnen, wie so etwas kommt.

Monokultur: Raps bis zum Horizont. Foto: L-IZ
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Bedrohte Artenvielfalt: Akademien legen Stellungnahme für radikale Veränderungen in der deutschen Landwirtschaft vor

So richtig ist es in den Köpfen der entscheidenden Politiker/-innen noch nicht angekommen, wie dramatisch die Lage ist, dass das Zeitfenster, in dem noch gehandelt werden könnte, auf ganz wenige Jahre zusammengeschmolzen ist. Und das nicht nur bei der Klimaerhitzung, sondern auch beim Artenverlust. Und der betrifft inzwischen auch viele Arten, ohne die einige Ökosysteme nicht mehr funktionieren werden. Dass sich drei Akademien jetzt auch dazu mit einem Appell an die Öffentlichkeit wenden, ist schon ein starkes Signal.

HTWK-Professor Robert Huhn. Foto: HTWK
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Ob grau, ob blau, ob rein – Aus Wasserstoff kann die Energiewende sein

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 83, seit 25. September im HandelWie sieht sie aus, die Energiewende? Wann kommt sie denn endlich und wer tut etwas dafür? 2038 ist zumindest für die Region Leipzig ein einschneidendes Jahr. Dann, wenn Braunkohle in Deutschland nicht mehr verstromt wird, muss sich die Region umgucken. Wo kommt die Energie dann her? Wer hat einen Arbeitsplatz in der Energiewirtschaft? HTWK-Professor Robert Huhn weiß, wodurch Strom ziemlich sicher hergestellt werden kann: Durch Wasserstoff.

Das menschliche Gehirn ist entlang zweier Achsen organisiert. Dieses Prinzip scheint sich durch die Hirnorganisation aller Primaten zu ziehen. Grafik: Valk/ MPI CBS
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Leipziger Forschung: Selbst beim Denken und Fühlen folgen wir der Logik der Evolution

Unser Gehirn ist ein wundersames Ding, Ergebnis von Millionen Jahren Evolution und trotzdem (oder gerade deshalb) in der Lage, enorme Gedächtnis- und Erkenntnisleistungen zu vollbringen. Leipziger Kognitionsforscher versuchen seit Jahren, die dazu nötigen Strukturen im Gehirn zu lokalisieren. Manchmal sprechen sie gar von einer „mentalen Landkarte“. Jetzt haben sie zwei Achsen definiert, auf denen die Genese unseres Gehirns vonstatten ging.

Forscherin im Reinraum des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie
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Leipziger Forschung zu Corona: Neandertaler-Genvariante erhöht das Risiko für schweren Verlauf von Covid-19

Covid-19 ist eigentlich eine sehr neue Mutation, mit der unsere Vorfahren nie in Berührung kamen. Aber das Virus trifft auf ein von Millionen Jahren geprägtes Immunsystem. Und auf einmal spielt sogar der Neandertaler in der Pandemie eine Rolle, wie die Forscher des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie jetzt melden. Denn wer eine bestimmte Neandertaler-Genvariante vererbt bekommen hat, dessen Risiko, an Covid-19 schwer zu erkranken, ist deutlich höher.

Matthias Meyer im Reinraum am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie. Foto: MPI f. evolutionäre Anthropologie
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Überraschung für Leipziger Forscher: Neandertaler haben männliches Geschlechtschromosom vom modernen Menschen übernommen

Die Neandertaler sind wohl noch immer das größte Faszinosum der Archäologie, erst recht, seit Leipziger Forscher nachgewiesen haben, dass ihr Erbgut sich sogar im Erbgut der heutigen Europäer findet. Seitdem wird emsig gesucht: Wo trafen sie sich zum ersten Mal? Wie lange lebten sie nebeneinander? Nun haben die Leipziger Forscher ein weiteres Puzzlestück herausgearbeitet, das wohl davon erzählt, dass die Neandertaler schon vor der Ankunft des modernen Menschen vor 45.000 Jahren in Südeuropa genetisch massiv unter Druck standen.

Das Gehirn erwirbt Wissen, indem es die Kartierung von verhaltensrelevanter Information unterstützt. Grafik: MPI CBS
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Mentale Wissenskarten: Wie unser Gehirn alles, was es wahrnimmt, nach markanten Merkmalen abspeichert

Wie funktioniert unser Gehirn wirklich? Wie speichert es all die Millionen Dinge ab, die wir tagtäglich wahrnehmen, einordnen und erkennen müssen? Die Leipziger Kognitionsforscher gehen davon aus, dass unser Gehirn dabei wie eine mentale Landkarte funktioniert, in der die hervorstechenden Merkmale eines Dings an verschiedenen Stellen gespeichert sind. Aus den markanten Merkmalen konstruiert unser Gehirn dann blitzschnell das richtige Muster: Aha, es ist eine Fliege!

Der Kubus auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz. Foto: Ralf Julke
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Am 19. September belebt sich der Kubus auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz: Dürremonitor, Umwelttracker und der Sound von Tschernobyl

Seit dem 5. September laufen die Menschen am Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz direkt durch einen geheimnisvollen Kubus aus schwarzem Gitter – das „Sperrgebiet“. Es ist eine Installation der Schaubühne über Umweltzerstörung, Klimawandel und menschengemachte Sperrgebiete in Natur und Gesellschaft. Am Samstag, 19. September, laden die Schaubühne, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung nun ein zum Forschungstag im „Sperrgebiet“.

Matthias Müller im Labor. Foto: Detlev Müller, TU Bergakademie Freiberg
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Physiker Dr. Matthias Müller von der TU Freiberg über Metalle, die nicht in Solarzellen gehören

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 82, seit 28. August im HandelAn der TU Freiberg haben sie Großes vor: Gemeinsam mit drei weiteren Partnern soll dort die perfekte Solarzelle entwickelt werden. Noch haben die Photovoltaik-Anlagen auf den Feldern und Dächern dieses Landes mindestens einen Defekt, der sich negativ auf die Leistungsfähigkeit einer Solarzelle auswirkt. Kennen Sie beispielsweise den LeTID-Effekt? Er wird in jeder Solarzelle erzeugt und ist besonders sinnfrei: Er verringert die Leistungsfähigkeit der Solarzelle sobald Licht darauf scheint. Ein Gespräch mit Physiker Dr. Matthias Müller von der TU Freiberg über Defekte, Partner und Metalle, die nicht in Solarzellen gehören.

Eine Erdhummel. Foto: Wilhelm Osterman
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Mehr Blüten, aber eine völlig fragmentierte Lebenswelt: Das stille Wachsen der Hummeln in der Stadt

Der Mensch beeinflusst sogar die Evolution der Insekten. Und das in verblüffend kurzer Zeit. Denn er hat die Landschaften so verändert, dass sich auch Hummeln an die neuen Lebensräume anpassen. „Treiben Städte die Evolution von Hummeln voran?“, fragten sich Antonella Soro und Panagiotis Theodorou vom Institut für Biologie der Martin-Luther-Universität in Halle. Sie haben jetzt eine erste Antwort auf diese Frage.

Weggesperrt aus der Welt. Foto: L-IZ
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Forschungsverbund sucht Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Heimen und Jugendwerkhöfen der ehemaligen DDR

„Mich kriegt nichts mehr klein.“ Frau Kastrati sagt das mit fester Stimme. Das ist nicht selbstverständlich. Sie war mehrere Jahre in einem Kinderheim und einem Jugendwerkhof in der ehemaligen DDR untergebracht. Sie hat erlebt, unterdrückt zu werden und in rigiden Regeln und Strukturen zu leben, in denen die eigenen Bedürfnisse wenig bis gar keinen Raum hatten. Viele Menschen, die in der DDR aufgewachsen sind, kennen den Satz „Wenn du nicht brav bist, kommst du nach Torgau.“

Niedrigstwasser in der Elbe in Dresden im Jahr 2018. Foto: André Künzelmann / UFZ
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Extreme Dürreperioden in Mitteleuropa werden zunehmen, wenn wir den Treibhausgasausstoß nicht drastisch senken

Eigentlich ist es seit über zwanzig Jahren bekannt, was die Klimaerwärmung speziell auch für Sachsen bedeutet, das neben den längeren Hitzeperioden auch besonders von zunehmenden Dürreperioden betroffen ist. Das dritte Jahr hintereinander erlebt Sachsen so ein Jahr. Und Entwarnung gibt es keine. Im Gegenteil. Das in Leipzig heimische Umweltforschungszentrum sieht noch mehr Dürren und Trockenzeiten auf uns zukommen. Denn den Treibhausgasausstoß haben wir noch immer nicht gesenkt.

Elbe-Messkampagne Sommer 2019 mit dem Forschungsschiff "Albis". Foto: André Künzelmann / UFZ
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MOSES Generalprobe „Elbe 2020“ startet am 4. August bei Niedrigwasser und unter Corona-Bedingungen

Schon die erste Testfahrt 2019 fand unter erschwerten Bedingungen statt, denn auch damals führte die Elbe Niedrigwasser. Und wenn die Forscher/-innen vom Helmholtz Umweltforschungszentrum gehofft hatten, 2020 zur Generalprobe wäre es anders, so sehen sie sich enttäuscht. Ihre so wichtige MOSES Generalprobe „Elbe 2020“ findet wieder unter Niedrigwasserbedingungen statt. Die Corona-Schutzmaßnahmen kommen noch extra obendrauf.

UFZ-Biodiversitätsforscher Prof. Dr. Josef Settele. Foto: UFZ / Sebastian Wiedling
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Die Wahrscheinlichkeit von Pandemien steigt mit zunehmender Vernichtung von Ökosystemen

Im neuen Heft „Umweltperspektiven“ des Umweltforschungszentrums gibt es auch ein Interview mit Prof. Josef Settele, UFZ-Agrarwissenschaftler und Co-Vorsitzender des Globalen Assessments des Weltbiodiversitätsrats IPBES. Er spricht nicht nur darüber, dass die Menschheit endlich lernen muss, solidarisch mit der biologischen Vielfalt zu leben. Er beantwortet auch Fragen zum Überspringen gefährlicher Krankheitserreger vom Tier auf den Menschen und was das mit unserer Naturzerstörung zu tun hat.

Auch unsere Landwirtschaft muss wieder naturnah werden und Artenvielfalt ermöglichen. Foto: Ralf Julke
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UFZ-Forscher warnt: Wir müssen schnellstens lernen, im Einklang mit der Natur zu wirtschaften

Der Titel, den Dr. Stefan Klotz, Leiter des Themenbereichs „Ökosysteme der Zukunft“ sowie des Departments „Biozönoseforschung“ am Umweltforschungszentrum Leipzig, seinem Essay gegeben hat, ist ein wenig irreführend: „Warum die Ökosysteme der Zukunft multifunktional sein müssen“. Das klingt, als müssten wir jetzt erst einmal multifunktionale Ökosysteme entwickeln. Dabei sind sie das von Natur aus. Und wir müssen lernen, das zu verstehen. Denn davon hängt unser Überleben ab.

Intensiv bewirtschaftete Ackerfläche. Foto: Gernot Borriss
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Wertvolle Bodenorganismen werden durch Klimaerwärmung und intensive Landwirtschaft gleich doppelt gestresst

Was das Umweltforschungszentrum am Dienstag, 28. Juli, meldete, müsste bei sämtlichen Landwirtschaftsminister/-innen die Alarmsirenen schrillen lassen. Denn die Forscher haben die Bodenfauna genauer untersucht, jene Mikrowelt, ohne die es keine nährstoffreichen Böden und keine funktionierende Landwirtschaft gibt. Und dieser Mikrofauna geht es gerade doppelt schlecht.

Leipzig, Blick Richtung Süden. Foto: Ralf Julke
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Leibniz-Institut für Länderkunde sucht Wege, wie Innovationskraft auch in die ländlichen Räume kommt

Eine spannende Frage wirft das in Leipzig heimische Leibniz-Institut für Länderkunde mit seiner jüngsten Studie auf. Es beschäftigt sich ja seit geraumer Weile schon mit den Ursachen und Folgen der demografischen Entwicklungen in Deutschland. Und dazu gehört auch, dass sich Forschungsinstitute und Hochschulen in den größeren Städten konzentrieren und akademisch gebildete Menschen deswegen in die Großstädte abwandern. Und damit verschwindet logischerweise die Innovation aus den ländlichen Räumen.

Prof. Dr. Hannes Zacher. Foto: Swen Reichhold / Universität Leipzig
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Wer die Coronakrise als Herausforderung sah, hat sich auch im Shutdown wohler gefühlt

Wir strecken mittendrin in einer Veränderung, von der die meisten noch nicht einmal ahnen, wie sehr sie unser Leben umkrempeln wird. Und ein Leipziger Forschungsergebnis zeigt jetzt ganz und gar nicht überraschend, dass Menschen, die Veränderungen als Herausforderung begreifen, auch mit den Corona-Folgen besser zurechtkommen. Dabei hat auch Prof. Dr. Hannes Zacher nicht damit rechnen können, dass Corona einmal seine Langzeit-Studie beeinflusst.

Input ist nicht gleich Output: Das Gehirn verarbeitet einen eintreffenden Reiz niemals gleich, selbst wenn der sich nicht verändert hat. Foto: shutterstock
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Das menschliche Gehirn: Ständig aktiv, aber manchmal an neuen Reizen nicht die Bohne interessiert

Unser Gehirn ist kein Computer. Und das, was uns derzeit immer wieder aufgeschwatzt wird als Künstliche Intelligenz, hat mit dem, wie Menschen denken, nichts zu tun. Wir denken. Wer denken auch, dass wir denken. Aber wie stark wir tatsächlich immerfort von Emotionen und neuen Eindrücken beeinflusst sind, das ahnen die meisten nicht einmal. Dabei entscheiden starke Emotionen oft, was wir überhaupt bewusst wahrnehmen – und wie wir darüber denken. Ein Leipziger Experiment macht das deutlicher.

Neandertaler und moderner Mensch haben sich im Laufe der Jahrtausende mehrfach miteinander gemischt und Gene ausgetauscht. Forschende haben nun entdeckt, dass Menschen, die eine Genvariante für einen bestimmten Ionenkanal vom Neandertaler geerbt haben, eine niedrigere Schmerzschwelle besitzen. Foto: Science Photo Library / Daynes, Elisabeth
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Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren die Neandertaler schmerzempfindlicher als der moderne Mensch

Eigentlich hatte unsereiner ja so seine Vorstellungen über den Neandertaler: Robust, weniger kälteempfindlich, hart im Nehmen und deshalb auch viel früher dabei, die rauhen nordischen Breiten zu besiedeln. Aber jetzt haben Forscher eine Genvariante aufgespürt, die darauf hindeutet, dass der Neandertaler schmerzempfindlicher war als der moderne Mensch. Was einen ja auch wieder auf Gedanken bringt.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Landwirtschaft, so wie sie derzeit praktiziert wird, für die Gefährdung von rund 62 Prozent aller bedrohten Arten weltweit verantwortlich ist. Foto: André Künzelmann / UFZ
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Wir brauchen eine Landwirtschaft, die die biologische Vielfalt bewahrt und nicht zerstört

Im kommenden Jahr trifft sich die internationale Staatengemeinschaft in China, um das globale Rahmenwerk für die biologische Vielfalt nach 2020 zu verabschieden. Stärker als bislang sollten darin wissensbasierte Prinzipien einer ökologischen Landwirtschaft verankert sein, fordert ein internationales Wissenschaftler-Team, darunter Prof. Josef Settele vom UFZ, in der Fachzeitschrift Nature Ecology & Evolution. Mehr als 360 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben weltweit ihre Zustimmung zu diesem Meinungsbeitrag bekräftigt.

Dieter Rink, Björn Egner (Hrsg.): Lokale Wohnungspolitik. Cover: Nomos Verlag
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Wie 14 deutsche Städte versuchen, gegen einen wild gewordenen Markt Sozialwohnungen zu bauen

Es ist ganz sicher ein hilfreiches Buch. Aber eher nicht, was die vielen Beispiele aus 14 deutschen Großstädten betrifft, die Wissenschaftler aus Leipzig und Darmstadt bei ihrem Umgang mit der Wohnungspolitik schildern in ihrem Buch „Lokale Wohnungspolitik“, sondern in den Schlussfolgerungen. Denn wenn wertvoller Grund und Boden zum Spekulationsobjekt werden, wird Wohnungspolitik regelrecht absurd.

Es ist nicht alles Wurst ... Foto: Ralf Julke
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Sind Fleischesser extrovertiert, weil das in ihrer Natur liegt? Oder brauchen sie mehr Beifall für ihr Essverhalten?

Mitte Juni gab das Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften die Ergebnisse einer Studie bekannt, die zumindest nachdenklich macht: „Vegetarier sind schlanker und weniger extrovertiert als Fleischesser“ war sie betitelt. Je weniger tierische Produkte man zu sich nimmt, desto geringer der Body-Mass-Index und desto weniger neigt man zu Extrovertiertheit, meinten die Studienautoren. Aber vielleicht ist es ja andersherum?

Testbild: Wie rekonstruiert unser Gehirn die Umgebung? Grafik: Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften
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Leipziger Forschung: Wie unser Gedächtnis unsere Orientierung in der Welt erst möglich macht

Eigentlich sind es nur lauter kleine Puzzle-Stücke, die die Forscher/-innen des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig (auch in Kooperation mit anderen Forschungseinrichtungen) zusammentragen. Aber jedes einzelne macht deutlich, was für einen faszinierenden Denkapparat wir Menschen da bekommen haben. Einen, der sich unendlich viele Details aus der Umgebung merken und blitzschnell abrufen kann, wenn wir uns durch diese Umwelt bewegen.

Dr. Annegret Grimm-Seyfarth mit Artenspürhund Zammy, Foto: André Künzelmann, UFZ
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Kammmolche leiden unter heißen Sommern, wurden vom asiatischen Bsal-Pilz aber bislang verschont

Im Projekt „Lebendige Luppe“ geht es nicht nur darum, alte Flussläufe in der Nordwestaue wieder mit Wasser zu beschicken. Hier bekommen Forscher auch die Möglichkeit, verschiedene Aspekte dieses Auenwaldes über mehrere Jahre zu untersuchen. So auch die Kammmolche in den Papitzer Lachen, bei denen schon die Befürchtung im Raum stand, sie könnten möglicherweise von einem aus Asien stammenden Pilz betroffen sein. Eine UFZ-Forscherin hat das untersucht.

Direktor Prof. Dr. med. Jan Dreßler arbeitet seit 2009 am Leipziger Institut für Rechtsmedizin. Foto: Sabine Eicker
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120 Jahre Leichzeit: Das Institut für Rechtsmedizin und seine (alltägliche) Geschichte(n)

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 79, seit 29. Mai im HandelEgal ob Quincy, Bones, Professor Boerne: Die Rechtsmedizin ist fester Bestandteil der Medienwelt. Seit 120 Jahren gibt es auch ein entsprechendes Institut in Leipzig, was einst dem Kultusministerium regelrecht abgeschwatzt werden musste. Spätestens seit 1961 ist das Institut eines der besten in Deutschland. Institutsleiter Prof. Jan Dreßler im Gespräch über seine medialen Ebenbilder, die tägliche Leichenarbeit und den Umgang mit den Grausamkeiten auf der Arbeit.

Svante Pääbo mit dem Schädel eines Neandertalers. Foto: MPI für evolutionäre Anthropologie
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Leipziger Forschungsergebnis: Frauen mit Neandertaler-Gen bringen mehr Kinder zur Welt

Es war nur eine kleine Meldung, die das Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie am Dienstag, 26. Mai, herausgab. Aber sie macht doch nachdenklich. Denn dass die späte Vermischung von modernen Menschen und Neandertalern vor ungefähr 47.000 bis 65.000 Jahren in Europa Folgen bis in unser Erbgut hatte, das haben schon mehrere Untersuchungen aus dem Institut belegt. Aber selbst auf die Fruchtbarkeit von Frauen soll eine kleine genetische Veränderung aus dem Erbe der Neandertaler Auswirkungen haben.

Verbreitungsatlas der Tagfalter und Widderchen Deutschlands. Foto: UFZ
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Auch die Verluste sind drin: Der erste gesamtdeutsche Atlas der Tagfalter und Widderchen ist erschienen

Seit 2017, seit der Veröffentlichung der sogenannten Krefeld-Studie, sind die deutschen Umweltforscher hellwach. Sie wussten zwar schon vorher, dass es überall Verluste an Insekten gab, massive Rückgänge und Totalverluste. Aber seit der medialen Berichterstattung zur Krefeld-Studie wissen sie auch, dass sie mit ihren Erkenntnissen nicht hinter dem Berg halten dürfen. Sie brauchen die Öffentlichkeit, um die Politik endlich zu echten Reformen zu bringen. Dazu gehört auch ein neuer Schmetterlingsatlas, den es so vorher nicht gab.

Der Baumweißling (Aporia crataegi) ist ein weitverbreiteter Schmetterling, der hinsichtlich seines Lebensraumes sehr variabel ist. Er gehört zu den wenigen Tagfalterarten, die von den Natura 2000-Schutzgebieten profitieren. Foto: Martin Musche
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Nur wenige Schmetterlingsarten scheinen von den Natura 2000-Schutzgebieten zu profitieren

Eigentlich sind auch die Natura 2000-Schutzgebiete in Europa zu klein. So wie das Leipziger Auensystem, das ebenfalls so ein Schutzgebiet ist. Und trotzdem helfen sie selbst in dieser zerstückelten Form einigen Tierarten, die gar nicht in diesen Schutzgebieten unter Schutz stehen. Das haben Forscher des iDiV jetzt zumindest erst einmal an Vögeln und Tagfaltern untersucht.

In diesen Zeiten, in denen der Mensch sich zurückgezogen hat, bekommen wir einen Eindruck, wie viel Natur uns die kommende UN-Dekade der Wiederherstellung von Ökosystemen bringen kann. Foto: AB Photography/stock.adobe.com
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Die Corona-Pandemie hat auch die wichtigste Tagung zur Biologischen Vielfalt in China ausgebremst

Der 22. Mai ist der Internationale Tag der Biodiversität. Ein Tag, der seit 2001 daran erinnert, dass die biologische Vielfalt auf unserem Planeten in höchstem Maße bedroht ist. Und 2020 war von der Forschergemeinschaft eigentlich zum politischen „Superjahr“ ernannt worden. Im Oktober sollte die Vertragsstaatenkonferenz der UN-Konvention zur Biologischen Vielfalt (CBD), die COP-15, in China die Weichen für den internationalen Naturschutz der kommenden zehn Jahre stellen. Doch die Corona-Pandemie hat auch beim sogenannten Post-2020-Prozess die Pausetaste gedrückt.

Prof. Dr. Dirk van Laak. Foto: Swen Reichhold / Universität Leipzig
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Der Leipziger Historiker Dirk van Laak: Die Corona-Pandemie verändert unsere Einstellung zur Globalisierung

Die jüngste Umfrage des „Spiegel“ belegt es ja nur zu deutlich: Die bislang eher positive Deutung der Globalisierung ist in den letzten zwei Jahren rasant ins Negative umgeschlagen. Daran ist nicht erst die Corona-Pandemie schuld. Und womöglich unterbricht die Pandemie nicht einmal die weitere Globalisierung der Welt, sagt Prof. Dr. Dirk van Laak über die aktuelle Situation.

Nachweis von Turteltauben. Karte: Nationalatlas / IfL
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Auch in Sachsens Agrarlandschaften wird die Turteltaube regelrecht vertrieben

Die großen Städte im Lockdown waren für einige Wochen auch Orte der Ruhe, der leeren Straßen und der sauberen Luft. Und so mancher Großstädter sah auf einmal Tiere in der Stadt, die sich sonst tagsüber gar nicht zu piepsen trauen. Eine eher friedliche Erinnerung daran, dass die Corona-Pandemie gar nicht unser größtes Problem ist. Klimawandel und Artensterben gehen unvermindert weiter. Nun gibt es im Nationalatlas mal eine besondere Würdigung für die immer rarer werdende Turteltaube.

Ausgrabungsarbeiten in der IUP-Schicht I in der Bacho-Kiro-Höhle. Aus dieser Schicht wurden vier Homo sapiens-Knochen sowie zahlreiche Steinwerkzeuge, Tierknochen, Knochenwerkzeuge und Anhänger geborgen. Foto: Tsenka Tsanova, Lizenz: CC-BY-SA 2.0
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Der moderne Mensch tauchte schon 5.000 Jahre früher in Südosteuropa auf

Bisher ging die Forschung davon aus, dass der moderne Mensch frühestens vor 41.000 Jahren in Europa auftauchte. Davon erzählten die bislang ältesten bekannten Funde von der iberischen Halbinsel, wo er dann natürlich auch dem Neandertaler begegnete. Doch frisch datierte Funde aus Bulgarien zeigen jetzt einen völlig anderen Verlauf. Danach kamen unsere direkten Vorfahren schon Jahrtausende früher nach Europa.

Abwasserbeprobung. Foto: UFZ / Jürgen Loesel
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Aus Abwasserproben soll jetzt der SARS-CoV-2-Infektionsgrad der Bevölkerung ermittelt werden

Zuletzt konnte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel nicht bremsen: Die 16 deutschen Bundesländer befinden sich gerade in einem Überbietungswettkampf, was das Aufheben der Corona-Einschränkungen betrifft. Da hilft auch alles warnen der Virologen nicht, dass man damit eine zweite, viel größere Infektionswelle riskiert. Aber was kann man tun, um beim nächsten Ausbruch rechtzeitig reagieren zu können? Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) setzen jetzt eine bewährte Idee um: Jetzt sollen die Abwässer systematisch getestet werden.

Viele Insekten erfüllen wichtige Funktionen in unseren Ökosystemen, z. B. die Bestäubung von Wild- und Kulturpflanzen. Das Foto zeigt eine Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta). Foto: Gabriele Rada
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iDiV meldet: Bislang umfassendste Studie bestätigt den massiven Rückgang landlebender Insekten

Seit drei Jahren hat das Thema Insektensterben ja endlich die Aufmerksamkeit der Medien erreicht. Wichtigster Auslöser war die berühmte Langzeitstudie aus dem Raum Krefeld, die eigentlich nur bestätigte, was alle längst erlebten: Die Insektenmasse im Naturschutzgebiet ist massiv zurückgegangen, genauso wie in Städten und Landwirtschaft. Doch weil es nur eine Studie war, bestimmten auch gleich wieder die Kritiker das Feld, die die Aussagekraft der Studie abstritten. Das iDiV hat jetzt einen ganzen Berg von Langzeitstudien ausgewertet. Und die bestätigen, was in Krefeld offenkundig wurde. Und zwar weltweit.

Buchstabensalat. Foto: Ralf Julke
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Der Millionen Jahre lange Weg bis zur menschlichen Sprache

Nicht nur Wissenschaftler staunen ja über den Menschen, der so erstaunliche Fähigkeiten hat, dass er scheinbar mit der ganzen sonstigen evolutionären Entwicklung nichts (mehr) zu tun hat. Aber das Staunen relativiert sich, je intensiver sich die Forschung mit der Menschwerdung beschäftigt. Denn bevor der Mensch all diese Fähigkeiten entwickelte, verging doch eine gewaltige Menge an Zeit. Auch was unsere Sprachentwicklung betrifft.

Kreuzung Goerdelering. Archivfoto: Ralf Julke
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Wird Covid-19 gerade in jenen Regionen tödlich, wo es vorher schon hohe Luftbelastung durch Industrie und Verkehr gab?

Die Coronakrise ist ja nur eine Krise, die gerade viele andere Krisen aus der öffentlichen Wahrnehmung verdrängt. Vor den ganzen Allgemeinverfügungen standen ja Dutzende westdeutscher Städte davor, ein Fahrverbot für Dieselautos verhängen zu müssen. Höchst widerwillig, obwohl sie allesamt die von der EU gesetzten Grenzwerte rissen. Mit dem Lockdown sind die Schadstoffwerte aber deutlich gesunken. Und das verhilft einem Hallenser Forscher zu einem unerwarteten Forschungsergebnis.

Prof. Marco Krondorf testet die Funkverbindung zur ISS in seinem Garten in Dresden. Foto: HTWK Leipzig
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Funktechnik aus Sachsen: Mithilfe der Raumstation ISS wollen Biologen die Wanderrouten von Tieren auf der Erde erforschen

Die Hochschulen haben zwar auf Online-Betrieb umgestellt. Aber einige geplante Forschungsprojekte werden auch jetzt noch durchgeführt. Erst recht, wenn Forscher im eigenen Garten arbeiten können und ihre Partner weitab der krisengebeutelten Erde in der Raumstation ISS sitzen. Das betrifft auch ein Forschungsprojekt der HTWK Leipzig, mit dem die Flugrouten einiger unserer Zugvögel erkundet werden sollen.

Prof. Dr. Markus Scholz. Foto: Universität Leipzig
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Nach Lockerung der Kontaktbeschränkungen: „Wir sollten uns stark an Südkorea orientieren“

In Leipzig ist die Epidemie zum Erliegen gekommen, auch die Werte für Sachsen und Deutschland lassen hoffen. Die Nettobasisproduktionsrate sinkt, die Maßnahmen der vergangenen Wochen zeigen Wirkung. Das sind Ergebnisse der Berechnung von Prof. Dr. Markus Scholz vom Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie der Universität Leipzig.

Rekonstruktion des kreidezeitlichen Regenwaldes in der Westantarktis. Foto: J. McKay/Alfred-Wegener-Institut
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Das erstaunliche Ergebnis einer „Polarstern“-Expedition von 2017: Die Spuren eines richtigen Regenwaldes in der Westantarktis

Jetzt, da so viele Menschen gezwungen sind, zu Hause zu bleiben – auch Forscher und Dozenten – ist natürlich auch ein guter Zeitpunkt, ein paar spannende Forschungsergebnisse zu veröffentlichen. Das tut auch die Universität Leipzig, wo sich einige Institute auch mit der Klimaforschung beschäftigen. Nicht nur in der Gegenwart, sondern auch tief in der Vergangenheit. Dass man dabei einen richtigen Regenwald in der Antarktis entdeckte, war durchaus eine Überraschung.

Startseite der Datenbank zur Kirchenpolitik Friedrich des Weisen und Johann des Beständigen. Screenshot: L-IZ
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Friedrich der Weise und Johann der Beständige: Wie Luthers Fürsten zu seiner Zeit Kirchenpolitik machten

Wer die Zeit der Reformation erforschen möchte, kommt an den beiden Kurfürsten, die Martin Luther beschützten, nicht vorbei. Und auch nicht an ihren Staatsarchiven. Auch wenn es dann doch wieder so ein großes Jubiläum braucht wie das 500-jährige von Luthers Thesenanschlag 2017, dass die Forscher der Sächsischen Akademie der Wissenschaften sich die kurfürstlichen Archive vornahmen unter der Fragestellung: Wie änderte sich damals die Kirchenpolitik?

Wortsalat. Foto: Ralf Julke
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Schlaganfall: Was passiert, wenn das System zum zweiten Mal ausfällt?

Schlaganfälle treffen die menschliche Persönlichkeit im Zentrum. Und zwar so hart, dass das Gehirn auf Notbetrieb schaltet. Was selbst die Forscher am Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften verblüfft, die seit einigen Jahren immer genauer erforschen, wie das Gehirn mit solchen Beeinträchtigungen umgeht. Und welche erstaunlichen Wege es findet, wichtige Funktionen am Laufen zu halten.

Künstlerische Darstellung des Ökosystems im Geiseltal vor 47 Millionen Jahren mit dem kleinwüchsigen Urpferd Propalaeotherium links im Bild, dem frühen Tapir Lophiodon in der Mitte und einem jungen landlebenden Krokodil Bergisuchus im Hintergrund. Foto: Márton Szabó
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Vor 47 Millionen Jahren schrumpften kleine Pferde, große Tapire legten noch zu

Der Braunkohletagebau in Mitteldeutschland hatte auch ein paar gute Seiten: Er ermöglichte – zum Beispiel im Geiseltalgebiet – die Ausgrabung eindrucksvoller Fossilien aus einer über 40 Millionen Jahre zurückliegenden Zeitschicht, dem Eozän. Das dort gefundene Geiseltalpferdchen ist heute berühmt. Und es gibt neue Forschungsergebnisse, die sich nicht nur mit dem Pferdchen aus der Kohle beschäftigen.

„Uns hat interessiert, wie sich das gestörte Netzwerk reorganisiert, um die Störung zu kompensieren“, sagt Prof. Dorothee Saur (re.), Leitende Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Neurologie des UKL, hier mit Erstautorin Dr. Anika Stockert. Foto: Stefan Straube / UKL
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Sprachstörungen nach Schlaganfall: Netzwerke im Gehirn helfen einander, Schaden zu kompensieren

In Leipzig ist in Hochschulen und Forschungsinstituten ein richtiges kleines Forschungs-Cluster zur Funktionsweise unseres Gehirns entstanden. Da wird nicht nur erforscht, wie das "Denken" in unserem Kopf entsteht, sondern auch, wie das Gehirn auf Schädigungen reagiert. Was ja insbesondere auf einem Gebiet sehr wichtig ist: dem Umgang mit den Folgen von Schlaganfällen.

Schaum auf der Pleiße am Connewitzer Wehr. Foto: Ralf Julke
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Nur 10 Prozent der Gewässer in Deutschland sind in einem guten Zustand

Nein, nicht nur in Sachsen glänzten die verantwortlichen Ministerien und Behörden jahrelang durch Untätigkeit. Die Null-Politik zur Reinhaltung der Gewässer galt genauso in anderen Bundesländern und auf Bundesebene. Das Ergebnis: Die Wasserqualität hat sich aufgrund hoher Belastungen nicht verbessert. Und zum Weltwassertag am 22. März stellen Leipziger Umweltforscher der deutschen Umweltpolitik ein ganz schlechtes Zeugnis aus.

Die Wiederherstellung von Ökosystemen durch „Rewilding“ ermöglicht die Rückkehr wilder Tiere. Foto: Stefano Unterthiner / Rewilding Europe
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iDiV-Forscher fordern: Europa braucht wieder große, unzerschnittene Naturräume

Jetzt starrt zwar alle Welt gebannt auf die Folgen des Ausbruchs der Corona-Pandemie. Aber dabei gerät völlig aus dem Blick, dass diese Pandemie überhaupt nicht überraschend kommt. Denn sie entspringt dem menschlichen Machbarkeitswahn: Kein natürlicher Lebensraum wird verschont. Wo aber der Mensch auch noch in die letzten Rückzugsräume der Tiere vordringt, gerät er logischerweise auch mit Erregern in Kontakt, auf die sein Immunsystem nicht eingestellt ist. Auch in Europa fehlen die natürlichen Schutzräume, mahnen die Forscher des iDiV.

Prof. Dr. Thomas Arendt. Foto: Universität Leipzig, Swen Reichhold
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Die Ursache der Alzheimerschen Erkrankung liegt direkt in der Hirnevolution des Menschen

Kaum eine Krankheit trifft unser Menschsein so direkt wie die Alzheimer-Erkrankung. Sie zerstört genau das, was uns letztlich von allen Tieren unterscheidet: unsere kognitiven Fähigkeiten. Und deshalb lässt sich auch in Tierexperimenten kaum ein Mittel dagegen finden. Hier hat man es direkt mit genau jenen genetischen Veränderungen zu tun, mit denen der Mensch zu Bewusstsein kam. Das hat Folgen für die Forschung und die Suche nach einem Heilmittel.

Eine strukturreiche Landschaft erfreut das Auge, fördert die biologische Vielfalt und kommt auch den Landwirten zugute. Foto: Sebastian Lakner
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Ãœber 3.600 Forscher fordern eine umweltfreundliche Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)

Schon 2017 und 2019 wandten sich Forscher des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) mit dringenden Appellen an die Öffentlichkeit, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) endlich zu ändern. Die alten Förderbedingungen forcieren die Zerstörung der Landschaftsräume, die Artenvernichtung und auch das Bauernsterben. Doch der Ruf verhallte in Brüssel unerhört. Jetzt melden sich gleich 3.600 Forscher zu Wort.

Dr. Alexander Yendell. Foto: Swen Reichhold/Universität Leipzig
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Kirche ist nicht der Gegenentwurf zu den Verschwörungstheorien der Rechtsextremisten

Es klingt so einleuchtend: Wer in die Kirche geht, glaubt seltener an Verschwörungstheorien. Jedenfalls interpretiert eine Studie der Universität Bern und der Universität Leipzig den Zusammenhang von Religiosität und Rechtsextremismus so, dass kirchlicher Glaube im Osten Deutschlands gegen Rechtsextremismus „immunisieren“ kann. Aberglaube geht dagegen in ganz Deutschland häufig mit rechtsextremen Einstellungen einher. Aber das könnte eine völlig falsche Interpretation sein.

Angela D. Friederici vom Max-Planck-Institut (MPI) für Kognitions- und Neurowissenschaften will herausfinden, welche Hirnstrukturen und Gene beim Menschen den Unterschied machen. Foto: MPI CBS
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Warum lernen Menschenkinder sprechen, Menschenaffen aber nicht?

Menschen unterscheiden sich durch einiges von Tieren – auch von ihren nächsten Verwandten, den Menschenaffen. Und einen sehr markanten Unterschied macht ihre Fähigkeit zum Sprechen. Warum Menschen das können und Menschenaffen nicht, das erklärt Angela D. Friederici vom Leipziger Max-Planck-Institut (MPI) für Kognitions- und Neurowissenschaften im Interview.

Zucker, Zucker, Zucker! In fast allen Lebensmitteln stecken die verschiedensten Süßungsmittel, die uns dauerhaft krank machen. Professor Peter Schwarz von der TU Dresden sucht nach Lösungen. © TU Dresden
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Ein Interview mit Professor Peter Schwarz: Iss, so viel du willst – aber beweg dich noch mehr

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 76, seit 21. Februar im HandelWeihnachten war mal wieder ernährungsreich? Und zwei Monate lang ging nichts wieder runter? Jedes Jahr dasselbe? Bauch- und Leberfett sind für den eigenen Körper sehr gefährlich, können Demenz oder Herzerkrankungen verursachen. Professor Peter Schwarz ist Arzt am Uniklinikum Dresden und forscht seit Jahren zum Thema Diabetes. An mehreren seiner eigenen Studien hat er selbst teilgenommen, hat eine rein-chemische Pizza gegessen und zwei Wochen Wasserdiät gehalten. Der 49-jährige Eisenberger hat einige Ideen, wie man schlank bleibt und dennoch nicht verzichten muss.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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