Im Rahmen einer Festveranstaltung in Leipzig würdigten Vertreter aus Wissenschaft und Politik, Kolleginnen und Kollegen des Leibniz-Instituts für Länderkunde (IfL) und frühere Weggefährten am Montag, dem 18. März, die Arbeit des scheidenden IfL-Direktors Sebastian Lentz. Sebastian Lentz ist seit 2003 Direktor des IfL und Professor für Regionale Geographie an der Universität Leipzig. Zum 31. März 2024 geht er in den Ruhestand.
Unter seiner Leitung hat sich das Leibniz-Institut für Länderkunde zu einer geographisch-raumwissenschaftlichen Forschungseinrichtung von internationalem Ruf weiterentwickelt. Vernetzung und Interdisziplinarität waren ihm genauso wie die Förderung der jungen Generation von Forschenden ein wichtiges Anliegen. Auf dem Gebiet des Wissenstransfers hat Sebastian Lentz während seiner 21-jährigen Amtszeit als IfL-Direktor zahlreiche neue Initiativen angestoßen.
„Es ist schwer, ein so umfangreiches, breites Wirken in wenigen Sätzen zu fassen“, sagte Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow beim Festkolloquium zur Verabschiedung von Sebastian Lentz in den Ruhestand am Montag vor 180 Gästen im Paulinum der Universität Leipzig. Meilensteine seien neben der dreimaligen positiven Evaluierung der Aufbau eines Instituts, an dem heute mehr als zehn Disziplinen zu Geographien des Regionalen forschen.
„Das sind große Erfolge, die er auf den Weg gebracht und damit das IfL im Konzert unserer vielen außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu einem Institut von großer internationaler Strahlkraft geführt hat. Wir sind stolz darauf, was Sie, Sebastian Lentz, hier bei uns in Sachsen geschaffen haben.“
Ziel sind jetzt die Alpen
Inés Obergfell, Rektorin der Universität Leipzig, hob die Bedeutung des IfL als wichtigen Kooperationspartner der Universität hervor und dankte Sebastian Lentz für seine zahlreichen Verdienste um den Wissenschaftsstandort Leipzig.
„Gemeinsame Projekte wie der Sonderforschungsbereich Verräumlichungsprozesse unter Globalisierungsbedingungen und besonders der Leibniz-Wissenschaftscampus Eastern Europe – Global Area sind ganz maßgeblich Ihren Initiativen und Ihrer stetigen Bereitschaft zur Zusammenarbeit zu verdanken“, sagte Inés Obergfell. „Die auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in enger Nachbarschaft entstehenden Neubauten des IfL und des Global Hub der Universität werden diese Kooperation sichtbar machen“.
Matthias Beller, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Katalyse an der Universität Rostock und im Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft verantwortlich für den Bereich Wettbewerb dankte Sebastian Lentz für die Übernahme der Zuständigkeit für das Referat Evaluierung nach dessen Wahl in den Leibniz-Vorstand. Diese verantwortungsvolle Aufgabe habe Lentz jederzeit mit Weitblick und strategischer Kompetenz gemeistert, so Beller.
Dass er sich für die nahe Zukunft vorgenommen habe, wandernd die Alpen zu überqueren, sage auch etwas über seinen Charakter. Sebastian Lentz ist seit 2018 Leibniz-Vizepräsident. Bis zum Ende der Wahlperiode im November 2024 wird er weiter aktiv im Vorstand der Leibniz-Gemeinschaft mitarbeiten.
Nachfolgerin wird Judith Miggelbrink
„Menschen, die an die Zukunft denken, gestalten ihr Leben bewusster, nachhaltiger und verantwortungsvoller“, zitierte Leibniz-Präsidentin Martina Brockmeier den Zukunftsforscher Andreas Krafft in ihrem Grußwort, das die Generalsekretärin der Gemeinschaft, Bettina Böhm, überbrachte. Das Zitat beschreibe Sebastian Lentz nicht nur in seiner wissenschaftlichen Tätigkeit, sondern auch in dem, was er lebt und ausstrahlt.
Mit Blick auf die Forschung am IfL betonte sie die gelungene Verbindung aus historischer Betrachtung, aktueller Analyse und der daraus resultierenden Entwicklung neuer Methoden für die Geographie. Angesichts der hervorragenden Evaluierung im Jahr 2022 stehe fest, dass Sebastian Lentz nach zwei Jahrzehnten ein „exzellent bestelltes Haus“ und einen „deutlichen Fußabdruck“ in Leipzig hinterlasse.
Schließlich dankte Martina Brockmeier dem scheidenden IfL-Direktor für seinen Einsatz, mit dem sie ihn besonders in den vergangenen Monaten gemeinsam mit anderen Vorstandsmitgliedern entlastet habe. „Das ist Kollegialität, das ist Leibniz, das ist Lentz at its best“, so Brockmeier.
In seinen Schlussworten sprach Sebastian Lentz den Zuwendungsgebern, Partnern und Beschäftigten des Instituts seinen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen aus. Verschiedene Welten innerhalb und außerhalb des Instituts zusammenzubringen, betonte er weiter, habe er in seiner Zeit als IfL-Direktor als eine wundervolle Aufgabe empfunden.
„Und ich bin dankbar, die Vernetzung mit dem Institutsneubau in Leipzigs Innenstadt noch etwas weiter betreiben zu können. Denn wir werden einen Ort schaffen, an dem sich Wissenschaft und Stadtgesellschaft begegnen werden“, so Lentz, der dem IfL als Baubeauftragter bis voraussichtlich 2026 verbunden bleiben wird.
Zur Nachfolgerin von Sebastian Lentz wurde Judith Miggelbrink berufen. Sie wird ihr neues Amt als Direktorin des Leibniz-Instituts für Länderkunde zum 1. April 2024 antreten.
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