In der heutigen Zeit sind Themen rund um Energieverbrauch und Umweltschutz relevanter denn je. Einer der Aspekte, der sowohl im privaten als auch im gewerblichen Bereich relevant wird, ist die Energieeffizienz von Leuchten. Leuchtmittel haben einen direkten Einfluss auf den Stromverbrauch und damit auf die Energiebilanz eines Haushalts oder Unternehmens. Die Energieeffizienzklassen bieten einen systematischen Ansatz zur Bewertung und Klassifizierung von Leuchtmitteln hinsichtlich ihres Energieverbrauchs.
Einführung in Energieeffizienzklassen
Energieeffizienzklassen sind weit mehr als nur bunte Buchstaben auf einem Etikett. Die sogenannte Energieverbrauchskennzeichnung der Klassen A bis G hat seit der Einführung durch die EU 1998 die Energieeffizienz von Geräten wesentlich gesteigert. 2010 wurden schließlich die Plus-Klassen A+, A++ und A+++ für eine bessere Unterscheidung der energieeffizientesten Produkte zugelassen.
Das führte aber dazu, dass bald keine Geräte schlechter als Klasse A auf dem Markt zu finden waren und die EU reagierte mit einer weiteren Erneuerung. Die bisherige Energieverbrauchskennzeichnung wurde überarbeitet und die ursprünglichen Klassen A bis G wieder eingeführt, aber an den aktuellen Stand der Technik angepasst.
Der Effekt ist deutlich: Geräte aus einer der A-Klassen entsprechen nun eher der Klassen B oder C, sind aber nicht unbedingt ineffizienter. Die neue Klasse A weist derweil keine, oder nur sehr wenige Produkte auf und soll Herstellern einen Anreiz geben, effizientere Geräte zu entwickeln. Lampen und Leuchten erhielten die neue Kennzeichnung im September 2021 und berücksichtigen Faktoren wie die Lichtausbeute und die Lebensdauer der Leuchtmittel.
Technologie hinter den Leuchten
Wenn von Leuchten gesprochen wird, denken viele an die klassische Glühbirne. Doch die Technologien hinter den Leuchten sind vielfältig, und jede bringt ihre eigenen Vor- und Nachteile mit sich.
Glühbirnen
Über ein Jahrhundert lang war die Glühbirne das Symbol für Ideen und Innovationen. Doch wegen ihrer ineffizienten Energieumwandlung wurde sie in vielen Ländern zugunsten effizienterer Technologien aus dem Verkehr gezogen. Glühbirnen funktionieren, indem ein Draht im Inneren zum Glühen gebracht wird, dass er Licht abgibt. Der Nachteil? Ein großer Teil der Energie wird in Wärme umgewandelt statt Licht, was sie im Vergleich zu modernen Technologien ineffizient macht.
Halogenlampen
Halogenlampen sind im Grunde eine Weiterentwicklung der Glühbirne. Sie enthalten ein Halogengas, das den Glühfaden vor schnellem Verschleiß schützt und so für eine längere Lebensdauer sorgt. Dennoch wandeln auch sie einen erheblichen Teil der Energie in Wärme um und können nicht mit modernsten Technologien wie LEDs mithalten. Sie haben jedoch den Vorteil, dass sie ein sehr natürliches Licht abgeben.
LED-Lampen
Technologie und Vorteile: LED steht für „Light Emitting Diode“, auf Deutsch „lichtemittierende Diode“. LEDs sind kleine Halbleiter, die Licht abgeben, wenn Strom durch sie fließt. Sie sind äußerst energieeffizient, da hier ein Großteil der Energie in Licht umgewandelt wird und über eine sehr lange Lebensdauer verfügen. Aufgrund dessen sind viele LED-Leuchten in den obersten Energieeffizienzklassen angesiedelt.
Energiesparlampen und neue Entwicklungen
Energiesparlampen, oft auch Kompaktleuchtstofflampen genannt, verwenden ein anderes Prinzip, bei dem ein Leuchtstoff durch UV-Strahlen zum Leuchten gebracht wird. Sie sind in der Regel effizienter als Glüh- und Halogenlampen, aber weniger als LEDs. Neue Technologien, darunter OLEDs und Quantum Dots, sind mittlerweile auf dem Vormarsch und könnten in den kommenden Jahren weitere Fortschritte in Bezug auf Energieeffizienz bringen.
Interpretation von Energieeffizienz-Etiketten
Beim Kauf einer neuen Lampe oder Leuchte fällt häufig ein farbiges Etikett mit Buchstaben von A bis G auf. Was steckt hinter diesen Buchstaben und Farben? Die Antwort ist simpel: Diese Energieetiketten sind eine Schnellreferenz, um zu erkennen, wie energieeffizient ein Leuchtmittel im Vergleich zu anderen ist. Verbraucher erfassen nun auf einen Blick den Energieverbrauch eines Produktes, zum Beispiel einer Leuchte.
Die verschiedenen Klassen von A bis G
Beginnend mit A und endend mit G, repräsentieren die sieben Buchstaben eine Bewertungsskala von sehr energieeffizient bis weniger energieeffizient. Leuchtmittel, die mit A klassifiziert sind, verbrauchen am wenigsten Energie, während solche in Klasse G am meisten Energie verbrauchen.
Wie die Klassifizierung funktioniert
Diese Klassifizierung basiert auf standardisierten Tests, die unter fest definierten Bedingungen wie Lichtausbeute und Lebensdauer durchgeführt werden. Ein Leuchtmittel, das viel Licht mit wenig Energie erzeugt und lange hält, wird wahrscheinlich eine bessere Bewertung erhalten als eines, das schnell ausfällt oder mehr Energie für dieselbe Lichtmenge benötigt.
Das Lesen und Verstehen von Etiketten
Das Etikett richtig zu lesen, ist der Schlüssel zum Sparen:
- Farbskala: Die farbige Bewertungsskala kennzeichnet die Energieeffizienz nach dem Ampel-Prinzip. Grüne Klassen entsprechen sparsamen Leuchtmitteln, Gelb steht für einen mittleren Energieverbrauch und Rot für die geringste Effizienz.
- Jahresverbrauch: Einige Etiketten zeigen auch den geschätzten Energieverbrauch pro Jahr. Dies kann helfen, die potenziellen Stromkosten besser einzuschätzen.
- Zusätzliche Informationen: Manchmal enthalten Etiketten weitere Daten, zum Beispiel die Lumen-Zahl (Lichtstärke) oder die Farbtemperatur. Diese helfen beim Finden der richtigen Lampe für Ihre Bedürfnisse.
Die Wahl des Leuchtmittels beeinflusst nicht nur die Stimmung im eigenen Zuhause, sondern kann auch weitreichende Auswirkungen auf den eigenen Geldbeutel und auch auf die Umwelt haben.
Verbraucher
- Stromkostenersparnis
Energieeffiziente Leuchtmittel verbrauchen weniger Energie, um dieselbe Menge an Licht zu erzeugen. Das Ergebnis? Eine geringere Stromrechnung. Über die gesamte Lebensdauer eines Leuchtmittels kann die Ersparnis beträchtlich sein, vor allem wenn mehrere Lampen im Haushalt betrachtet werden. - Lebensdauer und Haltbarkeit
Ein weiterer Vorteil energieeffizienter Leuchten ist ihre längere Lebensdauer. LEDs beispielsweise halten oft viele Jahre, während traditionelle Glühbirnen nach einem Jahr oder sogar weniger ausgewechselt werden müssen. Dies führt nicht nur zu weiteren Kosteneinsparungen, sondern auch zu weniger Aufwand für den Austausch.
Umwelt
- COâ‚‚-Einsparung
Mit jedem Wechsel zu einem energieeffizienteren Leuchtmittel wird der CO₂-Fußabdruck reduziert. Da Kraftwerke weniger Energie produzieren müssen, um den Beleuchtungsbedarf zu decken, werden auch weniger Treibhausgase freigesetzt. - Reduzierung von Abfall
Da energieeffiziente Leuchtmittel länger halten, werden sie auch weniger häufig ausgetauscht und führt zu weniger Abfall. Auch wenn sie eventuell teurer in der Anschaffung sind, erweisen sie sich über ihre Lebensdauer als ökonomisch und ökologisch sinnvoll.
Der Blick auf das Energieetikett einer Leuchte kann also entscheidend sein – nicht nur für die eigene Geldbörse, sondern auch für unsere Umwelt. Es lohnt sich daher, sich mit diesem System vertraut zu machen und bei der nächsten Anschaffung von Leuchten bewusste Entscheidungen zu treffen.
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