Neben vielen Heilpflanzen, wie dem Löwenzahn, der ganz normalen Zitrone und vielen anderen Heilpflanzen, die schon in den Klöstern im Mittelalter hochgepriesen wurden, sind die über 400 Molekülverbindungen des Hanfes in den letzten Jahren ganz verstärkt wieder in den Focus, inzwischen auch der Schulmedizin geraten.
Nicht zuletzt hat die Uni Freiburg beispielsweise ihre Forschung in die Richtung der Behandlung von Epilepsie durch Cannabis gelenkt und durch Prof. Dr. Schulze-Bonhage veröffentlicht, damit wohl auch erfolgversprechende Ergebnisse erzielen können. Cannabinoide sind inzwischen nicht nur unter Medizinern in aller Munde. Zahlreiche Menschen nutzen es heute schon zur Linderung von verschiedensten Symptomen.
Aber was ist eigentlich darüber bekannt? Wie viel weiß die Forschung und wie viel beruht auf Meinungen von Anwendern? Bislang steckt die Wissenschaft noch am Anfang ihrer Ermittlungen, doch inzwischen weisen Studienergebnisse auf interessante Einsatzspektren hin.
Wissenschaftlicher Focus auf die Cannabinoide
Hinter der Abkürzung CBD versteckt sich Cannabidiol, ein Cannabinoid, das auch in der gemeinen Hanfpflanze vorkommt. Zur Herstellung der häufig angewandten CBD-Öle wird das Cannabinoid extrahiert und dann meist mit einem sogenannten Trägeröl vermischt. Zu unterscheiden ist zwischen Vollspektrum-Ölen und Mono-Ölen.
Erstere haben aufgrund der enthaltenen Terpene und Flavonoide nach ersten Erkenntnissen einen Wirkvorteil. Sie können den Entourage-Effekt auslösen, der eine Wirkungsverstärkung durch Synergien hervorruft.
Die Forschung selbst steht noch am Anfang, sie ist aber mit großem Interesse dabei, CBD und seine Schwestern zu analysieren. Vielfältige positive Wirkstudien gibt es vom großen Bruder THC, einem weiteren Cannabinoid. Dieses löst eine etwas mehr bekannte psychedelische Wirkung aus und ist im Großteil der EU sogar verboten.
Das Endocannabinoid-System?
Die Besonderheit des Endocannabinoid-Systems und der Einfluss von CBD auf dieses steht auf dem Prüfstand. Es gilt als bewiesen, dass THC mit den körpereigenen Cannabinoid-Rezeptoren interagiert. CB1 und CB2 sind überall im Körper verteilt und werden unter anderem von endogen produzierten Cannabinoiden genutzt.
Die externe Zufuhr von Cannabinoiden scheint zumindest ebenfalls einen Einfluss nehmen zu können, was die Wirkungsweise erklären würde. Der menschliche CB1-Rezeptor wird hierbei vor allem für seine schmerzlindernden Effekte genannt, wohingegen der CB2 Rezeptor für das Immunsystem verantwortlich ist.
Es scheint also durchaus inzwischen denkbar zu sein, dass das vorhandene Endocannabinoid-System die Wirkung von extern zugeführten Cannabinoiden überhaupt erst ermöglicht. Da sie strukturell den vom Körper produzierten Substanzen ähneln, werden sie von unseren Rezeptoren anerkannt.
Mögliches Wirkungspotenzial
Bislang beschäftigen sich Wissenschaftler auf breiter Fläche mit dem Wirkungspotenzial der Heilpflanze. Es hat sich bereits herausgestellt, dass sich die Ursachen für die Anwendung bei Nutzern ähneln. Am häufigsten werden folgende Beschwerden genannt:
- Unruhe, Angst, Nervosität (bei Mensch und Tier)
- Schmerzen (chronisch und akut)
- Entzündungen (chronisch und akut)
- fehlende Vitalität und geringes Wohlbefinden im Alltag
- Schlafstörungen
- schwaches Immunsystem
- Viel Potenzial aus der Natur
Auch wenn noch keine vollständige Kenntnislage vorherrscht, scheint der Molekülkosmos von Hanf ein weiterer Hoffnungsträger in der Medizin zu sein. THC wurde bereits deutlich intensiver erforscht und teilweise auch pauschal verteufelt. Hier gibt es aber ganz klare Ergebnisse, die auch eine sehr positive Wirkung bestätigen. In Deutschland gibt es inzwischen die Möglichkeit, THC auf Rezept zu erhalten, sofern sämtliche andere Medikamente nicht genug Wirkung zeigen.
Der Prozess ist leider viel zu kompliziert und an der Stelle kommt THC-freies CBD ins Spiel, denn inzwischen stellte sich heraus, dass das Cannabinoid ohne psychedelischen Effekt eine ähnliche Wirkung wie THC zu haben scheint, und damit wäre hier eine echte Alternative gefunden. Es wird allerdings noch einige Zeit dauern, bis die Forschung hier verlässliche Angaben machen kann.
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