Klima- und Nachhaltigkeitsrevolution, Aktionskunst als Widerstand und zivile Auflehnung in Zeiten des Klimanotfalls – der neue Zyklus der Vorlesungsreihe Studium universale der Universität Leipzig befasst sich mit verschiedensten Aspekten des Klimawandels. Eigentlich sollte er schon vor zwei Jahren starten.
Neben juristischen, psychologischen und religiösen werden in den 14 Vorlesungen auch sozial-ökologische Sichtweisen auf die fortschreitende Gefährdung unseres Planeten durch den Klimawandel beleuchtet.
Los geht es am Mittwoch, 13. April, um 19 Uhr im Audimax auf dem Campus Augustusplatz mit dem Aktionskünstler Jean Peters. Er fragt sich, wann die richtige Zeit für revolutionäre Aktionen gegen Angst und Ohnmacht ist. Eine Podiumsdiskussion beschließt die Reihe, die wegen der Corona-Krise um zwei Jahre nach hinten verschoben werden musste.
„Gerade jetzt, wo alle Blicke auf den Angriffskrieg Putins gerichtet sind, darf die globale Krise, die durch den Klimawandel heraufzieht, nicht in Vergessenheit geraten. Mit unserer Reihe im Sommersemester möchten wir einen Beitrag leisten, um das Bewusstsein für das, was uns erwartet, wenn wir nicht auf die Herausforderungen reagieren, weiter zu schärfen“, betont der Leiter des Arbeitskreises Studium universale, Prof. Dr. Frank Gaunitz.
Der Kreis zur Vorbereitung der Vorlesungsreihe sei diesmal größer gewesen als sonst: Neben zahlreichen Wissenschaftler/-innen und verschiedenen Akteuren aus der Stadt seien ebenso Studierende, etwa von Students for Future Leipzig, beteiligt gewesen.
In den Vorlesungen der Reihe „Klima im Wandel“ kommen Gaunitz zufolge auch Menschen zu Wort, die ihre Sorge um die Zukunft des Planeten und der Menschheit mit alternativen Mitteln ausdrücken. So rufen der australische Umweltwissenschaftler Kyle Topfer und die Biologin Nana Grüning am 27. April die „Scientist Rebellion“ aus und fordern: „Die Wissenschaft muss lauter werden!“.
Der Klimaaktivist Henning Jeschke gibt in seinem Referat am 11. Mai Tipps, wie ziviler Widerstand in Zeiten des Klimanotfalls aussehen kann. Daneben stehen unter anderem auch Vorträge zu nachwachsenden Rohstoffen, unserem „positiven Fußabdruck“, den Folgen der erfolgreichen Klimaklage vor dem Bundesverfassungsgericht, Extremen im Wasserhaushalt, menschlichem Verhalten in der Klimakrise, dem Zusammenhang von Meditation und Nachhaltigkeit sowie christlicher Umweltethik auf dem Programm.
In einer abschließenden Podiumsrunde diskutieren Vertreter/-innen der Stadt und der Universität Leipzig verschiedene Aspekte der Nachhaltigkeit.
„Studierende der Alma mater wünschen sich schon seit einiger Zeit die dauerhafte Integration von Themen rund um Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz in das Curriculum aller an der Universität vertretenen Fächer. Auch wenn das Studium universale dies nicht dauerhaft leisten kann, möchten wir diesen Wunsch mit unserer diesjährigen Ringvorlesung unterstützen“, sagt Gaunitz.
Für die Teilnahme an den Vorlesungen ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Sie finden jeweils mittwochs um 19 Uhr im Audimax statt.
Im Wintersemester steht mit dem Oberbegriff „Gewissheit“ ein eher philosophisches Thema auf dem Programm von Studium universale.
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