Die Corona-Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie anfällig der Mensch gegenüber Krankheitserregern ist und wie dringend die Welt effiziente Schutzmaßnahmen benötigt. Neue Technologien sind aber nicht nur mit Blick auf die Pandemie zwingend, sondern auch für den Kampf gegen sogenannte multiresistente Keime. Ein HealthTech-Unternehmen aus Leipzig nutzt dafür eine ganz spezielle Technologie.
Effektive Desinfektion für Innenräume
Vor allem in geschlossenen Räumen erhöht sich das Risiko einer Infektion mit Bakterien oder Viren, die durch die Luft übertragen werden. Dazu zählen beispielsweise Arztpraxen, Kliniken, Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen, aber auch Schul- und Kindergartenräume sowie Restaurants oder Bars. Man kann diese Räumlichkeiten zwar lüften, aber eine zusätzliche Möglichkeit zur Desinfektion wäre hilfreich.
Hier setzt das Leipziger Unternehmen Viraprevent an. Es hat ein Produkt entwickelt, das auf UV-Strahlen basiert. Diese besitzen eine bestimmte Wellenlänge (far-UVC-Licht mit 190-230nm Wellenlänge) und erzeugen ein elektromagnetisches Wellenfeld, das innerhalb von wenigen Sekunden in der Lage ist, in einem Raum von bis zu 140 Kubikmetern 99,9 Prozent aller Bakterien, Viren, Pilzsporen und anderer Keime in der Luft und auf Oberflächen zu inaktivieren.
Der Vorteil dieser UV-Technologie besteht darin, dass sie vollkommen ungefährlich für den Menschen ist, das Gerät kann also auch eingesetzt werden, während sich Personen im Raum aufhalten. Nachgewiesenermaßen kann die UV-Strahlung laut dermatologischer Tests die menschliche Haut und auch die Iris des Auges nicht durchdringen.
UV-Licht als Lösungsansatz im Kampf gegen multiresistente Keime
Eine Forschungsgruppe hat Daten im Fachmagazin The Lancet veröffentlicht, aus denen ersichtlich wurde, dass alleine im Jahr 2019 weltweit etwa 1,2 Millionen Menschen infolge von Infektionen gestorben sind, bei denen sich die Erreger als Antibiotika-resistent erwiesen haben. Die Zahl der Todesfälle aufgrund von solchen Keimen, Bakterien und Viren liegt noch wesentlich höher.
Aus diesem Grund hat Dr. Lutz Rothe, Gründer und CEO von Viraprevent ein klares Ziel formuliert: „Wir wollen verhindern, dass weiterhin jährlich mehr als 20 Millionen aufgrund von Bakterien, Viren und multiresistenten Keimen sterben.“ In diesem Zusammenhang bekräftigt er auch: „Besonders interessant ist Viraprevent im Kampf gegen multiresistente Keime in Krankenhäusern und Arztpraxen“.
Tatsächlich gelten Krankenhäuser bzw. medizinische Einrichtungen als besonders anfällig für multiresistente Keime, da sie dort natürlich vermehrt auftreten. Eine weitere Ursache ist zudem darin zu suchen, dass sehr häufig schon bei kleineren Erkrankungen oder leichten Beschwerden Antibiotika verschrieben werden.
Je häufiger Patienten aber mit diesen behandelt werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Keime, die mit den Mitteln bekämpft werden sollen, irgendwann Resistenzen entwickeln. Es könnte genauso gut auch eine Lösung für unsere Schulen sein, wo man schon mehrfach über viel aufwändigere Filtersysteme nachgedacht hat.
Durch die von Viraprevent entwickelte Technologie steht eine sehr effiziente Methode zur Verfügung, mit der man sich gegen die Übertragung solch gefährlicher Krankheitserreger über die Luft wehren kann. Auch für die Desinfektion von Oberflächen bedeutet die UV-Technologie eine verbesserte Schutzoption.
Die momentane Pandemie scheint in Frühlings- bzw. Sommerzeiten langsam am Ausklingen zu sein. Dr. Rothe aber ist der Auffassung: „Corona wird noch weiter bestehen bleiben und leider wird es auch nicht die letzte Pandemie gewesen sein“.
Auch deshalb zeichnet sich schon jetzt ab, dass die HealthTech-Branche verstärkt dazu übergeht, ihren Fokus auf moderne, hocheffiziente Desinfektionslösungen zu legen. Ziel soll sein, eine massenhafte Ansteckung zu verhindern und so die zu erwartenden, medizinischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen frühestmöglich zu minimieren.
Mit Kreativität zu bahnbrechenden Entwicklungen
Der Leipziger Dr. Lutz Rothe darf mit Recht als erfolgreicher Erfinder bezeichnet werden. Seiner Kreativität hat die Menschheit so hilfreiche Technologien wie Flachantennen in Fahrzeugen, Telekommunikationsverstärker für S-Bahnen oder Autobahn-SOS-Säulen zu verdanken. Mit dem UV-Strahler hat er ein weiteres, der gesamten Gesellschaft dienliches Gerät entwickelt.
Die UV-Strahler des Leipziger Unternehmens können auch die Wellenlänge ihres Lichtes flexibel anpassen. Darüber hinaus sind sie in der Anschaffung günstiger und verbrauchen deutlich weniger Energie, als die Glühbirnen.
Für die Gastronomie, den Personenverkehr, die Luftfahrt sowie für Einrichtungen aus dem Gesundheitsbereich bedeutet diese neue, für Menschen unbedenkliche Art der Desinfektion nach den vielen Beschränkungen einen echten Befreiungsschlag in Sachen Infektionsschutz.
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