Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt ein neues Forschungsprojekt am Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) der Universität Leipzig, das die Wirkmechanismen von Stromazellen bei der Sehnenheilung untersucht. Fast 213.000 Euro stellt die DFG für das Projekt zur Verfügung, in dem erforscht wird, welche Reize die Zellen zum Heilen anregen.
Veterinärmediziner behandeln Sehnenerkrankungen bei Pferden schon seit einigen Jahren mit einer Zelltherapie, bei der sogenannte mesenchymale Stromazellen eingesetzt werden. Sie zeichnet aus, dass sie sich je nach Umgebungsbedingungen in Knorpel-, Fett oder Knochenzellen entwickeln können. Der Therapieerfolg ist belegt, unbekannt ist hingegen der zugrundeliegende Mechanismus, den die Forscher am TRM jetzt aufklären möchten. “Wir wollen im Rahmen des Forschungsprojektes einen tiefen Einblick in die grundlegenden Mechanismen und Zellinteraktionen bei der Zelltherapie von Sehnenerkrankungen gewinnen. Gelingt das, so können wir die Behandlung der Pferde in Zukunft optimieren”, fasst Projektleiterin Dr. Janina Burk ihr Ziel zusammen. Für sie ist die Bewilligung ihres ersten eigenen Projektantrages bei der DFG ein großer Erfolg, der die Qualität ihrer wissenschaftlichen Arbeit belegt.
In einem eigens entwickelten Stresskammer-Bioreaktor wird sie untersuchen, auf welche Weise mesenchymale Stromazellen die Heilung der von Natur aus sehr regenerationsunfreudigen Sehnen unterstützen. Dafür wird sie zellfreie Pferdesehnen mit neuen Zellen besiedeln und beobachten, welche mechanischen und biochemischen Bedingungen optimal für die Neubildung von Sehnengewebe sind. Um die Erkrankungssituation möglichst realistisch nachzubilden, wird sie auch die Wechselwirkung zwischen Stroma- und Entzündungszellen untersuchen. Letztere sind bei Sehnenerkrankungen stets in der betroffenen Region anzutreffen. “Mesenchymale Stromazellen können Entzündungszellen anregen und hemmen; das kommt auf die äußeren Bedingungen an”, beschreibt Dr. Janina Burk die Herausforderung. “Wir denken, dass ein positiver Einfluss bestehen muss, sonst würde die Zelltherapie nicht helfen.”
Die jüngste DFG-Förderung für Janina Burk setzt die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln durch das TRM Leipzig fort. Seit Beginn der zweiten Förderphase des TRM im Jahr 2011 bekam das Zentrum über 7 Millionen Euro für Forschungszwecke bewilligt, wovon allein 1,8 Millionen Euro auf DFG-Förderungen entfallen.
Quelle: TRM, Manuela Lißina-Krause
www.trm.uni-leipzig.de
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