Am 1. Mai übernahm Prof. Johannes Lemke die kommissarische Leitung des Instituts für Humangenetik am Universitätsklinikum Leipzig. Der 37-Jährige löst damit Prof. Eberhard Passarge ab, der die Leitung in den letzten vier Jahren inne hatte. Lemke wechselt nach Stationen in Zürich, Tübingen und Bern nach Leipzig. Der gebürtige Jenenser war zuletzt als Oberarzt der Humangenetik in der Universitätsklinik für Kinderheilkunde am Inselspital in Bern tätig.

Seine Schwerpunkte liegen in der Erforschung der genetischen Grundlagen für Epilepsie im Kindes- und Erwachsenenalter sowie weiterer angeborener genetischer Störungen. ” Mit meinem Fokus auf die Genetik pädiatrischer Krankheitsbilder habe ich hier am UKL sehr gute Anknüpfungspunkte an die bestehenden Schwerpunkte in der Kindermedizin”, freut sich Prof. Johannes Lemke mit Blick auf die künftige Zusammenarbeit. Dies gilt auch für die Erwachsenenmedizin, wo ein wichtiger Schwerpunkt der Leipziger Humangenetik in der Diagnostik genetischer Ursachen des familiären Brust- und Eierstockkrebses liegt.

“Hier sind im letzten Jahr die Beratungsanfragen sprunghaft gestiegen”, beschreibt Lemke die aktuellen Herausforderungen. Diese und andere Beratungen des UKL-Instituts weiter auszubauen, wird eine seiner kommenden Aufgaben sein. “Wir haben es in unseren Sprechstunden oft mit ganz individuellen Fällen und sehr seltenen Erkrankungen zu tun”, so Lemke, “alle benötigen eine genaue Prüfung und Risikoabschätzung, beispielsweise für die Familienplanung”. Neben der Beratung arbeitet das Institut bei der Diagnostik seltener Erkrankungen sehr eng mit den Ärzten in den Kliniken zusammen und führt dabei akribische Analysen des Erbgutes durch. Betroffen sind Patienten in allen Lebensaltern. Der Schwerpunkt der Arbeit von Prof. Lemke, der jetzt auf die UKL-Stiftungsprofessur für pädiatrisch-klinische Genetik berufen wurde, liegt insbesondere im Aufbau von Forschungsprojekten in Kooperation mit anderen Instituten und Kliniken des UKL. “Neben unseren klinischen Aufgaben möchte ich daher unseren Einsatz in der Erforschung der genetischen Krankheitsursachen weiter intensivieren und ausbauen”, so Lemke, der auch Träger des Forschungspreises der Schweizerischen Liga gegen Epilepsie ist.

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