Mit etwa zwei Dritteln stellt Bioenergie den größten Teil der erneuerbaren Energien in Deutschland. Das Deutsche Biomasseforschungszentrum in Leipzig ist einer der Leuchttürme hinsichtlich regenerativer Energien. Nach fünf Jahren zieht das BMU-Förderprogramm "Energetische Biomassenutzung" Bilanz und stellt in Leipzig am 14. und 15. November auf seiner jährlichen Statuskonferenz effiziente Lösungen im Bereich der Bioenergie vor.

Gerade hinsichtlich der sehr holprig verlaufenden Energiewende stellt die Bioenergie einen Hoffnungsträger der Zukunft dar. Sie ist die entscheidende Brücke, über die eine Umwandlung von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern führt. Bioenergie bietet flexible, dezentrale und effiziente Lösungen zur Bereitstellung von Wärme, Strom und Kraftstoffen. Hierfür müssen Technologieentwicklung und innovative Konzepte Hand in Hand gehen. Mit der Bioenergie verhält es sich ein wenig wie mit Batterien für E-Autos. Sie müssen einfach größere Reichweiten schaffen, also effizienter werden. Das gleiche gilt für die Bioenergie. Sie muss wesentlich effizienter werden, um den Marktausbau der Bioenergie nachhaltig voranzutreiben und die gesellschaftliche Akzeptanz zu sichern. Dazu soll auch die wissenschaftliche Konferenz beitragen.

“Fünf Jahre BMU-Förderprogramm Energetische Biomassenutzung – Wege zur effizienten Bioenergie!” heißt sie etwas sperrig.

Im Rahmen dieser Konferenz stellen Wissenschaftler und Anwender ausgewählte Ergebnisse zur Effizienz und zur Nachhaltigkeit von Bioenergie vor. Mit der Nutzung von Reststoffen unter Anwendung von ökonomisch und ökologisch sinnvollen Verfahren geht es thematisch sowohl um die Emissionsminderung in Kleinfeuerungsanlagen, als auch um die Flexibilisierung und Verfahrensoptimierungen in Biogasanlagen. Darüber hinaus befassen sich zwei weitere Themenblöcke mit den Fortschritten bei Verbrennungs- und Vergasungstechnologien sowie den Herausforderungen der flexiblen Bioenergiebereitstellung.

Der erste Konferenztag im Kubus des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung – UFZ am 14. November ist öffentlich und kann von Interessierten aus Forschungsinstitutionen, Politik und Praxis besucht werden. Zu Beginn werden unter anderem die renommierte Bioenergieexpertin Prof. Daniela Thrän vom Deutschen Biomasseforschungszentrum sowie der Verfahrenstechniker Prof. Hermann Hofbauer von der Technischen Universität Wien in Impulsvorträgen verschiedene Aspekte der Effizienz innerhalb der energetischen Nutzung von Biomasse beleuchten. Es folgen weitere Vorträge in vier Technologieforen. Der zweite Konferenztag ist den Teilnehmern des Förderprogramms zum Ergebnisaustausch vorbehalten.Aber auch rund um die Konferenz wird es interessante Events geben. Im Rahmen der Statuskonferenz finden am 13. November zwei weitere Veranstaltungen statt: Das Forscherkonsortium des Vorhabens “Meilensteine 2030” lädt alle Interessierten zum Workshop “Bioenergie 2050 – Rohstoffe, Technologien, Nachhaltigkeit” ein und diskutiert erste Projektergebnisse, methodische Herangehensweisen und strategische Herausforderungen ihrer Arbeit im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig. Das Projekt “VESBA” präsentiert im Rahmen einer Exkursion zum KSI Meinsberg, dem Kurt-Schwabe-Institut für Mess- und Sensortechnik im sächsischen Waldheim, eine mobile Versuchsanlage zur Ertragssteigerung und Prozessoptimierung von Biogasanlagen.

Zum Förderprogramm: Im Juni 2008 startete das im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative mit insgesamt 48 Millionen Euro unterstützte Förderprogramm zur Optimierung der energetischen Nutzung von Biomasse. Nach fünfjähriger Laufzeit werden 90 Projekte bzw. 225 Einzelprojekte mit rund 41,6 Millionen Euro gefördert. Im Fokus der Förderung stehen insbesondere Forschungs- und Entwicklungsprojekte zur praxistauglichen Weiterentwicklung wettbewerbsfähiger Technologien, systemflexibler Anlagenkonzepte und Produkte für eine nachhaltige und effiziente Erzeugung von Strom und Wärme aus Biomasse, hier vor allem aus biogenen Rest- und Abfallstoffen. Jährlich findet eine große Statuskonferenz der Fördernehmer statt, auf der die Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Das DBFZ ist für die wissenschaftliche Begleitung des Förderprogramms zuständig.

www.dbfz.de

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