Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig soll künftig die in der EU vorhandene Expertise zur Beobachtung und Bewertung europäischer Wasserressourcen und Gewässer bündeln. Das UFZ übernimmt zunächst für den Zeitraum von 2014 bis 2018 die Leitung des Europäischen Themenzentrums für Inland-, Küsten- und Meeresgewässer.
Die Bundesregierung erhofft sich dadurch weiterführende Informationen über den Zustand der europäischen Gewässer. Dies dient dem Umwelt- und dem Ressourcenschutz.
Die europäische Wasserpolitik ist für Deutschland wegen ihres Anteils an den europäischen Flussgebieten und Meeren von zentraler Bedeutung. Die Bundesregierung hat daher ein Interesse daran, dass die Informations- und Datengrundlage der europäischen Wasserpolitik ein hohes Qualitätsniveau hat. Das jetzt beauftragte hochkompetente Netzwerk unter Federführung des UFZ wird hier einen wesentlichen Beitrag leisten. Es besteht aus einem Netzwerk von 17 kompetenten Forschungseinrichtungen, Organisationen und nationalen Ämtern aus 11 europäischen Staaten, darunter das Umweltbundesamt.
Wesentliche Aufgabe des Themenzentrums ist die Unterstützung und Beratung der Europäischen Umweltagentur (EUA) bei der Zusammenführung, Auswertung und Bewertung von Daten zur Nutzung und zum Zustand der Wasserressourcen sowie der Binnen-, Küsten- und Meeresgewässer in Europa. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung der europäischen Informationssysteme für Umwelt und Wasser geleistet. Dies ist nicht zuletzt für interessierte Bürger von Bedeutung. Ein zweites zentrales Aufgabenfeld wird sein, Indikatoren zur Vorbereitung politischer Entscheidungen sowie zur Überprüfung des Erfolgs europäischer Vorgaben zu entwickeln. Darüber hinaus soll untersucht werden, wie der Wasserhaushalt auf den Klimawandel – insbesondere auf Extremereignisse wie Überflutungen und Dürren – reagiert. Mit diesen Arbeiten unterstützt das Themenzentrum maßgeblich die Umsetzung der Wasser- und der Meeresstrategierahmenrichtlinien der EU sowie der Strategie zum Schutz der europäischen Wasserressourcen.Das UFZ ist mit über 1.100 Mitarbeitern eines der bedeutenden nationalen Forschungseinrichtungen im Umweltbereich in Europa und verfügt über eine weitreichende Expertise im Wasserbereich.
“Ich freue mich über das Vertrauen in die Kompetenz des UFZ. Ich bin überzeugt, dass wir einen guten Job machen werden. Wir sind national und international in der Wasserforschung hervorragend vernetzt, und wir haben unsere integrierte Wasserforschung in den letzten Jahren erheblich ausgebaut. Denn so unterschiedlich die Wasserprobleme weltweit auch sind – um sie zu lösen, müssen wir qualitative, quantitative, ökologische, technische und soziale Aspekte des Wassermanagements integriert betrachten “, sagt Prof. Dr. Georg Teutsch, der Wissenschaftliche Geschäftsführer des UFZ.
Die Fachkompetenz des UFZ reicht von der Gewässerbiologie und -chemie über die Ökotoxikologie, Bodenphysik und die Geohydrologie bis hin zur Hydrologie ganzer Einzugsgebiete sowie Modellentwicklung und Visualisierung. Hinzu kommen Know-how in Mess- und Erkundungstechniken und eine langjährige Expertise in der sozioökonomischen Forschung, die in der Wasserforschung unverzichtbar ist. Darüber hinaus war das UFZ Initiator und Koordinator der Water Science Alliance, einer Wasserforschungsallianz, in deren Rahmen führende Forschergruppen und Institutionen mit Partnern aus Behörden und der Wirtschaft gemeinsame Strategien und Ziele entwickeln und wichtige Themen der Wasserforschung integriert bearbeiten.
Quelle: UFZ / Nicole Scharfschwerdt / Doris Böhme / Tilo Arnhold
Water Science Alliance: www.watersciencealliance.ufz.de
UFZ-Newsletter Spezial “In Sachen Wasser”: www.ufz.de/index.php?de=21987
Bild der Wissenschaft “WasserWissen”: www.ufz.de/export/data/409/37741_bdw_plus_WasserWissen_Juni_2012_klein.pdf
European Topic Centre on Inland, Coastal and Marine waters: http://icm.eionet.europa.eu
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