Nur wenige haben es. Viele wollen es. Aber nur einige erfüllen seine strengen Auflagen: Das europäische EMAS-Gütesiegel. EMAS steht für das weltweit strengste Umwelt-Zertifikat, das Unternehmen auszeichnet, die besonderen Fokus auf ein ökologisch nachhaltiges Management legen. Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) hat dieses Gütesiegel jetzt wieder erhalten. Bereits seit neun Jahren trägt es als eines von wenigen Unternehmen der Region die begehrte Zertifizierung.

Da steht er in der Sonne, weithin sichtbar, und tankt Energie. Der Turm auf dem Gelände des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung im Osten von Leipzig. Über seine 100 Solarmodule produziert er jährlich so viel Energie, wie fünf Zwei-Personen-Haushalte durchschnittlich im Jahr verbrauchen. Doch nicht nur die Energie der Sonne, sondern auch die der Erde wird am UFZ genutzt. So wird beispielsweise im Sommer das Foyer des Leipziger KUBUS über einen Erdwärmetauscher gekühlt. Auch solche Maßnahmen, wie der Wechsel des Stromanbieters – hin zu Ökostrom – verringern die CO2-Emissionen. Im Jahr 2012 waren das für das UFZ allein durch diese Maßnahme 712 Tonnen.

Ein besonderes Anliegen des UFZ ist es, die energie- und ressourcenaufwendigen Großveranstaltungen so zu gestalten, dass ihre Auswirkungen auf die Umwelt möglichst gering gehalten werden. Green Meetings sind hier das Stichwort. Denn je nachdem, welche Tagungsräume, Cateringanbieter und genutzten Verkehrsmittel gewählt werden, kann ein Veranstalter großen Einfluss auf die Emissionen nehmen, die mit seiner Veranstaltung einhergehen. Dennoch bleiben, selbst wenn alle Möglichkeiten zur Reduzierung ausgeschöpft sind, Belastungen, die unvermeidbar sind. Doch auch hier hat sich das UFZ etwas überlegt und einen eigens dafür konzipierten CO2-Rechner auf seiner Internetseite eingerichtet. Mit dessen Hilfe können die durch die Veranstaltung entstandenen Emissionen berechnet werden, um dann beispielsweise durch Zahlungen an ein Klimaprojekt kompensiert zu werden.

Viele kleine und große Dinge sind es also, die sich zu einem großen Bild eines nachhaltig denkenden Zentrums zusammensetzen. “Auch aufgrund vieler innovativer Ideen, wie ein Unternehmen ökologisch nachhaltig funktionieren kann, hat das UFZ das EMAS-Siegel mehr als verdient – damit zeigt es eindeutig eine besonders zukunftsträchtige Form der Unternehmensgestaltung”, so Dr. Reiner Huba, staatlich zugelassener Umweltgutachter der EMAS-Kommission. Denn das begehrte Siegel zu erreichen, erfordert große Ambitionen, gilt EMAS doch als das weltweit anspruchsvollste System, Unternehmen auf ihre Umweltverträglichkeit zu prüfen. Entsprechend der Kommissionsphilosophie “leben die zertifizierten Unternehmen einen vorbildlichen Umweltschutz, indem sie systematisch ihren Energie-, Material- und Wassereinsatz verringern sowie ihren Abfall und ihre Emissionen reduzieren – über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus, um somit ihre Umweltleistungen kontinuierlich zu verbessern”, ergänzt Dr. Huba.

Quelle: UFZ / Verena Müller

www.ufz.de

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