"Was bitte? T-Zell-Rezeptoren, Astrozyten und organische Halbleiter? Aha, klingt spannend, muss ich mir anhören! Mal schauen, ob ich in drei Minuten schlauer bin!" Solche und andere Gedanken werden vermutlich häufiger am Mittwoch, 13. Februar, in der Leipziger Moritzbastei auftauchen. Denn dann heißt es ab 18 Uhr wieder: "Bühne frei für unterhaltsames, leicht verständliches und lehrreiches Wissen im Drei-Minuten-Takt!".

Im Science-Wettbewerb FameLab versuchen junge Forscher aus ganz Mitteldeutschland, das Publikum in nur drei Minuten für ihr Forschungsgebiet zu begeistern – und zwar so, dass es nicht nur schlau, sondern auch Spaß macht.

In großen leuchtenden Zahlen läuft die Zeit ab. Noch knapp drei Minuten. Drei Minuten, um Jury und Zuschauer durch einen Vortrag über das eigene Forschungsthema mitzureißen. Da sind Kreativität, Witz und Punktgenauigkeit gefragt. “Upps – nur so wenig Zeit? Was kann man denn da schon erzählen?”, dachte sich zunächst auch Iris Kröger, Biologin am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ und Zweitplatzierte im letztjährigen FameLab Sachsen. “Aber ich habe festgestellt, man kann so einiges in drei Minuten verpacken.”

Eine Kriminalgeschichte über die Mückenmafia beispielsweise. Mit bunten Handpuppen als Protagonisten: Wasserfloh frisst Mückenlarven den Teich leer. Mückenlarven verhungern. Auf einfache und doch so geschickte Art und Weise wird so erreicht, was tief in ihrem Forschungsfeld vertieften Wissenschaftlern oft schwer fällt: Komplexe Beziehungen in den Natur- und Technikwissenschaften auf anschauliche und kompakte Weise zu erklären. In diesem Falle, wie Wasserflöhe durch Nahrungskonkurrenz dazu beitragen, dass sich hierzulande gefährliche Mückenplagen nicht ausbreiten können. Ganz nach dem Motto “Ene mene Mückenschmaus – wer zuletzt kommt, der ist raus”.

Insgesamt traten beim vergangenen Regionalentscheid acht Nachwuchswissenschaftler gegeneinander an. Am meisten begeisterten Johannes Zierenberg und Matti Gralka sowohl das Publikum als auch die Jury: Mit einem Lied “Von DNA und Strumpfhosen” und einem Gespräch zwischen einem Elektron und einer Welle kamen die beiden Physiker der Universität Leipzig auf den ersten Platz und gewannen den Publikumspreis.

Auch dieses Jahr erwartet die Zuschauer wieder Spannendes aus der Forschung. So werden sie erfahren, was Mathematik mit Schönheit zu tun hat oder warum es Astrozyten härter mögen. Als Hilfsmittel ist lediglich erlaubt, was am eigenen Körper getragen werden kann – von PowerPoint-Präsentationen also keine Spur. Stattdessen werden sich Kreativität und voller Körpereinsatz auszahlen. Denn die Zuschauer wählen am Ende ihren Favoriten, der den Publikumspreis der Zeitschrift GEO mit nach Hause nehmen kann.

Aber nicht nur das Publikum versuchen die Teilnehmer in ihren Bann zu ziehen. Auch die hochrangig besetzte Jury will überzeugt werden: die Rektorin der Universität Leipzig Prof. Beate Schücking sowie der wissenschaftliche Geschäftsführer des UFZ Prof. Georg Teutsch, GEO-Redakteurin Johanna Wieland und Ingolf Becker, Moderator bei MDR Figaro. Sie kommentieren, stellen geschickte Fragen und wählen schließlich die beiden Finalisten aus. Diese gewinnen unter anderem die Teilnahme an der Masterclass, einem intensiven Präsentations- und Medientraining im Wert von 1000 Euro, um dann gut vorbereitet um die bundesweite Krone von FameLab zu kämpfen.

Das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ und die Universität Leipzig haben sich in diesem Jahr wieder zusammengetan, damit es bald erneut heißt “Drei, zwei, eins – Let’s talk Science!”. Wortgewandt wird am 13. Februar der Radiojournalist Christian Bollert durch das Programm führen. Durch ein Programm, in dem auch Musikalisches seinen Raum findet: das Duo Stiehler / Lucaciu erzählt mit seinem instrumentalen Pop Geschichten, die, wie sie selbst sagen, “auf dem Gehsteig liegen und durch die Luft fliegen”.

Weitere Informationen und Anmeldung für Teilnehmer:
www.famelab-germany.de

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