Die Stammzellen-Therapie gehört in Deutschland immer noch zu einer umstrittenen medizinischen Methode. Dies auch nicht zuletzt durch die öffentlich geführten Debatten um Ethik und medizinischen Nutzen. Wissenschaftler, die zum Beispiel an Zentren wie dem Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) in Leipzig forschen, tun alles für Aufklärung rund um dieses heikle Thema.
Dabei erzielen sie immer wieder Erfolge, wie der jetzige bei der Reduzierung der Wachstumszeit von Leberzellen.
Sind Patienten an bösartigen Lebertumoren oder Lebermetastasen erkrankt, ist eine Leberresektion die derzeit einzig mögliche kurative Therapie. Oft jedoch ist das geplant verbleibende Leberrestvolumen zu klein, um den Patienten sofort operieren zu können. In solchen Fällen ist eine spezielle Vorbehandlung über mehrere Wochen nötig, mit der die verbleibende Restleber zum Wachstum angeregt wird.
Einem Forscherteam um Prof. Dr. Jan Schulte am Esch und Prof. Dr. Wolfram Trudo Knoefel vom Universitätsklinikum Düsseldorf ist es nun erstmals gelungen, diese Wachstumszeit mit Hilfe von Stammzellen um die Hälfte zu verkürzen. Ihre Studie, an der auch Dr. Moritz Schmelzle, welcher inzwischen am Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) Leipzig sowie am Universitätsklinikum Leipzig tätig ist, mitgewirkt hat, liefert die weltweit ersten Langzeitergebnisse einer therapeutischen Applikation von Stammzellen zur Steigerung der Leberregeneration. Sie wurde jetzt in der Fachzeitschrift Annals of Surgery veröffentlicht.Einem Forscherteam um Prof. Dr. Jan Schulte am Esch und Prof. Dr. Wolfram Trudo Knoefel vom Universitätsklinikum Düsseldorf ist es nun erstmals gelungen, diese Wachstumszeit mit Hilfe von Stammzellen um die Hälfte zu verkürzen. Ihre Studie, an der auch Dr. Moritz Schmelzle, welcher inzwischen am Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) Leipzig sowie am Universitätsklinikum Leipzig tätig ist, mitgewirkt hat, liefert die weltweit ersten Langzeitergebnisse einer therapeutischen Applikation von Stammzellen zur Steigerung der Leberregeneration. Sie wurde jetzt in der Fachzeitschrift Annals of Surgery veröffentlicht.
In einer retrospektiven Analyse wurden 40 Patienten untersucht, bei denen aufgrund einer Tumorerkrankung eine erweiterte Leberresektion durchgeführt werden musste. Bei 22 dieser Patienten war aufgrund der ausgedehnten Operation eine präoperative Steigerung des Lebervolumens notwendig, um ein Leberversagen nach der Operation zu verhindern. Bei der Hälfte dieser Patienten wurden körpereigene, autologe CD133+ Knochenmarksstammzellen gewonnen und in hoher Anzahl direkt in die Leber appliziert. Dies führte zu einer deutlichen Steigerung des Lebervolumens und damit verbunden zu einer Halbierung der Wartezeit bis zur heilenden Operation. Die Ergebnisse zeigen, dass Patienten nach einer Stammzellgabe ein besseres Langzeitüberleben aufweisen als Patienten ohne Vorbehandlung.
“Diese hoffnungsvollen Ergebnisse zeigen, dass regenerative zellbasierte Therapie möglich und vor allem sicher erscheint”, so Dr. Moritz Schmelzle, der – basierend auf dieser Studie – mit Unterstützung von Prof. Dr. Sven Jonas vom Universitätsklinikum Leipzig in den nächsten dreieinhalb Jahren im Rahmen des TRM-Exzellenz-Awards verschiedene Aspekte der stammzellbasierten Organregeneration untersuchen wird. Diese Untersuchungen sollen helfen, Teilaspekte der stammzellvermittelten Leberregeneration besser zu verstehen, um die Effektivität einer zellbasierten Therapie zu erhöhen und langfristig deren Funktionen pharmakologisch zu imitieren.
Der Exzellenz-Award des TRM Leipzig wurde in diesem Jahr erstmalig eingerichtet, um herausragende Forschungsvorhaben zu unterstützen. Auswahlkriterien sind die wissenschaftliche Exzellenz des Forschers, die internationale Verflechtung und das innovative Potenzial des Vorhabens. Das Translationszentrum für Regenerative Medizin (TRM) Leipzig wurde im Oktober 2006 gegründet, um Forschungsergebnisse der regenerativen Medizin zügig in die klinische Anwendung zu überführen.
Das Zentrum unterstützt junge Wissenschaftler, die Produkte und Verfahren für Diagnostik und Therapie entwickeln und erfolgreich in die klinische Anwendung bringen wollen. Es wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, den Freistaat Sachsen und die Universität Leipzig gefördert.
Direktor des TRM ist Prof. Dr. Frank Emmrich.
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