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Neun Vorträge zur Gretchenfrage des 21. Jahrhunderts: Religion – Facetten eines umstrittenen Begriffs – Teil 2 der Besprechung

Im dritten Kapitel der Vortragsreihe "Religion - Facetten eines umstrittenen Begriffs" beschäftigen sich Hans Koas, Constantin Klein und Alexander Grau mit den Außensichten auf Religion und betrachten so tatsächlich auch des Pudels Kern. Dass Faust und die Gretchenfrage hier auftauchen, ist zwangsläufig, obwohl Grau den Bogen der Religionskritik sogar bis in die Antike schlägt.

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Neun Vorträge zur Gretchenfrage des 21. Jahrhunderts: Religion – Facetten eines umstrittenen Begriffs – Teil 1 der Besprechung

Es schwirren ja allerlei Behauptungen durch die Welt. Solche vom Kaliber "Die Religion ist wieder auf dem Vormarsch" oder " Die Säkularisierung schreitet voran", wahlweise auch "Die Aufklärung ist gescheitert". Allerlei Mumpitz, aus voller Brust behauptet von Leuten, die lieber nicht nachprüfen, was dran ist. Nur laut muss es sein. Zeit, mal öffentlich drüber nachzudenken, fand man 2013 an der Erlöserkirche in München-Schwabing.

Doris Liebermann: Ein Piratenstück. Foto: Ralf Julke
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Ein Buch über einen der schillerndsten Vorläufer des 1989er Herbstes: Ein Piratenstück

Ein Wunder? Ganz bestimmt nicht. Auch wenn so mancher heutzutage gern mitschwimmt auf der Welle der deutschen Wunder: das Wunder von Bern, das Wunder von Lengede, das Wunder von Berlin und wie die ganze neuere Wunderei sonst noch so heißt. Bis hin zum Wunder der Friedlichen Revolution - das keines war. Schon gar kein kirchliches. Eigentlich ist es höchste Zeit, das komplette Buch der Opposition der DDR zu schreiben. Bislang gibt es nur Puzzle-Stücke. Das hier ist eins davon. Ein unübersehbares.

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Eine disneyreife Geschichte aus dem bayerischen Städtekrieg: Der dunkle Schleier fällt

Dreht sich die Geschichte im Kreis? Kommt ein neues Mittelalter auf uns zu? Die Bärte wachsen ja schon. Manch ein Zeitgenosse sieht schon wieder aus wie ein wilder Ritter oder ein zerzauster Eremit. Im TV halten Historien-Melodramen das Publikum bei Laune und in den Buchhandlungen stapeln sich die Romane mit historischem Kolorit. Bevorzugter Topos: das grimmige Mittelalter. Auch Bernhard Künzner versucht, die Welt vor 700 Jahren wieder lebendig werden zu lassen.

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Eine Radio-Kochshow als Reise durch die Jahreszeiten: Kastenmeiers Köstlichkeiten

Noch nie gehört? Kann vorkommen. Es gibt kaum einen Sender in Deutschland, der keine eigene Kochshow mit eigenem Starkoch unterhält. Selbst der kleine sächsische Radiosender Hitradio RTL Sachsen (113.000 Hörer) hat eine Kochshow im Programm: sonntags von 10 bis 12 ist Mitkoch-Show mit "Gourmetkoch Gerd Kastenmeier". Auch noch nicht gehört? Kann vorkommen. Beide sind in Dresden zu Hause, der Sender und sein Starkoch.

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13 kleine Verbrechen an heiligen Orten: Sakrament des Todes

Manchmal gehen Zeitalter zu Ende und man merkt es nicht. Oder will es nicht merken. Man gibt sich ganz christlich, spendiert 1 Million Euro für einen Katholikentag, beschwört auf seltsamen Demonstrationen den Untergang des christlichen Abendlandes. Dabei existiert es gar nicht mehr. Das merkt man, wenn man diese 13 Mordversuche aus dem Leipziger fhl Verlag liest. Dabei haben sich die Autoren alle Mühe gegeben.

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Brustkrebs: Ein Ratgeber-Buch mit vielen Fragen und vielen Antworten

Eigentlich ist die "Edition Lebenslinien" im Buchverlag für die Frau eher durch Lebens- und Erfahrungsberichte geprägt. Aber jetzt gibt es zwischendurch auch mal einen Ratgeber, einen, der vielen Betroffenen zumindest helfen kann, eine einschneidende Krise im Leben zu bewältigen. Dr. med. Teelke Beck und Breast Care Nurse Irene Brenneisen arbeiten beide am Brust-Zentrum Zürich. Sie kennen sich mit allen Facetten des Themas aus.

Volker Surmann: Extremly Cold Water. Cover: Voland & Quist
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Höchste Zeit für die nächste Aussteiger-Geschichte: Extremly Cold Water

Er ist der Held in Volker Surmanns Roman "Extremly Cold Water", Social-Media-Mann in einer Berliner Werbebude, nicht wirklich üppig bezahlt, aber es reicht wohl zum Leben, wenn man bereit ist, sich jeden Tag in die Agentur zu bemühen und sich wilde Marketingideen einfallen zu lassen für Produkte, die so hipp sind, dass sie wirklich keiner braucht. Eine Lebensgefährtin hat er auch - aber die ist fast immer für eine Umweltorganisation auf Reisen, also eigentlich nicht richtig da, aber arg besorgt, dass der Beziehungsstatus gepflegt wird. Dreifacher Stress also, den manche Leute heutzutage für normal halten. Wahrscheinlich bis sie austicken, ausbrennen oder einfach tot umfallen.

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Ein SF-Roman mit Liebe, Action und grimmiger Hoffnung: Jennifer Lehrs “Stranger 2905”

Es gab mal eine Zeit, da wäre so ein Buch als griffiges Taschenbuch in der SF-Reihe des Heyne-Verlages erschienen. Das war noch zu Zeiten, als Science Fiction nicht reineweg als kosmisches Ballerspiel und Heldenepos begriffen wurde. Als auch noch in Dystopien gekleidete kluge Gesellschaftskritiken hier ihren Platz fanden. Dies hier ist eine. Mitten aus einer Zeit, in der Dystopien die täglichen Abendnachrichten füllen.

Claudia & Nadja Beinert: Die Kathedrale der Ewigkeit. Foto: Ralf Julke
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Die Kathedrale der Ewigkeit: Teil 2 einer furiosen Liebesgeschichte aus dem mittelalterlichen Naumburg

Die Geschichte ist ein großes Bergwerk, aus der sich Autoren historischer Romane bedienen können, so viel sie wollen. Das haben schon Alexandre Dumas und Walter Scott getan. Bekanntlich mit Erfolg. Und irgendwie ist der historische Roman seit ein paar Jahren zu einer eigenen Erfolgsgeschichte geworden: Autoren und Leser stürzen sich in wachsender Schar in ferne Vergangenheit. 1.000 Jahre dürfen es schon sein. Wie in der Trilogie von Claudia und Nadja Beinert.

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Die Welt mal wieder mit den Augen des Mathematikers betrachten: Symmetrie in Raum und Zeit

Eigentlich sollte es nur eine kleine Überarbeitung werden. Wie das so ist, wenn Buchtitel vergriffen sind und Autoren darüber nachdenken, sie für die 2. Auflage ein bisschen aufzufrischen. So war das auch für den 1998 bei B. G. Teubner erschienenen Titel "Symmetrie" von Hans Walser. Und dann gab's hier Veränderungen und da auch. Und wie das Projekt so reifte, wurde ein ganz neues Buch daraus.

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Ein kleines Büchlein zum Kennenlernen der Welt der lebendigen Wasser: Whisky

Seit über 3.000 Jahren wissen Menschen, wie man Alkohol destilliert. Zumindest deuten Funde in China und Arabien darauf hin. Aber bevor die destillierten Tropfen sich in die gläsernen Ausstattungsstücke verdunkelter Bars verwandelten, machten sie eine ganz andere Karriere durch - erst einmal als Parfum für die Damenwelt und dann als Medizin. Was den Namen erklärt, den heute die Wässerchen aus Schottland, Irland und den USA tragen: aqua vita. Oder auf gälisch: uisge beatha.

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An der Pforte zum Himmel: Dirk Schmalzried interpretiert Nahtod-Berichte und versucht sich als Kreationist

Eigentlich weiß es Dirk Schmalzried ganz genau, wo die Grenze verläuft zwischen wissenschaftlichem Denken und Glauben. Die Grenze ist scharf. Er zitiert sie selbst auf Seite 96 seines Büchleins: "Was nicht standardisiert und objektiviert wiederholbar ist, existiert wissenschaftlich gesehen nicht." Und trotzdem will er es nicht akzeptieren. Aus Glaubenssicht verständlich. Und trotzdem falsch.

Harald Kirschner: Vom Heimischwerden. Foto: Ralf Julke
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Vom Heimischwerden: Die ganz frühen Grünauer Jahre in den neugierigen Fotos von Harald Kirschner

Harald Kirschner lebt in Grünau. Manche halten ihn für den Grünau-Fotografen ganz und gar. Dabei hat er sich - wie eine Reihe anderer Leipziger Kollegen - immer als Dokumentarist seiner Zeit empfunden. 2013 erschien im Mitteldeutschen Verlag sein Bildband "Patina. Halle 1986-1990". Er hat auch in der Nachbarstadt festgehalten, wie sich die Stadt veränderte. In diesem Fall: alt, grau und ruinös wurde. Anders als Grünau zu dieser Zeit.

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Margret Hoppes Fotos einer verstörenden Architekturepoche: Das Versprechen der Moderne

Diese schreckliche Moderne. Sie hat das 20. Jahrhundert geprägt. Generationen von Kunstwissenschaftlern haben sich den Kopf darüber zerbrochen. Jahrgänge von Kunstexperten haben sie schon für tot und erledigt erklärt, haben die Post-Moderne zur Erbin hochgeschrieben. Und doch ist sie so lebendig wie eh und je. Ein bisschen abgenutzt. Ein bisschen schäbig. Und trotzdem noch präsent genug, um Künstlerinnen wie Margret Hoppe zu faszinieren.

Unter Druck. Medien und Politik. Foto: Ralf Julke
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Eine Besprechung in zwei Teilen (2): Politik als Show oder Wer schafft heute überhaupt noch Öffentlichkeit?

Der Quotendruck bei den Medien und der politische Drang zur "Mitte", das ist ein Thema, über das Wolfram Weimer, Gründungsherausgeber des "Cicero" im ersten Teil seines Beitrags im Begleitband "Unter Druck!" sehr gründlich und nachdenklich referiert - im zweiten Teil macht er dann deutlich, dass er so ganz unparteiisch, wie er sich gibt, dennoch nicht ist. Aber auch das ist wichtig, sich dessen immer wieder zu vergewissern: Journalismus ist in gewisser Weise immer subjektiv, die Autoren haben ihre persönlichen Sichtweisen und Einordnungen.

Unter Druck. Medien und Politik. Foto: Ralf Julke
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Eine Besprechung in zwei Teilen (1): Unter Druck! oder Warum in Buch und Ausstellung die Hälfte fehlt

Das Gefühl, da fehle doch was, kam schon am Donnerstag, 4. Dezember, auf, als im Zeitgeschichtlichen Forum die Ausstellung "Unter Druck! Medien und Politik" eröffnet wurde. Die Ausstellung selbst ist eine Wucht. Mächtig gewaltig, würde Egon von der Olsenbande sagen. 65 Jahre deutscher Mediengeschichte. Die DDR hat ein kleines Plätzchen gefunden, eine Art kleine Giftkammer gleich hinterm Springer-Hochhaus. Und im Begleitbuch versucht Anne Martin ein bisschen zu erklären, warum das so ist. Die Erklärung erklärt nichts.

Ulrich von Hehl (Hrsg.): Stadt und Krieg. Foto: Ralf Julke
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Leipzig zwischen den Fronten: Der Krieg in 1.000 Jahren Leipziger Stadtgeschichte

Es gab mal Zeiten, da war der Krieg - zumindest aus Sicht der jeweiligen politischen Elite - der "Vater aller Dinge". Das ist noch nicht allzu lange her. Politische Händel wurden mit scharfen Waffen ausgefochten, wer die Söldner bezahlen konnte, setzte seine Interessen durch. Leipzig hat das in 800 Jahren immer wieder leidvoll erfahren. Denn die Kriegsherren waren auch immer auf das Geld der Leipziger aus.

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Erinnerung geht durch den Magen: Dagmar Dusils Kindheit in Siebenbürgen – reich mit Rezepten gespickt

Wenn man sich an seine Kindheit erinnert, dann hat das in der Regel auch mit den frühen Abenteuern beim Essen zu tun. In jeder Familie werden Mutters Sonntagsgerichte zur Legende. Omas Küche hat einen unvergänglichen Ruf. Jedes Fest hatte seine besonderen Speisen. Und wenn man sich erinnert, hat man oft sofort wieder der Geruch und den Geschmack auf der Zunge. Denn nie wieder hast es so geschmeckt wie Zuhause. In diesem Fall: zu Hause in Hermannstadt in Siebenbürgen.

Peter Noack, Franz Jacobs, Michael Börngen: Leipzig. Alle Wetter! Foto: Ralf Julke
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Extrem und normal: Die lange, spannende Wettergeschichte Leipzigs

Da blättert man nun ganz hektisch durch - und nichts. Kein Warnblitz, kein Achtungszeichen. Das Jahr 2011 war ein ganz normales, popliges Jahr, was das Wetter in Leipzig betrifft. Ein bisschen mehr Schnee als sonst im Januar. Aber nicht mal erwähnenswert für Peter Noack: das kleine Winterhochwasser, das im Januar die halbe Medienwelt in Leipzig in Panik versetzte und die Verantwortlichen dazu animierte, den "Tornadoerlass" des sächsischen Umweltministers auf Leipzig anzuwenden. Und dann das.

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Tradition trifft Kommerz: Ex-Osnabrück-Präsident plädiert gegen den modernen Fußball

Fußballfans kennen Dirk Rasch als langjährigen Präsidenten des VfL Osnabrück. In seinem Essay "Rettet den Fußball!" analysiert und kritisiert der Experte die sportliche Zweiklassen-Gesellschaft, die sich aufgrund der ungleichen Verteilung von TV-Geldern seit Beginn der 2000er in Europa gebildet hat. Ein leidenschaftliches Plädoyer, dass es in der vorliegenden Form allerdings nicht bedurft hätte, um auf ein sattsam bekanntes Problem aufmerksam zu machen.

Philipp Ther: Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent. Foto: Ralf Julke
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Eine Buchbesprechung in zwei Teilen (2): Neoliberale Rezepte als Allheilmittel oder: Geht’s auch anders?

Wenn eine Metropole sexy ist, boomt sie in der Regel. Doch in Berlin war für über zehn Jahre das Gegenteil der Fall. Als im Osten Europas die Post abging, rutschte die deutsche Hauptstadt erst einmal in ein zehn Jahre währendes Loch, in eine richtig ausgewachsene Depression mit stagnierendem BIP, Schuldenhaushalt und steigender Arbeitslosigkeit. Alles Dinge, die nicht erklärbar sind, wenn man den Blick nur auf Berlin oder Deutschland beschränkt.

Philipp Ther: Die neie Ordnung auf dem alten Kontinent. Cover: Suhrkamp Verlag
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Eine Buchbesprechung in zwei Teilen (1): Das neue, neoliberale Europa oder: Waren das überhaupt Revolutionen?

Im Oktober stellte Philipp Ther sein Buch "Die neue Ordnung auf dem alten Kontinent" in Leipzig in der Nationalbibliothek vor. Fünf Tage vorm Lichtfest, mit dem Leipzig 25 Jahre Friedliche Revolution gefeiert hat. Ein künstlicher Begriff, der auch versucht zu fassen, was da 1989 geschah. War es nicht eher ein Umbau, eine "Wende", wie die Ostdeutschen so gern sagen? Und wie bitteschön ordnet sich das Ganze ein in die komplette Transformation Osteuropas? - Das braucht dann schon die Perspektive des Historikers.

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Zehn Jahre und doch kein Abgesang: Das Chronik- und Praxis-Buch der Front Deutscher Äpfel

Der Geburtsort war Leipzig, an jenem 3. Oktober 2004, als mal wieder der Hamburger Neonazi Christian Worch seine Marschierer aus der ganzen Republik zusammentrommelte, um eine seiner nervenden Demonstrationen in Leipzig abzuhalten. Mit dem kleinen Unterschied zu den Vorjahren: Diesmal sollte es nicht durch den Leipziger Osten gehen oder zum Völkerschlachtdenkmal, sondern mitten in den Leipziger Süden, nach Connewitz, ins Wohnzimmer des alternativen Leipzig. Kann nicht sein, dachte sich ein kleines Häuflein junger Kreativer.

Stötteritz. Ein Leipziger Stadtteillexikon. Foto: Ralf Julke
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Ein ganzer Stadtteil in 180 Stichworten: Ein reich gespicktes Lexikon für Stötteritz

Pro Leipzig hat ein neues Format entwickelt. Eigentlich lag es ja irgendwie nahe, wo man doch nun schon seit über 20 Jahren emsige Stadteilforschung publiziert, mal im Speziellen, mal im Allgemeinen. Aber wie bringt man das mal handlich zusammen? Etwa für einen Ortsteil wie Stötteritz? - Das Ergebnis ist jetzt da: Stötteritz ist der erste Leipziger Ortsteil mit einem eigenen Lexikon.

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Ein Einsteigerbuch für Sinnenfreudige: Gewürze

Man lernt doch nie aus. Mann sowieso nicht. Erst recht, wenn es um gutes Essen und eine gute Küche geht. Kauft Mann sich deshalb diese Büchlein? Oder schenkt es heimlich zum Nikolaustag seiner Liebsten und liest es dann mit ihr zusammen durch? Natürlich ist es kein Komplettlexikon der Gewürze. Da müsste das Büchlein zwei Kilo schwerer und 600 Seiten dicker sein. Aber darum geht es ja nicht. Jeder fängt mal klein an.

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Ein paar Grundlagen für (Wirtschafts-)Mathematiker: Wie wahrscheinlich ist das denn?

Die Starthilfen aus der Edition am Gutenbergplatz Leipzig sind ja im Grunde für Studienfänger gedacht, junge Leute, die schon in der Schule gezeigt haben, dass sie ein logisches Köpfchen haben und die dann solche Fächer belegen wie Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik. Prof. Dr. Wolfgang Freudenberg lehrt das an der Brandenburgischen TU Cottbus-Senftenberg. Es gehört zum großen Feld der Wirtschaftsmathematik.

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Ein auf Tempo getrimmter Krimi aus der Welt des feinen Zwirns: Tod eines Revisors

Dass die Anzugträger aus Mainhattan nicht unbedingt eine feine Gesellschaft sein müssen, dass wissen Leser der Krimis aus dem fhl Verlag schon seit 2012. Nun legt mit Olaf Jahnke einer einen Frankfurt-Krimi vor, der die Szene aus seiner eigenen Arbeit als Journalist kennt. Er hat mal in der FAZ-Fernsehproduktion gearbeitet, ist heute beim Hessischen Rundfunk. Da weiß man, wie unnahbar sich die Götter in Zwirn gern geben. Und wie schwer es ist, ihren Geschäften auf die Spur zu kommen.

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Gedichte, Anekdoten und Geschichten um die berühmteste Schnitzkunst aus Sachsen: Erzgebirgisches Weihnachtsbüchlein

Irgendwie kann man dem wohl nicht ausweichen. Jedes Jahr im November werden die Buden auf den Markt gesetzt, die Finnen heizen ihren Glögi an, der St. Benno-Verlag erinnert daran, dass der Weihnachtsmann mal ein St. Nikolaus war, und aus dem Erzgebirge dringt ein heller Schein. Und der Buchverlag für die Frau legt einen Klassiker nach 20 Jahren wieder auf: das "Erzgebirgische Weihnachtsbüchlein".

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Bewahrte Augenblicke: In den Familienalben des Fotografen Johannes Mühler geblättert

Er gehört zu den wichtigsten Leipziger Fotografen des frühen 20. Jahrhunderts. Manche nennen ihn gleichauf mit Hermann Walter. Der Leipzig-Kalender 2014 der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM) ist komplett mit Fotos des 1876 geborenen Fotografen Johannes Mühler bestückt. Vielleicht, um mal ein kleines Jubiläum zu würdigen, das sonst keiner feiert: Am 27. Januar 1914 erwarb Johannes Mühler das Leipziger Bürgerrecht.

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Eine vierteilige Rezension zu “Kapital Macht Politik” – Teil 4: Ist die Demokratie überhaupt noch zu retten?

Das Unterkapitel "Die Zähmung der Vierten Gewalt" in Harald Trabolds Buch kann man Medienmachern nur ans Herz legen. Danach reden sie wesentlich vorsichtiger über die "Medienkrise", "Qualitätsmedien" und dergleichen. Denn tatsächlich haben die großen Konzerne ihren Aufwand für Werbung niemals gedrosselt in den letzten 15 Jahren - die Werbegelder sind nur woanders hingewandert, dorthin, wo ein kritischer, analytischer und profunder Journalismus nicht stört.

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Eine vierteilige Rezension zu “Kapital Macht Politik” – Teil 3: Wie das Große Geld die Macht übernimmt

Die reichen 0,1 Prozent der westlichen Gesellschaften wollen zwar den vollen Zugriff auf die Macht und zerstören dabei die wichtigsten Institutionen der Demokratie. Aber sie tun es nicht offen. Täten sie das, wären Unruhen wie 1968 das Mindeste, was sie dafür bekämen. Aber solche Unruhen gibt es nicht. Auch die Occupy-Bewegung bekommt diese Massen nicht mehr auf die Straße. Woran liegt das?

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Eine vierteilige Rezension zu “Kapital Macht Politik” – Teil 1: Warum “Wirtschaftsexperten” so selten über Macht reden

Es ist höchste Zeit, darüber nachzudenken, was wir wirklich wollen. Ob wir in einer Demokratie leben wollen oder in einer Welt, die irgendwie so aussieht wie die in Orwells "1984" oder in Huxleys "Schöne neue Welt". Das sind zumindest die beiden Vergleiche, die Harald Trabold vorgibt, bevor er loslegt mit der bis dato gründlichsten Analyse unserer gegenwärtigen Gesellschaft. Es könnte auch noch viel schlimmer kommen. Und diesmal ist die NSA nicht (allein) dran schuld.

Doris Mundus: Musikstadt Leipzig in Bildern. Das 19. Jahrhundert. Foto: Ralf Julke
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Band zwei eines opulenten Bilderwerks: Die Musikstadt Leipzig im furiosen 19. Jahrhundert

Es wird das Standardwerk zur Musikstadt Leipzig - auf Jahre hinaus. Ob man sich alle drei Bände zulegen wird oder nur einzelne: So kompakt bekommt man das Wesentliche zum musikalischen Leipzig nirgendwo beisammen. Selbst wenn es immer wieder Bücher zu einzelnen Glanzlichtern der Leipziger Musikgeschichte gibt und immer wieder geben wird. Wer die Stadt und ihre Musik liebt, hat eh schon ein ganzes Regal voller Leipziger Musikbücher. Die drei Bildbände, die der Lehmstedt Verlag jetzt vorlegt, passen auch noch hinein.

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Wenn ein Hund auf Reisen geht: Pocco pinkelt in Paris

Eigentlich müsste es neben der Rubrik Kinderbuch auch so etwas geben wie eine Rubrik "Bilderbücher für Erwachsene". Oder "Bilderbücher für groß gewordene Kinder". Da wäre Pocco pissi nicht ganz allein. Ganz bestimmt nicht. Eigentlich heißt der Hund nur Pocco, passt in einen Koffer und tut, was man von Hunden so kennt: alles anpinkeln, was irgendwie zum Revier gehört. Und trotzdem sind die kleinen Pinkler beliebt.

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Wut, Spaß und Tränen: Eine rebellische Jugend zwischen Tschernobyl und deutschem Einheitsbrei

Es gibt schon eine ganze Reihe Punk-Bücher. Einige sind Kult. Andere sind eher albern, viele unlesbar. Was auch daran liegt, dass ein echter Punk eigentlich keine Bücher schreiben kann. Ist ja Arbeit. Oder um Jan Off zu zitieren, dessen Spruch das Cover ziert: "Wer nach Jahren in der Punkszene noch in der Lage ist, einen Roman zu verfassen, hat alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann."

Michael Maul: Musikstadt Leipzig in Bildern. Von den Anfängen bis ins 18. Jahrhundert. Foto: Ralf Julke
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Band eins einer opulenten Kulturgeschichte: Musikstadt Leipzig in Bildern

Die Idee lag schon 2012 auf dem Tisch. Da feierte Leipzig "800 Jahre Thomana" und der Lehmstedt Verlag machte etwas, was er besonders gut kann: Er legte einen opulenten Bildband zur 800-jährigen Geschichte von Thomanerchor, Thomaskirche und Thomasschule vor. In dieser Keimzelle steckte schon ein weiteres Projekt, das jetzt Gestalt annimmt: Eine große, dreibändige Bildgeschichte der Musikstadt Leipzig.

Uwe Jacobshagen, Peter Traub: Ein Spaziergang an der Saale. Foto: Ralf Julke
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Bilderreich am romantischen Fluss der Nachbarstadt: Ein Halle-Spaziergang an der Saale

Ein wenig kann man ja diesen Stolz nachempfinden, den die Hallenser auf ihre Saale und ihre schöne Stadt am Wasser empfinden, auch wenn man sich aus Hallescher Sicht eher mit Elbflorenz vergleicht als mit Pleißathen. Dabei liegt ja Leipzig eher an der Weißen Elster als an der Pleiße. Aber Wasserlandschaft ist eben Wasserlandschaft. Und Halle hat wohl deutschlandweit eine der schönsten. Man muss sich nur auf die Socken machen.

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Mit Rückendeckung vom Polizeichef: Leipzigs Stammtischtäter haben wieder fleißig gemordet

Am liebsten treffen sie sich im Café Waldi. Vielleicht auch nur, weil es in Leipzig weit und breit kein englisches Café gibt, irgendeinen dezenten Club, in dem noch Butler servieren und Herren ohne standesgemäßen Anzug höflich hinauskomplimentiert werden. Denn das, was die Mitglieder des Leipziger Krimi-Stammtischs anstellen, ist eigentlich feine englische Art: andere Leute so clever wie möglich unter die Erde zu bringen.

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Noch eine Biografie über einen Unangepassten von Norbert Marohn: Hoelz oder die Frage nach einer vergeigten Zukunft

Die unpassenden, vierschrötigen, sperrigen Typen sind sein Metier. Schon 2011 hat der Leipziger Schriftsteller Norbert Marohn ein Buch über den SA-Chef und Hitler-Konkurrenten Ernst Röhm geschrieben. Selbst die moderne Geschichtsschreibung macht gern einen Bogen um den 1934 Ermordeten. Und mit Max Hoelz ist es - am anderen Ende des politischen Spektrums - ganz genauso. Zeit für eine weitere sperrige Biografie.

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Noch ein Buch zum Wiederentdecken ewig junger Gartenfreuden: Alte Gemüsesorten

Im vergangenen Jahr legte Regina Röhner ihr erstes Büchlein vor, mit dem sie für die Wiederentdeckung alter Gemüsesorten warb - damals mit dem hübschen Schwerpunkt Kohl. Was dem unkundigen Großstädter natürlich wieder einmal zeigte, wie wenig man eigentlich weiß über all das, was früher in ganz normalen Bauerngärten wuchs. Nun hat Regina Röhner das Folgebändchen vorgelegt. Und der neugierige Laienkoch darf wieder staunen.

Viktor Martinowitsch: Paranoia. Cover: Voland & Quist
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“Paranoia” von Viktor Martinowitsch: Ein echter Big-Brother-Roman eines eindrucksvollen Autors aus Belarus

Es ist nicht das erste Mal, dass der Verlag Voland & Quist in seiner Reihe Sonar fündig wird und einen der wichtigen Schriftsteller Osteuropas für den deutschen Buchmarkt bekannt macht. Doch bislang fanden diese Funde vor allem im Südosten Europas statt. Jetzt ist mit Viktor Martinowitsch wohl die derzeit wichtigste Stimme Weißrusslands auf dem Markt und mit "Paranoia" ein Buch, das in der Liga von Kafka und Orwell spielt.

Katalog: Bernini. Foto: Ralf Julke
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Wie ein halber Bernini in Leipzig sichtbar wird: Bernini, der Inszenierer des barocken Rom

Wer war eigentlich Giovanni Lorenzo Bernini? Die Frage trieb Hans-Werner Schmidt, Direktor des Leipziger Bildermuseums, tatsächlich um, als die am Samstag, 8. November, startende Bernini-Ausstellung eröffnet wurde. Wenn man die Leute auf der Straße fragte, wüssten sie es nicht. Aber vielleicht trifft etwas anderes zu: Es gibt einen Bernini, den sie bisher nicht kannten - den stockkatholischen Bernini.

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50 Jahre Zeitenbruch mal aus anderer Perspektive: Ein Lehrerleben zwischen POS, NVA-Hochschule und Privatschulen

Es wird mal eine Zeit geben, da werden die alten Bestände solcher Verlage wie des Engelsdorfer Verlages für Historiker richtig wertvoll werden. Nicht weil hier vielleicht ein verkanntes Dichtergenie veröffentlicht hätte, dass es im 24. oder 25. Jahrhundert zu entdecken gilt, sondern weil hier ein paar Menschen ihre Lebenserinnerungen veröffentlicht haben, die auch das zeigen, was in den großen opportunen Geschichtsdarstellungen nicht vorkommt.

Foto: Ralf Julke
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35 bunte, kurze Stadtgespräche aus Leipzig

Mit seinen Interviews aus der Leipziger Kulturwelt - jetzt hätte ich doch beinah "Szene" geschrieben - gehört Volly Tanner zu den beliebten Autoren der L-IZ. "Urgestein der Leipziger Literaturszene" nennt ihn der Gmeiner Verlag, der jetzt eine Tannersche Co-Produktion vorgelegt hat: Mit Lene Hoffmann zusammen hat er 35 Leipzigerinnen und Leipziger porträtiert. Ein echtes Leipziger Buch, auch wenn es bei Gmeiner als Serie erscheint.

Brigitte Voigt: Aus Kindern werden Leute. Foto: Ralf Julke
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Das Lebenswerk von Brigitte Voigt erstmals in einem großen Fotoband: Aus Kindern werden Leute

Da staunte selbst Mathias Bertram, der sich ja nun in der Fotografie der DDR auskennt wie kaum ein Zweiter: Selbst nach mehreren großen Bänden zu den großen Namen der dokumentarischen Fotografie in der DDR kann er eine echte Neuentdeckung vorlegen mit diesem Band, der das Lebenswerk der Fotografin Brigitte Voigt erstmals in einer solchen präsentablen Form darbietet. Dabei ist die heute 80-Jährige im Kosmos der DDR-Fotografen keine Unbekannte.

Oliver D'Antonio: Zwischen Rathaus, Milieu und Netzwerk. Foto: Ralf Julke
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Die Grünen, Linken und Liberalen in Frankfurt und Leipzig unter der Lupe: Zwischen Rathaus, Milieu und Netzwerk

Man soll ja nicht glauben, dass es sich Politikwissenschaftler einfach machen. Etwa wenn sie eine Dissertation schreiben wie Oliver D'Antonio, heute wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Demokratieforschung an der Georg-August-Universität Göttingen. Für seine Dissertation hat er auch die Leipziger Parteienlandschaft einmal sehr genau unter die Lupe genommen.

Foto: Ralf Julke
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Ein Buch zum 100. von Siegfried Otto

Der Stachel sitzt tief - nicht nur bei Jürgen Weiß, der das Ende des Teubner Verlages in Leipzig miterlebte, auch bei Heinrich Krämer, dem langjährigen Geschäftsführer des 1991 wieder vereinigten Verlages, der bis zu seinem Verkauf 1999 der traditionsreichste und einer der wichtigsten Wissenschaftsverlage in Deutschland war. Wirtschaftlich stand er auf festen Füßen, als er 1999 an Bertelsmann verkauft wurde und den langen Weg in die Namenlosigkeit antrat.

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Wenn’s vor Gericht ganz bizarr wird: War’s Mord? War’s Totschlag? Oder gar der Katzengott?

Der Militzke Verlag hat dieses Buch unter "Authentische Kriminalfälle" eingereiht. Natürlich gehört es da hin, auch wenn es in dieser Sparte etwas Besonderes ist, denn Ernst Reuß ist mal kein ehemaliger Kriminalkommissar, Gerichtsmediziner oder Journalist, der sich auf das Feld Kriminalfälle spezialisiert hätte. Er ist ausgebildeter Jurist. Und die geradezu merkwürdigen Kriminalfälle nutzt er, um eine anstehende Reform der deutschen Strafgesetze zu diskutieren.

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Band 1 der Leipziger Stadtgeschichte von Peter Schwarz ist da

Ein Glücksmoment für Peter Schwarz: Der erste Band seiner auf drei Bände konzipierten Leipziger Stadtgeschichte ist da. Pro Leipzig macht's möglich und hat "Das tausendjährige Leipzig. Von den Anfängen bis zum Ende des 18. Jahrhunderts" jetzt im Programm. Für alle, die sich noch einmal des Standes des Wissens versichern wollen, bevor die große dreibändige Ausgabe der Stadt erscheint.

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Das vierte Abenteuer der kleinen Hexe Toscanella

In der DDR gehörte der Leipziger Autor Gunter Preuß zu den bekanntesten Kinderbuchautoren, auch wenn er bis 1989 tatsächlich nur acht Bücher veröffentlichte. Das ist nichts im Vergleich zu dem, was der heute 74-Jährige seit 1990 alles veröffentlicht hat. Er ist regelrecht aufgeblüht und zeigte schon 1993, dass er eigentlich das Zeug dazu hat, in einer Liga mit den großen Fantasy-Autoren der Gegenwart zu spielen. Schärfer als Bibi Blocksberg ist seine Hexe Toscanella auf jeden Fall.

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Ein Leipziger Mediziner schreibt ein Wohlfühlbuch für die dunkle Jahreszeit: Winterblues

Leipziger Ärzte schreiben nicht nur hochwissenschaftliche Fachbeiträge oder Forschungsberichte. Einer hat sich jetzt auch mal hingesetzt, um über ein ganz irdisches Thema zu schreiben. Im Grunde sein täglich Brot, denn Prof. Dr. med. Hubertus Himmerich ist Professor für Neurobiologie affektiver Störungen an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Uni Leipzig. Und da befasst er sich mit einem Thema, das viele Zeitgenossen quält: Depressionen. Aber nicht alles, was uns bedrückt, ist eine Depression.

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Mokka süß oder: Zehn neugierige Entdeckungsreisen ins offene Europa

Wenn einer eine Reise tut, wird heute zumeist ein Meer von digitalen Schnappschüssen draus, die auf diversen Plattformen Freunde, Freundesfreunde und andere Bekannte und Unbekannte überraschen: mein Bungalow, mein Urlaubsschwarm, meine Strandburg, mein Flieger. Das Reisen wird zu einer Flut der immergleichen Bilder. Es geht auch anders, weiß die Leipziger Autorin Jutta Pillat.

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Tarcisius: Drei Geschichten in einer und doch nicht nur für Ministranten

Den meisten seiner Leser ist Steffen Mohr vor allem als Autor kniffliger Detekivromane in der Tradition von Gilbert Keith Chestertons Pater-Brown-Geschichten bekannt, dem einen oder anderen auch durch seine Rätselkrimis. Jetzt hat er auch mal ein kleines Jugendbuch vorgelegt - extra für Ministranten. Aber es geht dem streitlustigen Autor natürlich um mehr.

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“Gerufene Geister”: Konrad Paul Liessmann über die willkommene Praxis der Unbildung

In seiner jüngsten Streitschrift "Geisterstunde - Die Praxis der Unbildung" beschreibt Konrad Paul Liessmann die verheerenden Folgen der Bildungspolitik im deutschsprachigen Raum der letzten Jahrzehnte. Nach seiner "Theorie der Unbildung - Die Irrtümer der Wissensgesellschaft " aus dem Jahre 2006 präsentiert der Wiener Philosoph und Bildungsforscher nun eine pointierte Bestandsaufnahme des angerichteten "Schadens". Wenig oder zu gering ausgeprägte Kompetenzen bei den Schulabsolventen, die im vermittelnden Wissen eher einen "Bulimie-Ballast" verspüren. In Einrichtungen, die überfüllten (Aus-) Bildungscentern gleichen, in denen schnell und lösungsorientiert (ja, was eigentlich?) ein Abschluss erworben wird.

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Was man mit der Bohne aus Amerika alles anfangen kann: Süße Sünde Schokolade

Jetzt kommt die dunkle Jahreszeit. Und was hat der schockierte Mitteleuropäer im Küchenschrank? Berge von Schokolade natürlich. En bloc und en détail, in Schachteln und Tüten, in Mini und in Maxi. Denn wenn draußen trübe Stimmung ist, braucht's drinnen den Stimmungsretter: Schokolade. Für Alexandra Werner tägliches Handwerk. Sie bloggt die Welt mit Schokoladenrezepten zu.

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Redefreiheit: Wie die Leipziger 1989 zu Wort kamen – der Buchbesprechung 2. Teil

Was die anderen Tonbandmitschnitte in "Redefreiheit" betrifft, wurden diese dann nach dem legendären 9. Oktober schon offiziell angefertigt. Im Gewandhaus zum Beispiel ganz explizit mit der Absicht, das Gesagte hieb und stichfest festzuhalten, aber auch die Gesprächspartner beim Wort zu nehmen. Der Glücksfall ist, dass neben den legendären Gewandhaus-Gesprächen auch die ersten Debatten "Politischer Frühschoppen" ab dem 15. Oktober in der Moritzbastei und die Debatten im Academixer-Keller, die am 14. Oktober begannen, aufgezeichnet wurden.

Foto: Ralf Julke
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Die Geschichte eines genialen Waffelbrotes: Filinchen lebt!

Nicht alles war grau im Osten, als 1990 die große bunte Markenwelt über die Grenze schwappte. Manches war nur schlecht verpackt, schlecht gemanagt oder reine Bückware. Eine ganze Reihe Ostprodukte war vorher schon kaum mit besten Beziehungen zu bekommen und drohte 1990 gleich mit dem großen Schwapp völlig zu verschwinden. Doch einige dieser oft auch einzigartigen Produkte haben überlebt. Die Filinchen gehören dazu.

Foto: Ralf Julke
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Redefreiheit: Wie die Leipziger 1989 zu Wort kamen – der Buchbesprechung 1. Teil

Es ist ein Mords-Trumm von Buch, das die drei Leipziger Wissenschaftler Thomas Ahbe, Michael Hofmann und Volker Stiehler jetzt vorgelegt haben, 800 Seiten dick zu einem Thema, von dem man zuweilen schon glaubte, dass es jetzt durchdekliniert wäre, reif für die Ablage: den Herbst 1989 und die Sache mit der Redefreiheit. Mit der alles beginnt. Freiheit ist kein Himmelsgeschenk und keine Gnade, sondern der Moment, an dem Menschen den Mut finden, den Mund aufzumachen.

Foto: Ralf Julke
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Ein faszinierend nutzloser Mythos der sächsischen Geschichte: Festung Königstein

Manchmal überschneiden sich Projekte. In diesem Jahr haben sich sowohl die Edition Leipzig als auch der Sax Verlag die Festung Königstein als handlichen Wegbegleiter ins Programm genommen. Aber wie das so ist: Wenn zwei dasselbe tun, wird es nicht immer dasselbe, auch wenn die geschichtlichen Daten und Bauwerke und Anekdoten zum großen Teil dieselben sind. Es gibt ja nur einen Königstein.

Foto: Ralf Julke
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Die ganz unmögliche Liebe von Anna und Roger in einem E-Mail-Roman: Verm@ilt

Es gibt Erzählmuster, die sind mittlerweile so tief in unserer Literatur verankert, dass sie sich oft einfach aufdrängen, wenn Autorinnen und Autoren mal wieder über das Thema aller Themen schreiben wollen. Was Neues. Unbedingt. Es lässt uns nicht los. Und leise schmunzelnd schaut Johann Wolfgang von G. um die Ecke, wenn irgendwo ein neugieriger Leser Anja Nititzkis "Verm@ilt" aufblättert. Und nicht loskommt davon.

Alles hat seine Zeit 2015. Foto: Ralf Julke
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Ein Frauenkalender, ganz bestimmt nicht nur für Frauen: Alles hat seine Zeit

Heute mal etwas zur Entspannung. Ein bisschen christlich. Kommt ja auch aus dem St. Benno Verlag. Ein bisschen weiblich. Was man so als Glaubenslaie nicht ganz versteht: Bekommen christliche Männer einen anderen Kalender? Mit mehr Bumms, mehr Action und mehr Testosteron? - Das wäre zumindest seltsam. Ein Blick auf die Website des St. Benno Verlages zeigt freilich: Es gibt gar keinen Kalender für Männer.

Mörderische Totengräber und andere wahre Fälle. Foto: Ralf Julke
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Echte Kriminalfälle aus dem idyllischen Großzschocher: Mörderische Totengräber und andere wahre Fälle

Eifrige Krimi-Leser kennen Ethel Scheffler schon als eine der emsigen Leipziger Krimi-Autorinnen. Ihre Geschichten veröffentlichte sie unter anderem in Anthologien des Mitteldeutschen, des Gmeiner und des Sutton Verlags. Mitglied in der Vereinigung "Mörderische Schwestern" ist sie sowieso. Nun hat sie sich in einem ganzen Buch ihrer Heimatstadt gewidmet, noch genauer: ihrem geliebten Großzschocher, das sehr idyllisch sein kann, wenn man nicht weiß, was passiert ist.

Die neuen Geschichten von Kirsten Fuchs. Foto: Ralf Julke
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Ein allerliebst vertrauter Kosmos: Die neuen Geschichten von Kirsten Fuchs

Wer auf den Lesebühnen dieses Landes unterwegs ist, braucht einen trockenen Humor. So eine feine Mischung aus Sarkasmus, Gleichmut und sonnigem Gemüt. Nicht wegen der Bühnenshow. Die funktioniert dann ganz von allein. Sondern wegen der Welt, über die man erzählt. Es ist - wenn man so die üblichen Spielarten deutscher Literatur betrachtet - eine Art Phantasiealand. Aber nur aus professoraler Perspektive. Aber seit wann lesen Professoren "Das Magazin"?

Das neue Literaturmagazin "Poet Nr. 17". Foto: Ralf Julke
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Das neue Literaturmagazin “Poet Nr. 17”

Am 4. Oktober gab's im "Telegraph" die Leseparty zur Vorstellung des neuen "Poet", des Literaturmagazins aus dem Poetenladen, der Nr. 17 inzwischen. Und das ist schon ein Achtungszeichen aus dem kleinen Gohliser Verlag, der dem großen Projekt Poetenladen angegliedert ist. Immerhin hat das Magazin mit 224 Seiten das Format eines ordentlichen Buches. Und es zielt auf ein Publikum, das schon ein nicht ganz gewöhnliches ist.

Leipzig en une journée. Foto: Ralf Julke
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Klein-Paris nun auch auf Französisch: Leipzig en une journée

Wenn man so einen Stadtführer in andere Sprachen übersetzt, dann verändert sich die Welt. Sogar die Stadt selbst verändert sich - wenn auch nicht wirklich - zu Klein-Paris. Das wäre schön. Aber es bleibt ein Traum, auch wenn es den Stadtführer "Leipzig an einem Tag" von Doris Mundus jetzt auch in einer französischen Variante gibt.

Der Dom St. Marien zu Wurzen. Foto: Ralf Julke
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900 Jahre Baugeschichte zum nachlesen und aufklappen: Der Dom St. Marien zu Wurzen

Eigentlich ist St. Marien gar kein Dom im ursprünglichen Sinn, denn ein Dom ist in der Regel eng mit dem Amtssitz des Bischofs verbunden. Kurzzeitig war das Wurzen freilich im 15. und 16. Jahrhundert, als der meißnische Bischof lieber im ruhigen Wurzen amtierte, als sich auf dem Domberg in Meißen mit den wettinischen Landesherrn auf engstem Raum zu drängeln. Da baute er sich lieber in Wurzen ein eigenes Schloss, das in wesentlichen Teilen noch heute gleich neben St. Marien erhalten ist.

Metropolen der alten Welt. Foto: Ralf Julke
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Eine Weltreise mit einem ganz besonderen Blick auf weltberühmte Städte: Metropolen der alten Welt

Die Geschichte der menschlichen Zivilisation ist eine Geschichte der Städte. Man lernt zwar im Geschichtsunterricht die Namen von allerlei Reichen und Herrschern und Feldherren. Doch die Motoren der Geschichte waren die Städte. Oder ein wenig anders formuliert: Ohne Städte hätte die komplette Geschichte der letzten 10.000 Jahre nicht funktioniert. Selbst wenn manche heute fast nur noch Legende sind - wie Troja, Uruk, Karthago.

Die Dörte und der Unkönig Willy. Foto: Ralf Julke.
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Die Dörte und der Unkönig Willy

Mit den beiden Bilderbüchern über den Reggaehasen Booboo hat der Verlag Voland & Quist schon gezeigt, dass man auch für die kleinen Leser Bücher mit CD produzieren kann, Bücher mit großen Bildern, wilden Geschichten - und auf der CD noch eine Schippe voll Musik. Im Fall des Reggaehasen natürlich im Reggae-Sound der Band Yellow Umbrella. Dörte und den Unkönig Willy gibt es jetzt im Synthesizer-Sound.

Opposition, Widerstand und Revolution. Foto: Ralf Julke.
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Opposition, Widerstand und Revolution: Wie aus verordneter Sprachlosigkeit eine ordentliche Revolution wurde

Noch ein Buch zur Friedlichen Revolution? Warum nicht? Der Stoff gibt es her. Erst recht, wenn man ihn aus einer anderen Perspektive betrachtet - weg vom Wunder und von der nachträglich inszenierten Überraschung, als wäre der Herbst 1989 geradezu aus dem Nichts gesprudelt, als wäre da - um mal Helmut Kohl zu zitieren - "plötzlich der heilige Geist über die Plätze in Leipzig gekommen und hat die Welt verändert". Rainer Eckert kennt die Fakten.

Foto: Ralf Julke
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Weißglut: Ein Poesiealbum neu mit lauter Gedichten zu Farben

Mit Farben kann man malen. Richtig bunt. Oder auch so, dass die Dinge klarer werden. Dichter lieben Farben. Deswegen gab es in der Reihe "Poesiealbum neu" auch schon einen Band mit Gedichten von Lyrikern über Künstler. Man fühlt sich verwandt. Manche malen auch so, als würden sie dichten. Manche dichten, als würden sie malen. Nun also die Probe aufs Material: Können Dichter malen?

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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