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Bernd Heyden: Idylle in Grau. Foto: Ralf Julke
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Noch mal kurz mit Bernd Heyden auf die alte Schönhauser

Die Schwarz-Weiß-Fotografien von Bernd Heyden aus dem Prenzlauer Berg der 1960er und 1970er Jahre wirken heute vertraut - wie die Ikonen einer Zeit, die es mittlerweile in die Geschichtsbücher geschafft hat. Aus und vorbei. Weggepackt und ad acta gelegt. Wenn da nicht diese komischen Menschen wären.

Jens Gaitzsch: Lebenslang verbannt. Foto: Ralf Julke
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Warum das kitschige Bild der Sachsen von der Gräfin Cosel so dermaßen falsch ist

Die Sachsen sind ein Volk der Illusionisten. Sie malen sich ihre Vergangenheit goldig und geben viel Geld aus für Mythen. Und besonders lebendig sind die Mythen in Dresden. Die Verklärung des Augusteischen Zeitalters begann schon zu Lebzeiten von August dem Starken. Und ein wesentlicher Teil der Legende ist Anna Constantia Reichsgräfin von Cosel. Was Jens Gaitzsch hier anstellt, ist mehr als eine Ehrenrettung.

Dirk Klingner "Pilgerrouten. Wege für die Seele". Foto: Ralf Julke
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20 Pilgerwege auf den Spuren von Mönchen, Heiligen, Schmugglern und der eigenen Gedanken

Bei diesem Titel darf man sich nicht irritieren lassen. Hier geht es nicht zurück ins Mittelalter. Hier geht es auch nicht um Buße oder Sündenablass. Herausgeber Dirk Klingner hat sich mit seinen beiden Co-Autorinnen Susanna Endres und Patricia Fritsch auf eine ganz moderne Erkundung gemacht. 20 ausgeschilderte Routen in Deutschland, Östereich und der Schweiz haben sie gefunden.

Lorenz Pauli, Miriam Zedelius: Pass auf mich auf! Foto: Ralf Julke
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Wenn der Herr Schnippel schon mal auf den Juri aufpassen soll …

Miriam Zedelius ist quasi die Haus-Grafikerin des Poetenladens in Leipzig. Aber das bewahrt die junge Dame und Mutter nicht vor Seitensprüngen und Eigenwilligkeiten. Und nicht zum ersten Mal landet sie dabei in der Schweiz. Schon 2012 hat sie dort mit dem eigenwilligen Lorenz Pauli ein Buch gemacht: "Zum Mitnehmen". Nun geben die beiden der Propellererziehung endgültig den Todesstoß.

Hans-Volkmar Gaitzsch: Das Geld der Leipziger vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Foto: Ralf Julke
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Eine Reise durch (fast) 1.000 Jahre Leipziger Geldgeschichte

Was interessiert einen Bankkaufmann, Wirtschaftspädagogen und kaufmännischen Berufslehrer eigentlich mehr als das Geld? Oder das, was wir dafür halten? Eigentlich nur wenig. Mal von Pferden abgesehen, denen Hans-Volkmar Gaitzsch im Eudora-Verlag schon ein besonderes Buch gewidmet hat. Das war das Buch über das 150-jährige Jubiläum der Galopprennen in Leipzig. Nun hat er sein Lieblingsthema Geld nachgeschoben.

Reiner Neubert (Hrsg.): Liegt Böhmen am Meer? Foto: Ralf Julke
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Übers Meer denkt man erst nach, wenn Böhmen in der Wüste liegt

Da hat er aber etwas angerichtet, dieser William Skakespeare, als er in seinem Stück "Ein Wintermärchen" das Königreich Böhmen kurzerhand ans Meer verfrachtete und Antigonus mit dem Schiff "The Deserts of Bohemia" erreichen lässt. Ein Irrtum? Oder eine poetische Freiheit? - Egal. Denn der Dichter konnte vor 400 Jahren nicht wirklich ahnen, welche Aktualität seine kleine Weltverschiebung 350 Jahre später bekommen würde.

Annett Leander: Umarme mich - aber fass' mich bloß nicht an! Foto: Ralf Julke
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Der Albtraum einer Kindheit in einer von Alkohol und Gewalt zerfressenen “Familie”

Es kommt ganz unauffällig in Weiß daher. Es ist auch keine kreischende Biografie, mit der der Leipziger Einbuch-Verlag nun die Bestseller-Listen rocken will. Auch wenn es für den kleinen Leipziger Verlag wieder einer dieser mutigen Vorstöße ist, die in großen Verlagen kein Controller zulassen würde: Die Lebensgeschichte einer jungen Leipzigerin, die wütend ist, richtig wütend.

Tino Hemmann: 2136. Foto: Ralf Julke
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Bei Tino Hemmann müssen zwölfjährige Kinder den Irrsinn des Krieges beenden

Tino Hemmann bleibt sich treu. Jahr für Jahr legt er neue Bücher vor. Mal Krimi, mal Thriller, mal Science-Fiction-Roman. Immer sind Kinder seine Helden, eigentlich immer nur Jungen. Sie schlüpfen bei ihm in die Rollen, die im großen Hollywood-Kino solche Typen wie Schwarzenegger oder Stallone spielen. Oder eben nicht spielen, weil die Schlagetots meistens mit beeindruckender Gefühlslosigkeit glänzen.

Grit Nitzsche: Aus meiner Gartenküche. Foto: Ralf Julke
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Für eine Kräuterhexe gibt es eigentlich kein Unkraut mehr im Garten

Es fing mal ganz klein an. In Leipzig. Im Auenwald. Da nahm Grit Nitzsche die Leipziger mit auf Kräutertour ins Grüne. Hingucken. Kennenlernen. Rausfinden, was da wächst. Denn der normale Großstädter weiß ja von nichts. Der begegnet Kräutern, die man essen kann, für gewöhnlich nur im Bio-Markt oder in Zellophan verpackt im Supermarkt. Dabei wächst der Reichtum gleich nebenan. Vor zehn Jahren ging Leipzigs "Kräuterhexe" dann den großen Schritt.

Kati Naumann: Die große weite Welt der Mimi Balu. Foto: Ralf Julke
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Mimi Balus großer Traum von einem Glück weit, weit weg von Limbach-Oberfrohna

2013 hat Kati Naumann sich mit den Sorgen einer echten modernen Mutter beschäftigt, die sich die (Ex-)Liebhaber ihrer Töchter nicht aus dem Herzen reißen kann. Jetzt hat die lebensfrohe Leipzigerin wieder so ein echtes ostdeutsches Lebensthema der bewegten Neuzeit aufgegriffen. Wie findet man eigentlich seinen Platz im Leben, wenn man auch mit 40 noch nicht berühmt ist?

Gunter Böhnke: Mein Leipzig. Geliebtes Weltdorf. Foto: Ralf Julke
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Gunter Böhnkes kleines Resümee zu den geliebten Seiten seines Leipzigs

1.000 Jahre sind rum, seit Thietmar das kleine Nest Libzi in seiner Chronik erwähnte. Da erscheinen ganz folgerichtig Berge über Berge von Büchern zur Leipziger Stadtgeschichte. Manche sind etwas Besonderes. Dieses auch. Der beliebte Kabarettist und Buchautor Gunter Böhnke fängt gar nicht erst beim Urschleim an (Glei heißt der ja bekanntlich), sondern mit sich selbst. So, wie das ein vernünftiger Autor eben macht.

Luis Held: Alltag im alten Weimar. Foto: Ralf Julke
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Ein kleines Taschenbilderbuch mit Fotos aus dem Weimar um 1900

Der große Bildband zum Weimarer Starfotografen der Jahrhundertwende Louis Held erschien 2008 im Lehmstedt Verlag. Wer ihn nicht mehr findet, kann die Bildwelt des Mannes, der um 1900 in Weimar mit großer, sperriger Plattenkamera versuchte, modern zu fortografieren, jetzt in zwei kleinen Pocket-Varianten erkunden. Waren im ersten Weimar-Pocket die Berühmten und Wichtigen aus Weimars Silbernem Zeitalter zu finden, kommt hier das emsige Volk ins Bild.

Martin Helmstedt, Ulrich Stötzner: Vernichtet, vergraben, neu erstanden. Foto: Ralf Julke
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Eine streitbare Bilanz für einen unermüdlichen Verein und unübersehbares St. Pauli-Comeback

So langsam nähert sich endlich der Termin, an dem der Neubau der Uni Leipzig am Augustusplatz ganz fertig sein wird. Mit sechs Jahren Verspätung. Und einer Menge Diskussion um die Universitätskirche. Oder ist es doch keine? Eine Frage, die vielleicht noch Jahre schwelt. Der Paulinerverein setzt jetzt mit einem neuen Buch erst einmal einen Punkt. Der auch ein Semikolon sein könnte.

Dr. Volker Rodekamp (Hrsg.): 100x Leipzig. Tausend Jahre Geschichte. Foto: Ralf Julke
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Tausend Jahre Leipziger Geschichte in 100 besonderen Ausstellungsstücken erzählt

Museum - das klang vor ein paar Jahren noch richtig alt. Oft sahen die Museen auch so aus, dröge, zum Weglaufen. Auch in Leipzig. Mittlerweile haben alle städtischen Museen eifrig an ihren Auftritten gefeilt. Man hat Ausstellungsgestalter einbezogen, bietet interaktive Extras und versucht, die ausgestellten Objekte "sprechen zu lassen". Oft wissen die Leipziger gar nicht, was für ein Schatz ein scheinbar ramponiertes Ausstellungsstück ist.

Sven Schlebes: Ora et labora. Die großen Orden. Foto: Ralf Julke
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Die großen Orden der katholischen Kirche in Wort und Bild

Das frühe 21. Jahrhundert ist ein Jahrhundert zwischen Depression und heilloser Euphorie. Ganze Gesellschaften scheinen aus dem Lot, die Aggressionen nehmen zu und zornesrote Kommentatoren schreiben das gern mal dem Triumphzug der Aufklärung zu. Braucht diese Zeit eine neue Spiritualität, könnten die Klöster und Orden wieder ein Bedürfnis erfüllen, das lange nicht so groß war wie heute?

Arnold Bartetzky: Die Gerettete Stadt. Foto: Ralf Julke
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Die gerettete Stadt (2): Arnold Bartetzky versucht, 25 Jahre Leipziger Stadtbaugeschichte im Schnelldurchlauf zu erzählen

Gerade weil Arnold Bartetzky in "Die gerettete Stadt" die Entwicklungen seit 1989 alle noch einmal nachvollzieht, wird deutlich, was für eine Ochsentour Leipzig in diesen 25 Jahren durchgemacht hat - von der ruinierten Stadt hin zu einer Stadt, die heute bei vielen Stadtplanern, Investoren und Touristen als Hingucker gilt. Da und dort ganz sicher ein Vorbild für die Rückgewinnung eines historischen, kompakten und erlebenswerten Stadtbildes.

Arnold Bartetzky: Die gerettete Stadt. Foto: Ralf Julke
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Die gerettete Stadt (1): Arnold Bartetzky versucht, 25 Jahre Leipziger Stadtbaugeschichte im Schnelldurchlauf zu erzählen

Es gibt Leute, die machen sich richtig viel Arbeit. Die knien sich noch einmal hinein in die ganzen vergangenen 25 Jahre der Leipziger Stadtentwicklung. Eine echte Schotterstrecke, von der man eigentlich - so im Nachhinein betrachtet - gar nicht mehr wissen will, wie heftig das war in den ersten zehn Jahren. Aber Dr. Arnold Bartetzky hatte das ja schon zum Thema eines ganzen Seminars am Institut für Kunstgeschichte der Uni Leipzig gemacht.

Sascha Lange: Meuten, Swings & Edelweißpiraten. Foto: Ralf Julke
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Sascha Lange auf Spurensuche nach Edelweißpiraten, Swing-Kids, Stenzen und Meuten

Die großen, bräsigen Alt-Historiker streiten sich noch immer: Haben sich die Deutschen den Nationalsozialismus einfach gefallen lassen? Waren das alles Mitläufer und Mittäter? Haben sie sich nicht gewehrt gegen die NS-Diktatur? Sind die Attentäter vom 20. Juli und die Weiße Rose nur eine Randerscheinung? - Wahrscheinlich irren sie. Sogar katastrophal. Denn so lässt sich die Funktionsweise von Diktaturen nicht verstehen.

Eberhard Klöppel: Am Rande der Schönhauser. Foto: Ralf Julke
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Die Fotos vom Rande der Schönhauser gibt’s jetzt erst mal als Pocketbuch

"Berlin - Ecke Schönhauser" hieß der prächtige Fotobildband, den der Berliner Fotograf Eberhard Klöppel 2012 im Lehmstedt Verlag veröffentlichte. Nicht ahnend, dass auch junge Bücher Schicksale haben können, die die Welt bewegen: Ein Teil der Auflage brannte seinerzeit im spektakulären Brand des Auslieferungslagers ab, in dem auch Mark Lehmstedt seine Produktion liegen hat.

Martin Burkert, Karl-Heinz Röhlin: Georg Spalatin. Foto: Ralf Julke
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Eine überfällige Würdigung für den Mann, der Martin Luther die Haut rettete

Martin Burkert ist ein Wanderer zwischen den Welten. Von 1993 bis 2002 war der Jurist aus Bayern Präsident des Landgerichts Leipzig. Seinen Ruhestand verbringt er seit 2002 in einem Städtchen namens Spalt in Mittelfranken. Unter anderem als Stadtführer mit dem Spezialgebiet "Spalatin". Spalatin? Bei Luther-Kennern dämmert bei dem Namen was: als Erzieher und Geheimsekretär stand er in Diensten Friedrichs des Weisen.

Reiseführer Wallfahrtsorte. Foto: Ralf Julke
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Manchmal braucht man ein schönes Ziel, um wieder zu sich selbst zu finden

Ostern, das ist so ein Moment, da denkt der Mensch ans Wandern, ans Wallen und Wandeln. Nur raus aus der Enge von Giebeln und Dächern. Ans Licht. Wer es nicht besser weiß, genießt seine Osterfeiertage wieder im Stau auf der Autobahn. Wer klug ist, sorgt vor und sucht sich rechtzeitig ein Ziel. Kirchen und Kapellen zum Beispiel. Denn warum liebten eigentlich Menschen des Mittelalters die Wallfahrt so?

Maria Fleischhack: Die Welt des Sherlock Holmes. Foto: Ralf Julke
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Maria Fleischhacks Exkursion in die faszinierende Welt des Sherlock Holmes

Ohne diesen Burschen ist die gesamte moderne Kriminalliteratur nicht denkbar: Sherlock Holmes, geboren 1887 in London. Oder 1852, wenn man das fiktive Alter der Figur nimmt, die der Autor Arthur Conan Doyle da 1887 zum Leben erweckte im Roman "Eine Studie in Scharlachrot". Nicht ahnend, dass ihn der eigenwillige Detektiv 40 Jahre lang beschäftigen würde. Und seine Leser noch viel länger.

Axel Heller: Maramures. Foto: Ralf Julke
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Axel Hellers Fotografien von 2005 bis 2014 aus der Maramures

Wenn es nicht da stünde, wann diese Fotografien entstanden sind, man würde wohl eher auf die 1970er Jahre tippen, vielleicht noch die 1980er. In der Maramures in Rumänien scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Dabei ist der Rostocker Fotograf Axel Heller in den Jahren 2005 bis 2014 hingereist, um eine Region zu fotografieren, bevor sie ihr Gesicht verliert.

Nora Gomringer: Morbus. Foto: Ralf Julke
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Nora Gomringer bedichtet 25 morbide Ängste unserer Gegenwart

Wie wirken eigentlich moderne Medien auf unser Gefühlsleben? Wirken sie überhaupt? Oder lassen wir uns von den Panikmachern der großen Agenturen, Sender und Schnellmelder nicht nur ins Bockshorn jagen, sondern geradezu in panische Ängste versetzen? Und wie viele dieser Ängste haben wir schon verinnerlicht und lassen uns von ihnen die Welt zum Albtraum machen? Ein echtes Arbeitsthema für eine begnadete Dichterin.

Lars Förster: Bruno Apitz. Eine politische Biographie. Foto: Ralf Julke
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Lars Försters Bruno-Apitz-Biografie zeigt den ganzen Menschen hinter dem Autor des Weltbestsellers “Nackt unter Wölfen”

Nach 1989 waren auch in Leipzig die großen Aufräumer am Werk. Straßen wurden umbenannt, Denkmäler demontiert, Gedenktafeln entfernt. Was da in DDR-Zeiten alles hingebaut wurde, das konnte ja wohl nur Schrott sein. Oder? Bei Einem jedenfalls waren die Wegräumer und Abschrauber zu eifrig: Bruno Apitz, Ehrenbürger der Stadt und Autor des Weltbestsellers "Nackt unter Wölfen".

Yellow Umbrella, Jens Strohschnieder: Der Reggaehase Boooo und der gute Ton. Foto: Ralf Julke
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Reggaehase Boooo muss mal wieder den Reggaewald retten

Es gibt nicht viele Bands, die zu ihrer Musik auch noch Kinderbücher produzieren. Die Dresdner Reggae-Band Yellow Umbrella hat nun schon das dritte vorgelegt. Der Held ist jedes Mal ein gewisser Hase namens Boooo. Mit vier O. Erkennbar an seiner riesigen Strickmütze in Jamaika-Bunt. Er muss jedes Mal ran, wenn im Reggaewald etwas Bedrohliches geschieht.

Amanda Koch: Die Wächter von Avalon. Der Fluch des Suadus. Foto: Ralf Julke
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Wenn Fantasy-Heldinnen lernen, ihren Weg zu gehen in einer Welt voller Regeln und Rätsel

Im zweiten Band der Trilogie "Die Wächter von Avalon" landen Amanda Kochs Heldinnen und Helden nun in der dritten Welt jenseits von Britannien und Avalon, in Amaduria, im Gleichgewicht gehalten durch vier Reiche, vier Könige, vier Göttinnen und vier heilige Gegenstände. Aber schnell merken die vier jungen Leute, wie sehr die Vorgänge in dieser anderen Welt mit ihrer eigenen Geschichte zu tun haben.

Amanda Koch: Die Wächter von Avalon. Der Fluch des Suadus. Foto: Ralf Julke
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Ein Fantasy-Epos aus Leipzig im Strom einer gern in die Nische verbannten Literaturgattung

Die Fantasy ist zwar viel, viel älter, als sie manchmal aussieht. Aber sie ist auch so modern wie unsere Kümmernisse. Denn sie ist eine Medizin, besser als alle Aufreger- oder Einluller-Pillen, besser als das ganze deutsche Fernsehprogramm. Tolkien und Zimmer Bradley sei Dank, McKiernan und LeGuin nicht zu vergessen. Denn irgendwo müssen wir ja mit unseren Sehnsüchten bleiben, wenn in der realen Welt nur noch Herr Geiz regiert.

"Als Maradona 80.000 lockte". Foto: Marko Hofmann
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„Als Maradona 80.000 lockte“: Gottfried Weises „kapitaler Schuss“ in die DDR-Sportgeschichte

Wo ist eigentlich das literarische Denkmal für die DDR-Clubs, die im Fußball-Europapokal ihr Land vertreten haben? Gottfried Weise hat es ihnen gesetzt. Der Vorzeige-Live-Kommentator und Sportjournalist der DDR hat in seinem Erstlingswerk "Als Maradona 80.000 lockte" auf 207 Seiten alle Spiele, alle Tore und vor allem fast alle Geschichten rund um die internationalen Auftritte aller DDR-Klubmannschaften brillant zusammengefügt.

Titus Meyer: Meiner Buchstabeneuter Milchwuchtordnung. Foto: Ralf Julke
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Meiner Buchstabeneuter Milchwuchtordnung: Die spielerischen und doch ein bisschen verräterischen Gedichte des Titus Meyer

Der kleine Leipziger Verlag Reinecke & Voß hat sich der kleinen und anspruchsvollen Literaturform gewidmet. Das darf durchaus auch mal intellektuell sehr niveauvoll werden. Wie mit diesem Bändchen des Germanisten Titus Meyer, der nach drei Jahren Leipzig dieser Tage wieder in seine Geburtsstadt Berlin zurückgekehrt ist. Vielleicht mit Kopfschmerzen.

Heike Guderjahn (Hrsg.): April, Sturm und andere Turbulenzen. Foto: Ralf Julke
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13 Geschichten über das, was manche Leute tatsächlich verzweifelt Liebe nennen

Die Edition Büchergilde widmet sich einem Bereich der Lesewelt, in dem nicht mehr gar so viele Verlage unterwegs sind: dem schönen Buch, will heißen: dem auch grafisch aufwändig gestalteten Buch. Dazu werden gern hochkarätige Grafiker und Grafikerinnen eingeladen, die mit dem Buch dann ein paar Dinge anstellen können, die dem Leser ein zusätzliches Lesevergnügen bereiten. Oder die Stimmung verdoppeln, die schon der Text auf den Seiten erzeugt.

Jörg Mühle, Moni Port: Was liegt am Strand und redet undeutlich? Foto: Ralf Julke
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Ein Bilderbuch voller Kinder-Rätsel-Quatsch aus einem Frankfurter Zahnarztlabor

Da sind die beiden wohl einfach über den Flur gelaufen: Moni Port und Jörg Mühle, beide Mitglied der Labor Ateliergemeinschaft. Das ist eine Gemeinschaft von freiberuflichen Grafikdesignerinnen, Gestalterinnen, Illustratorinnen und Illustratoren in Frankfurt am Main, zu Hause in einer ehemaligen Zahnarztpraxis. Wahrscheinlich genau der richtige Raum, um auf richtig kindische Ideen zu kommen. Wie nun auf diese.

Tobias Prüwer, Franziska Reif, Tim Tepper: Weltnest Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Ein Lesebuch über die 13 plus x Aliasse des Weltnestes Leipzig

Leipzig steckt mitten drin im Jahr seiner 1.000-jährigen Erwähnung in der Chronik des Thietmar von Merseburg. Und es mehren sich nun die Publikationen, die sich mit dem Großen und Ganzen und Bunten beschäftigen. Dazu gehört auch dieses gar nicht so dünne Lesebuch, in dem die drei Autoren versuchen, das Weltnest mit all seinen Zuschreibungen in 14 Kapiteln auf den Punkt zu bringen. Was schlicht unmöglich ist.

Jörg Dietrich: Panorama des Leipziger Rings. 1850 / 2015. Foto: Ralf Julke
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Das Panorama des Leipziger Rings in einem Bildband: die Pracht von 1840 und die Brillanz von 2015

Der Leipziger Ring - den Leipzigern war er schon seit Jahrzehnten ein Begriff. Es gibt nur wenige Städte, in denen man so einfach um den alten Stadtkern herumfahren kann. Aber international bekannt wurde die Straßenrunde erst 1989, als hunderttausende Leipziger bei ihren Demonstrationen auf eben diesem Ring den Verkehr lahm legten und Reformen erzwangen. Nun bekommt der Ring auch mal ein Buch.

Sabine Ebert: 1815. Blutfrieden. Foto: Ralf Julke
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Zwischen Leipzig und Waterloo wurden die Grundmuster des 19. Jahrhunderts geschaffen

Es ist ein facettenreiches Plädoyer gegen den Krieg, das Sabine Ebert mit "1815.Blutfrieden" geschrieben hat, das nicht nur Jette in den dunklen Tagen des Krieges zeigt, sondern auch die Soldaten der unterschiedlichsten Armeen. Natürlich der sächsischen, die am 18. Oktober 1813 endgültig zwischen alle Fronten geriet, weil ihr greiser und entscheidungsschwacher König längst auf der falschen Seite stand, unbelehrbar - wie eine ganze Reihe honoriger Fürsten in diesem Buch.

Sabine Ebert: 1815. Blutfrieden. Foto: Ralf Julke
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Sabine Ebert hat ein Panorama einer fast vergessenen Epoche der deutschen Geschichte gezeichnet

Es ist - wie schon "1813. Kriegfeuer" - ein wuchtiges Stück Buch: 1.080 Seiten. Das ist selbst im Genre des historischen Romans ein seltener Umfang. Aber von Sabine Ebert kennen es die Leser: die Sprachwissenschaftlerin gibt Stoff, wenn sie eintaucht in die Geschichte. Denn sie hat ihn. Bevor sie die erste Zeile schreibt, hat sie ganze Bibliotheken durchackert. Und zwar keine wohlsortierten.

Elke Strauchenbruch: Luthers Paradiesgarten. Foto: Ralf Julke
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Ein kleines kompaktes Lesebuch über Luthers Garten, die Luthersche Landwirtschaft und das Leben im Wittenberg der Lutherzeit

Über Luthers Kinder, Luthers Weihnachten und Luthers Wittenberg hat sie geschrieben. Die Wittenberger Historikerin Elke Strauchenbruch kennt sich im Thema Luther und die Lutherzeit in Wittenberg so gut aus wie kaum jemand sonst. So gut, dass sie den Mann, den die Meisten nur als Reformer oder Reformator kennen, mitten in seinem gar nicht so einfachen Alltag einfangen kann. Denn Gärtner wäre er schon gern geworden, dieser Luther.

Sarah Shepard: Atlas der Abenteuer. Foto: Ralf Julke
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Elf große Weltkarten für kleine Abenteurer und künftige Forscher

Der Klett Kinderbuch Verlag hat jetzt auch mal einen Atlas vorgelegt, wie ihn sich zumeist Jungen wünschen, wenn sie mibekommen haben, dass die Welt voller Abenteuer steckt und Bibliotheken voll stehen mit abenteuerlichen Geschichten aus aller Welt. Doch auf die Idee, so einen richtigen Jungen-Atlas zu zeichnen, kam ausgerechnet eine Frau.

Bertram Reinecke: Gleitsichtwochen. Foto: Ralf Julke
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Bertram Reineckes Gedichte aus drei Monaten Dresden-Residenz

Es gibt ja so Angebote für begabte Autoren aus der Regionalliga, da braucht es einen gewissen Mumm, sie durchzustehen: Stadtschreiber, Inselschreiber, Poets in Residence. Was wieder etwas gegen die Auslober sagt - die wissen schon, wem sie damit helfen. Und auch nichts gegen die Regionalklasse der Autoren. Die wird nämlich niemals auch nur ins Vorzimmerrauschen solch edler Preise wie dem der Leipziger Buchmesse kommen.

Louis Held: Das geistige Weimar um 1900. Foto: Ralf Julke
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Louis Helds Fotos der Kulturelite Weimars um 1900

Es war das silberne Zeitalter Weimars, als Louis Held um 1900 die Gesellschaft des kulturbeflissenen Städtchens an der Ilm ablichtete. Das goldene Zeitalter war das von Goethe, Herzog Karl August, Anna Amalia, Schiller und Wieland. Um 1900 erlebte Weimar noch einmal eine Blüte, die der Hoffotograf Louis Held in eindrucksvollen Bildern festhielt.

Gut 200 Fans ließen sich ihr Buch von Patrick Rothfuss nach amüsanter Fragerunde signieren Foto: Sebastian Beyer
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Buchmesse: Patrick Rothfuss im L-IZ Interview

Mit „Der Name des Windes“ und „Die Furcht des Weisen“ traf Patrick Rothfuss den Nerv von 4 Millionen Lesern weltweit. Über den Stand der Fortsetzung und seine Art zu schreiben sprach er am Rande der Buchmesse. Dabei wurden so einige Mysterien enträtselt, die sein neuestes Buch „Die Musik der Stille“ betreffen. Keine Geschichte im klassischen Sinn, mehr eine Art dramaturgischer Charakterstudie.

Gerhard Gäbler: Zeit ohne Wiederkehr. Foto: Ralf Julke
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Gerhard Gäblers Bilderflut der grauen letzten Jahre der DDR

"Land im Wartezustand" hat der Kulturhistoriker Bernd Lindner sein Nachwort zu diesem Bildband überschrieben. Das hätte auch vorn so auf dem Titel stehen können. Tatsächlich trifft es das, was der Leipziger Fotograf Gerhard Gäbler zwischen 1978 und 1990 abgelichtet hat, noch viel klarer. Denn er hat ja eigentlich nicht das Land fotografiert, sondern dessen Bewohner. All diese blassen Seelen in Erwartung von Irgendwas.

Ouyang Jianghe: Der Doppelphönix. Foto: Ralf Julke
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Der Lychatz Verlag veröffentlicht mit dem “Doppelphönix” ein erstaunlich westliches Poem mitten aus dem Reich der Mitte

China ist ein großes, fernes und noch immer weitgehend exotisches Land. So groß, dass schon das Auswählen schwerfällt: Was lohnt sich zu übersetzen? Was trifft auch den Nerv der deutschen Lyrikleser? Für den Übersetzer Wolfgang Kubin eigentlich kein Thema. Er hat schon manches Stück chinesischer Lyrik und Essay-Kunst ins Deutsche übersetzt. Der Doppelphoenix ist der dritte Gedichtband von Ouyang Jianghe, den er so ins Deutsche herübergeholt hat.

Ansgar Bach: Casanova und Leipzig. Foto: Ralf Julke
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In Leipzig entschied sich das Schicksal von Casanovas Memoiren

Ansgar Bach ist in Leipzig kein Unbekannter. Bis 2009 war er Redakteur beim Brockhaus-Verlag in Leipzig, bevor der Lexikon-Verlag die Lichter ausmachte. Seit 1998 leitet der gebürtige Kölner aber auch das in Berlin ansässige Reiseunternehmen "Literarisch Reisen" und bietet auch in Leipzig literarische Spaziergänge an. Zum Beispiel ins fast vergessene Grafische Viertel. Oder auf den Spuren Casanovas. Der Bursche war tatsächlich mehrmals in Leipzig.

Norbert Vogel: Jegliches hat seine Zeit. Foto: Ralf Julke
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Das erstaunlich biblische Leben in der schwarz-weißen Welt von Paula, Paul und den anderen

Der Buchtitel ist voller Assoziationen. Eigentlich stammt er aus der Bibel. Aber spätestens an der Stelle, an der der Herausgeber dieser Buchreihe im Lehmstedt Verlag, Mathias Bertram, daran erinnert, dass es Ulrich Plenzdorf war, der die Bibelstelle für ein Lied im Vorspann seines Films "Paul und Paula" aufgriff, öffnet sich so etwas wie ein Vorhang, ein Stück Welt- und Zeitgefühl. Man glaubt es kaum: Die DDR war ein biblisches Land.

Andreas Stammkötter: Totgetrieben. Foto: Ralf Julke
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Wer hat den smarten Leipziger Star der Psychologen-Szene umgebracht?

Andreas Stammkötter gehört nun schon seit einer Weile zum harten Kern der Leipziger Krimi-Autoren. Sein Ermittlerduo Kroll und Wiggins arbeitet effektiv, hat sogar einen guten Draht zum Staatsanwalt, was ja bekanntlich bei anderen Leipziger Krimi-Ermittlern nicht so ist. Trotzdem wird auch bei ihm eifrig gestöhnt über Überstunden, Wochenenden im Dienst und die Unart von Mördern, sich nicht an Arbeitszeiten zu halten.

Werner Holzwarth, Theresa Strozyk: Mag ich! Gar nicht! Foto: Ralf Julke
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Wenn Max, Sophie und ihre Freunde mal sagen, was sie mögen – und was nicht

Die Kinder, die in den Büchern des Klett Kinderbuchverlages auftauchen, könnten vielen Zeitgenossen geradezu als außerirdische Spezies vorkommen - zumindest wenn diese Zeitgenossen ihr Leben mit den üblichen Schönwetter-Helden-Kinderbüchern, Fernsehwerbung und Hollywood-Filmmärchen zugebracht haben. Diese Kinder sind anders. Echt, würden echte Mütter und Väter sagen. Echt zum Schreien.

Uwe Siemon-Netto "Griewatsch!". Foto: Ralf Julke
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Uwe Siemon-Netto hat seine Liebeserklärung an Leipzig geschrieben

Leipzig war schon immer eine kosmopolitische Stadt. Daran darf man sich ruhig erinnern - auch in Lebenserinnerungen, wie jetzt Uwe Siemon-Netto eine geschrieben hat. Echte Erinnerungen eines echten Leipziger Griewatschs. Und zugleich eine Liebeserklärung an das alte, kulturvolle und bürgerliche Leipzig, das er auch dann in seiner Seele trug, als er als Reporter rund um den Globus unterwegs war.

Bernd Steinbach / Christian Posthoff: EAGLE-Starthilfe. Effiziente Berechnungen mit XBOOLE. Foto: Ralf Julke
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Wie man aus 0 und 1 verblüffende kleine Denkmaschinen konstruiert

Georg Boole, Ernst Schröder und Giuseppe Peano sind schuld. Sie haben sich im 19. Jahrhundert intensiv mit der mathematischen Logik beschäftigt. Aufgebaut auf den mathematischen Aussagen 0 und 1 (also schön in der langen Tradition von Gottfried Wilhelm Leibniz) entwickelten sie nach- und miteinander die boolesche Algebra, die eben nicht nur in mathematischen Operationen zu logischen Schlüssen führt.

Meyer / Lehmann / Schulze: Endlich Schule! Foto: Ralf Julke
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Die Wilden Zwerge mischen jetzt mal die Schule auf

Eigentlich sind Meyer / Lehmann / Schulze nicht drei, sondern zwei, die emsig forschen in der Welt der kleinen Leute, die manche als Quälgeister erleben, andere einfach lieben als wilde Zwerge, die das Leben so unverkorkst angehen, dass das Herz lacht und die Augen tränen. Der Klett Kinderbuchverlag hat schon neun Bücher zu den Wilden Zwergen vorgelegt. Das zehnte ist ein Zeitensprung: Die Wilden Zwerge kommen in die Schule.

Reinhard Körner: Himmelreich leben. Foto: Ralf Julke
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Das Plädoyer eines Karmeliterpaters für eine echte Reform der Kirche

Es gibt Bücher, die muss man tatsächlich erst einmal bis zu Ende lesen, um ihre Titel zu verstehen. Und den Anlass zu begreifen, warum sie geschrieben wurden. Und auch dieses scheinbar so sanft daherkommende Büchlein gehört in den Diskussionsprozess, der mittlerweile die katholische Kirche erfasst hat. Es rumort. Und das hat nicht nur mit dem umtriebigen Papst Franziskus zu tun. Höchste Zeit für eine Reform.

Paul Klee: Sonderklasse, unverkäuflich. Foto: Ralf Julke
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297 plus x Mal Paul Klee: Die “Sonderklasse” in einem Trumm von Katalog

Was haben sie sich nun alle den Kopf zerbrochen über diesen Paul Klee und seine Sonderklasse. Im Museum der bildenden Künste zu Leipzig ist sie derzeit zu sehen als Morgengabe zum Jubiläum der Ersterwähnung. Ein Teil zumindest: 135 Arbeiten von knapp 300, die der Künstler Paul Klee als Sonderklasse seines Schaffens klassifiziert hat. Und das Ganze auch noch in einem Mordstrumm von Buch.

Jürgen Große: Der gekränkte Mensch. Dritter Band. Foto: Ralf Julke
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Jürgen Große “Der gekränkte Mensch” (2): Woher kommt die Wut derer, die glauben, alles zu haben?

Die bürgerliche Mitte ist kein ruhiger, geschützter Ort. Nirgendwo brodeln die (Verlust-)Ängste stärker als hier. Weil man auch weiß, dass man tatsächlich alles verlieren kann, denn alles ist nur Besitz, ein künstlicher Wert. Und man kann nicht einmal die Seiten wechseln, aussteigen. Weil dann alles, wirklich alles weg ist, was einen bürgerlichen Status und ein Bürger-Selbst definiert.

Jürgen Große: Der gekränkte Mensch. Dritter Band. Foto: Ralf Julke
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Jürgen Große “Der gekränkte Mensch” (1): Wenn der Mensch sich selbst verwertet

Man kann in Leipzig mit der Straßenbahn fahren oder in Berlin mit der U-Bahn - der Anblick ist an vielen Tagen und an vielen Orten just derselbe: gekränkte, frustrierte, grimmige Gesichter. Mitten hinein geschrieben ein kaum überlesbarer Vorwurf an die umgebende Welt, ein Brodeln, das immer kurz vorm Ausbrechen ist. Was ist das, fragte sich Jürgen Große. Und zergrübelte sich seinen Kopf über das Phänomen.

Ralph Grüneberger: Die Ruhe einer Sekunde. Foto: Ralf Julke
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Von Juroren, Geigenbauern und anderen nicht marktkonformen Kreativen

Eigentlich ist Ralph Grüneberger ein Romantiker. Das hat nicht nur mit Sehnsucht nach einer heilen Welt zu tun. Als Lyriker - zumal aus Ostdeutschland - weiß er, dass es für hier Geborene, wenn sie nicht biegsam wie Knete sind, nicht mal das Versprechen auf eine heile Welt gibt. Nur die Gewähr auf jede Menge blaue Flecken, eine Menge Papierkram und den Snobismus der Verwalter. Romantiker wissen, dass es den Riss gibt.

Papst Franziskus: Auferstehung für unsere Herzen. Foto: Ralf Julke
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Ein Papst liest den “Christen ohne Erinnerung” die Leviten

Wahrscheinlich wird Papst Franziskus als der große Mahner in die Geschichte eingehen, als der Papst, der seinen (katholischen) Schäfchen unentwegt predigte, sie sollten sich doch bitte wie Christen verhalten. Nicht diese Scheinheiligen sein, die sich das christliche Mäntelchen überhelfen und sich trotzdem wie Wölfe und Schakale benehmen.

Lirot & Schlueter: Im Feuer. Foto: Ralf Julke
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Reine Spannung in flotter Verehrung für Dan Brown: Im Feuer

Thriller ist nicht gleich Thriller. Das weiß jeder, der sich auf die entsprechenden Angaben der Verlage verlässt. Stephen King hat nicht viel mit Dan Brown zu tun. Wo der eine auf Horror und Entsetzen setzt, spricht der andere Spannung und unbändige Rätsellust an. Das Wort "Thrill" enthält alles. Aber Dan Brown sei hier nicht zufällig erwähnt. Der stand in diesem Fall sogar Pate. "Im Feuer" ist eine echte Hommage.

Ausstellungskatalog "Kleine Werke - Große Namen". Foto: Ralf Julke
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Kleine Werke – Große Namen: Ein kleiner Katalog zu einer kleinen Auswahl aus einer großen Leipziger Sammlung

Seit dem 26. Februar ist im Museum der bildenden Künste die kleine Kabinettausstellung "Kleine Werke - Große Namen" zu sehen. Ein kleiner Blick in die Sammlung Maximilian Speck von Sternburg, die in den heiligen Hallen des Leipziger Bildermuseums ihre Obhut gefunden hat. Nur wird sie eher selten mal als Sammlung präsentiert. Die Zeichnungen noch viel seltener. Eine Gelegenheit.

Matthias Weik & Marc Friedrich: Der Crash ist die Lösung. Foto: Ralf Julke
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Der Crash ist die Lösung (2): Von Schulden erwürgte Nationen

Natürlich hat auch die seit 2007 gärende Finanzkrise mit politischen Weichenstellungen zu tun. Denn ohne eine massive Deregulierung des Bankensektors hätten auch die "systemrelevanten" Großbanken nie zu unkontrollierten Spielcasinos werden können. Auf Seite 79 nennen Matthias Weik und Marc Friedrich Ross und Reiter: Reagan, Clinton, Thatcher und Blair. Motto: "Profitmaximierung um jeden Preis".

Matthias Weik & Marc Friedrich: Der Crash ist die Lösung. Foto: Ralf Julke
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Der Crash ist die Lösung (1): Der Weg in die nächste Finanzkatastrophe

Warum das heutige Finanzsystem keinen anderen Weg kennt, als den Weg in die nächste Finanzkatastrophe. Es braut sich was zusammen. Das, was aktuell an Griechenland durchexerziert wird, ist nur die Ouvertüre. Auch wenn die ganze Show, die da von Troika und deutschem Finanzminister inszeniert wird, so aussieht, als würden die Herren im teuren Anzug aus lauter Solidarität Griechenland den Hintern retten. Und Europa gleich mit. Tatsächlich retten sie nur einer Macht den goldenen Hintern: den Großbanken. Mal wieder. Oder immer noch.

Jens Kassner: Görlitz in One Day. Foto: Ralf Julke
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Görlitz an einem Tag – in 31 Stationen mit Heiligem Grab, sechs Kirchen und Jakob Böhme

Es gibt was zu entdecken in Mitteldeutschland. Das spricht sich herum. Manchmal schneller, wenn ein Leuchtturmprojekt wie der Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden für Aufmerksamkeit sorgt, manchmal langsamer, weil sich erst herumsprechen muss, dass hier einige der schönsten Städte Deutschlands zur Stadttour einladen. Aber was ist, wenn die Neugierigen aus aller Welt nur einen Tag Zeit haben für jede Station der Rundreise? Etwa für Görlitz.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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