Bücher

Leipzig. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Leipzig. Cover: Böhlau Verlag
·Bildung·Bücher

Leipzig, kreuz und quer geröntgt

Finden sich noch unbehauste Inseln im Meer der Leipzig-Literatur? Der neue Band "Leipzig. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Leipzig", herausgegeben von Vera Denzer, Andreas Dix und Haik Thomas Porada, tritt den Beweis an, dass bestimmte Themenquerschnitte durchaus geeignet sind, neuen Lesegenuss anzuregen. Langjährige Interessenten von populären, fundierten landeskundlichen Darstellungen werden sich erinnern.

Andreas M. Sturm (Hrsg.): Giftmorde II. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

17 neue Morde mit Gift aus Wiese, Wald und Blumentopf

Rund um den fhl Verlag hat sich in den letzten Jahren eine kleine Gemeinschaft emsiger Krimiautorinnen und -autoren angesiedelt. Sie veröffentlichen hier nicht nur ihre eigenen Bücher, sondern setzen sich auch eifrig zusammen, um gemeinsam allerlei Mord-Anthologien zusammenzubringen. 2014 gab es den ersten Band mit 15 Giftmorden. Jetzt folgen gleich mal 17 auf einen Streich. Dabei geht es wie im ersten Band um allerlei pflanzliche Gifte.

Ralph Grüneberger: Mit Mick Jagger in Plagwitz. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ralph Grüneberger hat seine Leipzig-Gedichte aus 40 Jahren in einem Band versammelt

Es gibt sie noch: die Leipziger Dichter. Sie schwimmen unter der Oberfläche einer von Hypes besessenen Gegenwart, schreiben auch noch immer richtige Gedichte. Dass sich der Dichter Ralph Grüneberger dem Maler Heinz Müller so nahe fühlt, hat mindestens zwei Gründe: Auch Leipzig-Maler wie Müller genossen und genießen wenig Aufmerksamkeit in der heutigen Stadtgesellschaft. Und beim Thema sind sich die beiden natürlich nah: diesem geschundenen Leipzig der letzten 50 Jahre.

Axel Helbig (Hrsg.) "Der eigene Ton 2". Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wenn Axel Helbig Autorinnen und Autoren nach den Untergründen ihres Schreibens fragt

Es gibt Bücher, die wünscht man sich etwas handlicher, vielleicht auch im festen Einband, weil man ein ganzes Weilchen dran liest. Weil Stoff drin steht, den man nicht wegblättert wie die üblichen heiß gestrickten Romane vom Stapel. Interviews zum Beispiel, wie diese. Gar noch über ein so spezielles Handwerk wie das Schreiben. Und man muss etwas langsamer lesen, sonst verpasst man die schönsten Stellen.

Erdmut Wizisla (Hrsg.): Begegnungen mit Benjamin. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein völlig unpassender Intellektueller in einem aus den Fugen geratenen Jahrhundert

Erdmut Wizisla sitzt an der Quelle: Er leitet das Bertolt-Brecht-Archiv und das Walter-Benjamin-Archiv der Akademie der Künste. 2009 hat er schon aus dem Fundus geschöpft und im Lehmstedt Verlag das Buch "Begegnungen mit Brecht" veröffentlicht. Mit Walter Benjamin spürt er einem großen Unbekannten nach. Eigentlich auch einem weitgehend unbekannten Kapitel der deutschen Geschichte. Einem riesigen Loch.

Henner Kotte: Blutige Felsen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Henner Kotte verschafft der Sächsischen Schweiz endlich mal ein paar blutige Legenden

Da ist ein Loch, befand Henner Kotte, als er auf die Landkarte mit den berühmten Verbrechern und Verbrechen schaute. Die Sächsische Schweiz war ein weißer Fleck. Als hätte es da niemals Mord und Totschlag gegeben. Wird Zeit, dass sich das ändert, fand der Leipziger Krimi-Autor, setzte sich hin und verpasste dem Kletterparadies erst mal ein paar saftige Todesfälle. Neun Stück. Sozusagen als Appetithäppchen und Einstiegskost.

Straße der Monumente. Nationaldenkmäler des Deutschen Kaiserreiches. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein kleines Buch über sieben mächtig gewaltige deutsche Nationaldenkmäler

Eine Straße, wie man sie klassischerweise aus der deutschen Tourismusvermarktung kennt, ist die "Straße der Monumente" nicht. Man muss schon durch die ganze Republik fahren, um diese sieben Prachtstücke zu besichtigen. Und hunderttausende Touristen tun das auch jedes Jahr, klettern aufs Völkerschlachtdenkmal, die Wartburg, das Herrmannsdenkmal, genießen die Aussicht und den Mächtig-gewaltig-Effekt.

Bentele, Bohse, Hitschfeld, Krebber (Hrsg.): Akzeptanz in der Medien- und Protestgesellschaft. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Warum Bürger ein Recht darauf haben, Politikergeschenke in Frage zu stellen

Seit Jahren ackert Uwe Hitschfeld mit seiner Agentur auf dem Gebiet der Akzeptanzforschung. Ohne Akzeptanz durch die Bevölkerung werden Bauprojekte zu Streit- und Protestfällen, verlieren aber auch Politiker und Investoren an Vertrauen. Die Frage ist natürlich: Ist seit "Stuttgart 21" eigentlich der Wurm drin? Oder haben die Planer ein Problem mit mündigen Bürgern?

Kristina Kogel: Dessau / Wörlitz in One Day. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Jetzt mal auf Englisch in die Dessauer Castles, Master’s houses und das Garden Kingdom

Es ist ambitioniert - jedes Mal, wenn der Lehmstedt Verlag einen neuen Stadtführer "... an einem Tag" vorstellt. Denn die meisten Ziele haben es in sich, da muss man sportlich sein, wenn man auch nur das Wichtigste sehen will. Manchmal aber hat man nur einen Tag. Zum Beispiel, wenn man aus Übersee kommt und so das vage Gefühl hat: In Dessau muss man mal gewesen sein. In Wörlitz auch. Und ...

Henner Kotte: Leipzig mit blutiger Hand. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Blutige Leipziger Kriminalfälle aus drei Jahrhunderten und die Frage nach der Grenze der Rationalität

Wie kein anderer hat sich Henner Kotte in den vergangenen Jahren in die kriminelle Geschichte der Stadt Leipzig hineingearbeitet. Im Grunde wäre er der Kandidat, der frisch zum 1.000-jährigen Jubiläum der Erwähnung der Stadt auch noch den zünftigen Band zum Thema vorlegen könnte: "Tausend Jahre - tausend Morde". So ungefähr. "Leipzig mit blutiger Hand" ist eine Art Kurzfassung für die vergangenen 300 Jahre.

Doris Mundus: Dresden in een dag. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mit holländischen Augen sieht die Dresdner Pracht ganz schön gulden aus

Städte verändern sich, wenn man sie in andere Sprachen übersetzt. Das hat der Lehmstedt Verlag für die zuckersüße Sahnehäubchenstadt Dresden nun schon in mehreren Sprachen bewiesen. Die ganze barocke Pracht entfaltet sich ja erst in Französisch so richtig. Aber was passiert, wenn man die Holländer nach Elbflorenz schickt, nach "Florence aan de Elbe"?

César Econda: Durchschnittliches Leiden. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

In der Welt von Gary, Breton und Dali auf der Suche nach dem eigenen Sinn im Leben

César Econda verrät nicht viel über sein Leben. Nur dass er dem Helden seines Buches, an dem er acht Jahre lang schrieb, doch sehr ähnlich ist: Schweizer, Ingenieurwissenschaftler, 35 Jahre alt und auf vertrautem Fuß mit Camus, Hesse und Dostojewski. Es ist lange her, dass das "Steppenwolf"-Fieber in deutschen Landen grassierte. Was nicht bedeutet, dass man sich nicht auch im 21. Jahrhundert so einsam fühlen kann.

Kristina Kogel: Lüneburg an einem Tag. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

In Lüneburg war nicht nur Herrmann Löns

Noch eine Hanse-Stadt? Noch eine. Auch Lüneburg war dabei, auch wenn Lüneburg nicht am Meer liegt. Sondern eher auf dem Meere. So heißt eine Straße in der niedersächsischen Stadt, die an ein Ereignis aus dem Jahr 1013 erinnert, einen heftigen Erdrutsch, der auch gleichzeitig noch eine Überschwemmung auslöste. Erwähnt wird das bei einem Burschen, den die Leipziger mittlerweile kennen: Thietmar von Merseburg.

Martin Lenz: Keine Schuld und keine Ahnung. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Drei Morde und ein alter Mann in einem gar nicht so verschlafenen Nest in Hessen

In Krimis sind meistens die Ermittler die Helden. Manchmal auch die Mörder. Aber um die am Rande Betroffenen kümmern sich Krimi-Autoren eher selten. Vielleicht, weil das eigentlich die ganz normalen Leute sind, die sich von all den Schreckensmeldungen in der Zeitung eher nur verängstigen lassen. Aber wie reagiert einer wie der Rentner Kuno Kropke, wenn ein blutiges Verbrechen seine Welt erschüttert?

Steffi Böttger: Rostock an einem Tag. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mit Seufz und Stöhn am Warnowstrom

Wer seine Hanse-Tour noch nicht geplant hat, kann nun langsam anfangen damit. Der Reigen vervollständigt sich. Auch in Rostock war Steffi Böttger, hat Kirchen bewundert und sich mit Architekturgeschichte beschäftigt. Sie liebt Kirchen. Bei St. Marien ist sie sieben Seiten lang aus dem Schwärmen nicht herausgekommen.

Ariane Zabel, Andreas Peter Pausch: "Ich sah die Mühlen mahlen, den Menschen tief ins Angesicht." Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Neun Erinnerungen an Zwangsarbeit und politische Haft im Osten

Die Berichte von Zeitzeugen muss man aufschreiben, so lange sie noch am Leben sind. Wie sehr die Diskussion in Deutschland von den westdeutschen Eliten geprägt ist, merkt man auch daran, wie emsig über die ewige Flakhelfer-Generation diskutiert wird. Da gehen die Schicksale der Opfer des Stalinismus zumeist völlig unter. Ist ja nur ein ostdeutsches Thema. Wie so oft.

Steffi Böttger: Greifswald an einem Tag. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mit Hans Fallada und Caspar David Friedrich in der Hansestadt Greifswald

Man kann ja mit den kleinen Stadtführern aus dem Lehmstedt Verlag umgehen, wie man mag - sich dann, wenn man mal in einem der beschriebenen Orte ist, einen zulegen. Oder sich vorher eine ganze Serie zulegen und dann eine regelrechte Städterundreise machen. Für jede Stadt auf der Route ein, zwei oder drei Tage einplanen, auch wenn die 50-seitigen Hefte versprechen, dass man jede Stadt an einem Tag schafft. Auch Greifswald.

Joris Luyendijk: Unter Bankern. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wenn Amoralität die Demokratie zerfrisst

Aber wurde die Entwicklung zu immer riskanteren Finanzprodukten bewusst so eingeleitet? War kriminelle Energie am Werk, fragt sich Joris Luyendijk in seinem Buch "Unter Bankern" immer wieder. Denn damit, die Banker einfach alle zu Bestien zu erklären, wollte er sich nicht zufrieden geben. Ein Thema beunruhigte ihn schon frühzeitig: Das war das alles umfassende Schweigen rund um die Banken.

Joris Luyendijk: Unter Bankern. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Regiert die Gier die Londoner City oder ist es viel schlimmer und niemand sitzt im Cockpit?

Warum kam es 2008 zum Beinahe-Crash des internationalen Finanzsystems, zu dem, was wir heute so lax "die Finanzkrise" nennen? Was ist da passiert? Waren Zocker, Spinner, Ganoven dran schuld? Übermütige Banker, die sich an keine Regeln mehr halten? Joris Luyendijk, studierter Ethnologie und Journalist aus den Niederlanden wollte es gern wissen. Der "Guardian" machte es möglich.

Volker Rodekamp, Regina Smolnik: 1015. Leipzig von Anfang an. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wie Leipzig sich im 12. Jahrhundert zur Stadt mauserte

Ja, wie denn nun? Ist das nun eine revolutionäre Ausstellung zur 1.000-jährigen Leipziger Stadtgeschichte oder nicht? Gibt's was Neues zu sehen oder ist es nur der alte Klumpatsch aus Wustmanns Zeiten? - Wer große Schatzfunde und sensationelle Neudatierungen erwartet, wird natürlich enttäuscht sein. Der Begleitband nimmt mit in die wissenschaftliche Puzzle-Arbeit auf 1.000-jährigem Grund.

Mark Lehmstedt: Leipzig in den Zwanziger Jahren. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Leuchtende Nächte, brodelnde Messen, Armenküche, Moderne und die aufreißenden Gräben der Politik

Es gibt ein Leipzig, das in der heutigen Selbstwahrnehmung der Stadt kaum vorkommt: Das ist das Leipzig der Zwanziger Jahre, der "Goldenen Zwanziger", wie sie gern genannt werden, obwohl sie für die meisten Leipziger nicht golden waren. Dabei war Leipzig in diesen knapp 15 Jahren so lebendig, modern und konfliktreich wie selten in seiner Geschichte. Aber die Fotografen - wo waren sie?

Schwarwel: Die Macht der Bilder. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Schwarwel legt seinen vierten Karikaturenband “Die Macht der Bilder” vor

Schon wieder anderthalb Jahre rum? Seit diesem Knacks, der auf einmal mitten durch die deutsch-amerikanischen Beziehungen ging? Schwarwel war das damals einen Titel wert: "Zu Besuch bei Freunden" hieß sein Buch mit den gesammelten Karikaturen des Jahres. Die Freundschaft ist noch immer angeknackst. Und das Jahr 2014 war noch schlimmer als das davor. Es ist erschütternd.

Philippe Smolarski: Fayvel der Chinese. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Philippe Smolarski: Die halsbrecherische Reise des Ganoven Fayvel ins Warschauer Getto und wieder raus

Man denkt zwar an eine Trickfilmfigur, wenn man den Titel liest. Aber es geht in Philippe Smolarskis Debüt-Roman nicht um eine Kindergeschichte, eher um einen Versuch, die Grauen des Nazi-Reiches einmal im Gewand einer völlig unerwarteten Literaturgattung zu erzählen: der des Ganoven-Romans. Denn Fayvel alias Pavel alias Paul ist ein Ganove. Ein richtiger. Und ein jüdischer noch dazu.

Doris Mundus: Leipzig sa odin Djen. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Leipzig jetzt mal in russischem Tempo: Dawei! Dawei!

Was macht man in Zeiten, in denen es zwischen EU und Russland nun schon seit Monaten kriselt, der Konflikt in der Ukraine schwer durchschlägt auf wirtschaftliche und politische Beziehungen? - Man setzt ein Zeichen - ganz auf Leipziger Art - und veröffentlicht einen Stadtführer, der seit 2007 auf Deutsch vorliegt, nun auch mal auf Russisch.

Kristina Kogel: Regensburg an einem Tag. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Gibt’s denn in Regensburg nichts als lauter Kirchen?

Wahrscheinlich braucht man eine besondere Begeisterung für Kirchen, wenn man mal nach Regensburg fahren möchte. In neun Kirchen schleppt Kristina Kogel die Teilnehmer ihres Rundgangs "Regensburg an einem Tag". Weitere sechs Kirchen passiert man dabei. Und ihr eigenes Fürstenhaus haben die Regensburger auch noch. Kein Wunder, dass die 1.800 Jahre alte Stadt heute UNESCO-Weltkulturerbe ist.

Amanda Koch: Die Wächter von Avalon. Die Legende von Yr. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wer seine eigenen Schwächen nicht kennt, wird zum Tyrannen

Die Helden von Amanda Koch - auch und gerade in diesem dritten Band der Trilogie "Die Wächter von Avalon" - zweifeln und zaudern, erweisen sich oft genug als in sich zerrissen. Aber das wirkt auch auf erstaunliche Weise vertraut. Denn dieselbe ratlose Quest macht eben doch jeder junge Mensch einmal durch, manchmal auch mehrmals, weil sich oft die ersten und einfachen Lösungen als falsch herausgestellt haben.

Amanda Koch: Die Wächter von Avalon. Die Legende von Yr. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Gibt es eine besonders weibliche Spielart der Fantasy?

Die Trilogie ist komplett. Mit "Die Legende von Yr" hat die Leipziger Fantasy-Autorin Amanda Koch ihren Dreiteiler "Die Wächter von Avalon" in diesem Frühjahr abgeschlossen. Wobei: Was heißt schon abgeschlossen in der Fantasy? Hat man dazu neue Welten, unendliche Weiten erfunden? - Ein Leser darf ja mal skeptisch sein.

Ulrike Zimmer, Andreas Graul: Banken in Leipzig. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

In Leipzig kann man tatsächlich 300 Jahre Bankgeschichte in beeindruckenden Bauwerken bestaunen

Manchmal muss man nur den Blickwinkel ein klein wenig ändern, und man sieht eine ganz andere Stadt. Die drei Historiker Ulrike Zimmert, Andreas Graul und Dirk Schaal haben es getan und in Leipzigs Innenstadt einfach mal die Bankgebäude gesucht, die das Stadtbild bestimmen. Sie waren ziemlich schnell verblüfft: Es sind doch sehr viele. Leipzig eine Bankenstadt? Man kann nur staunen.

Lirot & Schlueter (Hrsg.): Drückermorde. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Drückermorde: 12 durchaus blutige Geschichten über unberechenbare Begegnungen im Klingeljob

Sie sind etwas seltener geworden, seit das Internet die deutschen Haushalte erobert hat: Hausierer, Vertreter, all die Leute, die früher ständig an der Tür klingelten und irgendwelche Dinge verkaufen wollten - Versicherungen, Zeitschriften-Abos, Mitgliedschaften, Bürsten, Staubsauger. Eigentlich haben sie alle eine Art Abschiedsparty verdient, finden Eva Lirot und Hughes Schlueter.

Martin Morgner: Zersetzte Zeit. 1973 - 1984. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Martin Morgners Gedichte im Nicht-Dialog mit der Prosa der Überwacherprotokolle

Berge von Büchern sind mittlerweile schon erschienen zum unheimlichen Wirken der Stasi. "Die Stasi war mein Eckermann", meinte Erich Loest, als er sich (mit einer Menge Wut im Bauch) mit diesem Thema beschäftigte. Schon damals war Stutzen angesagt, denn Johann Peter Eckermanns "Gespräche mit Goethe" gelten ja nicht als Verzerrung des großen Dichters. Denn Berichten und Berichten - das sind augenscheinlich völlig verschiedene Welten.

Ute Scheffler: Grillen exotisch. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein kleines Plädoyer für mehr exotischen Gaumenschmaus auf dem Grill

Die Grillsaison hat begonnen. Man hört es, man riecht es, man sieht es. In den Parks häufen sich die Löcher im Rasen und die Müllberge. Und was ein richtiger Kerl ist, der lässt auch schon mal Stichflammen schießen, um zu zeigen, dass er seit der Erfindung des Lagerfeuers nichts verlernt hat. Dass es aber nicht nur immer triefende Würste sein müssen, die gegrillt werden, macht Ute Scheffler mit diesem Mini klar.

Bernd Heyden: Idylle in Grau. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Noch mal kurz mit Bernd Heyden auf die alte Schönhauser

Die Schwarz-Weiß-Fotografien von Bernd Heyden aus dem Prenzlauer Berg der 1960er und 1970er Jahre wirken heute vertraut - wie die Ikonen einer Zeit, die es mittlerweile in die Geschichtsbücher geschafft hat. Aus und vorbei. Weggepackt und ad acta gelegt. Wenn da nicht diese komischen Menschen wären.

Jens Gaitzsch: Lebenslang verbannt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Warum das kitschige Bild der Sachsen von der Gräfin Cosel so dermaßen falsch ist

Die Sachsen sind ein Volk der Illusionisten. Sie malen sich ihre Vergangenheit goldig und geben viel Geld aus für Mythen. Und besonders lebendig sind die Mythen in Dresden. Die Verklärung des Augusteischen Zeitalters begann schon zu Lebzeiten von August dem Starken. Und ein wesentlicher Teil der Legende ist Anna Constantia Reichsgräfin von Cosel. Was Jens Gaitzsch hier anstellt, ist mehr als eine Ehrenrettung.

Dirk Klingner "Pilgerrouten. Wege für die Seele". Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

20 Pilgerwege auf den Spuren von Mönchen, Heiligen, Schmugglern und der eigenen Gedanken

Bei diesem Titel darf man sich nicht irritieren lassen. Hier geht es nicht zurück ins Mittelalter. Hier geht es auch nicht um Buße oder Sündenablass. Herausgeber Dirk Klingner hat sich mit seinen beiden Co-Autorinnen Susanna Endres und Patricia Fritsch auf eine ganz moderne Erkundung gemacht. 20 ausgeschilderte Routen in Deutschland, Östereich und der Schweiz haben sie gefunden.

Lorenz Pauli, Miriam Zedelius: Pass auf mich auf! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Wenn der Herr Schnippel schon mal auf den Juri aufpassen soll …

Miriam Zedelius ist quasi die Haus-Grafikerin des Poetenladens in Leipzig. Aber das bewahrt die junge Dame und Mutter nicht vor Seitensprüngen und Eigenwilligkeiten. Und nicht zum ersten Mal landet sie dabei in der Schweiz. Schon 2012 hat sie dort mit dem eigenwilligen Lorenz Pauli ein Buch gemacht: "Zum Mitnehmen". Nun geben die beiden der Propellererziehung endgültig den Todesstoß.

Hans-Volkmar Gaitzsch: Das Geld der Leipziger vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Eine Reise durch (fast) 1.000 Jahre Leipziger Geldgeschichte

Was interessiert einen Bankkaufmann, Wirtschaftspädagogen und kaufmännischen Berufslehrer eigentlich mehr als das Geld? Oder das, was wir dafür halten? Eigentlich nur wenig. Mal von Pferden abgesehen, denen Hans-Volkmar Gaitzsch im Eudora-Verlag schon ein besonderes Buch gewidmet hat. Das war das Buch über das 150-jährige Jubiläum der Galopprennen in Leipzig. Nun hat er sein Lieblingsthema Geld nachgeschoben.

Reiner Neubert (Hrsg.): Liegt Böhmen am Meer? Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Übers Meer denkt man erst nach, wenn Böhmen in der Wüste liegt

Da hat er aber etwas angerichtet, dieser William Skakespeare, als er in seinem Stück "Ein Wintermärchen" das Königreich Böhmen kurzerhand ans Meer verfrachtete und Antigonus mit dem Schiff "The Deserts of Bohemia" erreichen lässt. Ein Irrtum? Oder eine poetische Freiheit? - Egal. Denn der Dichter konnte vor 400 Jahren nicht wirklich ahnen, welche Aktualität seine kleine Weltverschiebung 350 Jahre später bekommen würde.

Annett Leander: Umarme mich - aber fass' mich bloß nicht an! Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Der Albtraum einer Kindheit in einer von Alkohol und Gewalt zerfressenen “Familie”

Es kommt ganz unauffällig in Weiß daher. Es ist auch keine kreischende Biografie, mit der der Leipziger Einbuch-Verlag nun die Bestseller-Listen rocken will. Auch wenn es für den kleinen Leipziger Verlag wieder einer dieser mutigen Vorstöße ist, die in großen Verlagen kein Controller zulassen würde: Die Lebensgeschichte einer jungen Leipzigerin, die wütend ist, richtig wütend.

Tino Hemmann: 2136. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Bei Tino Hemmann müssen zwölfjährige Kinder den Irrsinn des Krieges beenden

Tino Hemmann bleibt sich treu. Jahr für Jahr legt er neue Bücher vor. Mal Krimi, mal Thriller, mal Science-Fiction-Roman. Immer sind Kinder seine Helden, eigentlich immer nur Jungen. Sie schlüpfen bei ihm in die Rollen, die im großen Hollywood-Kino solche Typen wie Schwarzenegger oder Stallone spielen. Oder eben nicht spielen, weil die Schlagetots meistens mit beeindruckender Gefühlslosigkeit glänzen.

Grit Nitzsche: Aus meiner Gartenküche. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Für eine Kräuterhexe gibt es eigentlich kein Unkraut mehr im Garten

Es fing mal ganz klein an. In Leipzig. Im Auenwald. Da nahm Grit Nitzsche die Leipziger mit auf Kräutertour ins Grüne. Hingucken. Kennenlernen. Rausfinden, was da wächst. Denn der normale Großstädter weiß ja von nichts. Der begegnet Kräutern, die man essen kann, für gewöhnlich nur im Bio-Markt oder in Zellophan verpackt im Supermarkt. Dabei wächst der Reichtum gleich nebenan. Vor zehn Jahren ging Leipzigs "Kräuterhexe" dann den großen Schritt.

Kati Naumann: Die große weite Welt der Mimi Balu. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Mimi Balus großer Traum von einem Glück weit, weit weg von Limbach-Oberfrohna

2013 hat Kati Naumann sich mit den Sorgen einer echten modernen Mutter beschäftigt, die sich die (Ex-)Liebhaber ihrer Töchter nicht aus dem Herzen reißen kann. Jetzt hat die lebensfrohe Leipzigerin wieder so ein echtes ostdeutsches Lebensthema der bewegten Neuzeit aufgegriffen. Wie findet man eigentlich seinen Platz im Leben, wenn man auch mit 40 noch nicht berühmt ist?

Gunter Böhnke: Mein Leipzig. Geliebtes Weltdorf. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Gunter Böhnkes kleines Resümee zu den geliebten Seiten seines Leipzigs

1.000 Jahre sind rum, seit Thietmar das kleine Nest Libzi in seiner Chronik erwähnte. Da erscheinen ganz folgerichtig Berge über Berge von Büchern zur Leipziger Stadtgeschichte. Manche sind etwas Besonderes. Dieses auch. Der beliebte Kabarettist und Buchautor Gunter Böhnke fängt gar nicht erst beim Urschleim an (Glei heißt der ja bekanntlich), sondern mit sich selbst. So, wie das ein vernünftiger Autor eben macht.

Luis Held: Alltag im alten Weimar. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Ein kleines Taschenbilderbuch mit Fotos aus dem Weimar um 1900

Der große Bildband zum Weimarer Starfotografen der Jahrhundertwende Louis Held erschien 2008 im Lehmstedt Verlag. Wer ihn nicht mehr findet, kann die Bildwelt des Mannes, der um 1900 in Weimar mit großer, sperriger Plattenkamera versuchte, modern zu fortografieren, jetzt in zwei kleinen Pocket-Varianten erkunden. Waren im ersten Weimar-Pocket die Berühmten und Wichtigen aus Weimars Silbernem Zeitalter zu finden, kommt hier das emsige Volk ins Bild.

Martin Helmstedt, Ulrich Stötzner: Vernichtet, vergraben, neu erstanden. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Eine streitbare Bilanz für einen unermüdlichen Verein und unübersehbares St. Pauli-Comeback

So langsam nähert sich endlich der Termin, an dem der Neubau der Uni Leipzig am Augustusplatz ganz fertig sein wird. Mit sechs Jahren Verspätung. Und einer Menge Diskussion um die Universitätskirche. Oder ist es doch keine? Eine Frage, die vielleicht noch Jahre schwelt. Der Paulinerverein setzt jetzt mit einem neuen Buch erst einmal einen Punkt. Der auch ein Semikolon sein könnte.

Dr. Volker Rodekamp (Hrsg.): 100x Leipzig. Tausend Jahre Geschichte. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Tausend Jahre Leipziger Geschichte in 100 besonderen Ausstellungsstücken erzählt

Museum - das klang vor ein paar Jahren noch richtig alt. Oft sahen die Museen auch so aus, dröge, zum Weglaufen. Auch in Leipzig. Mittlerweile haben alle städtischen Museen eifrig an ihren Auftritten gefeilt. Man hat Ausstellungsgestalter einbezogen, bietet interaktive Extras und versucht, die ausgestellten Objekte "sprechen zu lassen". Oft wissen die Leipziger gar nicht, was für ein Schatz ein scheinbar ramponiertes Ausstellungsstück ist.

Sven Schlebes: Ora et labora. Die großen Orden. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die großen Orden der katholischen Kirche in Wort und Bild

Das frühe 21. Jahrhundert ist ein Jahrhundert zwischen Depression und heilloser Euphorie. Ganze Gesellschaften scheinen aus dem Lot, die Aggressionen nehmen zu und zornesrote Kommentatoren schreiben das gern mal dem Triumphzug der Aufklärung zu. Braucht diese Zeit eine neue Spiritualität, könnten die Klöster und Orden wieder ein Bedürfnis erfüllen, das lange nicht so groß war wie heute?

Arnold Bartetzky: Die Gerettete Stadt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die gerettete Stadt (2): Arnold Bartetzky versucht, 25 Jahre Leipziger Stadtbaugeschichte im Schnelldurchlauf zu erzählen

Gerade weil Arnold Bartetzky in "Die gerettete Stadt" die Entwicklungen seit 1989 alle noch einmal nachvollzieht, wird deutlich, was für eine Ochsentour Leipzig in diesen 25 Jahren durchgemacht hat - von der ruinierten Stadt hin zu einer Stadt, die heute bei vielen Stadtplanern, Investoren und Touristen als Hingucker gilt. Da und dort ganz sicher ein Vorbild für die Rückgewinnung eines historischen, kompakten und erlebenswerten Stadtbildes.

Arnold Bartetzky: Die gerettete Stadt. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die gerettete Stadt (1): Arnold Bartetzky versucht, 25 Jahre Leipziger Stadtbaugeschichte im Schnelldurchlauf zu erzählen

Es gibt Leute, die machen sich richtig viel Arbeit. Die knien sich noch einmal hinein in die ganzen vergangenen 25 Jahre der Leipziger Stadtentwicklung. Eine echte Schotterstrecke, von der man eigentlich - so im Nachhinein betrachtet - gar nicht mehr wissen will, wie heftig das war in den ersten zehn Jahren. Aber Dr. Arnold Bartetzky hatte das ja schon zum Thema eines ganzen Seminars am Institut für Kunstgeschichte der Uni Leipzig gemacht.

Sascha Lange: Meuten, Swings & Edelweißpiraten. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Sascha Lange auf Spurensuche nach Edelweißpiraten, Swing-Kids, Stenzen und Meuten

Die großen, bräsigen Alt-Historiker streiten sich noch immer: Haben sich die Deutschen den Nationalsozialismus einfach gefallen lassen? Waren das alles Mitläufer und Mittäter? Haben sie sich nicht gewehrt gegen die NS-Diktatur? Sind die Attentäter vom 20. Juli und die Weiße Rose nur eine Randerscheinung? - Wahrscheinlich irren sie. Sogar katastrophal. Denn so lässt sich die Funktionsweise von Diktaturen nicht verstehen.

Eberhard Klöppel: Am Rande der Schönhauser. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Die Fotos vom Rande der Schönhauser gibt’s jetzt erst mal als Pocketbuch

"Berlin - Ecke Schönhauser" hieß der prächtige Fotobildband, den der Berliner Fotograf Eberhard Klöppel 2012 im Lehmstedt Verlag veröffentlichte. Nicht ahnend, dass auch junge Bücher Schicksale haben können, die die Welt bewegen: Ein Teil der Auflage brannte seinerzeit im spektakulären Brand des Auslieferungslagers ab, in dem auch Mark Lehmstedt seine Produktion liegen hat.

Martin Burkert, Karl-Heinz Röhlin: Georg Spalatin. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Eine überfällige Würdigung für den Mann, der Martin Luther die Haut rettete

Martin Burkert ist ein Wanderer zwischen den Welten. Von 1993 bis 2002 war der Jurist aus Bayern Präsident des Landgerichts Leipzig. Seinen Ruhestand verbringt er seit 2002 in einem Städtchen namens Spalt in Mittelfranken. Unter anderem als Stadtführer mit dem Spezialgebiet "Spalatin". Spalatin? Bei Luther-Kennern dämmert bei dem Namen was: als Erzieher und Geheimsekretär stand er in Diensten Friedrichs des Weisen.

Reiseführer Wallfahrtsorte. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Manchmal braucht man ein schönes Ziel, um wieder zu sich selbst zu finden

Ostern, das ist so ein Moment, da denkt der Mensch ans Wandern, ans Wallen und Wandeln. Nur raus aus der Enge von Giebeln und Dächern. Ans Licht. Wer es nicht besser weiß, genießt seine Osterfeiertage wieder im Stau auf der Autobahn. Wer klug ist, sorgt vor und sucht sich rechtzeitig ein Ziel. Kirchen und Kapellen zum Beispiel. Denn warum liebten eigentlich Menschen des Mittelalters die Wallfahrt so?

Maria Fleischhack: Die Welt des Sherlock Holmes. Foto: Ralf Julke
·Bildung·Bücher

Maria Fleischhacks Exkursion in die faszinierende Welt des Sherlock Holmes

Ohne diesen Burschen ist die gesamte moderne Kriminalliteratur nicht denkbar: Sherlock Holmes, geboren 1887 in London. Oder 1852, wenn man das fiktive Alter der Figur nimmt, die der Autor Arthur Conan Doyle da 1887 zum Leben erweckte im Roman "Eine Studie in Scharlachrot". Nicht ahnend, dass ihn der eigenwillige Detektiv 40 Jahre lang beschäftigen würde. Und seine Leser noch viel länger.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Scroll Up