Bücher

Holger Makarios Oley, Frank Bröker (Hrsg.): Haus aus Stein Nr. 9. Foto: Ralf Julke
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Zuwachs für die Pratajev-Bibliothek: Haus aus Stein Nr. 9

Die Legende geht weiter. Mit dem Dichter Pratajev haben Holger Makarios und Frank Bröker ihrem Leben als Russian Doctors eine Hintergrundgeschichte verpasst, die längst ein Eigenleben entwickelt hat. Was auch daran liegt, dass die beiden Musiker natürlich ein gut Teil ihrer Haltung zur Welt in diese diffuse, fragmentarische Geschichte eines nebulös verschollenen russischen Dichters gesteckt haben.

Jan Eik, Klaus Behling: Attentat auf Honecker und andere Besondere Vorkommnisse. Foto: Ralf Julke
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Kein Attentat auf Erich Honecker und lauter besondere Begegnungen mit einem Land in Moskaus Schatten

Schon mehrfach haben Klaus Behling und Jan Eik mit Büchern aus jener Schattenwelt erzählt, die die 1990 hingestorbene DDR bis heute umgibt. Sie haben sich in alte Gerichts- und Polizeiakten vertieft und Bücher geschrieben mit Titeln wie „Vertuschte Verbrechen – Kriminalität in der Stasi“ und „Verschlusssache – Die größten Geheimnisse der DDR“. Nun also das Honecker-Attentat? Oder geht es eigentlich um viel mehr?

Ulrich H. Körtner: Für die Vernunft. Foto: Ralf Julke
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„Für die Vernunft” – Ein ganz und gar christliches Plädoyer für Aufklärung, Vernunft und die Kunst des Lassens

Es ist gar nicht so leicht für einen Theologen wie Ulrich H. J. Körtner, noch ein Plätzchen zu finden für die Theologie und die Religion in einer zunehmend säkularen Welt, in der die Diskussionen überschäumen und ethische Grenzen niedergetrampelt werden, weil ganze Fähnlein enervierter Diskussionsteilnehmer Vernunft und Fakten für überflüssig halten. Ein postfaktisches Zeitalter? Das ist auch nicht wirklich neu, stellt Körtner fest.

Bernie Sanders: Unsere Revolution. Foto: Ralf Julke
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Bernie Sanders’ Programm für eine gerechtere und menschlichere Gesellschaft

Das mit der Revolution hat Bernie Sanders selbst in den Titel gesetzt. Oder sein Verlag, Thomas Dunne Books, wo dieses dicke Buch schon kurz nach Sanders’ Beendigung seines Wahlkampfs 2016 erschien. Auch wenn es nur die Kandidatenkür der Demokraten war – sogar deutsche Medien barmten ja herum, dass die so lange dauerte und Sanders nicht einfach aufgab. Deutschland hat längst ganz ähnliche Medienprobleme wie die USA.

Ziemowit Szczerek: Mordor kommt und frisst uns auf. Foto: Ralf Julke
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Eine Backpackergeschichte, die den Westeuropäern den Traum zeigt, den sie selbst nicht mehr träumen

Gespannt oder verwirrt? Glauben Sie wirklich, dass „Mordor kommt und frisst uns auf“ eine Art „Herr der Ringe“ auf Polnisch ist? Können Sie. Alles ist möglich. Gonzo-Journalismus ist eben nicht nur die Aufkündigung felsenfester journalistischer Regeln (die Manche wie ein Zwangskorsett betrachten), sondern auch eine literarische Aneignung der Welt. Sogar eine kluge. Auch bei Ziemowit Szczerek.

Susan Neiman: Widerstand der Vernunft. Foto: Ralf Julke
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Widerstand der Vernunft – Ein Manifest in postfaktischen Zeiten

Es geht nicht nur uns so: Man fasst sich an den Kopf. Nicht nur über die Ignoranz von Politikern, ihre Phrasen oder – wie mit Donald Trump nun wirklich exemplarisch – ihre Lügen. Aber auch über Medien, die da all die Jahre fleißig mitgemacht haben. Höchste Zeit für ein Manifest. Geschrieben hat es eine amerikanische Philosophin, die sogar die Ostdeutschen ganz gut kennt.

Sabine Jung (Hrsg.): Richard Püttner. Foto: Ralf Julke
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Ein Blick in die Skizzenwerkstatt des „Gartenlaube“-Illustrators Richard Püttner

Da fehlt doch was. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, wenn man diesen liebevoll gemachten Katalog zur kleinen Sammlung von Zeichnungen des in Wurzen geborenen Künstlers Richard Püttner durchblättert. Warum sind die Wurzner auf diesen Zeichner so stolz? Na gut, er ist 1842 in Niederschmölln bei Wurzen geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in der Muldestadt. Aber dann entfleuchte er.

Benjamin Hasselhorn: Das Ende des Luthertums? Foto: Ralf Julke
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Die ganz und gar nicht altbackene Sache mit Sünde, Einsamkeit und Gewissensnot

Am Ende seines Buches kommt Benjamin Hasselhorn zu dem Fazit, dass man das Luthertum möglicherweise noch einmal retten kann, wenn man jetzt zu ein paar wichtigen Luthergrundsätzen zurückkehrt – aber den Mitgliederschwund der evangelische Kirche könne man wohl nicht stoppen. Da hat er dann 300 Seiten gut fundierter Analyse all der Rettungsversuche hinter sich, mit denen zumeist Theologen versuchten, die Lutherkirche zu retten.

Benjamin Hasselhorn: Das Ende des Luthertums? Foto: Ralf Julke
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Warum dieser Kirchentag einen Martin Luther so richtig wütend gemacht hätte

Der ehemalige Thomaspfarrer Christian Wolff hat es ja schon auf den Punkt gebracht. Irgendwie war der „Kirchentag auf dem Weg“, der eigentlich das große, gemeinsame Reformationsfest zum 500-jährigen sein sollte, ein Flop. Man hat die Gemeinden nicht zu Gastgebern gemacht und wieder alles „von oben“ organisieren wollen. Es gibt noch eine weitere Sicht, warum die Sache eigentlich in die Hose ging. Denn das Luthertum steckt in der Krise. Geht uns das was an? - Ja.

Oliver Kalkofe, Peter Rütten: SchleFaZ. Das Cocktailbuch. Foto: Ralf Julke
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Ein Cocktailbuch zu der Sendung mit den schlechtesten Filmen aller Zeiten

Manchmal wird man ja durch unverhoffte Postsendungen überraschend auf Phänomene gestoßen, die man vorher gar nicht kannte. Zum Beispiel, weil man die Zudröhnkiste schon vor Jahren entsorgt hat und gar nicht auf die Idee käme, in einen Kanal namens Tele 5 reinzuzoomen. Und gar eine Sendung namens SchleFaZ zu gucken. Aber nun trudelte ein buntes Cocktail-Buch in die Redaktion.

Arne Ulbricht: Maupassant. Foto: Ralf Julke
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Arne Ulbricht macht Maupassants frühe Jahre zu einem mitreißenden Roman

An Arne Ulbricht ist – zum Glück – kein Lehrer verloren gegangen. Auch wenn der Teilzeitlehrer aus Wuppertal heute wie aus der Zeit gefallen wirkt. Denn dass Lehrer aus dem deutschen Schulwesen „nebenbei“ auch noch schreiben und forschen, das war mal das Ideal im vorvorletzten Jahrhundert. Die heutigen „Bildungsreformer“ ahnen nicht mal, was sie schon alles kaputtgemacht haben. Aber was hat das mit Guy de Maupassant zu tun?

Tomke Stiasny: Flensburg an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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„Flensburg an einem Tag“ – In Flensburg weht einem der Wind Westindiens um die Nase

Ojemine, Flensburg! Wenn man den Namen hört, stellt man sich eine langweilige Stadt in Niedersachsen vor, irgendwo bei Wolfsburg, damit es die Autofahrer nicht so weit haben, um sich ihre Punkte abzuholen. Dabei liegt Flensburg ganz oben und ganz friedlich am Wasser der Flensburger Förde und dicht an der dänischen Grenze. Eigentlich ganz ruhig, wenn nicht gerade Werner durch die Straßen knattert.

Dieter Döhrel: Shane Calhoun. Der kalten Freiheit ausgeliefert. Foto: Ralf Julke
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Die Sehnsucht nach einer Welt, in der Gut und Böse noch leicht zu erkennen sind

Schon beim Lesen des ersten Bandes von „Shane Calhoun“ war die Frage im Hinterkopf immer da: Warum schreibt ein Senior mit dem Geburtsjahr 1938 einen Western? Mehrbändig, denn mit dem jungen Shane Calhoun hat Döhrel ja einen Helden geschaffen, mit dem er jetzt durch den ganzen wilden Nordwesten der USA reitet und Ganoven erledigt. Literarische Vorbilder sind allgegenwärtig.

Francis Nenik: Die Untergründung Amerikas. Foto: Ralf Julke
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Francis Neniks münzgesteuerte Geschichte gibt es jetzt für Hardcore-Leser als gedrucktes Buch

Francis Nenik ist der große Experimentierer unter den Leipziger Autoren. Als Kleinbauer, so liest man, sichert er sich seine Existenz in einem Dorf bei Leipzig. Dabei hat er, wie man so liest, auch Latein, Archäologie und Ästhetik studiert. Seine Biografie liest sich wie eins seiner Bücher. Wer wäre besser gerüstet, eine Fiktion über eine Fiktion zu schreiben? Die Vinland-Karte zum Beispiel?

Steffi Böttger: Münster an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Neun Kirchen, lauter Fürstbischöfe und die Käfige hängen noch immer an St. Lamberti

Nein, nach Münster fahre ich ganz bestimmt nicht. Jedenfalls nicht wegen Münster. Jede andere Stadt, die in Lehmstedts Ein-Tag-Stadtführer-Reihe auftauchte, hatte es etwas Vertrautes oder Herzerwärmendes. Aber Münster? Münster besteht aus lauter Kirchen. Da tun einem schon beim Lesen die Füße und der Nacken weh. Und die Käfige hängen immer noch am Turm von St. Lamberti. So etwas nenne ich überhebliches Christentum.

Elke Strauchenbruch: Luthers Hochzeit. Foto: Ralf Julke
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Ein Büchlein über Luthers Hochzeit, Ehe und die Sache mit der richtigen Partnerschaft

Elke Strauchenbruch hat schon mehrere Bücher über Luthers Leben in Wittenberg geschrieben, hat sich mit Haushalt, Kindern, Ehe, Garten und Landwirtschaft beschäftigt. Kaum jemand weiß so viel darüber, wie dieser Theologieprofessor tatsächlich lebte und welche Rolle Katharina in seinem Leben spielte. Fehlte noch ein besonderes Stück: Luthers Hochzeit. Immerhin: Das war 1525 ein Politikum.

Nadja Schlüter: Einer hätte gereicht. Foto: Ralf Julke
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Das aufregende Leben mit Geschwistern, mit aufmerksamstem Blick betrachtet

Es ist eines dieser Bücher von Voland & Quist, die einfach auf den ersten Blick nicht verraten, was wirklich drinsteckt. Und eine Entdeckung ist dieses Buch. So wie die Autorin eine Entdeckung ist – Journalistin in München, wo sie für das „Jetzt“-Magazin der Süddeutschen Zeitung schreibt. Aber wie betitelt man ein Buch, in dem es nur um eins geht: Geschwister, Geschwister, Geschwister!?

Nancy Aris: Das lässt einen nicht mehr los. Foto: Ralf Julke
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32 beeindruckende Schicksale von Menschen, die das Strafsystem in SBZ und DDR überlebten

Es ist ein dickes Buch geworden. Ungewöhnlich auch für die Reihe, die der Sächsische Beauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgibt. Eigentlich, so schreibt Lutz Rathenow, der Beauftragte, in seinem Vorwort, sollte so ein Buch in die Hosentasche passen, leicht sein und gut geeignet auch als Buch im Schulunterricht. Denn daran, wie Menschen litten, lernt man das Wesen von Diktaturen kennen.

Andrea Reidt: Wiesbaden an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Wo die Römer badeten und Dostojewski sein ganzes Geld verspielte

Am spannendsten werden Städtereisen eigentlich, wenn man dabei guten alten Bekannten begegnet. Aber in Wiesbaden? Andrea Reidt entführt die Stadtbesucher auf die Ein-Tages-Tour durch Wiesbaden. Und dem reisenden Leipziger wird so Einiges vertraut vorkommen. Denn Wiesbaden ist eine typische Gründerzeitstadt. So wie Leipzig. Sogar mit dem ernsthaften Versuch, diese Architektur des 19. Jahrhunderts unter Weltkulturerbe-Schutz zu stellen.

Ulrike Guérot: Der neue Bürgerkrieg. Foto: Ralf Julke
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Ulrike Guérot: Europa muss endlich eine echte Republik werden

Immer diese Buchtitel, die manchmal so irreführend sind – auch wenn die Analyse stimmt: Wir stecken längst in einem veritablen Bürgerkrieg. Aber einem, der in den Medien, Parlamenten und Wahlkabinen ausgetragen wird. Und in dem es vor allem um eines geht: Die Zerstörung eines demokratischen Europa. Ulrike Guérots Analyse ist eindeutig: Wir haben irgendeine komische EU-Kommission. Was aber fehlt, ist eine Idee, eine Vision, eine emanzipatorische Agenda.

Michael Börngen: Heinrich Wilhelm Brandes (1777 - 1834). Foto: Ralf Julke
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Eine kleine Biographie über den Erfinder der Wetterkarte

Wer den Brandesweg in Leipzig sucht, muss bis nach Lausen raus fahren. Möglichst bei gutem Wetter, Sonnenschein und so. Der See ist ja nicht weit. Und mit dem Burschen namens Brandes gibt es etwas zu feiern. Aber wer das war, das steht nicht am Wegesschild. Aber in diesem Buch steht es. Und wer die abendliche Wetterschau anschaltet, der hat Brandes' Erfindung vor Augen: Der Mann hat die Wetterkarte erfunden.

Steffi Böttger: Paderborn an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Jede Menge Kirchen, ein besonders kurzer Fluss, ein großer Karl und ein Friedrich, an dem man nicht vorbeigehen sollte

Es gibt Städte in Deutschland, auf die käme man nicht im Traum, wenn eine engelsgleiche Stimme fragen würde: „Und wohin fahren wir heute?“ – Paderborn gehört ganz bestimmt nicht dazu. Obwohl man hier an der Quelle ist. Zumindest, wenn man in Geschichte erfahren hat, dass deutsche Geschichte eigentlich mal mit Karl dem Großen anfing. Und den widerspenstigen Sachsen.

Günter Deweß / Helga Hartwig: Wirtschaftsstatistik für Studienanfänger. Foto: Ralf Julke
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Ein Einstieg in die Formelwelten der modernen Betriebswirtschaftsstatistik

Dieses Lehrbuch für Studienanfänger der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ist erstmals 2010 erschienen und wird augenscheinlich heftig nachgefragt von den Studierenden. Denn sie müssen eine Menge Statistik pauken. Eine ganz spezielle Statistik, die mit dem, was man für gewöhnlich in den Medien als Wirtschaftstatistik erlebt, nicht viel zu tun hat.

Christine Lang-Blieffert, Wolfgang Blieffert: Kassel an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Auf den Spuren von Jakob und Wilhelm durch Kassel

Selbst die Beiden, die für diesen Stadtführer in Kassel unterwegs waren, äußern ganz am Anfang so einen leisen Zweifel: Lohnt es sich denn überhaupt, nach Kassel zu fahren? Ist da nicht viel zu viel zerbombt worden im 2. Weltkrieg? Und danach? War da nicht was? Warum sollte man ausgerechnet nach Kassel? Es gibt erstaunlich viele Gründe. Denn: Es war einmal ...

Jürgen Freimann: Das Märchen vom gerechten Markt. Foto: Ralf Julke
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Warum wir dem Märchen vom gerechten und besseren Markt nicht glauben dürfen

Am Ende kneift der Professor. Und das verblüfft schon, nachdem er einen richtig langen Anlauf genommen hat und mit einer weiten Herleitung aus der Geschichte dem wahrscheinlich noch nicht wissenden Leser erklärt hat, wie Märkte einst entstanden und wer ein Interesse daran hatte, Märkte zu schaffen. Denn "der Markt" ist alles andere, aber nicht das, was die lobpreisenden Anbeter "des Marktes" behaupten.

Carola Ruff: Amaranth & andere Vitalkörner. Foto: Ralf Julke
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Wie man mit Amaranth und anderen Körnern einen gesunden Ersatz fürs unverträgliche Gluten findet

Auf den ersten Blick ist das wieder so ein komisches Buch. Mit Körnern drin. Schrecklich gesund. Auch noch so exotischen wie Amaranth, Quinoa, Hirse-, Leinsamen- und Buchweizenmehl. Aber all diese Exoten tauchen nicht ganz ohne Grund wieder in unseren Läden auf. Denn wir haben da ein kleines Problem, das immer mehr Menschen zu schaffen macht. Und es hat mit unserer industrialisierten Landwirtschaft zu tun.

Ralf Zerback: Frankfurt an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Im Schatten glitzernder Türme bei Goethe, Börne und den Geistesblitzern der Frankfurter Schule

Nach Frankfurt? Kann man wirklich in eine Stadt reisen, die als Bankenhauptstadt, Flughafencity und mit lauter protzigen Wolkenkratzern in den Schlagzeilen ist? Eine Stadt der Banker, manchmal auch der Demokratie und der zweitwichtigsten Einkaufsmeile? Irgendwie schon, stellt man fest, wenn man mit Ralf Zerback erst mal losgerannt ist vom Hauptbahnhof, flugs durchs Bahnhofsviertel. Da wollten wir ja auch nicht hin.

Matthias Köckert: Abraham. Foto: Ralf Julke
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Die biblischste aller Bibelgestalten mal gründlich unter die Lupe genommen

Im Jahr 2001 hat die Evangelische Verlagsanstalt ein Riesenprojekt gestartet, das all jenen, die wirklich wissen wollen, was in der Bibel steht und was es bedeutet, so richtig Lese-Futter gibt. Denn kenntnisreiche Autoren beschäftigen sich ausführlich mit den wichtigsten Figuren aus diesem "Buch der Bücher". Mit Josef ging es damals los. Jetzt ist die Reihe bei Abraham angekommen – dem "Vater der Völker". Und beim Ursprung dreier Weltreligionen.

Ute Scheffler: Schwarzbier. Foto: Ralf Julke
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Die überraschend weibliche Geschichte des (schwarzen) Bieres

Unsere Ernährung ist ein Kosmos. Das erfährt jeder, der die großen und kleinen Bücher aus dem Buchverlag für die Frau durchblättert. Gerade die kleinen eignen sich ideal dazu, sich einmal dem ganz Speziellen zu widmen, worüber man sonst gar nicht groß nachdenkt. Schwarzbier? Na gut, das bestellt man beim Wirt. Gibt es darüber überhaupt mehr zu wissen, als dass es würzig und süffig ist?

Kristina Kogel: Stade an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Eine richtige alte Hansestadt entdecken mit Schweden, Wikingern und gerettetem Hafen

In alle Himmelsrichtungen sind die Autorinnen und Autoren der kleinen Lehmstedt-Stadtführer ausgeschwärmt und entdecken dabei Städte und Städtchen, im Grunde ein ganzes buntes Deutschland, das man in der großen Überschau gar nicht mehr sieht. Haben Sie schon einmal alle Hansestädte besucht? Bis zu 200 sollen es mal gewesen sein. Dazu gehörte bis 1601 auch Stade. Da wurde es „verhanst“. Reisen bildet, wie man sieht.

Götz W. Werner, Matthias Weik, Marc Friedrich: Sonst knallt's. Foto: Ralf Julke
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Was wir in Politik und Wirtschaft sofort ändern müssen, sonst knallt es wirklich bald

Wir leben in einer Welt der Scheindebatten: Medien und Politiker reden über Dinge, die völlig unwichtig sind, über Probleme, die gar nicht existieren. Doch die wirklichen Probleme kochen unter unseren Füßen. Und niemand kümmert sich drum. Außer zwei Herren, die mit ihren Büchern schon regelrecht Alarm geschlagen haben. Nun haben sie mit Götz W. Werner einen weiteren Mitstreiter ins Boot geholt.

Osnabrück an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Ein berühmter Frieden und der bekannteste Pazifist der deutschen Literatur

Mein Name ist Hase, sagte das Flüsschen. Und dann kam Karl der Große, schlug die Sachsen, ließ die Irminsul fällen und ließ eine Missionszelle gründen, da, wo eine alte Handelsstraße durch eine Furt der Hase führte. So ungefähr könnte es damals begonnen haben mit Osnabrück. Steffi Böttger ist hingefahren und hat sich die Stadt mal angeschaut, in der fünf Jahre lang über einen Friedensvertrag verhandelt wurde.

Ralf C. Müller (Hrsg.): Fast geht es mir wie dem Vaterlande ... Foto: Ralf Julke
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Das Tagebuch des Leipzigers Heinrich Oskar Kunitzsch aus dem Ersten Weltkrieg

Über große Kriege schreiben meist nur große Feldherren, Strategen und Historiker. Was aber der einfache Soldat erlebt hat, das erfährt die Welt meist nur, wenn Leute wie Hasek, Remarque oder Tucholsky drüber schreiben. Viel zu selten kann auf authentische Dokumente der Kriegsteilnehmer zurückgegriffen werden. Das Kriegstagebuch des Leipzigers Heinrich Oskar Kunitzsch ist so ein seltener Fall.

Grit Nitzsche: Kleines Buch vom Mohn. Foto: Ralf Jul
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Vom berauschenden Schlafmohn, dem Klatschmohn im Felde und dem leckersten Kuchen aus Omas Küche

Es lohnt sich immer wieder, sich auch mit all den scheinbar so selbstverständlichen Pflanzen in unserer Umgebung zu beschäftigen. Die so selbstverständlich nicht mehr sind. Aus vielen Feldern ist der Mohn verschwunden, seit mit gewaltigen Herbizideinsätzen gegen alles vorgegangen wird, was die moderne Landwirtschaft nicht mehr auf Feld und Rain sehen will. Dabei erzählt Mohn von gesunden Feldern.

Thorsten Pietschmann: Zittau an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Zittau und Herrnhut vielleicht doch lieber an mehr als einem Tag

Zittau – das ist auf den ersten Blick so eine Art graue Maus ganz da hinten, außen, am Rand von Sachsen. Völlig in den Schatten gespielt von Städtchen wie Bautzen oder Freiberg oder Heidenau, wo die Bürger ordentlich für Radau sorgen. Also doch lieber nach Zittau, in den äußersten Zipfel von Sachen, da, wo Sachsen wirklich international ist.

Frank Bröker, Marlene Bart: Puckkunst. Foto: Ralf Julke
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Puckkunst für Freunde von Buntstift und Eishockeypause

Frank Bröker hat eigentlich fast alles aufgeschrieben, was es zu Eishockey in Deutschland und anderswo aufzuschreiben gibt. Man kennt die großen Helden, die Anfänge und die diversen Umbauten in den Ligen. Man weiß, dass es ein harter Sport ist für Anhänger, denen Fußball zu weich ist. Aber jetzt sind sie gut beraten, sich ein paar Buntstifte einzustecken.

Herbert Frauenberger: Ostdeutsche Gerichte mit Geschichte(n). Foto: Ralf Julke
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Eine Lanze für den Einfallsreichtum der ostdeutschen Küchen

Wie arbeitet man gegen Vorurteile an? Man bleibt beharrlich, erzählt und schildert, was wirklich von Belang ist. Und wie reich eine Landschaft tatsächlich war und ist, die in den Legenden der Gegenwart als triste Einöde suggeriert wird. Dabei war ostdeutsche Küche immer eine Welt der Phantasie, des Einfallsreichtums und ganz regionaler Spezialitäten. Einer muss es wissen: Herbert Frauenberger.

Sascha Heße: Dass die Strömung uns nicht forttrage ... Foto: Ralf Julke
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Sascha Heßes Gedanken über Vergängnis und Schöpfertum

Er schreibt und schreibt und schreibt. Er kann nicht anders. Leben ist Denken für den Schriftsteller, Komponisten, Musikpädagogen und – nicht zu vergessen – Philosophen Sascha Heße aus Leipzig. Und was ihm so durch den Kopf geht, das schreibt er auf. Seine Gedanken-Bücher erscheinen in hoher Schlagzahl. Aber geht es im jüngsten Band tatsächlich um die Leiden des Künstlers?

Jutta Pillat (Hrsg.): Antworten auf einen Handstand. Foto: Ralf Julke
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Warum die einen Engel sehen, die anderen Wolken und kaum jemand die unerhörte Leichtigkeit des Seins

Das Bild hat Symbolkraft: Ein Mädchen geht in den Handstand, ist noch nicht ganz ausbalanciert. Spielerisch sieht es aus, selbstbewusst, herausfordernd. „Handstand“ hat der Hallenser Künstler Uwe Pfeifer die 2011 entstandene Lithografie genannt. Und die Leipziger Dichterin Jutta Pillat war so fasziniert von diesem kleinen Kunstwerk, dass sie unbedingt einen Gedichtband draus machen wollte.

Andreas M. Sturm: Sachsenmorde 2. Foto: Ralf Julke
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13 Mal Mord in allen Ecken und manchmal auch ein bitterböser Hauch Gerechtigkeit

Manche Geschichten gehen weiter, auch wenn es ein bisschen gerumpelt hat im Verlagsleben. Und es hat bei mehreren Leipziger Verlagen heftig gerumpelt in letzter Zeit. Für den fhl Verlag, der sich zuletzt auf Krimis spezialisiert hatte, bedeutete das das Finale. Aber die Krimi-Geschichte geht weiter – nun in der neu gegründeten edition krimi. Denn Mord und Totschlag sind ewige Themen. Mit einem immerhungrigen Publikum.

Friedrich Magirius: Gelebte Versöhnung. Foto: Ralf Julke
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Die sehr zurückhaltenden Erinnerungen des Vermittlers Friedrich Magirius

Wer Peter Wensierskis Buch „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ gelesen hat, ist auch über den zarten Hinweis auf Friedrich Magirius gestolpert. Der kommt als Akteur in Wensierskis Buch eher nur beiläufig vor. Dafür gibt es den Hinweis auf Magirius’ geplante Autobiographie. Nun ist sie da. Und sie bestätigt die Position der Protagonisten aus Wensierskis Buch.

Jason Brennan: Gegen Demokratie. Foto: Ralf Julke
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Warum wir gebildete Wähler brauchen und die Macht nicht den Hooligans überlassen dürfen

Irgendetwas läuft falsch in den westlichen Demokratien. Das wird derzeit auch vielen Leuten bewusst, die bislang immer noch glaubten, die Demokratie sei stark genug, um den Triumph von Populisten, Wirrköpfen, Narren und Chauvinisten zu verhindern. Aber das Gegenteil ist der Fall: Augenscheinlich kommt denen der moderne Wahlzirkus geradezu entgegen. Was läuft da falsch? Darüber grübelt Jason Brennan seit zehn Jahren.

Marten Melin: Viel mehr als ein Kuss. Foto: Ralf Julke
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Marten Melin erzählt über die verwirrende Welt der erwachenden Gefühle

Mit diesem Buch des schwedischen Autors Marten Melin stößt der Klett Kinderbuchverlag nach „Etwas mehr als Kuscheln“ zum zweiten Mal in den Bereich Jugendliteratur vor. Auch das ein Feld, auf dem allerlei Regeln und Erwartungen und Stereotype herrschen. Selbst im eigentlich so freizügigen Schweden. Da diskutieren die Erwachsenen heftig über Melins Bücher. Die Kinder lesen sie mit Begeisterung.

Nora Gomringer & Philipp Scholz: Peng Peng Peng. Foto: Ralf Julke
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Gedichte sind Musik und Heimat ist der Strohhalm für die Ahnungslosen

Kann man Gedichte zelebrieren wie ein Jazz-Konzert? Kann man. Alles kein Problem. Dass sich Nora Gomringer nicht scheut, mit Musikern zusammen ins Studio zu gehen, hat sie zum Beispiel 2013 gezeigt, als sie mit dem Dresdner Wortart Ensemble eine Scheibe Lyrik einspielte. Eigentlich auch das schon ein hörbarer Beweis: gute Lyrik ist Jazz. Theater sowieso. Und bei Gomringer: unterhaltsames Spracherlebnis.

Caroline Vongries: Frauen der Reformation. Foto: Ralf Julke
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Ohne Frauen ist auch die Luthersche Reformation nicht denkbar

„Wie weiblich ist die Reformation?“, fragt Caroline Vongries im Vorwort. Sie ist nicht die Erste, die sich diese Frage stellte. Und dann zwölf knappe und aussagekräftige Porträts von Frauen schrieb, die in der Reformationsgeschichte namhaft und nachweisbar sind. Und es sind nicht alle, betont sie selbst im Vorwort. Und macht damit etwas noch immer Überraschendes klar.

Inszeniert. Deutsche Geschichte im Spielfilm. Foto: Ralf Julke
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Sieben Kapitel zur filmischen Geschichtsaneignung der (West-)Deutschen

Seit dem 5. April ist im Zeitgeschichtlichen Forum die Ausstellung „Inszeniert. Deutsche Geschichte im Spielfilm“ zu sehen. Vorher war sie in Bonn im Haus der Geschichte zu sehen. Den Ausstellungsmachern ist durchaus bewusst, wie stark Filme und Serien die Sicht der Deutschen auf ihre Geschichte beeinflussen. Manche kennen Geschichte überhaupt nur durch Filme. Ein ganz heißes Eisen.

Ute Scheffler: Die besten Berliner Rezepte. Foto: Ralf Julke
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Eine appetitanregende Entdeckung von Berlin als kulinarische Landschaft

Für gewöhnlich denkt man bei Berliner Essgewohnheiten an solche Dinge wie Döner, Currywurst, Bulette und vielleicht noch Berliner, die es in Berlin aber nicht gibt. Denn dort heißen Pfannkuchen wie auch in Sachsen Pfannkuchen. Und sonst? Wovon leben die Berliner tatsächlich? Nur von Berliner Luft? Oder ist Berlin auch eine kulinarische Region wie die andere Fleckchen im Osten? Ist es, kann Ute Scheffler feststellen.

Uli Hannemann: Wunschnachbar Traumfrau. Foto: Ralf Julke
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Wunschnachbar Traumfrau: Uli Hannemanns Weiter-spinn-Geschichten aus einem ziemlich harten Berliner Leben

Vielleicht sollte man, wenn man zu viel grübelt, lieber doch kein Autor werden? Oder gehört das viele Grübeln notwendig dazu, weil einem sonst niemand abnimmt, dass man sich wirklich ernsthaft mit dieser Welt beschäftigt? Uli Hannemann ist so etwas wie der Moll-Ton in der Lesebühne LSD, „Liebe statt Drogen“. Neben eher quietschfidelen Herren namens Strübing, Tube oder Spider.

Wolfgang Ratzmann, Thomas A. Seidel (Hrsg.): Eine Insel im roten Meer. Foto: Ralf Julke
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Wie das Theologische Seminar in Leipzig zu einer Insel wurde im Land der Kontrolleure

Der Titel ist provokant, war aber so nicht gemeint. Zumindest nicht so eindeutig. Immerhin ist das eher ein Erinnerungsbuch – von Studierenden und Dozenten des einstigen Theologischen Seminars in Leipzig, das Leser von Büchern zum Herbst ‘89 aus anderen Zusammenhängen kennen: Manche Studierende dieses Instituts spielten eine prominente Rolle in den Ereignissen vor und nach dem 9. Oktober 1989.

Anna Mateur: Gut sortiert. Foto: Ralf Julke
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Die erste Scheibe mit Hörschnitzeln von Anna Mateur

Anna Maria Scholz alias Anna Mateur ist eins jener frappierenden Beispiele dafür, dass aus diesem provinziellen, ungebildeten und trantütigen Fleckchen namens Sachsen noch echte Menschen mit Lebenswitz, Scharfsinn und bissigem Humor kommen können. Trotz alledem, darf man sagen. Trotz alledem, was es auf dieser CD zu hören gibt. Wer Sachsen begreifen will, kommt um Anna Mateur nicht herum.

Luise Boege: Bild von der Lüge. Foto: Ralf Julke
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„Bild von der Lüge“ – Das befremdliche Leben als Zuschauerin und Organersatzteillager

Was lotet diese junge Dame da eigentlich aus? Der Titel verspricht eine Menge. Und die erste Geschichte in diesem Band heißt auch so und taucht auch hinab in jene jungen Jahre, in denen geistig wache Menschen meist mitkriegen, dass sie ganz gut sind im Erfinden, Schwindeln und Geschichtenerzählen. Durchaus mit kriminellem Potenzial. Autoren, die das nicht schaffen, haben ihr Metier nicht verstanden.

Lutz Heydick: Mulde abwärts vom Rochlitzer Berg zur Mündung. Foto: Ralf Julke
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Mit Lutz Heydick 165 Kilometer immer die Mulde hinab

Was macht man eigentlich als Verleger, wenn man den Verlag an die Kinder abgegeben hat? Bücher natürlich. Bücher, zu denen man im Verlegeralltag keine Zeit gefunden hatte. Man schwingt sich aufs Rad und erkundet die eigene Heimat. Denn Heimat ist, was man wirklich mit eigenen Augen gesehen und mit allen Sinnen erspürt hat. Das Land an der Mulde zum Beispiel.

Ben Urwand: Der Pakt. Foto: Ralf Julke
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Wie die deutschen Nazis bis 1939 Hollywood zensieren und manipulieren konnten

Es gibt Geschichten, die passen nicht ins übliche Erklärungsmuster. Man hat zwar von dem filmsüchtigen Herrn Hitler gehört, der sich in privater Abgeschiedenheit an Mickey-Mouse-Filmen ergötzte. Aber eigentlich hat man ja sonst das Bild im Kopf: In deutschen Kinos liefen in der Hitlerzeit nur UFA-Filme. Mit heldenhaften Wochenschauen davor. Aber alles war ein bisschen anders. Und beklemmender, wie Ben Urwand herausgefunden hat.

Schwarwel: Schweinevogel. Short Novels. Piccolo Nr. 2. Foto: Ralf Julke
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Charlie erschüttert das Schweinevogel-Universum und Iron Doof gerät unter die „besorgten Bürger“

Nicht nur einen, sondern gleich zwei Piccolos mit Schweinevogel-Geschichten hat Schwarwel jetzt vorgelegt für alle Freunde dieses leicht übergewichtigen Zeitgenossen, der so gern seine Tage mit Erdnussflips auf dem Sofa verbringt. Aber wer dachte, in den nächsten 50 Geschichten geht es einfach so weiter wie in den anderen, der sieht sich überrascht und überrumpelt.

Peter Wensierski: Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution. Foto: Ralf Julke
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Peter Wensierski erzählt, wie eine Gruppe junger Leipziger die schönste Rebellion der deutschen Geschichte ins Rollen brachte

Es ist kein Zufall, dass dieser Buchtitel Assoziationen weckt. So ganz sachte an Milan Kunderas „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“. Nicht nur bei der Wortwahl, die natürlich verblüfft, nachdem Berge von Büchern die Vor-Zeit der Friedlichen Revolution eher als düster, beklemmend, trist gezeichnet haben. Und nun das: das Porträt einer Gruppe junger Menschen, die ihre Lust am Leben in eine Rebellion verwandelte.

Max Brym: Oskar Quengels Auftrag. Foto: Ralf Julke
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Oskar Quengels Lebensbeichte in einer blutigen und opportunistischen Zeit

Im Leipziger Bookra Verlag passiert eine Menge Geschichte. Und Geschichtsaufarbeitung. Auch auf Feldern, um die sich sonst eher wenige Leute kümmern, weil es irgendwie nicht opportun ist, nicht zeitgemäß. Wer beschäftigt sich denn noch mit der Geschichte der kommunistischen Partei in Deutschland? Gar mit ihrem fatalen Scheitern beim Machtantritt der Nazis. Max Brym tut’s. Denn da gibt es einiges abzurechnen.

Nora Gomringer: Moden. Foto: Ralf Julke
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Nora Gomringers beherzter Ausflug in unsere Welt der Masken, Larven, Täuschungen und der verschwundenen Frauen

Es ist nur eine Trilogie? Das ist ja schrecklich! Ungeheuerlich! Wie kann sie nur! – Aber sie kann. Sie kann es wirklich. Das hat Nora Gomringer von Papa und Mama gelernt und selbst gewirkt mit emsiger Geduld, viel Fleiß und kühner Treuherzigkeit. Das hier ist das dritte Buch ihrer „Trilogie der Oberflächen und Unsichtbarkeiten“. Man könnte auch sagen: der Maskeraden unserer Zeit.

Schwarwel: Schweinevogel. Short Novels. Piccolo Nr. 1. Foto: Ralf Julke
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Das erste Schweinevogel-Bändchen im Piccolo-Format

Eigentlich ist dieses Heftchen eine kleine Zeitreise. Eine extra für Schweinevogel-Freunde. Ein Geburtstagsgeschenk ist es irgendwie auch. Denn dieses Urvieh wird in diesem Jahr tatsächlich schon 30 Jahre alt, auch wenn es sich wie ein Dreizehnjähriger benimmt, der irgendwie in einer opulenten Null-Bock-Phase festhängt. Und das auch noch im Piccolo-Format.

Britta Taddiken (Hrsg.): Die Thomaskirche Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Sechs bilderreiche Kapitel zur Kirche des berühmtesten aller Thomaskantoren

Die Leipziger Thomaskirche ist eine Marke. Nicht nur durch den hier beheimateten Thomanerchor und den legendären Thomaskantor Johann Sebastian Bach, auch durch das große Bemühen, in der Leipziger Stadtgesellschaft streitbar im Gespräch zu bleiben. Immerhin weiß man hier, dass der Kirchenbau ein wichtiges Stück der Leipziger Stadt- und Kulturgeschichte repräsentiert.

Philip T. Hoffman: Wie Europa die Welt eroberte. Foto: Ralf Julke
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Wie die Schießpulvertechnologie den Europäern half, die Welt zu unterjochen

Der Titel klingt spannend, die Frage überzeugend. Denn wer sich die Weltgeschichte anschaut, der wundert sich ja tatsächlich: Warum haben ausgerechnet die Europäer mit ihren winzigen Staaten ein halbes Jahrtausend lang die Welt kolonialisiert und teils viel reichere und kulturvolle Länder erobert und beherrscht? Steckt dahinter vielleicht ein Gesetz? Dutzende Wissenschaftler haben sich darüber schon den Kopf zerbrochen.

Schwarwel: Die Alternative zu Fakten. Foto: Ralf Julke
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Schwarwels neuer Karikaturenband „Die Alternative zu Fakten“

Es ist nicht nur ein neues Buch für Freunde des echten Schwarwel-Stils. Es ist auch nicht nur ein Schnelldurchlauf durch den Wahnsinn der Jahre 2016/2017. Es ist – wie auch schon die fünf vorhergehenden Karikaturenbände des Leipziger Zeichners – ein dickes, fettes Obacht-Schild. Denn der Rinderwahnsinn der Zeit hat eine Menge mit der Quotenhatz moderner Medien zu tun. Man kann ihr nicht entkommen.

Thilo Reffert, Sonja Kurzbach: Fünf Gramm Glück. Foto: Ralf Julke
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Das abenteuerliche Leben einer Brotdose und die beiläufige Frage nach dem Wert der Dinge

Wer Vater ist, der kann was erleben. Und er wird irgendwann ein begnadeter Logistiker. Denn das muss einer werden, der sich kümmert, wenn die Kinder in die Schule kommen. Schule ist heutzutage vor allem eine Materialschlacht. Und ein logistischer Kraftakt. Das wissen auch die Kinder, wenn sie jeden Tag ihren Container in die Schule schleppen. Wenn sie Glück haben, steckt eine liebevoll gepackte Brotbüchse drin. Sächsisch: Brotschie.

Wieland Menzel, Robin Reschke, Francesca Weil (Hrsg.): „Erbarmen kann es keines geben“. Foto: Ralf Julke
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Wie funktioniert ein Justizbeamter in einer völlig durchherrschten Gesellschaft?

Es ist wohl wirklich so: Erst die Enkel arbeiten auf, was den Großeltern passiert ist. Die Kinder sind noch selbst zu sehr betroffen. Deswegen kommt jetzt der dritte Briefwechsel aus der NS-Zeit in einem hiesigen Verlag heraus. Scheinbar etwas anders als jene Briefwechsel „kleiner Leute“, die im Sax Verlag erschienen sind. Auch Wieland Menzel wurde auf dem Dachboden fündig.

Bernd Görne, Andreas Schmidt: Der Lutherweg in Sachsen. Foto: Ralf Julke
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Auf dem Lutherweg eine der schönsten Landschaften Sachsens entdecken

Das Jahr der Jahre ist heran – 2017, der Höhepunkt in der Luther-Dekade, Jubiläum des Thesenanschlags. Und überall in Lutherland laufen ältere Herren in schwarzen Talaren herum und geben begeisterten Touristen ein Gefühl von 1517. Lauter Luthers überall. Auch auf dem Lutherweg, den es als Extra-Route seit 2015 auch in Sachsen gibt. Man kann ihn mit touristischem Heißhunger bereisen.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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