Bücher

Torsten Kleinschmidt: Die besten Rezepte aus Brandenburg. Foto: Ralf Julke
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Die besten Rezepte aus Brandenburg: Auf Fontanes Spuren durch fünf verschiedene Küchen

Reisen durchs Land sind ja vorerst nicht besonders ratsam. Auch dann nicht, wenn man eher in stille ostdeutsche Landschaften reisen möchte. Das hebt man sich wirklich lieber für die Zeit nach der Corona-Epidemie auf. Oder schnappt sich eins der quadratischen Bücher aus dem Buchverlag für die Frau, in denen Küchenkenner aus der Region erzählen, was an der Küche vor Ort so besonders ist.

Maik Reichel, Katja Rosenbaum, Hans-Georg Walther (Hrsg.): Lützen. Foto: Ralf Julke
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Lützen: Die große Stadtchronik zum Jubiläum der kleinen Stadt mit dem berühmten Namen

Im vergangenem Jahr feierte die kleine Stadt Lützen ein großes Jubiläum – auch wenn es in Leipzig fast keiner gemerkt hat. Zum 750. Mal jährte sich die Ersterwähnung der Stadt, die durch zwei große Schlachten in die Geschichtsbücher einging. Über die Schlachten ist schon viel geschrieben worden, aber wer schreibt über so ein kleines, aber geschichtsträchtiges Ackerbürgerstädtchen? Auch Stadtgeschichte ist spannend. Ein dicker, reich bebilderter Band macht es sichtbar.

Poesiealbum neu: Heimat & Heimatverlust. Foto: Ralf Julke
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Heimat & Heimatverlust: Poesiealbum neu versammelt zuweilen sehr ironische Texte zum Thema Lebensort und Sehnsuchtsraum

Es ist noch gar nicht lange her, da wurde in den Medien noch eifrigst über einen Schwammbegriff wie Heimat debattiert. Meistens von irgendwelchen Werte-Politikern, die sich eine offene Welt mit freien Menschen einfach nicht vorstellen können. Bei Heimat denken die meisten Menschen trotzdem an alles Mögliche. Und am kompetentesten können darüber immer noch die Dichter/-innen schreiben. So wie im neuesten „Poesiealbum neu“.

Franz Orghandl: Der Katze ist es ganz egal. Foto: Ralf Julke
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Der Katze ist es ganz egal: Die Geschichte, in der aus Leo Jennifer wird

Der Klett Kinderbuch Verlag liebt Bücher, die das Verwirrende im Leben der Kinder zeigen. Das, worüber man so als Knirps stundenlang nachdenken kann, ohne es auseinandergefitzt zu bekommen. So wie diese Sache mit dem Jungesein und dem Mädchensein. Das ist schon für Jungen und Mädchen, die in Jungen- und Mädchenrollen hineinwachsen, manchmal nicht einfach. Aber wie ist das mit Jungen, die auf einmal merken, dass sie eigentlich Mädchen sind?

Gottfried Böhme: Der gesteuerte Mensch? Foto: Ralf Julke
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Der gesteuerte Mensch: Gottfried Böhmes vehemente Streitschrift gegen die Überwältigung unserer Schulen durch die Gier der Digitalkonzerne

Vielleicht nutzen ja einige Menschen die verordnete Zeit des Zuhausebleibens dazu, ein bisschen nachzudenken über all die Dinge, die vor Beginn der Corona-Krise in wildem Stakkato auf die Bürger hereinprasselten, zum Beispiel über den Digitalpakt Schule, der vor ziemlich genau einem Jahr vom Bundestag beschlossen wurde. Übrigens: ohne die Lehrer zu fragen. Und ein Leipziger Lehrer ist geradezu entsetzt über das, was da beschlossen wurde.

Ivana Sajko: Familienroman. Foto: Ralf Julke
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Familienroman: Ivana Sajkos Geschichte einer Zagreber Familie in den Schatten der großen Geschichte

Seit einigen Jahren veröffentlicht der Verlag Voland & Quist liebevoll edierte Bücher von Autorinnen und Autoren aus Ost-und Südosteuropa. Bücher, die einem aus ostdeutscher Perspektive oft erstaunlich vertraut vorkommen, weil man ja einige Teile dieser Geschichte ganz ähnlich erlebt hat. Das trifft selbst auf die Literatur aus dem ehemaligen Jugoslawien zu, zu dem ja auch Kroatien gehörte.

Wassertropfen & Seifenblase: Filme zur Lyrik von Joachim Ringelnatz. Foto: Ralf Julke
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Wassertropfen & Seifenblase: Die DVD mit den Gedichtfilmen zu den nachdenklichsten Ringelnatz-Gedichten

Wenn die Folgen der Corona-Pandemie etwas deutlich machen, dann ist es die Tatsache, wie sehr Menschen eigentlich darauf angewiesen sind, zueinanderzukommen. In kleinen Gruppen, in großen. In fröhlicher, unbeschwerter Gesellschaft. Und nun das: Dieses Nichtstattfinden, das vor allem all jene Künstler und Veranstalter trifft, die darauf angewiesen sind, dass Menschen zu ihren Veranstaltungen kommen. Und dabei wollte auch die Gesellschaft für Zeitgenössische Lyrik den Welttag der Poesie feiern.

Heinz Peter Brogiato, Matthias Röschner (Hrsg.): Koloniale Spuren in den Archiven der Leibniz-Gemeinschaft. Foto: Ralf Julke
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Koloniale Spuren in den Archiven der Leibniz-Gemeinschaft: Was allein in Leibniz-Instituten alles im Archiv zu finden ist

Es hat lange gedauert, im Grunde fast ein ganzes Jahrhundert, nachdem Deutschland aufgehört hat, eine Kolonialmacht zu sein, bis endlich das Denken der Zeitgenossen so weit war, den Kolonialismus in der eigenen Geschichte überhaupt als hochproblematisch wahrzunehmen und die Spuren des kolonialen Erbes aufzuarbeiten. Die findet man selbst in den Archiven einiger Leibniz-Institute.

Alexandra Borchardt: Mehr Wahrheit wagen. Foto: Ralf Julke
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Mehr Wahrheit wagen: Die umfassende Analyse der aktuellen Medienbranche und ihrer existenziellen Krise

Im Grunde dampft der Titel schon alles ein, was es zum heutigen Journalismus, seinen Problemen und den möglichen Lösungen zu sagen gibt. Aber viele Menschen haben noch nicht wirklich verstanden, wie tief die Krise im Journalismus tatsächlich ist und was das mit der Krise der Demokratie zu tun hat. Als Dozentin am Reuters Institute for the Study of Journalism der University of Oxford hat sich Alexandra Borchardt seit Jahren mit dem Thema beschäftigt.

Nancy Aris, Wolfram Männel (Hrsg.): Als der Sozialismus aufs Dorf kam. Foto: Ralf Julke
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Als der Sozialismus aufs Dorf kam: Die beeindruckenden Aufzeichnungen des Birmenitzer Bauern Rudolf Wallrabe

Da nun viele öffentliche Einrichtungen aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen geschlossen sind, dürften viele Leipziger ein bisschen mehr Zeit dafür haben, sich mit einem Tässchen Tee und einem frischen Buch in den Lesesessel zu setzen. Denn auch wenn die Leipziger Buchmesse ausfiel, haben die Verlage wieder Berge an spannenden Frühjahrspublikationen vorgelegt. Manche entführen – wie dieses Buch – in eine Zeit, die aus dem gesellschaftlichen Gedächtnis zu verschwinden droht. Das wäre tragisch.

Greta Taubert: Guten Morgen, du Schöner. Foto: Ralf Julke
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Guten Morgen, du Schöner: Greta Taubert porträtiert lauter ostdeutsche Männer, die einfach nicht ins Ossi-Bild passen

Die Leipziger Journalistin Greta Taubert war nicht die Erste, der auffiel, dass diese Männer da im Osten anders sind als die aus dem Westen der Republik. Man erkennt sie fast sofort. Sie benehmen sich anders, reagieren anders. Und sie sind auch anders als die ganzen Stereotype über den Ostmann, die in den letzten Jahren medial wieder aufgekocht wurde, diesem „Wutbürger“ und Hütchenträger. Aber was ist dran an diesem Gefühl? Das wollte Greta Taubert wirklich wissen.

Sabine Lemire, Rasmus Bregnhøi: Mira #kuss # kunst #familie. Foto: Ralf Julke
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Der dritte Comic mit Miras Erwachsenwerden-Abenteuern: Kuss, Kunst und Familie

In Comics müssen nicht immer nur irgendwelche Knuddeltiere oder völlig überdrehte Superhelden agieren und die Welt retten. Das ganz normale Leben eines heranwachsenden Mädchens ist abenteuerlich genug. Was viele heranwachsende Mädchen gar nicht ahnen, weil ihnen niemand zeigt, wie es voller Abenteuer steckt. Und dass diese Abenteuer das eigentliche Leben sind. Mitsamt Wut im Bauch, Knallrotwerden und den manchmal peinlichen Erwachsenen drumherum.

Angelika Hofmann: Geschichte lebendig erhalten. Foto: Ralf Julke
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Geschichte lebendig erhalten: Versuch einer Chronik von Wolteritz und Lössen

Künftige Generationen werden wohl sagen: Was für ein glückliches Dorf! Es liegt genau zwischen zwei Seen, die alle beide jüngeren Datums sind – dem Schladitzer See im Osten und dem Werbeliner See im Norden. Und dabei wäre auch das 280-Einwohner-Dorf Wolteritz, das heute ein Ortsteil von Schleuditz ist, vor 30 Jahren beinahe devastiert worden. Zwei Drittel des damaligen Kreises Delitzsch waren zum Abbaggern vorgesehen. Doch die Wolteritzer selbst schafften es, das Vorhaben zu stoppen.

Alex Pohl: Heißes Pflaster. Foto: Ralf Julke
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Heißes Pflaster: Dramatische Ereignisse in Connewitz, ein dubioser Bauunternehmer und der seltsame Tod eines Amtsleiters am Zwenkauer See

Ein dicker fetter Aufkleber machte darauf aufmerksam: Das Buch erscheint erst am 9. März. Vorher schreibt man dann normalerweise keine Rezension. Aber in diesem Fall hatte es noch einen zweiten Grund: Die Handlung setzt am 10. März ein. Einem nicht ganz beliebigen 10. März in Leipzig, einem Leipzig, das Alex Pohl in diesem zweiten Leipzig-Krimi mit Hanna Seiler und Milo Novic stark verfremdet hat. Aus gutem Grund.

Maja Göpel: Unsere Welt neu denken. Foto: Ralf Julke
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Unsere Welt neu denken: Maja Göpels vehementes Plädoyer für eine Änderung unseres vom Wachstum besessenen Denkens

Seit 1992 hat Deutschland einen Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU), dessen Aufgabe es u. a. ist, „Handlungs- und Forschungsempfehlungen zu erarbeiten und durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein für die Probleme des Globalen Wandels zu fördern“. Trotzdem ist das Gremium fast unbekannt. Und die Gutachten, die das neunköpfige Gremium schreibt, bleiben meist folgenlos. Maja Göpel ist die Generalsekretärin dieses Gremiums. Und ihr Buch zeigt, woran alles Bemühen scheitert.

Björn Vedder: Väter der Zukunft. Foto: Ralf Julke
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Väter der Zukunft: Björn Vedders Essay über das Vatersein in einer Zeit, in der die Angst vorm richtigen Leben allgegenwärtig ist

Björn Vedder ist Philosoph. So ein lebenspraktischer Philosoph wie einst Platon, Epikur oder Aristoteles. Leute, die sich einst ernsthaft Gedanken darüber gemacht haben, wie man ein gutes Leben führt. Und ein richtiges. Und wie das Gute eigentlich aussieht und wie man es zum Maßstab des eigenen Handelns machen kann. Wer die alten Knaben liest, merkt: Da wird es kompliziert und streitbar. Aber erstaunlicherweise lernt man bei ihnen auch etwas über das Vatersein.

Jens Herzer: Pontius Pilatus. Foto: Ralf Julke
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Pontius Pilatus: Die Geschichte des berühmtesten Römers aus der Bibel

Wenn wir nichts übersehen haben, dann umfasst die Reihe „Biblische Gestalten“ der Evangelischen Verlagsanstalt jetzt 32 Bände – von Nr. 1, „Josef. Der Auserwählte unter seinen Brüdern“, bis „Pontius Pilatus“, der jetzt mit 20-jähriger Verspätung erschienen ist. Es ist die wohl profundeste Reihe, die über die wichtigsten Gestalten aus der Bibel je aufgelegt wurde. Manche Bände – wie die über Jesus – wurden längst auch wieder überarbeitet und neu aufgelegt.

Anna Herzig: Herr Rudi. Foto: Ralf Julke
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Herr Rudi: Die ganz und gar nicht spröde Lebens-Liebes-Geschichte eines Gerichtsvollziehers

Herrn Rudi geht es gar nicht gut. Herr Rudi klingt ein bisschen niedlich. Man kennt diese Liebe der Salzburger Autorin Anna Herzig zu ihren literarischen Gestalten. Dabei sind es gar keine niedlichen Gestalten, sondern Menschen wie du und ich und die anderen alle. Menschen, die sich fürchten, sich Sorgen machen, ein bisschen geliebt werden wollen und doch wissen, dass sie eines Tages sterben werden. Und Herr Rudi wird bald sterben.

Andreas Wagner: Die Präparatorin. Foto: Ralf Julke
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Die Präparatorin: Ausgestopfte Tiere, verdrängte Erinnerungen und der lange Schatten der Vergangenheit

Was hat dieser Mann eigentlich in Leipzig studiert? Kriminologie? Nein: Geschichte. Und dann hat er das Familienweingut in Essenheim bei Mainz übernommen und wurde zum wohl ersten erfolgreichen Winzer, der auch noch wirklich starke Kriminalromane schreibt. Und zwar nicht nur einen oder zwei. Zwölf sind es inzwischen. In den letzten drei ließ er sogar einen Winzer zum Ermittler werden. Und seine Präparatorin Felicitas Booth im neuen Buch hat eigentlich keine Neigung zum Detektivspiel.

Michael Kraske: Der Riss. Foto: Ralf Julke
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Der Riss: Michael Kraskes Plädoyer für einen New Deal Ost

Michael Kraske gehört – so wie Peter Maxwill und Cornelius Polmer – zu den Journalisten, die für große deutsche Zeitungen im Osten unterwegs sind und versuchen zu beschreiben, was hier passiert. Und auch zu verstehen, warum es passiert. Warum bei den jüngsten Landtagswahlen ein Viertel der Wähler eine rechtsradikale Partei gewählt hat. Das ist ja kein Naturereignis, sondern bahnte sich schon lange an. Sein Buch wird zur Streitschrift. Er hätte es auch betiteln können: „Wacht endlich auf!“

Dresdner Hefte 140: Unser '89. Rückblicke nach 30 Jahren. Foto: Ralf Julke
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Unser ’89: Der Rückblick auf den Herbst 1989 aus Dresdner Sicht

Nicht nur die Leipziger kamen ins Grübeln, als die AfD 2019 „Wende 2.0“ plakatierte, ganz so, als wäre nun ausgerechnet diese rechtsradikale Partei diejenige, die „die Wende vollenden“ könnte. Was immer das heißen sollte außer eine weiteren Okkupation einer Floskel nach „Wir sind das Volk“. Denn gemeint ist das Gegenteil. Statt also ein buntes Jubiläumsheft zu 30 Jahren Mauerfall aufzulegen, entschloss sich der Dresdner Geschichtsverein zur Analyse.

Harald Hauswald, Lutz Rathenow: Ost-Berlin. Foto: Ralf Julke
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Ost-Berlin: Höchste Zeit für den Abschied von einem Land voller falscher Geborgenheiten

Dieses Buch wandelt sich von Mal zu Mal. 2017 hat es der Jaron Verlag erstmals wieder in der ursprünglich von Harald Hauswald und Lutz Rathenow gewollten Zusammenstellung veröffentlicht, pünktlich zum 30. Jahrestags des ursprünglichen Erscheinens im Münchner Piper Verlag. Ein richtig ärgerliches Buch für SED und Stasi, die es damals weder verhindern konnten, noch den Fotografen und den Autoren öffentlich abstrafen konnten. Nicht mal wie Wolf Biermann 1976.

Schwarwel: Nach mir die Sintflut! Foto: Ralf Julke
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Nach mir die Sintflut! Schwarwels Cartoons zum Irrsinn des vergangenen Jahres in einem Band

Schwarwels Bücher sollte es eigentlich in der Apotheke geben. Als Ernüchterungsmittel für die immer mehr werdenden Menschen, die mit ihren Stressapparaten in der Hand immer hilfloser, panischer und närrischer werden. Für Politiker sowieso. All die Menschen, die in ihren Blasen leben und gar nicht mehr merken, dass das Chaos in ihrer Blase ihr eigenes Chaos ist, selbst erzeugt, der Spuk in ihrem eigenen Kopf. Kluge Ärzte verschreiben Schwarwel: mindestens 1 x täglich auf nüchternen Magen.

Klaus G. Saur: Die Buchmesse Leipzig von 1946 bis 2019. Foto: Ralf Julke
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Die Buchmesse Leipzig von 1946 bis 2019: Wie aus einer Ost-West-Plattform das größte Lesefest Europas wurde

Klaus G. Saur, Gründer des K. G. Saur Verlags, hat die Leipziger Buchmesse einst aus der Sicht eines Westverlegers erlebt. Und aus der Sicht eines Mannes, der Mitglied jener Kommission war, die den innerdeutschen Buchaustausch organisiert hat. Deswegen ist dieses Buch vielleicht nicht das, was sich Leipziger unter einer heroischen Geschichte der Leipziger Buchmesse vorstellen würden. Auch wenn sie 1946 neu gegründet wurde, noch deutlich vor der Frankfurter Buchmesse.

Urs W. Käser: Morteratsch. Foto: Ralf Julke
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Morteratsch: Zwei Tote, ein Gletscher und die Pfeife von Maigret

Es ist nicht sein erster Krimi, den Urs W. Käser jetzt im Leipziger Einbuch Verlag vorgelegt hat. Mit „Hoffmanns Tode“, „Mosers Ende“ und „Gornerschlucht“ hat der 1955 geborene Schweizer Autor schon drei Kriminalromane aus der Schweizer Bergwelt veröffentlicht. In seinem vierten Krimi geht es nach Pontresina, einem Dorf unterhalb des Piz Morteratsch. Und dessen Gletscher spielt in diesem Krimi eine nicht unwesentliche Rolle.

Bernhard Pörksen, Andreas Narr (Hrsg.): Schöne digitale Welt. Foto: Ralf Julke
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Schöne digitale Welt: Sechs starke Reden zum Zustand einer algorithmisch entgleisten Welt

Wer wissen möchte, warum unsere Gesellschaft derzeit so heftig zu entgleisen droht und was das mit der schönen neuen Medienwelt zu tun hat, der sollte besser nicht die Digitalminister fragen. Und schon gar nicht die Betreiber der großen Netzwerke und Suchmaschinen. Denn sie wissen nicht, was sie tun. Sie wissen es wirklich nicht. Und das hat auch mit der Gier zu tun, die blind macht gegenüber menschlicher Not.

Anke Kuhl: Manno! Foto: Ralf Julke
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Manno! Alles genau so in echt passiert! Der preisgekrönte Kindheits-Comic von Anke Kuhl jetzt als Buch

„Mamiii! Die Eva hat ein riesiges Stück von meinem Eis abgebissen!!!“ Man hat es wirklich nicht leicht mit einer Schwester. Manchmal. Und manchmal erlebt man mit ihr die dollsten Sachen. So wie die Frankfurter Illustratorin Anke Kuhl, die im Klett Kinderbuch Verlag schon einige herzerwärmende und witzige Bücher veröffentlicht hat. Für dieses hier gab es den ersten Preis schon vor der Veröffentlichung. Da hat sich wohl auch in der Jury so mancher ertappt gefühlt.

Eberhard Grüneberg: Zu Fuß zu Franziskus. Foto: Ralf Julke
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Zu Fuß zu Franziskus: Mit Eberhard Grüneberg unterwegs nach Assisi

Seit einiger Zeit sind Pilgerwege ja wieder in Mode. Besonders seit Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ (2006), in dem Kerkeling seine Erlebnisse auf dem Jakobspilgerweg beschreibt. Schon vorher war der Jakobsweg der bekannteste aller Pilgerwege. Seitdem ist er noch viel überlaufener. Einkehr und die Ruhe zum Sichselberfinden findet man dort kaum noch. Deswegen wollte auch Eberhard Grüneberg von Anfang an einen der nicht so bekannten Pilgerwege laufen: die Via Romea.

Albrecht Franke: Christa Johannsen. Ein erfundenes Leben. Foto: Ralf Julke
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Christa Johannsen. Ein erfundenes Leben: Albrecht Franke auf Spurensuche im Leben der Magdeburger Autorin

Wikipedia ist komisch. Da verlinkt man emsig gleich die gerade im Mitteldeutschen Verlag erschienene Spurensuche Albrecht Frankes zum Leben der bekannten Magdeburger Schriftstellerin Christa Johannsen – und korrigiert nicht einmal all die Fehler, von denen der Wikipedia-Eintrag strotzt. Fehler, die dort nicht zufällig stehen. Denn Christa Johannsen war es ja selbst, die dafür gesorgt hat, dass einige Erfindungen über ihr Leben bis heute für bare Münze genommen werden.

Petra Dießner, Anselm Hartinger (Hrsg.): Spaziergänge durch das musikalische Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Spaziergänge durch das musikalische Leipzig: Leipzig auf den Spuren der berühmten Musikerinnen und Musiker entdecken

Als die Edition Leipzig 2005 das Büchlein „Bach, Mendelssohn und Schumann“ herausgab, war das wie ein früher Bote fürs Stadtmarketing. Erst in den Folgejahren wurde das Leipzigmarketing auf die „Musikstadt“ zentriert und die Stadtführer durch die Musikstadt sprossen aus dem Boden. Der Henschel Verlag hat den Frühlingsboten von 2005 komplett überarbeitet und neu aufgelegt.

Markus Thiele: Echo des Schweigens. Foto: Ralf Julke
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Echo des Schweigens: Der tiefe Zwiespalt des Strafverteidigers Hannes Jansen im Fall Abba Okeke

Im Januar jährte sich der bis heute ungeklärte Tod von Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeiarrestzelle zum 15. Mal, ein Fall, der auch Juristen bewegt. Erst recht, nachdem ein neues Brandgutachten 2014 zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens geführt hatte. Und eigentlich wollte der Göttinger Schriftsteller und Rechtsanwalt Markus Thiele den Fall Oury Jalloh als Kriminalroman aufarbeiten. Aber dann kam ihm diese komische Sache mit Schuld und Sühne in die Quere.

Mara Majeskie: Diagnose: Paranoide Schizophrenie. Foto: Ralf Julke
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Diagnose: Paranoide Schizophrenie – Wie eine Krankheit ein ganzes Leben aus den Angeln hebt

Mara Majeskie ist ein Pseudonym. Verständlicherweise. Wenn es um Krankheiten, Behinderungen und das Nicht-so-Sein wie die anderen geht, dann beginnen in unserer Gesellschaft die Tabus und Aversionen. Sie liegen ganz dicht unter der Oberfläche. Denn mit den Nicht-Perfekten und Normierten kann unsere Eliten-Gesellschaft nichts anfangen. Da wird sie abweisend und verachtend. Und so schreibt Mara von sich auch lieber in der dritten Person.

Gregor Müller: Völkerschau. Foto: Ralf Julke
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Völkerschau: Der erste Krimi um den Leipziger Kriminalkommissar Kreiser

Na ja – die Gegenwart ist etwas kompliziert geworden, uneindeutiger, möchte man fast meinen. Immer öfter kollidieren die heutigen Fernseh-Krimis mit der Verwirrung ihrer Drehbuchautoren. Logisch, dass dann begabte Filmemacher genauso lieber in das historische Format flüchten (man denke nur an „Babylon Berlin“) wie Krimi-Autoren. In ein Leipzig des Jahres 1898 zum Beispiel, in dem Gregor Müller seinen Kriminalkommissar Joseph Kreiser seinen ersten Mord aufklären lässt.

Annika Leone, Bettina Johansson: Überall Popos. Foto: Ralf Julke
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Überall Popos: Mit Mila beim Schwimmbadbesuch lauter nackte Tatsachen entdecken

Es gibt „große, kleine, runde, eckige, weiße, braune, dellige, niedliche“. Dieses Buch ist wirklich nichts für Kinder, die sich über nichts mehr wundern. Und auch nichts für Erwachsene, die erschrocken zusammenfahren, wenn ihre Kleinen sich über die Hinterteile anderer Menschen wundern. Die sehen ja wirklich alle anders aus. Und die meisten passen nicht in die normierten Vorstellungen unserer Marketingwelt. Aber zum Glück gibt es ja Mila, die alles wissen will.

Michaela Rothe: Ich zu Ich. Foto: Ralf Julke
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Ich zu Ich: Von (un-)behüteten Elternhäusern, ADHS, Ritalin und einem irrelaufenden Bildungssystem

Es gibt Bücher, die sind eine Überraschung, auch wenn man beim Lesen des Waschzettels die Stirn runzelt: Wieder ein Buch über Glauben, Gott und die glückliche Rückkehr zur Religion? Aber was Michaela Rothe geschrieben hat, ist kein Zurück-in-die-Kirche-Buch. Und das Thema, das sich beim Lesen herauskristallisiert, entpuppt sich ganz und gar nicht als Glaube-Liebe-Hoffnung-Musik. Auch wenn es letztlich darum geht, da, wo wir uns fragen: Wer bin ich wirklich?

Frank Kreisler: Gespensterbowling auf dem Galgenberg. Foto: Ralf Julke
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Gespensterbowling auf dem Galgenberg: Das zweite Gespensterbuch von Frank Kreisler

Kinder von heute fürchten sich nicht mehr so leicht. Deswegen funktionieren Gruselgeschichten, mit denen selbst die Erwachsenen im 19. Jahrhundert noch das Fürchten lernten, nicht mehr wirklich. Bei Halloween verkleiden sich die Knirpse gleich mal selbst als Zombies und Gespenster. Und trotzdem lieben sie Gespenstergeschichten. Und der Leipziger Krimi-Autor Frank Kreisler schreibt extra welche für sie und geht damit in die Schulen. Aber was lernen die Kleinen da? Das Gruseln bestimmt nicht.

Ralph Grüneberger: Leipziger Geschichten. Foto: Ralf Julke
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Leipziger Geschichten: Ralph Grünebergers Geschichten aus dem Leipzig der ersten 20 harten Jahren danach

Im Herbst brachte der Gmeiner Verlag schon Ralph Grünebergers Roman „Herbstjahr“ über die beiden doch sehr aufwühlenden Jahre 1989 und 1990 heraus. Da lag der Gedanke nahe, auch seine Nach-„Wende“-Geschichten einmal in einem Band zu versammeln, all jene Geschichten, die er über die ersten 20 Jahre „danach“ schrieb, die für viele Leipziger voller Frustration, Enttäuschung und oft auch dem endgültigen Scheitern waren.

Willy Weglehner: Republik am See. Foto: Ralf Julke
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Republik am See: Ein paar honorige Campingplatz-Bewohner und die Freude am Gründen einer ganz bestimmt sozialen Bank

Wenn man so seine Liste der fertiggestellten Bücher liest, dann hat der fränkische Autor Willi Weglehner wohl jahrelang nichts anderes getan, als einen Roman nach dem anderen in die Tasten zu hauen, bevor er daranging, für die Bücher auch Verlage zu suchen. Einige dieser Bücher hat der Leipziger Einbuch-Verlag in sein Programm aufgenommen. Die „Republik am See“ ist das fünfte, geschrieben, wenn man so auf Weglehners Liste schaut, schon 2007. Ein Jahr, in dem er sich mit '68er-Bissigkeit der deutschen Elite widmete.

Schwarwel: Gevatter. Kapitel Drei. Verhandlung. Foto: Ralf Julke
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Verhandlung: Schwarwels intensive Frage nach dem richtigen Leben vor dem Sterben

Zuletzt, wenn Schwarwel seine Geschichte zu Ende erzählt haben wird, wird „Gevatter“ so etwas sein wie ein gewaltiger Lebens-Comic des Leipziger Zeichners. Denn wer sich so intensiv mit den Ursachen für seine Depressionen beschäftigt, der geht an den Kern seines Lebens. Der erzählt das, was uns wirklich sensibel und aufmerksam macht für das Leben auf diesem einzigartigen Planeten.

Janine Steeger: Going Green. Foto: Ralf Julke
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Going Green: Janine Steeger ermutigt ihre Leser/-innen, einfach anzufangen mit einem umweltfreundlichen Leben

Dass heute so viele Leute so aggressiv reagieren, wenn über den Klimawandel und die Folgen für unserer eigenes Handeln debattiert wird, hat mit einem Phänomen zu tun, das auch die einstige RTL-Explosiv-Moderatorin Janine Steeger kennengelernt hat, als sie 2011 – im Fukushima-Jahr – begann, ihr Leben völlig umzukrempeln. Wäre sie nicht schwanger gewesen, so erzählt sie, so hätten sie die Bilder aus Fukushima wohl nicht so bis ins Innerste betroffen gemacht.

Ingo Panse, Barbara Fritsch: Die Spuren unserer Vorfahren. Foto: Ralf Julke
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Die Spuren unserer Vorfahren: Die steinernen Zeugen einer 5.000 Jahre alten Kultur

Vandalen sind nicht das Schlimmste, was Kulturgütern der Menschheit passieren kann. Viel schlimmer sind Leute, die kalkuliert alles wegräumen, sprengen und planieren, was ihnen im Wege steht. Und so zerstörten Straßenbauer, Sprengmeister, Feldbereiniger und Grundstücksbesitzer im 19. Jahrhundert zwei Drittel der 5.000 Jahre alten Kulturgeschichte in Sachsen-Anhalt. Die Überbleibsel beeindrucken und machen traurig.

Schwarwel: Gevatter. Kapitel Zwei: Zorn. Foto: Ralf Julke
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Zorn: Schwarwels Held Tim taucht in die Ängste seiner Kindheit ein

Das zweite Heft in der Reihe „Gevatter“ ist zwar schon vor einem Weilchen erschienen. Aber auch wenn es wie ein Periodikum erscheint, ist „Gevatter“ im Grunde eine lange Graphic Novel, in der sich der Comic-Zeichner Schwarwel mit den wirklich wichtigen Themen im Leben beschäftigt: der Trauer, dem Tod, der Wut, der Sehnsucht, der Liebe, dem Verlust. Aber um sich daran noch zu erinnern, muss man das Kind in sich bewahrt haben. Das Kind, das sich noch mit aller Kraft fürchten kann. Wer sich nicht mehr fürchtet, ist eigentlich schon tot.

Doreen Franz: Die Städtische Speiseanstalt zu Leipzig 1849 - 1914. Foto: Ralf Julke
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Die Städtische Speiseanstalt zu Leipzig 1849–1914: Die Geschichte eines erstaunlich langlebigen Wohltätigkeitsprojekts

Es ist schon erstaunlich, wie gegenwärtig so manches aus der Leipziger Geschichte wirkt, wenn man es mit heutiger Politik vergleicht. Und wie uralt manches aus der heutigen Politik, wenn man mit Doreen Franz abtaucht in die Geschichte der Städtischen Speiseanstalt. Nicht, dass es sie rund 100 Jahre lang gab, ist das Frappierende, sondern dass das Denken aus dieser Zeit heute wieder als normal gilt.

Franz Dirk Kaschinski: Frauen ticken anders und Männer gar nicht. Foto: Ralf Julke
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Frauen ticken anders und Männer gar nicht: Ein paar deftige Männergeschichten über die üblichen Frauenbilder im Kopf verunsicherter Männer

Witze und Stereotype verraten sehr viel über ein Volk. Und Männerwitze verraten sehr viel über die Männer, die sie erzählen. Das Cover-Bild verweist zwar ikonisch auf die Pop-Comics der 1960er Jahre. Aber diese Ikonografie benutzt ja auch Schlager-Softi Michael Wendler, der für den Ich-Erzähler Franz Dirk Kaschinski in diesem Buch mehrfach zum Albtraum wird. Denn die fiktive Frau am Steuer quält ihn auch auf der Autofahrt nach Spanien mit Dauer-Wendler-Beschallung.

Patrick Stegemann, Sören Musyal: Die rechte Mobilmachung. Foto: Ralf Julke
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Die rechte Mobilmachung: Ein faktenreicher Besuch in den dunkelsten Ecken des Internets

Selbst wenn man die mediale Berichterstattung verfolgt, bekommt man zuweilen das Gefühl, die bundesdeutsche Gesellschaft sei längst im Abrutschen in das rechtsradikale Lager begriffen, die AfD gewänne immer mehr Zuspruch und rechtsradikale Themen würden die politische Diskussion bestimmen. Der Schein mag nicht trügen. Doch was steckt dahinter? Wie konnte es rechtsradikalen Netzwerken gelingen, binnen weniger Jahre die Demokratie so massiv anzugreifen? Dazu muss man in die dunkelsten Ecken des Internets, wie die beiden Autoren dieses Buches berichten.

Helmut Loos (Hrsg.): Musikstadt Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Musikstadt Leipzig: Ein paar überraschende Puzzle-Steine zur Geschichte einer Selbstlobpreisung

In den vergangenen Jahren gab es ja ein regelrechtes Feuerwerk, mit dem die Musikstadt Leipzig gefeiert wurde. Besonders die Jubiläen von Clara und Robert Schumann ragten heraus. Der Thomanerchor feierte 800 Jahre und der Musikverlag Breitkopf & Härtel 300 Jahre. Und dicke Bücher dazu gab es auch. Nun gibt es noch eins. Quasi nachträglich. Denn das Thema zum „Tag der Stadtgeschichte“ 2016 war die Musikstadt. Mit erstaunlichen Ergebnissen. Denn auch die „Musikstadt“ hat so ihre Tücken.

Thomas Ziebula: Der rote Judas. Foto: Ralf Julke
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Der rote Judas: Ein mitreißender Kriminalroman aus dem Leipzig des Jahres 1920

Am Dienstag, 28. Januar, erscheint bei Wunderlich ein Krimi, der nicht nur Leipziger Krimi-Freunden schlaflose Nächte bereiten dürfte, sondern auch Kennern der Geschichte und all jenen, die mit Sorge darauf schauen, wie derzeit enthemmte Nationalisten wieder versuchen, die Demokratie zu zerstören. Und dabei hat Thomas Ziebula Leipzig ganz und gar nicht zufällig ausgewählt als Schauplatz seines Kriminalromans.

Susanne Schötz, Beate Berger (Hrsg.): Frauen in der Geschichte Leipzigs. Foto: Ralf Julke
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Frauen in der Geschichte Leipzigs: Der eindrucksvolle Sammelband zur wissenschaftlichen Tagung von 2015

2015 feierte Leipzig nicht nur das 1.000. Jahr seiner Ersterwähnung. Auch die Leipziger Frauen hatten einen besonderen Grund zum Feiern: 150 Jahre zuvor wurde in Leipzig der Allgemeine Deutsche Frauenverein (ADF) gegründet. Und das wurde im Oktober 2015 mit einer wissenschaftlichen Tagung gewürdigt. Die Tagungsbeiträge sind jetzt in diesem Band versammelt. Und sie haben es in sich, denn sie zeigen, dass der lange Kampf der Emanzipation noch lange nicht zu Ende ist.

Thomas Persdorf: Quintus und der Feuerreiter. Foto: Ralf Julke
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Quintus und der Feuerreiter: Wie Quintus Schneefahl das Ende der Republik aus nächster Nähe miterlebt

Die Trilogie ist komplett. Den ersten Band der Lebensgeschichte des Quintus Schneefahl veröffentlichte der in Leipzig geborene Thomas Persdorf, der heute als Autor in Mainz lebt, noch 2013 im Engelsdorfer Verlag in Leipzig. Der begleitete den jungen Journalisten, der heftig mit seiner Epilepsie zu kämpfen hat, bis in die stürmische Nachkriegszeit und in den revolutionären November 1918. Schon das für die heutige deutsche Romanlandschaft etwas Seltenes, dass ein Autor sich tatsächlich wieder in die Wirren der Geschichte stürzt.

Ulrich von Hehl (Hrsg.): Geschichte der Stadt Leipzig. Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Foto: Ralf Julke
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Der vierte und letzte Band der großen Leipziger Stadtgeschichte zum Jubiläum der Ersterwähnung

Ob das 20. Jahrhundert tatsächlich DAS Zeitalter der Extreme war, als das es der britische Historiker Eric Hobsbawm in seinem 1994 erschienenen Buch „Age of Extremes. The short twentieth century 1914–1991“ bezeichnete, werden noch Generationen von Historikern diskutieren. Ulrich von Hehl jedenfalls, der die Einleitung in den nun vierten Band der Leipziger Stadtgeschichte schrieb, fand den Begriff sehr praktikabel. Auch für die Leipziger Geschichte. Und für diesen vierten Band.

Angie-Sophia Richter: Das Testament der Apollonia von Wiedebach. Foto: Ralf Julke
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Was man aus dem Testament der Apollonia von Wiedebach alles zur Leipziger Sozialgeschichte herauslesen kann

Es war ein langer Weg, bis auch nur ansatzweise das soziale Sicherungssystem entstand, wie wir es heute kennen. Auch der Leipziger Rat musste erst lernen, wie man mit den Armen und Hilfebedürftigen in der Stadt umgehen kann. Denn obwohl auch das Mittelalter Armut und Fürsorge kannte, stellte sich das Thema mit Beginn der Neuzeit völlig anders. Und es waren Menschen wie Apollonia von Wiedebach, die begriffen, in welcher Dimension sich die heraufdämmernde Gesellschaft dem Thema stellen musste.

Utz Rachowski: Die Lichter, die wir selbst entzünden. Foto: Ralf Julke
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Die Lichter, die wir selbst entzünden: Essays, Reden und Gefängnisbriefe von Utz Rachowski jetzt in einem Band

Er gehört zu den eindrucksvollsten Dichtern aus Sachsen. Und zu Recht will Utz Rachowski nicht zur DDR-Literatur gezählt werden. Überhaupt hat er eine nur zu berechtigte Abneigung gegen Schubladen. Auch gegen die Schublade „Dissidenten-Literatur“. Wenn sich der Vogtländer in Essays, Reden und Interviews mit seiner Lebensgeschichte und Literatur auseinandersetzt, dann wird das zu einer Diskussion, für die das deutsche Feuilleton sich meistens zu fein war.

Steffen Raßloff: Mitteldeutsche Geschichte. Foto: Ralf Julke
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Mitteldeutsche Geschichte: Wie Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt entstanden und trotzdem nie eins wurden

Das Buch kommt Ihnen bekannt vor? Dürfte es auch sein. Denn es erschien erstmals 2016 in der Edition Leipzig und trifft einen Nerv. Vielleicht auch nur eine Idee, die auch Historiker immer wieder umtreibt: Wie entsteht eigentlich bei Menschen so ein Gefühl, sich einer Landsmannschaft zugehörig zu fühlen? Ein Gefühl, das sogar 1990 stark genug war, die Wiederherstellung der Länder in ihren historischen Konturen zu erzwingen?

Günther Zäuner: Janus Fratze. Foto: Ralf Julke
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Janus Fratze: Erich Honeggers neues Gesicht und die finsteren Schatten einer unbewältigten Vergangenheit

Der Titel, den der österreichische Journalist und Krimi-Autor Günther Zäuner seinem Buch gegeben hat, verlockt den Leser natürlich dazu, zu meinen, jetzt einen Thriller oder gar einen Horrorroman in die Hand zu bekommen. Aber Zäuners Spezialität ist eigentlich der politische Krimi. Und hochpolitisch wird es auch in diesem Fall, der den Historiker Erich Honegger nach Zwickau in Sachsen entführt und mitten hineinbringt in jene ostdeutschen Vorgänge, bei denen man sich zu Recht fragt: Wer zieht da eigentlich die Strippen?

Harald Muenz, Florian Neuner (Hrsg.): Autorenmusik. Foto: Ralf Julke
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Autorenmusik: Ein Forschungsbericht aus der Unterwelt unserer Sprache

Es gibt eine Welt dazwischen – zwischen Sprache und Musik. Eine sehr faszinierende Welt, wenn man sich wirklich einmal damit beschäftigt. So, wie es einige Dichter und Dichterinnen im 20. und 21. Jahrhundert schon getan haben. Und ebenso einige Musiker. Der berühmteste ist ja Kurt Schwitters, dessen „ursonate“ die Sprechbohrer, ein SprachKunstTrio aus Köln, natürlich auch schon aufgenommen haben auf CD. Aber sie wollten mehr.

Ingrid Brose: Feuerwerk der Lebenslust. Foto: Ralf Julke
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Feuerwerk der Lebenslust: Wie lernt man wirklich, das eigene Leben zu leben?

Das Buch lag jetzt ein Weilchen auf unserem Lesestapel. Es war nicht so ganz vordringlich, kommt es ja nicht aus einem Verlag der Region. Und Ingrid Brose ist auch keine Leipziger Autorin. Sie lebt in Regensburg. Aber dieses Buch zu schreiben war ihr ein Herzensanliegen. Am Ende gibt es zwar auch noch ein Kapitel zu Sex und Erotik. Aber tatsächlich geht es um etwas viel Wichtigeres, etwas, was nicht nur vielen Frauen fehlt, auch wenn es hier vorrangig um Frauen geht.

Poesiealbum neu: Hauptstadt der Sehnsucht. Foto: Ralf Julke
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Hauptstadt der Sehnsucht: Ein ganzes Poesiealbum über die Stadt der unerfüllten Träume

Zum Jahresausklang hat sich der Leipziger Dichter und Herausgeber Ralph Grüneberger noch einen Wunsch erfüllt: einen richtigen New-York-Band in der Reihe „Poesiealbum neu“. Selbst hat er ja schon ein eigenes Bändchen Amerika-Gedichte „Bienen über Brooklyn“ veröffentlicht. New York aber – ist das nicht der große Sehnsuchtsort? Die Traumstadt der Freiheit? Die Stadt, in der sich auch die Träume sächsischer Dichter erfüllen?

Bruno Schrep: Nachts ist jeder ein Feind. Foto: Ralf Julke
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Nachts ist jeder ein Feind: 17 Reportagen aus der Arbeit des „Spiegel“-Reporters Bruno Schrep

Er schreibt über das Leben. Das, was richtigen Menschen im richtigen Leben passiert, über Tragödien, Lebensdramen, all die Geschichten, die manchmal für ein paar Tage die Schlagzeilen der Republik beherrschen. Und die, wenn man sie liest, zutiefst erschüttern, weil sie den Schleier wegziehen, den wir in unserer Schönwetterwelt über all das gebreitet haben, was nicht funktioniert in unserem Land. Dabei könnte sich Bruno Schrep, 74 Jahre, eigentlich zur Ruhe setzen. Aber wie kann man das, wenn man sich immer noch sorgt um diese Menschen?

Lutz Heydick: Saale abwärts zwischen Unstrut und Elbe. Foto: Ralf Julke
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Saale abwärts zwischen Unstrut und Elbe: Der faszinierende Saaleradweg zwischen Naumburg und Barby

Lutz Heydick nutzt seine Sommer: Er schwingt sich mit seiner Familie aufs Rad und erkundet die bekannten Radwege unserer Region. Und da er gestandener Verleger und Herausgeber ist, macht er daraus mit Wissen und eindrucksvollen Fotos vollgepackte Radwanderführer. Den ersten hat er zur Mulde vorgelegt. Jetzt ist sein zweiter da: Mit dem Rad die Saale abwärts auf dem Saaleradweg.

Kristina Spohr: Wendezeit. Foto: Ralf Julke
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Wendezeit: In faktenreicher Kompaktheit erzählt Kristina Spohr, wie sich 1989 bis 1992 die Welt veränderte

Der Titel „Wendezeit“, den die DVA der deutschen Ausgabe des Buches gegeben hat, trügt und trifft doch den Nagel auf den Kopf. Er trügt, weil er den Fokus auf die Veränderungen in Ostdeutschland 1989/1990 legt. Diese ostdeutsche Wendezeit kommt natürlich auch drin vor in Kristina Spohrs opulenter Analyse der Jahre 1989 bis 1992. Aber nicht nur im winzigen deutschen Osten veränderte sich alles. Das ist vielen Deutschen überhaupt nicht bewusst. Auch Ostdeutschen nicht.

„Signum“-Sonderheft: Zwischen Wunder und Sachlichkeit. Foto: Ralf Julke
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Zwischen Wunder und Sachlichkeit: Ein ganzes „Signum“-Sonderheft würdigt die Literaturzeitschrift „Die Kolonne“

Seit 20 Jahren gibt es in Dresden ein ganz besonderes Magazin für Literatur und Kritik. „Signum“ heißt es. Jährlich erscheinen zwei Ausgaben, dazu immer noch eine Sonderausgabe, die sich einem Thema widmet, das den Herausgebern besonders am Herzen liegt. Das neueste Heft widmet sich einem legendären Vorläufer aus der Zeit der Weimarer Republik und seinen wichtigsten Machern und Autoren: „Die Kolonne“.

Eszter Bánffy, Kerstin P. Hofmann, Philipp von Rummel (Hrsg.): Spuren des Menschen. Foto: Ralf Julke
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Spuren des Menschen: Das bilderreiche Buch zum aktuellen Stand der Archäologie in Deutschland

Es ist ein Riesenbuch geworden, nicht nur vom Format und Gewicht her, das Eszter Bánffy, Kerstin P. Hofmann, Philipp von Rummel hier zusammengestellt haben, alle drei ausgewiesene Archäologen. Sie kennen ihr Metier und wissen, was alles inzwischen erforscht ist aus der nachweisbaren Geschichte des Menschen auf diesem Fleckchen Erde, das heute Deutschland heißt. Sie kennen die Akteure und die großen Sammlungen. Und es ist eine bilderreiche Reise durch 800.000 Jahre geworden.

Michael Billig: Schwarz. Rot. Müll. Foto: Ralf Julke
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Lesungstipp – Schwarz Rot Müll: Wie die Müllmafia in Deutschland arbeitet und wie die staatlichen Kontrollen systematisch versagen

Es gibt sie auch in Sachsen – mindestens 24 illegale Mülldeponien, auf denen ungenehmigter und oft genug hochgefährlicher Müll in riesigen Mengen in die Landschaft verkippt wurde. Darüber berichtete Michael Billig im Juli 2018 in der L-IZ. Dass er seither etwas weniger auf diesen Seiten berichtet hat, hat mit dem Buch zu tun, das er jetzt zur Frankfurter Buchmesse vorgelegt hat: das erste derart umfangreiche Buch über die deutsche Müllmafia. Am Mittwoch, den 18. Dezember 2019 liest Billig aus seinem Buch im Naumanns (Felsenkeller).

Axel Berg: Energiewende einfach durchsetzen. Foto: Ralf Julke
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Energiewende einfach durchsetzen: In zehn Jahren könnte Deutschland den Komplettausstieg aus der Fossilwirtschaft hinkriegen

Bei der Klimakonferenz in Madrid feilschten sie am Samstag immer noch über eine Konkretisierung des Pariser Klimaabkommens, als wenn man über Klimaanstrengungen überhaupt noch kuhhandeln könnte. Als wenn nicht endlich Zeit für Taten wäre. Ausgerechnet Deutschland steckt derzeit in einer ganz blamablen Rolle, denn im Jahr 2000 war Deutschland mal das erste Land, das die Energiewende einleitete. Und Axel Berg war dabei.

Stadtgeschichtliches Museum Leipzig: Neues aus Beton und Stahl. Foto: Ralf Julke
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Neues aus Beton und Stahl: Ein zweiter Band erzählt von der Arbeit des Ateliers Hermann Walter zwischen 1913 und 1935

Am 10. Dezember wurde im Stadtgeschichtlichen Museum im Böttchergässchen die Ausstellung „Silber auf Glas“ eröffnet. Sie zeigt in einer opulenten Vielfalt 280 Aufnahmen aus dem legendären Fotoatelier Hermann Walter und damit das Leipzig der Zeit zwischen 1913 bis 1935. Dazu erschien auch ein neues Buch, eigentlich schon das zweite zum Thema. Denn das erste gab Christoph Kaufmann, der Fotochef des Museums, schon 2010 heraus.

Thomas Böhm, Carsten Pfeiffer (Hrsg.): Die Wunderkammer der deutschen Sprache. Foto: Ralf Julke
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Die Wunderkammer der deutschen Sprache: Ein liebevoll gemachtes Buch über den Reichtum unserer Sprache

Der Verlag „Das kulturelle Gedächtnis“ gibt Bücher heraus, die den Lesern gleich zwei Dinge schenken: Die Freude an schön gestalteten Büchern und die Freude an der Schönheit unserer Sprache. Eine Sprache, die immer davon profitiert hat, dass Deutschland mitten in Europa liegt und von allen Seiten alles in seinen Sprachschatz aufnimmt, was ihn in irgendeiner Weise bereicherte. Wer mehr als die handelsüblichen 100 Wörter benutzt, weiß, was das für eine Schatzkammer ist.

Ute Scheffler: Aphrodisiaka. Foto: Ralf Julke
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Aphrodisiaka: Nichts macht einsamer als ein Essen ohne Liebe und Sinnenfreude

Ute Scheffler ist eine Naschkatze. Essen und Trinken haben bei ihr immer eine sinnliche Dimension. Logisch, dass sich das dann auch auf andere Bereiche der Sinnlichkeit erstreckt und das deutsche Sprichwort von der Liebe, die durch den Magen geht, nicht fehlen darf, wenn sie den Leserinnen und Lesern erzählt, mit welchen Zutaten Gerichte besonders anregend werden. Vielleicht nicht einmal nur zu dem einen.

Hans von Frankenberg: Vom Überleben des Herzens. Foto: Ralf Julke
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Vom Überleben des Herzens: Hans von Frankenbergs Annäherung an die Albträume seiner Kindheit

Woran lohnt es sich zu erinnern? Was schreibt man auf, wenn man im hohen Alter Zeit dazu findet? Oder bestimmen die Erinnerungen, die ganz von allein wieder wachwerden, was sich jetzt endlich zum Schreiben aufdrängt? In Millionen von Fällen wird der von seinen Erinnerungen überwältigte Senior wohl lieber gar nichts aufschreiben. Denn das, was Hans von Frankenberg getan hat, braucht Herzensmut und eine riesige Portion Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Das sind aber keine deutschen Tugenden.

Bernd Sikora, Peter Franke: Leipzigs schönste Häuser. Foto: Ralf Julke
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Leipzigs schönste Häuser: Der Reichtum Leipziger Architektur aus zwei markanten Bauepochen

In diesem Jahr hat ja auch Leipzig ein bisschen „100 Jahre Bauhaus“ gefeiert, auch wenn das moderne Bauen zwischen 1919 und 1933 in Leipzig eher wenig mit dem Bauhaus zu tun hatte. Leipzig ist einen anderen Weg gegangen. Und der begann schon um das Jahr 1900, als Leipziger Architekten den ganzen Zierrat der Gründerzeit über Bord warfen und jene eindrucksvollen Häuser schufen, die Bernd Sikora und Peter Franke in diesem Buch versammelt haben.

Carlos Steiner: Cognac. Foto: Ralf Julke
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Cognac: Ein Büchlein über den Weinbrand aus dem Charante-Gebiet

Der Teufel war wohl tatsächlich schuld. Jedenfalls träumte der fromme Ritter Seigneur de Segonzac im 17. Jahrhundert einen Traum mit dem Teufel, der ihn dazu animierte, an den in der Charente üblichen Destilliermethoden ein bisschen was zu ändern und den Wein nicht nur einmal zu brennen, sondern zwei Mal. Ergebnis war dann ein Tröpfchen, das bis heute den Namen des Hauptortes der Charente in alle Welt trägt. Nein, Segonzac ist es nicht.

Franz Jacobs, Michael Börngen: Wiechert, Mintrop & Co. Foto: Ralf Julke
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Wiechert, Mintrop & Co.: Die Männer, die 1922 in Leipzig die Deutsche Seismologische Gesellschaft gründeten

Ein Stein steht seit 2013 in der Talstraße/Ecke Liebigstraße auf der Wiese des kleinen Parks, der so tut, als wäre er schon immer dagewesen. Jedenfalls nicht in dieser Größe. Auf alten Luftaufnahmen sieht man hier nämlich noch ein imposantes Gebäude stehen: Talstraße 38, das Mineralisch-Petrographische Institut der Universität Leipzig. 1943 wurde es von Bomben getroffen und vernichtet. Aber der Stein erinnert nur beiläufig an das verschwundene Gebäude.

Sebastian Jutzi: Als ein Virus Napoleon besiegte. Foto: Ralf Julke
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Als ein Virus Napoleon besiegte: Lauter Geschichten über die Lernfähigkeit der Menschen

Napoleon kommt sogar zwei Mal vor in diesem Buch. Napoleon macht natürlich neugierig, braucht man nicht große Armeen, um einen Typen wie Napoleon zu besiegen? Aber schon die Bibel wusste es ja: Manchmal genügen ein paar Mücken, Heuschrecken oder Flöhe. Wer genauer hinschaut, findet ganze Legionen von Feldherren, deren Armeen von winzigen kleinen Plagegeistern erledigt wurden. Das wäre ein eigenes Buch wert. Jutzis Buch ist ein Appetitmacher für alle, die dem menschlichen Größenwahn aus guten Vernunftgründen misstrauen.

Ziemowit Szczerek: Sieben. Foto: Ralf Julke
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Sieben: Wenn Gonzo-Journalismus in einen Gonzo-Roman gerät

Als der 2013 erschienene „Mordor“-Roman von Ziemowit Szczerek 2017 bei Voland & Quist erschien, haben wir ihn gleich drei Mal rezensiert. Einfach aus Spaß an der Freude, einen echten Gonzo-Roman aus Polen zu rezensieren. Auch „Sieben“ ist ein Gonzo-Roman. Auch wenn man es dem Helden Pawel am Beginn seiner Fahrt über die Landesstraße Nr. 7 noch zutraut, dass er in Warschau ankommt. Vielleicht ein bisschen lädiert.

Katharina Kleinschmidt: Kleiner Smalltalk Knigge. Foto: Ralf Julke
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Kleiner Smalltalk-Knigge: Wie man lernen kann, mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen

Alles muss man (wieder) lernen. Eigentlich gehört das kleine, belanglose Gespräch mit Menschen, die man so trifft, zum ganz natürlichen Repertoire, mit dem Menschen miteinander umgehen. Wer miteinander redet, prügelt sich nicht. Aber wir leben in seltsamen Zeiten. Und was Adolph Freiherr Knigge vor über 200 Jahren versuchte, dem noch etwas ungehobelten Bürgertum in deutschen Landen beizubringen, ist heute wieder dran. Auch im zweiten Knigge-Büchlein.

Christine Arendt: Unser Kleinzschocher. Foto: Ralf Julke
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Unser Kleinzschocher: Der zweite Band mit lauter persönlichen Erinnerungen an die jüngere Ortsteilgeschichte

2010 hat Christine Arendt zum ersten Mal einen Band mit Erinnerungen an Kleinzschocher veröffentlicht, auch damals schon mit den Erinnerungen anderer Kleinzschocherscher. Es wurde „Ein Spaziergang, gepflastert mit Erinnerungen“. Das kennen zumindest jene Leipziger, die tatsächlich in Leipzig aufgewachsen sind. Dann hat man ganz andere Gefühle, die einen mit seinem Kindheitsort verbinden.

Carola Ruff: Avocado. Foto: Ralf Julke
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Avocado: Das Büchlein zu einer Superfrucht aus Übersee

Eigentlich ist sie eine Superfrucht, die Avocado, auch wenn sie in letzter Zeit vermehrt in die Kritik geraten ist. Denn dass sie eine solch gesunde Frucht ist, hat sich ja herumgesprochen. Entsprechend sind die vermarkteten Mengen regelrecht explodiert (rund 6 Millionen Tonnen weltweit), damit aber auch die Anbauflächen. Und das führt in einigen Regionen zu massiven Wasserproblemen. Carola Ruff geht zumindest kurz darauf ein.

Kathrin Jira, Jörg Schieke (Hrsg.): Doppelte Lebensführung. Foto: Ralf Julke
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Doppelte Lebensführung: Drei Dutzend Prosa-Texte von sächsischen Autorinnen und Autoren

Was kommt eigentlich dabei heraus, wenn sich die aktuelle Edit-Chefredakteurin Kathrin Jira und der Dichter und Literaturredakteur Jörg Schieke zusammentun, um eine Prosa-Anthologie zusammenzustellen, die zumindest ahnen lässt, was Autorinnen und Autoren in Sachsen derzeit alles so schreiben? Kann man so etwas Typisches fassen? Schreiben sächsische Autor/-innen anders als andere?

Priska Lachmann: 111 Orte für Kinder in Leipzig, die man gesehen haben muss. Foto: Ralf Julke
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111 Orte für Kinder in Leipzig, die man gesehen haben muss: Der Rettungsratgeber für alle Eltern, die nicht wissen, wohin mit den Kindern

Wer Kinder hat, muss einfallsreich sein. Denn die Biester brauchen Beschäftigung, haben einen nicht zu zähmenden Unternehmungs- und Entdeckerdrang. Und sie können Eltern fertigmachen, denen am Wochenende nichts einfällt, was man mal unternehmen könnte in so einer großen Stadt wie Leipzig. Priska Lachmann weiß, wovon sie schreibt. Sie ist selbst Mutter dreier Kinder. Da lernt man in Leipzig ganz neue Ecken kennen.

Patrick Gensing: Fakten gegen Fake News. Foto: Ralf Julke
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Fakten gegen Fake News: Wie Desinformationskampagnen unsere Demokratie zerstören

Es ist, als hätte jemand den Geist aus der Flasche gelassen, die zerstörerischen Alpträume herausgelassen, und nun zermürben sie die Demokratie: Hass, Beleidigung, Lüge, Verleumdung. Diskussionen entgleisen, Menschen werden zu Trollen und Berserkern und sind für realistische Berichterstattung kaum noch erreichbar. Aber was können Medien dagegen noch tun? Patrick Gensing, der seit 2017 beim Projekt ARD-faktenfinder arbeitet, versucht, es zu erklären.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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