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Jurij Koch: Hana. Foto: Ralf Julke
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Hana: Jurij Kochs Erzählung von 1963 und eine Spurensuche nach dem Leben des Mädchens Annemarie aus Horka

Es war im Grunde die erste Veröffentlichung, mit der der sorbische Schriftsteller Jurij Koch 1963 von sich Reden machte – wenn auch erst einmal nur in einem kleinen Gebiet. Denn „Jüdin Hana“ (Židowka Hana) erschien erst einmal nur auf sorbisch im Domowina Verlag. Ein echter Erstling, den Koch eigentlich auch nie ins Deutsche übersetzen wollte. Doch dazu ist die Geschichte viel zu bewegend. Und vergessen ist Hana, die tatsächlich Annemarie hieß, auch nicht.

Ute Scheub, Christian Küttner: Abschied vom Größenwahn. Foto: Ralf Julke
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Abschied vom Größenwahn: Warum wir schon alles wissen, um eine Welt ohne Mitweltzerstörung zu schaffen

Wenn wir an die Zukunft denken, haben wir lauter Bilder von Katastrophen, Untergängen und zusammenbrechenden Zivilisationen vor Augen, ganze Serien aus der Katastrophen-Fabrik von Hollywood. Und wenn wir ehrlich sind: Wenn wir so weitermachen, wird es genau so kommen. Es ist die Logik einer Wirtschaftsweise, die keine Grenzen kennt, vom „Wachstum“ geradezu besessen ist. Und die alles tut dafür, dass wir nicht merken, dass das ganz und gar nicht so sein muss.

Gerd-Rainer Riedel, Horst Feiler: Streifzüge durch das Osterzgebirge. Foto: Ralf Julke
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Streifzüge durch das Osterzgebirge: Was man in einer 800 Jahre alten Montanregion tatsächlich alles entdecken kann

Der Titel klingt brav: „Streifzüge durch das Osterzgebirge“. Aber was der Sax-Verlag hier großformatig und reich bebildert vorlegt, ist kein idyllischer Wanderführer durch das Osterzgebirge, sondern eine kompetente Einladung in den Ostteil jener Region, die 2019 den UNESCO-Weltkulturerbe-Titel bekommen hat, auch wenn es erst einmal nur nach jeder Menge Bergbau-Relikten klingt, dieses „Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří“.

Oliver Buslau: Die 5. Passion. Foto: Ralf Julke
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Die 5. Passion: St. Benno legt den beinah apokalyptischen Krimi von 2009 wieder auf

Da haben wir aber noch mal Schwein gehabt, dass sich der schreckliche Padre in diesem Krimi derart gründlich verrechnet hat und die Apokalypse am 16. November 2008 nicht stattfand. Keine Schale des Zorns, keine siebte Posaune, kein jüngstes Gericht. Krimileser kennen Oliver Buslaus „Die 5. Passion“ schon aus der Erstveröffentlichung 2009. Der St. Benno Verlag hat sie jetzt in seine wachsende Reihe von Krimis mit durchaus biblischen Bezügen aufgenommen.

Roger Melis: Paris zu Fuß / Paris by foot. Foto: Ralf Julke
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Paris zu Fuß: Eine neu sortierte Auswahl aus den faszinierenden Paris-Fotografien von Roger Melis von 1982

Es gab in der DDR einige Fotobände, für die niemand Werbung machen musste. Die in 20.000 Exemplaren Erstauflage gedruckt werden konnten und eigentlich schon am Tag der Auslieferung vergriffen waren. Zu diesen Fotobänden gehörte Robert Melis' „Paris zu Fuß“. Ein Band, der heute selbst in Frankreich Staunen hervorruft. Und den der Lehmstedt Verlag jetzt nach über 30 Jahren in einer neuen Bilderkomposition herausgebracht hat.

Dr. Hans-Georg Häusel: Life code. Foto: Ralf Julke
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Life code: Warum Emotionen das ganze menschliche Handeln bestimmen und unsere Menschenwelt so verrückt ist, wie sie ist

Dr. Hans-Georg Häusel ist einer der renommierten Psychologen in Deutschland. Einer, der die Psyche des Menschen nicht als abstraktes System betrachtet, sondern im Lauf seiner Forscherlaufbahn viel dazu beigetragen hat zu verstehen, wie sehr Emotionen alles menschliche Handeln beeinflussen. 2013 machte er mit dem Buch „Kauf mich! Wie wir zum Kaufen verführt werden“ Furore. Und mit „Life Code“ erklärt er jetzt eindrucksvoll, wie Emotionen uns handeln lassen. Bis in die Politik hinein.

Frank Bröker: Hockey Hell of Fame. Foto: Ralf Julke
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Hockey Hell of Fame: Diesmal erzählt Frank Bröker von den Eishockeyhelden, die es heftig gegen die Bande geschleudert hat

Wenn Frank Bröker nicht gerade mit The Russian Doctors unterwegs ist und die Erlenholzgitarre spielt, dann lebt er in einer Welt, in der es eiskalt, laut, schnell und heftig zugeht: Er ist der wohl emsigste Autor von Eishockey-Büchern in Deutschland. Und die Namen der Helden dieses Sports hat er immer parat, so wie die großen Triumphe, Meisterschaften und Legenden. Aber wer erzählt von den anderen, denen, die gescheitert sind, die nicht in der Hall of Fame landeten? Er tut es jetzt im Namen von zwölf zu Unrecht Vergessenen.

Michael Wuliger: Koscher durch die Krisen. Foto: Ralf Julke
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Koscher durch die Krisen: Michael Wuligers ausgewählte Wochenkommentare aus der „Jüdischen Allgemeinen“

Es ist eine selten gewordene Kunst in Deutschland, noch gute Kommentare schreiben zu können. Das hat viele Gründe – mal die fehlende stilistische Brillanz der zumeist älteren Herren, die nun glauben, zu allem und jedem einen geistreich angehauchten Senf dazugeben zu müssen. Oft fehlt schlicht der breite Fundus eines Wissens, auf den sie zurückgreifen könnten. Und dann fehlt ihnen noch etwas, das sie nicht einmal zu vermissen scheinen. Michael Wuliger hat es.

Clemens Meyer: Nacht im Bioskop. Foto: Ralf Julke
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Nacht im Bioskop: Wie kann man vom Menschlichen erzählen in der Nacht des Massakers?

Ein neuer Clemens Meyer? Einer voller Irritationen? Aber die Irritationen kennt man ja schon von ihm. Das hat seinen Romanen „Als wir träumten“ und „Im Stein“ ihre Wucht gegeben und seinen Figuren jene Unsicherheit, die ja tatsächlich so typisch ist für das menschliche Leben. Die klaren Einsichten und Überzeugungen, die die meisten vor sich hertragen wie eine Fahne, kaschieren das nur. Und nichts ist so betrügerisch wie ein allwissender Erzähler.

Leipziger Stadtgeschichte. Jahrbuch 2019. Foto: Ralf Julke
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Das neue Jahrbuch zur Stadtgeschichte: In den vier Bänden zur Stadtgeschichte steht noch längst nicht alles

Eine Stadtgeschichte ist unerschöpflich und nie zu Ende erzählt. Auch wenn Leipzig zum 1.000. Jahrestag seiner Ersterwähnung mit der vierbändigen „Stadtgeschichte“ etwas geschafft hat, was in dieser Form nur wenige deutsche Städte vorweisen können. Und nicht zu Unrecht schreibt sich das der Leipziger Geschichtsverein auf seine Fahnen, der dieses besondere Jubiläum auch als Ansporn sah, riesige Löcher in der Stadtgeschichtsforschung zu stopfen.

Yuval Rubovitch, unter Mitarbeit von Gerlinde Rohr: Mit Sportgeist gegen die Entrechtung. Foto: Ralf Julke
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Mit Sportgeist gegen die Entrechtung: Die viel zu kurze Geschichte des jüdischen Sportvereins Bar Kochba

Der Max-und-Leo-Bartfeld-Cup hat sich in den letzten Jahren zu einem der eindrucksvollsten Feste der internationalen Begegnungen in Leipzig entwickelt. Er erinnert nicht nur an zwei bekannte Leipziger Fußballspieler, sondern auch an den jüdischen Sportverein Bar Kochba, wo beide aktiv waren und dessen Gründung sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährt. Jetzt gibt es auch ein Buch zu diesem legendären Verein, den die Leipziger Nazis so gern völlig aus der Erinnerung getilgt hätten.

Dagmar Gaßdorf, Bertolt Heizmann: Goethe für Klugscheißer. Foto: Ralf Julke
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Goethe für Klugscheißer: Lasst ihn endlich leben! Holt ihn vom Sockel!

Goethe war hier. Eine Menge Orte könnten das unter ihr Ortseingangsschild schreiben. Es hat so was Auserwähltes. Auch wenn der reisende Dichter hier nur mal kurz zum Übernachten war oder einen Kumpel besucht hat. Obwohl – so viele dicke Kumpel hatte er gar nicht. Und so einen wie Schiller fand er auch nur ein Mal. Und das auch nur, weil Schiller seine Freundschaft suchte. Erstaunlich: Aber so ein Klugscheißer-Buch bringt einem den Herrn Geheimrat doch ganz nebenbei sehr nahe. Auch weil es ihn vom Sockel holt.

Andreas Thiesen: Urban Love Stories. Foto: Ralf Julke
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Urban Love Stories: Andreas Thiesens Plädoyer für eine andere, menschliche Sicht auf den Kosmos Stadt

Auch als er noch noch Professor für Sozialarbeitswissenschaft an der HTWK Leipzig war, beschäftigte sich Andreas Thiesen mit den aktuellen Vorstellungen davon, was Stadt eigentlich ist. Raumplaner haben davon eine völlig andere Vorstellungen als Soziologen. Und die Bewohner der Stadt sowieso. Heute lehrt er Theorien und Methoden Sozialer Arbeit an der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden. Und auch dort versucht er, seine Student/-innen zu sensibilisieren für den sich ständig ändernden Lebensraum Stadt.

Sergej Maximow: Taiga. Foto: Ralf Julke
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Taiga: Die frühesten Erzählungen aus dem stalinschen Gulag mit Jahrzehnten Verspätung auf deutsch

Was passiert eigentlich mit Autoren, wenn sie in den großen welthistorischen Ereignissen auf der „falschen Seite“ landen? Dann droht ihnen nicht nur das Vergessenwerden. Sie fallen aus jedem Kanon. Sie gehören nicht zu den „vom Vaterland“ Anerkannten, nicht zu den anerkannten Dissidenten, wenn's hochkommt vielleicht zur „Emigrantenliteratur“. Und vielleicht gibt's wenigstens eine Notiz im „Handbook of Russian Literature“.

Andreas M. Bräu: Kavalier. Foto: Ralf Julke
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Kavalier: Eine Münchner Studie zur komplizierten Partnersuche in anspruchsvollen Zeiten

Nein, ein Roman ist das eigentlich nicht, auch wenn es draufsteht und der Münchner Autor Andreas M. Bräu hier sein Debüt im längeren Genre vorlegt. Eher ist es eine Studie, so etwas, was Autoren wie Balzac und Flaubert dereinst als Stilübung veröffentlichten. In diesem Fall: eine Studie über die Partnerwahl junger Münchner in Zeiten der radikalen Erwartungen an den perfekten Partner. Eigentlich die ideale Voraussetzung dafür, dass überhaupt niemand mehr einen Partner zum Leben findet.

Mirko Krüger: Leipzig für Klugscheißer. Foto: Ralf Julke
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Leipzig für Klugscheißer: Ein augenzwinkerndes Büchlein über Aha-Erlebnisse, populäre Irrtümer und unschlagbare Leipziger Legenden

Es gibt sie tatsächlich, diese Leute, die einen in lauter Rednerpose zutexten mit allem, was sie über irgendein Thema wissen – oder zu wissen glauben. Und das in einer Lautstärke, dass man gar nicht anders kann, als darüber nachzudenken, wie man das Restaurant, die Bahn oder die Party nur schnellstmöglich verlassen kann, um dieser sonoren Klugscheißerei zu entgehen. Und dann auch noch das: Der Klartext Verlag in Essen produziert auch noch serienweise Bücher für solche Leute?

Ulrich Ruschig: Die Befreuung der Natur. Foto: Ralf Julke
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Die Befreiung der Natur: Warum Immanuel Kant auch bei seinem Freiheitsbegriff in einer Denkfalle gelandet ist

Erst jüngst geriet Immanuel Kant ja bekanntlich mitten hinein in eine Diskussion, in der man den Professor aus Königsberg gar nicht erwartet hätte: als Vordenker des Rassismus. „Die Anstalt“ machte sich sogar daran, ihn vom Sockel zu stürzen. Und wahrscheinlich ist es auch höchste Zeit dafür. Nicht weil Kant ein bösartiger Mensch war, sondern weil er die Bretter vorm Kopf hatte, die zu seinem Zeitalter gehörten. Auch in Sachen Natur hatte er ein fettes Brett vorm Kopf, kann Ulrich Ruschig feststellen.

Kaśka Bryla: Roter Affe. Foto: Ralf Julke
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Roter Affe: Ein On-the-Road-Roman mit selbstbewussten Heldinnen und der Frage, was eigentlich böse ist

Je öfter man die Romane osteuropäischer Autor/-innen liest, umso stärker wird das Gefühl, dass die Westeuropäer (und die (Ost-)Deutschen eingeschlossen) in einer Blase leben, einer Wohlstandsblase, die sie blind macht für die Wirklichkeit des eigenen Kontinents. Auch wenn Kaśka Bryla in Wien geboren wurde, am Leipziger Literaturinstitut studiert hat und auch heute wieder in Wien lebt. Ihre zweite Heimatstadt heißt Warschau.

Johannes Gönner: Der brennende Kelch. Foto: Ralf Julke
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Der brennende Kelch: Lauter seltsame Vorfälle in der Jugendgruppe und ein verdammt zwielichtiger Regisseur

Ist das wirklich ein Kriminalroman, was Johannes Gönner da geschrieben hat? L-IZ-Leser/-innen kennen den Autor ja schon seit seinem 2016 erschienenen Roman „Das geheimnisvolle Kloster“. Er wählt ja nicht ganz ohne Grund immer wieder die Wiener Canisius-Gemeinde zum Schauplatz seiner Bücher, denn dort ist er seit 2009 Pfarrer. Und sein Roman-Pfarrer Stefan erzählt auch ein Drittel der Geschichte in „Der brennende Kelch“.

Fabian Vogt: Drei Leben. Foto: Ralf Julke
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Drei Leben: Ein leicht philosophischer Roman über das Drama der Freiheit in unserem Leben

Fabian Vogt ist ein Autor, der Experimente liebt, jene faszinierenden Überlegungen, zu denen unser Gehirn fähig ist, wenn es das Leben als Alternative denkt: Was wäre, wenn ... Wenn wir zum Beispiel drei Leben hätten. Nicht einfach so hintereinander, sondern richtig: drei Träume, die man sich im Leben verwirklichen möchte, auch umsetzen zu können. Ein ganz junges Thema, denn daran verzweifeln viele hochbegabte junge Menschen: an der Unmöglichkeit so einer Wahl.

Markus Gabriel: Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten. Foto: Ralf Julke
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Moralischer Fortschritt in dunklen Zeiten: Warum jeder Mensch einen Kompass für das Gute und das Böse hat

Wir leben in einer Zeit der Fakenews, des großen Geplappers, der Schwurbler und Mythenerzähler. Ein Blick in die a-sozialen Netzwerke genügt, um die ganze Verwirrung sichtbar zu machen. Leute, die nicht mal wissenschaftliche Fakten akzeptieren, verkaufen sich als Aufklärer, Egomanen erfinden sich ihre „Wahrheiten“ selbst. Wird jetzt alles, was wir an Moral erworben haben, verramscht und verhökert? Das Buch des Philosophen Markus Gabriel ist wie eine riesengroße Tasse Espresso zum Wieder-Munterwerden.

Gabriele und Ngen Yos: Der Bambusspross wird zum Bambusstamm. Foto: Ralf Julke
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Der Bambusspross wird zum Bambusstamm: Erstaunlich lebendige Spruchweisheiten aus Kambodscha

Manchmal ist es wirklich nur die Sprache, die uns daran hindert, in den Kulturen fremder Völker uns selbst wiederzufinden, das Vertraute, das allen Völkern gemeinsam ist. Denn alle Menschen müssen für ihren Lebensunterhalt arbeiten, mussten Land urbar machen und miteinander klarzukommen lernen. Wären da nicht ein paar Tiere, die es nur in Südostasien gibt, die Sprichwörter, die Gabriele und Ngen Yos jetzt veröffentlicht haben, könnten manchmal auch aus deutschen Sammlungen stammen.

Beka Adamaschwili: In diesem Buch stirbt jeder. Foto: Ralf Julke
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In diesem Buch stirbt jeder: Die lustvolle Demontage des Romaneschreibens in einem Roman von Beka Adamaschwili

Vor ein paar Jahren hat der georgische Autor Beka Adamaschwili seinen Helden Piere Sonnage in die Literatenhölle geschickt. Das Buch gefiel nicht nur den Georgiern. Vielleicht auch, weil Adamaschwili sie nicht mit den Malaisen der gegenwärtigen georgischen Politik oder der jüngeren Geschichte konfrontierte. Im Gegenteil: Augenzwinkernd nahm er sie mit in die großen Bücher der Weltliteratur. Denn nichts öffnet Horizonte so sehr wie große Literatur. Auch wenn der Autor darin seltsame Dinge anstellt.

House of Europe. Foto: Ralf Julke
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House of Europe: Die europäische Idee in den Beständen der Deutschen Nationalbibliothek

Am 1. Juli begann die deutsche EU-Ratspräsidentschaft, eine Ratspräsidentschaft, auf die auch viele Europäer sehr viel Hoffnung setzen. Denn sie bietet die seltene Chance, endlich wichtige Weichenstellungen vorzunehmen, um die EU wieder zukunftsfähig zu machen. Und damit auch die europäische Idee vom gemeinsamen Haus. Die Deutsche Nationalbibliothek hat dem Anliegen extra ein dickes Buch gewidmet mit hunderten Europa-Motiven aus den eigenen Buchbeständen.

Burgen und Sagen im Harz. Foto: Ralf Julke
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Burgen und Sagen im Harz: Höchste Zeit, die alten Gemäuer zu entmystifizieren

Es ist diesmal kein Sagenband, auch keine Einladung zu Wanderungen an mystische Orte. 2018 luden der Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. und die Kulturstiftung Sachsen-Anhalt ins Kloster Ilsenburg zu einer Jubiläumstagung ein. Denn 1868 wurde der Harzverein für Geschichte und Altertumskunde gegründet, dessen Initiator Graf Botho zu Stolberg-Wernigerode war. Der hatte sich das Kloster in Ilsenburg zu seinem Refugium ausgebaut und interessierte sich intensiv für Burgen und Sagen.

Ronald Willmann: Modellversuch Chemnitz. Foto: Ralf Julke
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Modellversuch Chemnitz: Der tragische Tod des Journalisten Arne Heller

Es ist ein vertrackter Roman, freilich nicht unbedingt, weil der Held stirbt darin wie der Held in William Goldings „Pincher Martin“ von 1956. Das ist lediglich erschütternd, vertrackt ist er, weil er ein Stück weit die Wehrlosigkeit von Journalisten zeigt, die wirklich herausfinden wollen, wer im deutschen Rechtsextremismus tatsächlich die Fäden zieht und welche Rolle dabei die seltsamen Ämter für Verfassungsschutz spielen, die so erwartbar immer wieder versagen, wenn es um rechtsextreme Umtriebe geht.

Arthur Conan Doyle: Die Blutnacht von Manor Place. Foto: Ralf Julke
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Die Blutnacht von Manor Place: Der zweite Band mit True-Crime-Geschichten aus der Feder von Arthur Conan Doyle

Wer den 2007 auch auf deutsch erschienenen Roman „Arthur & George“ von Julian Barnes gelesen hat, wusste schon, dass dieser Arthur Conan Doyle zwei Seelen in seiner Brust hatte. Einerseits war er der analytische Denker, der auch echte Kriminalfälle wie den um den zu Unrecht verurteilten George Edalji löste, andererseits war er am Ende seines Lebens überzeugter Spiritist und glaubte, Spiritismus könnte eine völlig neue Wissenschaft werden.

Roland Fischer: Das Anthoponomikum. Foto: Ralf Julke
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Das Anthroponomikum: Ein Zeitalter, in dem der Mensch lernen muss, die Grenzen seiner Möglichkeiten zu akzeptieren

Wir leben an einer Zeitenwende. Alles ist ausgetummelt. Wir wissen alles Wichtige über unsere Welt. Und wir können uns nicht mehr doof stellen. Können wir machen. Stimmt. Aber das wäre dann der endgültige Beweis, dass die Entstehung des Homo sapiens ein evolutionärer Irrweg war. Denn überleben werden nur Spezies, die sich anpassen können. Die, die sich doof stellen, werden einfach aussterben wie der Dodo. Und ein Anthroponomikum wird es nicht geben.

Schadendorf: Weltwärts, um die Enge der Heimat zu begreifen. Foto: Ralf Julke
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Weltwärts, um die Enge der Heimat zu begreifen: Die Menschen kennenlernen, die hinterm Bretterzaun des weißen Hotelstrandes leben

Die meisten Reisenden der Vor-Corona-Zeit haben eigentlich nichts von der Welt gesehen. Sie waren mit Kreuzfahrtschiffen unterwegs, in betreuten Pauschalpaketen und in Urlaubsressorts. Aber mit der realen Welt der Menschen in den bereisten Ländern kamen sie kaum in Berührung. Auch das ist der Baustoff für Vorurteile. Deswegen sind die sechs Berichte von Kevin Riemer-Schadendorf auch eher keine Reiseerzählungen.

Andreas Englisch: Die Petrusakte. Foto: Ralf Julke
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Die Petrusakten: Andreas Englisch hat seinen Thrilller von 1998 noch einmal überarbeitet

Alte Schriften, geheimnisvolle Akten, die diversen Apokryphen aus dem Umfeld der Bibel – das alles reizt Autoren immer wieder, drumherum spannende Krimis, Thriller und Legenden zu stricken. Denn all das regt dazu an, über alternative Geschichtsverläufe nachzudenken. Denn warum wurden bestimmte Schriften nicht mit in den Kanon der Bibel aufgenommen? 1998 veröffentlichte Andreas Englisch erstmals seinen Thriller „Die Petrusakte“.

Karin König: Die Freiheit ist mir lieber als das Leben. Foto: Ralf Julke
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Die Freiheit ist mir lieber als mein Leben: Die Biografie des fast vergessenen Hermann Flade

Ganz am Ende ihrer Nachbemerkungen schreibt Karin König einen wichtigen Satz: „Die Geschichte der DDR ist letztlich auch eine Geschichte der Bundesrepublik, nicht erst seit der deutschen Einigung.“ Womit sie wohl das größte Problem der heutigen (west-)deutschen Sicht auf Geschichte benennt. Da werden dann nicht nur die Schicksale der einst in der DDR-Justiz zerstörten Menschen marginalisiert. Auch die eines Mannes wie Hermann Flade.

Joachim Anlauf: Leipziger Maskerade. Foto: Ralf Julke
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Leipziger Maskerade: Joachim Anlaufs Fortsetzung des turbulenten OBM-Wahlkampf-Krimis von 2013

Es ist, als hätte der Leipziger Oberbürgermeisterwahlkampf 2020 Joachim Anlauf dazu angestachelt, seinen Leipzig-Krimi von 2012 „Völkers Schlacht“ endlich fortzusetzen. Denn da war ja noch etwas offen und ungeklärt. Sein Clemens Völker hatte nur mit Ach und Krach die OBM-Wahl wieder gewonnen. Nicht weil ihm die Wähler seine Rolle als „Genosse der Bosse“ übel genommen hätten, sondern weil eine skrupellose Kampagnenagentur mit übelsten Tricks versuchte, den Kandidaten in der öffentlichen Wahrnehmung zu demontieren.

Rainer Nahrendorf: Der Raufbold. Foto: Ralf Julke
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Der Raufbold: Georg Krapinskis Gnadenhof und der stolze Hahn Frederick

Früher standen Gedichte sogar im Wirtschaftsteil der Zeitung. Ach nein, das ist ja Unfug. Das hat ja gar nicht Rainer Nahrendorf geschrieben sondern Gabriel Garcia Marquez. Aber auch bei Rainer Nahrendorf bekommt man so ein Gefühl, dass im Wirtschaftsteil der Zeitung auch mal ein Gedicht stehen sollte. Denn Wirtschaftsberichterstattung in Deutschland leidet oft unter Blutleere. Nahrendorf war immerhin 34 Jahre lang bei einem der wichtigsten Wirtschaftsmagazine des Landes, beim „Handelsblatt“. Und nun? Nun schreibt er Tiergeschichten.

Bernd Sikora: Siebenhöfen. Foto: Ralf Julke
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Siebenhöfen: Bernd Sikora schreibt einen Jugendroman zur ganz frühen Industriegeschichte im Erzgebirge

Wie verarbeitet man eigentlich seinen Kummer als Architekt und Kenner historischer Baukunst, wenn gerade in dem Moment, in dem Sachsen sich als Land der Industriekultur feiert, reihenweise die Zeugen der frühesten Industriearchitektur abgerissen werden? Für Bernd Sikora war es doppelt schmerzhaft, weil es 2016 auch ein Bauwerk in seiner erzgebirgischen Kindheitslandschaft betraf: die Meinertsche Spinnmühle in Oelsnitz.

Johannes Herwig: Scherbenhelden. Foto: Ralf Julke
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Scherbenhelden: Johannes Herwigs Punk-Roman aus den 1990er Jahren in Leipzig

Wahrscheinlich muss man wirklich jung gewesen sein in dieser Zeit. Wer sonst sollte so über die 1990er Jahre in Leipzig berichten? Über diese Jahre, die die Erwachsenen als Zusammenbruch aller Konstanten in ihrem bisherigen Leben erlebten. Nicht ahnend, wie diese Jahre nachwirken werden. Später. Also heute. „Und doch hatte ich das Gefühl, etwas wäre verloren gegangen. Etwas Wichtiges“, lässt Johannes Herwig seinen Helden Nino denken. Kurz vor Schluss, bevor er mit einem kleinen Funken Hoffnung endet.

Uta-Katharina Gau: Hiddensee - Insel im Licht. Foto: Ralf Julke
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Hiddensee – Insel im Licht: Uta-Katharina Gaus Fotografien einer faszinierenden Ostsee-Insel

Nicht allen, die in diesem Sommer so gern auf die Ostsee-Insel Hiddensee gefahren wären, ist das auch vergönnt. Es ist der Sommer, in dem viele wieder die Schönheiten dieses Landstrichs zwischen Thüringer Wald und Erzgebirge entdecken, die hiesigen Sonnenauf- und -untergänge. Und über das Licht staunen, das zuweilen die Landschaft wieder so eindrucksvoll macht, wie sie Caspar David Friedrich einst entdeckte. Zeit, wieder Sehen zu lernen.

Anselm Grün: Was gutes Leben ist. Foto: Ralf Julke
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Was gutes Leben ist: Warum die Verwandlung der Welt mit Dankbarkeit, Gelassenheit und dem Gefühl für das richtige Maß beginnt

Er ist wohl der bekannteste Mönch und spirituelle Ratgeber derzeit in Deutschland: der Mönch der Benediktinerabtei Münsterschwarzach Anselm Grün. Und er war auch der Mann, der vielen Redaktionen als erstes einfiel, als sie ab März jemanden suchten, der erklären kann, wie man mit erzwungener Einsamkeit im Corona-Shutdown zurechtkommen kann. Mönche müssen so etwas doch wissen.

Thomas Liebsch: Zivilisationskollaps. Foto: Ralf Julke
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Zivilisationskollaps: Woher das gnadenlose Wachstumsdenken mit all seinen panischen Ängsten in unseren Köpfen kommt

Ob die Menschheit überlebt, das entscheidet sich jetzt. Nicht auf irgendeiner Konferenz mit mutlosen Staatsoberhäuptern, nicht in irgendeiner Konzernzentrale, nicht in einem Forschungslabor. Sondern in Ihrem Kopf. Nirgendwo sonst. Sie entscheiden, ob die Menschheit in einer Heißzeit verglüht, ob die Ökosysteme zusammenbrechen oder unsere Wirtschaftsgrundlagen. Ganz am Ende des Buches lässt Thomas Liebsch einen kleinen Hoffnungsschimmer zu. Einen ganz kleinen.

Mojib Latif: Heißzeit. Foto: Ralf Julke
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Heißzeit: Mojib Latifs vehementes Plädoyer, jetzt die rasende Fahrt in die Klimakatastrophe zu stoppen

Einen flammenden Appell nennt Mojib Latif sein Buch, in dem er nicht nur davor warnt, dass wir mit Vollgas in die Klimakatastrophe rasen. Immer noch. Trotz all der Klimakonferenzen, auf denen Staatsoberhäupter regelmäßig Schritte zur CO2-Reduzierung vereinbaren, schöne Reden halten, nach Hause fahren – und dann wird weitergefeuert wie bisher, werden immer neue Treibhausgas-Rekorde vermeldet. Mojib Latif ist nicht irgendwer.

Andrea Reidt: Heidelberg in one Day. Foto: Ralf Julke
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Heidelberg in one Day: Wie man die romantische Brille beim Blick auf old Heidelberg loswird

Sprache verändert unsere Sicht auf die Dinge, auch auf „romantische“ Städte und „romantische“ Burgen. Wer nach Videoclips über Heidelberg und sein Schloss sucht, wird von lauter „Romantik“ geradezu erschlagen. Daran ist nicht nur der „extremly popular writer of song lyrics“ Joseph Victor von Scheffel schuld mit seinem Lied „Alt-Heidelberg du feine, Du Stadt an Ehren reich ...“. Mit Romantik hat das übrigens nichts zu tun, nicht mal mit der deutschen.

Jana Rogge: Kleines Steak Buch. Foto: Ralf Julke
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Kleines Steak Buch: Die Faszination des Feuers und warum Steak nicht gleich Steak ist

Wohin geht die Reise? Immer mehr Menschen verzichten auf Fleisch. Die Fleischindustrie steckt in der Krise, nachdem immer mehr Details über die Massentierhaltung und die Bedingungen in den Schlachthöfen bekannt werden. So richtig schick ist der Auftritt der Grillmeister an ihren Grills ja nicht mehr. Und sie werden sich künftig viele Fragen gefallen lassen müssen – zur Herkunft des Fleisches und auch zur Klassifikation des Steaks, das sie da gerade brutzeln. Nichtwissen entschuldigt nichts mehr.

Steffi Böttger: Essen an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Essen an einem Tag: Mal ohne Mittelaltercharme zwischen Zeche Zollverein und Villa Hügel

Keine Region in Deutschland erinnert so sehr an das vergangene industrielle Zeitalter in Deutschland wie der Ruhrpott. Nicht einmal das mitteldeutsche Industriedreieck, obwohl hier die Essen noch viel länger qualmten als an der Ruhr. Aber während sich Mitteldeutschland in eine Seenplatte verwandelt, verschmelzen in einer Stadt wie Essen tatsächlich Industrielandschaft und Kultur. Nur eins findet der Essen-Reisende nicht wie anderswo: mittelalterliche Stadtromantik.

Siegbert Kardach: Kluge Köpfe rollen am schnellsten. Foto: Ralf Julke
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Kluge Köpfe rollen am schnellsten: Der herrlich sarkastische Blick eines Thüringer Arztes auf das Treiben der jetzt lebenden Menschheit

Als der in Ilmenau heimische Rhino Verlag diesen Aphorismen-Band des in Erfurt lebenden Arztes Siegbert Kardach ins Frühjahrsprogramm nahm, war von Corona noch nichts zu merken, der Shutdown noch nicht mal zu ahnen. Aber wer die Zeit mit zugespitzten Gedanken begleitet, der ist selbst dann aktuell, wenn so etwas passiert. Denn mit dem Auftauchen eines Virus kann man nicht so genau rechnen, mit der Einfalt der Menschen schon.

Ivan Krastev: Ist heute schon morgen? Foto: Ralf Julke
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Ist heute schon morgen? Ivan Krastev denkt über die sieben Paradoxa des Corona-Shutdowns nach

Orakel, Orakel – kaum ein Tag vergeht, an dem die großen deutschen Zeitungen nicht irgendeine neue Zukunftsvermutung in wortgewaltigen Kommentaren verbreiten. Oft mit einem besorgten Unterton, dem man anmerkt, dass er direkt aus diversen Konzernzentralen kommt, wo man einfach nicht wahrhaben will, dass das alte Geschäftsmodell gerade den Bach runtergeht. Und die Coronakrise hat das nicht ausgelöst, sondern nur ein bisschen verstärkt. Auch das europäische Drama, mit dem sich Ivan Krastev schon seit Jahrzehnten beschäftigt.

Franziska Reif: Ingolstadt an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Ingolstadt an einem Tag: Ein Besuch in Bayerns alter Festungsstadt

Bei Ingolstadt denkt man eigentlich nur an Autos, eine riesige Autofabrik und lauter Audis, zu deren Verteidigung der bayerische Ministerpräsident schon einmal anruft bei der Bundeskanzlerin, weil die schicken Autos für Bayern systemrelevant sind. Für Ingolstadt sind sie es tatsächlich. 44.000 Menschen sind rund um Ingolstadt in der Autoproduktion beschäftigt. Das Audi Forum Ingolstadt ist dann auch die letzte Station in Franziska Reifs kleiner Besuchsempfehlung für das 1.200 Jahre alte Ingolstadt. Eine Entdeckung auch ohne Auto.

Steffen Raßloff: Kleine Geschichte der Stadt Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Kleine Geschichte der Stadt Leipzig: Steffen Raßloff versucht, die Bürgerstadt in aller Kürze auf den Punkt zu bringen

Sie kommen ganz bestimmt alle wieder, auch wenn die Leipziger Tourismuszahlen 2020 einbrechen werden. Denn alle großen Festivals sind ja abgesagt. Und große Konzerte und Theateraufführungen sind noch selten. Aber die Stadt ist noch da und lädt ein zum Erkunden. Und fast alle Museen sind wieder geöffnet, die Steffen Raßloff in seinem Büchlein den Leser/-innen auch wärmstens ans Herz legt.

Aron Koban und Annett Groh (Hrsg.): Denkzettelareale. Foto: Ralf Julke
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Denkzettelareale: Der Versuch zu erfassen, was 33 heutige Dichter/-innen eigentlich machen, wenn sie schreiben

Die Lyrik ist tot. Es lebe die Lyrik! Kein Mensch liest mehr Gedichte. Kein Mensch versteht mehr, was Dichter schreiben. Lyrik hat es schon nicht einfach in unseren Tagen. Und trotzdem erscheinen – zumeist in kleineren, mutigen Verlagen – Gedichtbände, liebevoll aufgemacht, in zumeist kleinen Auflagen. Und trotzdem stellen sich Herausgeber alle paar Jahre die weltbewegende Frage: Was ist denn eigentlich die aktuelle zeitgenössische Lyrik? Wie ist der Stand der Dinge. Ja, wo laufen sie denn?

Franziska Reif: Nördlingen. Foto: Ralf Julke
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Nördlingen an einem Tag: Auf runder Stadtmauer mitten im Nördlinger Ries

Egal, wohin man in Deutschland reist, man trifft auf Geschichte. Richtig lange Geschichte. Und gerade jetzt, wo der Massentourismus mit Fliegern und Ferienressorts so ins Zwielicht geraten ist, dürfte sich mancher eher wie Kurt Tucholsky fühlen im Jahre 1912: Um der großen Stadt zu entfliehen, setzt man sich einfach mit Claire in den Zug und fährt vielleicht nicht nach Rheinsberg (was man ja später nachholen kann), sondern beispielsweise nach Nördlingen. Natürlich mit kleinem Stadtführer in der Tasche.

Matthias Horx: Die Zukunft nach Corona. Foto: Ralf Julke
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Die Zukunft nach Corona: Matthias Horx wirft einen Blick in die Zukunft in unseren Köpfen

Kann man die Zukunft voraussagen? Es gibt einen Haufen Leute, die tun so, als könnten sie es. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gibt es kaum noch einen Tag, an dem nicht irgendein Kommentator, Politiker, Ökonom oder sonstiger Kaffeesatzleser aus voller Brust behauptet zu wissen, dass nach Corona alles anders wird. Oder sich gar nichts ändert – was dann sozusagen die Variante für gutverdienende Zyniker ist. Oder für Blender. Aber was kommt wirklich danach? Nur eins ist sicher, stellt Matthias Horx fest.

Uwe Winkler / Kristina Kogel: Pirna an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Pirna an einem Tag: Die Stadt, in der der kleine Tetzel die falsche Berufswahl traf

Wohin nur am Wochenende? Das fragen sich ja viele Leute, die dann aus lauter Verzweiflung wieder am Cossi landen. Oder in der City Schlange stehen für ein Eis. Dabei ist Sachsen voller Reiseziele, für die sich auch ein kurzer Entschluss lohnt. Zug raussuchen, Rucksack packen und einfach mal nach Pirna fahren. Das wäre so ein Zielvorschlag, wenn einem Delitzsch, Torgau und Grimma schon zu nahe sind.

Chaim Noll: Die Wüste. Foto: Ralf Julke
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Die Wüste: Chaim Nolls Reise durch 4.000 Jahre Wüsten-Literatur

Sie wissen wirklich nichts mit Ihrer Zeit anzufangen? Wirklich nicht? Dann holen Sie sich dieses Buch. Die Dicke trügt nicht. Es ist ein echter Dauerbrenner. Und das macht nichts. Man kann sich Zeit lassen beim Lesen, Kapitel für Kapitel vornehmen, denn jedes einzelne ist ein Schlüsselloch in einen Abschnitt der großen Weltliteraturgeschichte, deren Besichtigung Chaim Noll natürlich im alten Babylon und in Ägypten beginnt, dort, wo die Schriftkultur unserer Zivilisation begann.

Tomke Stiasny: Speyer an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Speyer an einem Tag: Einfach mal Geschichte schnuppern zwischen Kaiserdom und Hasenpfuhl

Auf die Idee, da mal hinzufahren, wären Sie nie gekommen? Dann wird es Zeit. Sparen Sie sich das Gedränge und Schlangestehen an den überlaufenen Küsten, fahren Sie einfach mal dahin, wohin Sie Ihr Geschichtslehrer gelockt hätte, wenn Geschichtslehrer an sächsischen Schulen entscheiden dürften, wohin die Exkursionen führen. Denn um ein Gefühl für die winzige Dimension des eigenen Lebens zu bekommen, muss man Geschichte ganz real erleben. In Speyer geht das.

Gottfried August Bürger: Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande, Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen. Foto: Ralf Julke
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Herrlichstes Kopftheater: Zum 300. gibt es die Münchhausen-Geschichten mit den phantasievollen Zeichnungen von Thomas M. Müller

Dieses Geburtstagsfest fiel gründlich ins Wasser, oder besser: dem Corona-Ausnahmezustand zum Opfer. Am 11. Mai hätte Bodenwerder so gern den 300. Geburtstag seines berühmtesten Einwohners gefeiert. Aber die Feier musste ausfallen. Vielleicht wird sie im Herbst noch nachgeholt. Dafür hat sich der Leipziger Verleger Michael Faber einen großen Wunsch erfüllt: Er hat die Geschichten des Lügenbarons von Thomas M. Müller illustrieren lassen.

Marc-Uwe Kling, Zachary Tallent: QualityLand, Band 1.1. Foto: Ralf Julke
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QualityLand 1.1: Der erste Teil des Erfolgsromans von Marc-Uwe Kling als mitreißende Graphic Novel

Es ist eigentlich das Jahr von Marc-Uwe Kling. Aber dann kam Corona. Als die Verfilmung seiner „Känguru-Chroniken“ ins Kino kommen sollte, schlossen die Kinos. Und nicht nur die Känguru-Chroniken machen Furore (und finden auch trotz Corona zu Zuschauern und Lesern), sondern auch sein 2017 veröffentlichter Roman „QualityLand“, für den Kling just 2020 den Folgeband angekündigt hat. Wer „QualityLand“ noch nicht kennt, dem hilft jetzt der erste Comic dazu auf die Sprünge.

Andrea Reidt: Heidelberg an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Heidelberg an einem Tag: Die Neckarstadt mit der berühmtesten Burgruine Deutschlands

Wohin fährt man eigentlich jetzt in den Urlaub, wenn so viele Urlaubsländer noch immer mit den Nachwirkungen von Corona zu kämpfen haben? Oder selbst dann, wenn sie wieder einladen wie Italien, dort aber mit einem riesigen Ansturm der befreiten Touristen zu rechnen ist? Vielleicht sollte man die seltene Chance nutzen, einige deutsche Städte zu besuchen, die sonst von ausländischen Besuchern überlaufen sind. Heidelberg zum Beispiel.

Kulturstiftung Leipzig (Hrsg.): Leipzig Automobil. F
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Leipzig Automobil: 140 Jahre Leipziger Auto-Geschichte und ein mutiger Blick in die mögliche Mobilitätszukunft

Eigentlich ist ja „Jahr der Industriekultur“. Aber davon war aufgrund der Corona-Beschränkungen bislang wenig zu spüren. Außer, man besucht zum Beispiel die bis August verlängerte Ausstellung „Silber auf Glas“ im Stadtgeschichtlichen Museum, die eine Menge Fotos aus der frühen Zeit der Leipziger Industrialisierung zeigt. Oder man schnappt sich jetzt diesen Themen-Sonderband, den die „Leipziger Blätter“ herausbringen und der die Leipziger Automobilgeschichte einmal in hunderten Bildern und vielen Facetten zeigt.

Uwe Backes, Steffen Kailitz (Hrsg.): Sachsen - Eine Hochburg des Rechtsextremismus? Foto: Ralf Julke
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Sachsen – Eine Hochburg des Rechtsextremismus? Eine wissenschaftliche Bestandsaufnahme für ein Bundesland, das nicht aus den Schlagzeilen kommt

Die Frage lag in der Luft, spätestens seit 2015/2016 und den verstörenden Ereignissen in Freital, Heidenau, Bautzen usw. Ein ganzes Land schien völlig vom Weg abzukommen, radikalisiert und gewalttätig gegen Menschen, die doch eigentlich nur hofften, in Sachsen Zuflucht zu finden. Ist Sachsen also eine Hochburg des Rechtsextremismus? Eine Frage, mit der sich jetzt die Wissenschaftler beschäftigt haben, die es wissen können.

Armin Nassehi: Das große Nein. Foto: Ralf Julke
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Das große Nein: Warum eine Demokratie ohne Protestbewegungen zu einer müden Amtsverwaltung werden würde

Es wird wieder demonstriert in Deutschland. Auf sogenannten „Hygiene-Demos“ protestieren allerlei Leute gegen allerlei – gegen Corona-Maßnahmen, einen befürchteten Impfzwang, Bill Gates und Angela Merkel. Und irgendwie auch fürs Grundgesetz. Aber Proteste leben vom großen Nein, stellt der Soziologe Armin Nassehi in diesem Essay fest, den er zwar schon vor Corona geschrieben hat. Aber die Protestphänomene haben alle dieselbe Wurzel, stellt er fest.

Peter Lemar: Die Geschichte von Rainer Zufall. Foto: Ralf Julke
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Die Geschichte von Reiner Zufall: Eine leicht phantastische Geschichte um das Drama des vielbegabten Kindes

Reiner hat es nicht einfach. Mal abgesehen davon, dass er die Schwerkraft aufheben kann, Airbusse anstelle der Piloten landen kann und auch locker mal ein großes Konzert dirigiert, hat er ein Problem: Er denkt zu viel nach, hat zu viele Talente und erlebt immer wieder harsche Konfrontationen mit der Welt, weil er die Dinge zu gut beherrscht. Da fühlen sich die Leute, die er mal kurz vertreten hat, in ihren edelsten Persönlichkeitsrechten verletzt.

Albert T. Lieberg: Der Systemwechsel. Foto: Ralf Julke
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Der Systemwechsel: Albert T. Liebergs Skizze einer Welt, in der sich die Menschen wieder um die Zukunft des Planeten kümmern

Am Montag, 18. Mai, freute man sich beim Büchner Verlag in Marburg ganz mächtig gewaltig. Da trudelte per E-Mail die Nachricht herein, dass der Verlag in diesem Jahr zu den Gewinnern des Deutschen Verlagspreises gehört. Auch sechs sächsische Verlage wurden gewürdigt. Der Büchner Verlag hat sich zu einem Verlag gemausert, der Bücher zu den wirklich drängenden Fragen unserer Zeit veröffentlicht. Eins haben wir uns extra noch zukommen lassen. Es erschien schon 2018, beschäftigt sich aber auch mit der Frage, die jetzt viele beschäftigt: Was wird nach Corona aus der Welt?

Andreas Barthelmess: Die große Zerstörung. Foto: Ralf Julke
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Die große Zerstörung: Was der (nicht nur) digitale Bruch mit uns und unserem Leben anrichtet

Immer mehr Autoren stellen fest: Man kommt an diesem Thema nicht mehr vorbei. Man muss es ernst nehmen und sich Gedanken darüber machen, wie man es entschärft. Denn der „digitale Bruch mit unserem Leben“, wie es Andreas Barthelmess nennt, zerstört nicht nur unsere Kommunikation, die Medienfreiheit und Arbeitsgrundlage ganzer Branchen, sondern auch die Demokratie. Und dabei hat Barthelmess sein Buch noch vor Corona geschrieben.

Auszug Cover. Quelle: Hoffmann und Campe
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Überm Schreibtisch links: Geprüfte Menschlichkeit

LEIPZIGER ZEITUNG/Auszug Ausgabe 78, seit 24. April im Handel„Es ist wahr, ich setze meine Personen oft dem Druck einer besonderen Lage aus, bei der sie dann auf diese oder jene Weise reagieren müssen.“ Äußert der damals 40-jährige Siegfried Lenz 1966 gegenüber der Schriftstellerin Geno Hartlaub. Das passt gut zum Schreiben, meint man, damals und heute. Damals? Den im ostpreußischen Lyck geborenen Lenz zwingt man 17-jährig – wie so viele Unwissende und vom „nationalistischen Ressentiment“ (Lenz im Roman „Der Überläufer“) Angesteckte – in den Waffenrock des Soldaten und in den schlimmsten aller Völkerkriege. In das „grausam-lächerliche Abenteuer, in das sich Männer einlassen, wenn sie der Hafer des Wahnsinns sticht“.

Volker Sielaff: Glossar des Prinzen / Selbstporträt mit Zwerg. Foto: Ralf Julke
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Glossar des Prinzen / Selbstporträt mit Zwerg: Die unerhörte Ungewissheit des Lebens im unfassbaren Jetzt

Kürzlich haben wir an dieser Stelle den neuen Gedichtband des Dresdners Volker Sielaff „Barfuß vor Penelope“ besprochen. Die Edition Azur hat bei der Gelegenheit auch zwei ältere Gedichtbände von Sielaff in diesem Band neu veröffentlicht. Sie erschienen 2011 und 2015 und sind vergriffen. Zuweilen wirken sie wie ein Vortasten für den „Penelope“-Band. Denn dazu musste Corona gar nicht erst kommen, damit Dichter merken, wie unsicher das Leben auf der Erde ist.

Henner Kotte: Der Hingerichtete lebt! Foto: Ralf Julke
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Der Hingerichtete lebt! Henner Kotte erzählt die knackigsten (Kurz-)Geschichten aus der Leipziger City

Mit Henner Kotte wird es immer spannend, egal, ob man einen seiner Leipzig-Krimis liest, seine Sammlungen echter Kriminalfälle, oder ob man mit ihm auf Stadtführung geht – zu echten Leipziger Tatorten oder auch als Knirps zur Kinder-Krimi-Tour. Er weiß an jeder Ecke eine aufregende Geschichte. Und gerade deshalb wird dieser gedruckte Stadtführer etwas Besonderes: Er zeigt – erstmals in dieser Art – wie viele Geschichten in so ein einer kleinen, kompakten City stecken.

Erle C. Ellis: Anthropozän. Foto: Ralf Julke
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Anthropozän: Warum Wissenschaftler seit 20 Jahren über eine neue geologische Zeiteinheit diskutieren

In den letzten Jahren hat die Diskussion so richtig Fahrt aufgenommen, debattieren Wissenschaftler darüber, ob man ein gänzlich neues geologisches Zeitalter einführen sollte, das nach dem Menschen benannt ist. Denn längst ist es unübersehbar, dass die Menschheit die Erde in einem Ausmaß verändert, wie es zuvor nur große geologische Katastrophen getan haben. Mit Erle C. Ellis erläutert einer die große Debatte, der selbst mittendrin steckt.

Anja Stiller: Die besten Öle für die Küche. Foto: Ralf Julke
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Die besten Öle für die Küche: Alles Wissenswerte über eine ziemlich wichtige Zutat zu unserer Ernährung

Die Welt der Öle ist ja so eine Welt der falschen Werbeversprechen, der Jubelarien und wilden Verdammungen. Die einen werden als supergesund angepriesen, die anderen als total schädlich niedergemacht. Das hilft natürlich niemandem, wenn man vorm Regal mit dem Ölangebot steht und einfach nicht weiß: Was nehmen? Und was bedeuten die ganzen Bezeichnungen von Güteklasse 2 bis nativ? Da hilft dann wirklich nur ein Büchlein, das das alles mal erklärt.

Michael Schweßinger: In Buxtehude ist noch Platz. Foto: Ralf Julke
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In Buxtehude ist noch Platz: Michael Schweßingers tieftraurige Reisenotizen von den Rändern Europas

Man kann auch anders reisen. Darüber schreibt Michael Schweßinger schon seit Jahren. Die Leipziger kennen ihn noch als emsigen Stadtteil-Ethnologen aus dem Leipziger Westen, wo er mit der Edition PaperOne auch einen kleinen Independent-Verlag mitbegründete. Aber der in Franken geborene Bäcker ist kein Mensch, der es wirklich lange an einem Ort aushält. Und ausgerechnet Buxtehude ist nun ganz und gar kein Ort, den er tatsächlich besuchen wollte.

Petra Steps: Sachsen. Schlösser und Burgen. Foto: Ralf Julke
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Sachsen. Schlösser und Burgen: Eine kenntnisreiche Einladung zu den beeindruckenden Zeugen sächsischer Geschichte

Es ist nur eine kleine Auswahl. Hätte Petra Steps wirklich alle Burgen und Schlösser in Sachsen (die es noch gibt) porträtieren wollen, wäre das ein dicker 1.000-Seiten-Band geworden. Aber auch ihre kleine Auswahl mit zwei Dutzend Attraktionen gibt ein Gefühl dafür, was für Kleinode es da in Sachsen zu entdecken gibt – von den großen Weltberühmtheiten bis hin zum Schloss Netzschkau, für das sich Steps ganz besonders engagiert.

Ute Scheffler: Kleines Käse-Buch. Foto: Ralf Julke
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Kleines Käse-Buch: Eine kurzgehaltene Einführung in die europäische Käsevielfalt

In gewisser Weise schafft die Mini-Bibliothek des Buchverlags für die Frau mit der Zeit so eine Art Handbibliothek des Alltagswissens, insbesondere, was Küche und Ernährung betrifft. Und je mehr kleine Spezialthemen behandelt werden, umso mehr fällt auf, was uns heute an ganz normalem Wissen für einen selbstbestimmten Alltag fehlt. 350 Büchlein sind in den letzten 35 Jahren schon in dieser Mini-Bibliothek erschienen.

Helmut Loos (Hrsg.): Wolfgang Amadeus Mozart in Dresden und Leipzig. Foto: Ralf Julke
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Wolfgang Amadeus Mozart in Dresden und Leipzig: Akribische Spurensuche am Wegrand einer legendären Musikerreise

Dieses Buch hatte schon einen Vorgänger im Jahr 1991: „Mozart in Kursachsen“. Doch mittlerweile haben die Beteiligten emsig weitergeforscht und viele kleine Spuren weiterverfolgt, weil ihnen das Nacherzählen von Mozarts Besuch im Frühjahr 1789 in Sachsen einfach zu wenig war. Denn das ließ spannende Fragen völlig unbeantwortet. Zum Beispiel: Warum kam Mozart ausgerechnet nach Sachsen? Und warum nach Leipzig? Und was hat es mit der Glasharmonika auf sich?

Andreas M. Sturm: Blutrausch. Foto: Ralf Julke
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Blutrausch: Wolfs Team bekommt es mit einem eiskalten Serienmörder zu tun

Es ist vielleicht kein guter Zeitpunkt, diesen Krimi ausgerechnet jetzt zu besprechen, wo viele Leute wieder früh aufstehen und zur Arbeit müssen. Noch vor wenigen Tagen hätte man sich guten Gewissens in diesen sechsten Kriminalroman des Dresdner Autors Andreas M. Sturm mit seinem unverwechselbaren Ermittlerinnenduo Wolf und König stürzen können, einfach riskierend, dass man ihn vor dem ersten Hahnenschrei nicht würde aus der Hand legen können.

Susanne Straßburger: Kinder gestalten die Natur. Foto: Ralf Julke
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Kinder gestalten die Natur: Wie Kinder in der freien Natur zu kleinen Künstlern werden und die Vielfalt des Lebendigen entdecken

Die Kontaktsperren werden nach und nach gelockert. Viele Menschen haben schon vor Ostern begonnen, wieder mehr ins Freie zu gehen. Manche Familien ja auch aus purer Verzweiflung, denn Kinder brauchen Bewegung. Sie halten das Stillsitzen über Wochen am schwersten aus. Aber man muss ja mit den Kleinen nicht unbedingt gleich zum überfüllten Spielplatz gehen. Da draußen gibt es eine ganze Welt zu entdecken. Und Susanne Straßburgers Buch lädt dazu ein, das mit den Kleinen tatsächlich zu tun.

Paul Braunsteiner: Die fremde Ausländerin. Foto: Ralf Julke
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Die fremde Ausländerin: Eine Kriminalgroteske, die ganz zufällig in der österreichischen Provinz spielt

Der Österreicher Paul Braunsteiner ist Maler, Musiker, Filmemacher, Schauspieler und auch Autor. Einer, der sich in seiner Lust am Kunstmachen nicht bremsen mag. Und der ein mittlerweile sehr angespanntes Verhältnis hat zu dem, was einem in deutschsprachigen Landen so als Krimi vorgesetzt wird, egal, ob als Buch oder als Abendfilm, wo Kommissare auch noch in der entlegendsten Provinz agieren, als wären sie ein Klon von Inspektor Columbo, mufflige Supergehirne, die mit stereotypen Sprüchen davon ablenken, dass sie den Täter längst im Visier haben.

Frieder Burkhardt: Weinberg. Foto: Ralf Julke
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Weinberg: Frieder Burkhardt erweckt die legendären Treffen auf dem Weinberg in Dresden zu neuem Leben

Hoppla: Den Begriff kennst du doch! Da war doch was. Der ist dir doch schon einmal untergekommen. Stimmt. In Thomas Mayers Biografie von Christoph Wonneberger, dem Mann, der die Friedensgebete nach Leipzig gebracht hat. Dort gibt es das Kapitel „Im Weinberg im Dresden“. 1977 wurde Christoph Wonneberger Pfarrer an der Weinbergkirche in Dresden und wurde damit zum Nachfolger eines Mannes, den nur wenige im Zusammenhang mit der Friedlichen Revolution kennen. Doch alles begann im Herbst 1970 auf dem Weinberg in Dresden.

Heike Mohr: Köstliche Birnen. Foto: Ralf Julke
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Köstliche Birnen: Heike Mohr lädt ein, die faszinierende Fülle der Birnenwelt zu entdecken

Vielleicht kriegen wir ja die Kurve und es gewinnen nach Abflauen der Corona-Epidemie nicht wieder die Hektischen und Gedankenlosen, sondern die Nachdenklichen, die sehr wohl wissen, dass diese Epidemie mit unserer gedankenlosen Weltübernutzung zu tun hat, gern als „Globalisierung“ verharmlost. Dabei wächst alles, was wir für eine gesunde Ernährung brauchen, direkt vor unserer Haustür. Wenn es noch wachsen darf und nicht plattgemacht wird.

Georg Diez, Emanuel Heisenberg: Power to the peaople. Foto: Ralf Julke
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Power to the People: Wir brauchen eine neue, digitale Demokratie

Wir erleben gerade nicht nur eine Krise, auch wenn das in der ganzen Corona-Berichterstattung manchmal so aussieht. Doch egal wie schlimm sie ist: Diese Krise ist nur ein Symptom und erzählt von der multiplen Krise einer Wirtschaftsordnung, die gerade dabei ist, unser Klima zu zerstören, die Artenvielfalt auf der Erde, die Lebensgrundlagen der Menschheit und auch die Demokratie. Aber wie kommen wir da raus? Nur gemeinsam, sagen Georg Diez und Emanuel Heisenberg.

Nora Gomringer: Gottesanbieterin. Foto: Ralf Julke
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Gottesanbieterin: Nora Gomringer erkundet den seltsamen Raum unserer Endlichkeit

Sie liebt die Doppelbödigkeit unserer Sprache und die unseres Lebens. Denn der Mensch ist gern ein bisschen schein-heilig, maskiert sich gern, tut so, als sei nichts, obwohl Leben nun einmal heißt: Es passiert ständig was, Unerwartetes, Ungewolltes, manchmal auch schrecklich Peinliches. Und nichts ist dem modernen Konsummenschen so peinlich wie das Ertapptwerden dabei, doch nur ein ganz normales Lebewesen zu sein, das einfach so von jetzt auf gleich auch sterben kann. Denn: Nichts ist sicher.

Ekkehard Vollbach: Dichter, Denker, Direktoren. Foto: Ralf Julke
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Dichter, Denker, Direktoren: 17 Geschichten darüber, wie Menschen sich entfalten, wenn ihre Gettoisierung beendet wird

Wir leben ja in einer Zeit, in der die Besitzstandswahrung und die Angst vor Veränderungen die Gesellschaft regelrecht lähmt. Populisten trommeln für ein Zurück in abgeschottete Provinzialität und die Barrieren zwischen den Schichten werden immer schwerer überwindbar. Ein Land aber wird erst lebendig, wenn Menschen darin wirklich Aufstiegschancen sehen und sie auch ergreifen. Und die Geschichte der deutschen Juden im 19. Jahrhundert ist dafür exemplarisch.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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