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Regina Röhner: Rezepte aus meiner Hexenküche. Foto: Ralf Julke
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Rezepte aus meiner Hexenküche: Ein bisschen alte Volksmagie und lauter sehr köstliche Vorschläge

Fledermäuse und Hühnerkrallen kommen nicht vor in Regina Röhners Hexenküchenrezepten. Aus gutem Grunds. Denn sie sind nur Teil der Hexenmärchen und dramatische Zutaten für die höchstchristliche Schaffung des Feindbildes Hexe in der Neuzeit. Mit den so systematisch von der Kirche verfolgten weisen Frauen hat das alles wenig zu tun. Die Rezepte von Regina Röhner haben es schon mehr.

Johannes R. Becher: Wolkenloser Sturm. Foto: Ralf Julke
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Wolkenloser Sturm: Johannes R. Bechers erstaunlich deutliche Gedichte aus Ahrenshoop

Das war es dann wohl noch nicht. Auch wenn es 1990 so aussah, als würde nicht nur die Jahresproduktion 1990 der DDR-Verlage entsorgt werden, sondern die komplette DDR-Literatur gleich mit, dürfte die noch so manchen Leser beschäftigen und so manche Edel-Kritiker auf die Palme bringen. Selbst dieser eigenartige Johannes R. Becher, Kulturminister, Staatsdichter, Autor der Nationalhymne. Ein Autor, mit dem sich Jens-Fietje Dwars besonders intensiv beschäftigt hat.

Alex Pohl: Und raus bist du. Foto: Ralf Julke
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Und raus bist du: Der erste Band der neuen Jugend-Thriller-Serie von Alex Pohl

Mit Thrillern für Erwachsene hat der Leipziger Autor Alex Pohl schon bei etlichen Zeitgenoss/-innen für schlaflose Nächte gesorgt. Nun könnte das auch noch Eltern von Jugendlichen passieren, die einfach das Buch nicht mehr zuschlagen können, weil sie unbedingt wissen müssen, ob Adriana alias Adi heil aus dieser Geschichte herauskommt. Wobei jetzt schon klar ist: Es wird nicht die letzte Geschichte mit Adi sein.

SAID: Flüstern gegen die Wölfe. Cover: Konkursbuch
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Flüstern gegen die Wölfe: Geschichten vom Fremdsein in der erzwungenen Fremde

Man wird das Trauma nicht wirklich los, selbst wenn man ein halbes Jahrhundert in der Fremde lebt, so wie SAID, der 1965 als Student nach Deutschland kam und nicht wieder zurückkehren konnte in den vom Schah regierten Iran. Und auch die Revolution von 1979 änderte daran nichts, auch wenn er seine alte Heimat noch einmal kurz besuchen konnte. Die neuen Machthaber errichteten selbst wieder ein repressives Regime. Die Zeit der Wölfe endet nicht.

Ulf Annel: Christian Morgenstern. Cover: Rhinoverlag
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Christian Morgenstern: Ein Kennenlernbüchlein für einen blitzgescheiten 150-Jährigen

Am 6. Mai wäre er 150 Jahre alt geworden, wenn es denn diese Vergünstigung für Dichter geben würde, so alt werden zu dürfen. Aber tatsächlich ist Christian Morgenstern schon 1914 gestorben, keine 43 Jahre alt. Aber schon zu Lebzeiten war er beliebt – und von der Kritik heftigst unverstanden. Von Kabarettisten aber bis heute verehrt. So wie vom Erfurter Kabarettisten Ulf Annel.

Aiko Kempen: Auf dem rechten Weg? Cover: Europa Verlag
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Auf dem rechten Weg? Aiko Kempen untersucht den reformbedürftigen Zustand unserer Polizei

Nicht nur der Freistaat Sachsen wird seit geraumer Zeit von immer neuen Polizeiskandalen erschüttert. Mal ist es das Fahrradgate, das für Schlagzeilen sorgt, dann wieder seltsame Vorgehensweisen gegen Reporterteams, freundliche Grüße für Pegida oder 7.000 Schuss Munition, die einfach mal so beim Sondereinsatzkommando MEK verschwinden. Kaum einer hat sich in den letzten Jahren so intensiv mit der Polizei und ihren Selbstwahrnehmungsproblemen beschäftigt wie der Leipziger Journalist Aiko Kempen.

Friedrich Dieckmann: Beethoven und das Glück. Foto: Ralf Julke
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Beethoven und das Glück: Friedrich Dieckmanns kluge Beethoven-Essays gesammelt in einem Band

2020 war nicht nur Corona-Jahr, auch wenn für einige Leute scheinbar gar nichts anderes passiert ist. Es war auch Beethoven-Jahr. Der berühmte Komponist aus Bonn wurde 250 Jahre alt. Was man nicht einmal im Konjunktiv schreiben muss, denn er ist in seiner Musik so lebendig wie zu Lebzeiten. Nur dass wir uns oft genug das Falsche denken, wenn wir uns dieser unbändigen Musik vom Beginn unseres Zeitalters aussetzen.

Dr. Marcus Täuber: Falsch gedacht! Foto: Ralf Julke
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Falsch gedacht! Wie man lernt, 5.000 Elefanten auf einmal zu bändigen

In den vergangenen Jahrzehnten haben ja Gehirnforscher aller Richtungen die Funktionsweise unseres Gehirns systematisch untersucht und faszinierende Entdeckungen gemacht darüber, was wo in unserem Gehirn bei welcher Gelegenheit passiert. Und trotzdem landen die meisten Menschen immer noch in Denkfallen. Weshalb unsere Welt eben leider auch so aussieht, wie sie aussieht.

Stefan Baron: Ami Go Home! Foto: Ralf Julke
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Ami Go Home! Stefan Baron erklärt, warum Europa endlich aufhören muss, am Rockzipfel der USA zu hängen

Man durfte schon mehrmals erschrecken in den vergangenen Wochen. Mal wurde bekannt, dass die NATO jetzt eine Partnerschaft mit Indien anstrebt. Dann wurde ein Strategiepapier bekannt, das die Verlegung deutscher Kriegsschiffe vor die Küste Chinas vorsieht. Und der NATO-Generalsekretär reist von einem Leitmedium zu anderen, um die Öffentlichkeit darauf einzuschwören, dass China jetzt der große Feind ist. China?

Johan Chapoutot: Gehorsam macht frei. Foto: Ralf Julke
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Gehorsam macht frei: Was das Führerprinzip im Nazi-Reich mit heutigen Managementmethoden zu tun hat

Auch wenn der Historiker Johann Chapoutot in diesem Buch den NS-Juristen Reinhard Höhn in den Mittelpunkt stellt, der im Hitlerreich eine zentrale Rolle dabei spielte, das theoretische Rüstzeug für die Leistungssteigerung in der Kriegswirtschaft bereitzustellen und in Westdeutschland dann die Führungskräfteakademie in Bad Harzburg gründete: Es geht in diesem Buch nicht nur um das Leben dieses anpassungsfähigen und gut vernetzten SS-Mannes,

Mario Markus: Exilneurose. Foto: Ralf Julke
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Exilneurose: Mario Markus erkundet sein Leben mit der Neugier einer Maus

Ganz so verirrt sind die Wege des Physikers und Biomathematikers Mario Markus natürlich nicht gewesen, wie der Titel seines neuen autobiografischen Buches suggeriert. Verirrt ist eher unsere heutige Gesellschaft, die ihre Unvernunft auch in Realitätsverweigerung austobt. Tatsächlich erinnert er daran, dass wir im Begreifen der Welt schon mal weiter waren.

Maria Barankow, Christian Baron (Hrsg.): Klasse und Kampf. Foto: Ralf Julke
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Klasse und Kampf: Ein herzhaftes Manifest über die feinen Unterschiede, die unsere Gesellschaft in Oben und Unten spalten

Es soll kein Manifest sein und ist dennoch eines. Gerade weil es von Autor/-innen geschrieben wurde, die ihr Schreiben beherrschen. Die zu den besten gehören, die wir haben im Land, weil sie Geschichten erzählen, die nichts (mehr) zu tun haben mit den ganzen öden Professorenromanen unserer Großdichter, die für ein Feuilleton schreiben. Welches gern so tut, als wäre es nicht privilegiert. Was Privilegien bedeuten, das wissen nur die, die keine haben. Und die sich alles allein erkämpfen müssen. Zu einem hohen Preis.

Jonathan Böhm: Wir sind allein unter den Bäumen. Foto: Ralf Julke
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Wir sind allein unter den Bäumen: Ein Roman wie ein Erinnerungspuzzle über das Jungsein im Osten

Es ist schon erstaunlich, wie sie sich jetzt zu Wort melden – ganz unspektakulär, so, wie das wohl immer ist, wenn es junge Autor/-innen wirklich ernst meinen mit der Erkundung ihrer Welt. Und diese Welt ist das östliche Deutschland, wo auch Jonathan Böhm aufgewachsen ist. Auch wenn es nicht seine Geburtsstadt Zwickau ist, die hier zum Schauplatz wird, sondern das von der Zeit gebeutelte Schwerin.

Lutz Heydick: Unstrut abwärts vom Eichsfeld zur Saale. Foto: Ralf Julke
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Unstrut abwärts vom Eichsfeld zur Saale: Mit dem Fahrrad durch ein Land voller Geschichte

Flüsse haben eine sehr schöne Eigenschaft: Sie fließen immer talabwärts. Und wenn sie dann auch noch durch herrliche Landschaften rauschen, sind alle Zutaten vorhanden, um an ihnen faszinierende Radrouten anzulegen. Und die kann man dann von oben nach unten meist ohne große Anstrengung hinunterradeln. Was Lutz Heydick jetzt schon mit seinem dritten Fluss in Mitteldeutschland so getan hat.

Maximiliane Schaffrath: Systemrelevant. Foto: Ralf Julke
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Systemrelevant: Maximiliane Schaffrath nimmt ihre Leser mit in die Wirklichkeit des heutigen Pflegeberufs

Dieses Buch ist der Hammer und wer ein schwaches Herz hat, sollte am besten einen Kamillentee dazu trinken, denn selbst die handelsüblichen Kriminalromane sind nicht so aufregend. Hier geht es um Leben und Tod, um das richtige Leben. Und um die elementare Frage, warum man die aufopfernde Arbeit von Pflegekräften und Ärzt/-innen nicht (mehr) als systemrelevant bezeichnen sollte.

Franca Parianen: Teilen und Haben. Foto: Ralf Julke
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Teilen und Haben: Franca Parianens pointierte Suche nach dem, was uns wirklich zu Menschen macht

„Warum wir zusammenhalten müssen, aber nicht wollen“, hat Dr. Franca Parianen ihr Buch untertitelt. Sie ist Kognitions- und Neurowissenschaftlerin. Das ist das Fachgebiet, auf dem erforscht wird, wie wir denken und warum. Und was davon angelernt ist und was unser Erbe ist als Mensch. Und somit auch warum ausgerechnet dieser tolpatschige Zweibeiner die ganze Erde beherrscht. Und gerade rücksichtslos demoliert.

Bernd Rump: Der Traum zuvor. Foto: Ralf Julke
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Der Traum zuvor: Die tastende Lebenserkundung des Dresdner Lieder- und Theatermachers Bernd Rump

Es ist ein Trumm von einem Buch geworden, das der Liedermacher, Theatermensch und Parteiarbeiter Bernd Rump da geschrieben hat. Roman eines Lebens könnte man es nennen. Aber es ist nicht wirklich ein Roman geworden. Das Foto mit dem auf einem Steinhaufen gestrandeten Schiff auf dem Umschlag illustriert das Problem: Wie erzählt man ein Leben mit Happy End, wenn das Schiff der Träume erst mal gründlich gestrandet ist?

Matthias Jügler: Die Verlassenen. Foto: Ralf Julke
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Die Verlassenen: Das Schweigen des Ostens in einer unvollendbaren Sohn-Vater-Geschichte

Verlage locken einen ja nur zu gern auf falsche Fährten, schon allein damit, dass sie gleich mal haufenweise Zitate von mehr oder weniger bekannten Lese-Leuten mitschicken, die das Buch schon vor Veröffentlichung gelesen haben und enthusiastisch anpreisen. Wobei ein wenig Enthusiasmus für Matthias Jüglers zweiten Roman durchaus nicht fehl am Platz ist. Aber bitte sehr dosiert, also skandinavisch-ostdeutsch unterkühlt.

U. S. Levin: Der blaue Taschendieb. Foto: Ralf Julke
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Der blaue Taschendieb: Lauter Kinder-Detektivgeschichten aus dem lauschigen Städtchen Bühlerstädt

Die Kleinstadt Bühlerstädt könnte irgendwo in Brandenburg liegen, natürlich auch irgendwo in Sachsen. Mit Rathaus am Markt und Rathausgalerie, einer Grundschule, einem Fahrradhändler und einem Wochenmarkt, oder was so ungefähr der Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens ist. Und natürlich vier aufgeweckten Kindern, die es Emil und den Detektiven nachmachen und die Diebe und Ganoven in ihrer beschaulichen kleinen Stadt zur Strecke bringen.

Andreas M. Sturm: Verlorenes Land. Foto: Ralf Julke
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Verlorenes Land: Der erste DDR-Krimi des Dresdner Autors Andreas M. Sturm

Der Titel ist doppelbödig, eigentlich hat er sogar noch viele versteckte Keller. Nur eines meint der 1962 in Dresden geborene Krimi-Autor Andreas M. Sturm eher nicht: dass er die DDR wiederhaben möchte. Auch wenn das sein erster DDR-Krimi ist, nachdem er seine Ermittlerinnen Karin Wolf und Sandra König zuletzt mehrfach in die Abgründe des heutigen Dresden geschickt hat

Andreas Neuenkirchen: Kann man sagen, muss man aber nicht. Foto: Ralf Julke
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Kann man sagen, muss man aber nicht: Andreas Neuenkirchens humorvolle Handreichung für Sprachverwirrte

Andreas Neuenkirchen ist Journalist und lebt als freier Autor in Tokio. Aber selbst da bekommt man mit, wie schlampig die Kolleg/-innen in Deutschland mit der Sprache umgehen und wie sich schlampiger Sprachgebrauch bis in Nachrichtensendungen und Zeitungsartikel ausbreitet. Und daran sind nur im geringsten Ausmaß Jugendliche mit ihren Sprachverulkungen schuld. Ein Buch für Aufgestörte.

Werner Milstein: Einer muss doch anfangen! Foto: Ralf Julke
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Einer muss doch anfangen! Eine zutiefst einfühlsame Biografie der unvergessenen Sophie Scholl

Wie würdest du handeln, wenn du es nicht mehr aushältst, dass das Land von Mördern, Lügnern und Kriegstreibern beherrscht wird? Würdest du so handeln wie Sophie Scholl, ihr Bruder Hans und ihre Freunde? Am 9. Mai wäre Sophie 100 Jahre alt geworden. Aber sie war erst 21, als die Nazis sie in München hinrichteten. Mit Werner Milstein kann man die mutige junge Frau kennenlernen.

Tobias Petzoldt: Von Wegen. Foto: Ralf Julke
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Von Wegen: Eine viel-deutige Einladung zum Sich-auf-den-Weg-Machen

Es ist wieder so ein Buch, das bestens in die Zeit passt, auch wenn es natürlich nicht extra dafür geschrieben wurde. Aber was in dieser nun seit einem Jahr anhaltenden Corona-Pandemie sichtbar wird, ist ja, wie kaputt und destruktiv unsere Konsumgesellschaft geworden ist und wie wenig es die Bewohner dieser Welt überhaupt noch mit sich selbst aushalten. Da rammeln sie lieber wieder nach Mallorca, als sich der Stille der Welt anzuvertrauen beim Pilgern, Wandern, Leben.

Bernd Sikora: Industriearchitektur in Sachsen im europäischen Kontext. Foto: Ralf Julke
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Industriearchitektur in Sachsen im europäischen Kontext: Das Buch, das erklärt, warum Sachsen so reich an Industriedenkmalen ist

Die Corona-Pandemie hat so richtig reingehauen in das Jahr der Industriearchitektur in Sachsen. Auch die Landesausstellung „Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ musste monatelang schließen, sodass der Freistaat nicht wirklich richtig punkten konnte mit etwas, was ihn wirklich von allen anderen Bundesländern unterscheidet: den vielen erhaltenen Denkmalen der Industriegeschichte. Einer Geschichte, die Bernd Sikora in diesem Buch erzählt.

Charlotte van der Mele: Mein Lavendel trägt Schwarz. Foto: Ralf Julke
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Mein Lavendel trägt Schwarz: Gedichte aus dem seltsam stillgesetzten Jahr 2020

„Fernweh, Liebe und andere Traurigkeiten“ hieß der Vorgängerband, den Charlotte van der Mele veröffentlicht hat. Lyrik betrachtet sie „als fortsetzung der verzweiflung mit anderen mitteln, um sich nicht im zynismus zu verlieren.“ Obwohl: In ihrem neuen Gedichtband hat sie noch einen anderen Vorschlag: „Lyrik ist die Fortsetzung der Verzweiflung mit anderen Mitteln“. Entstanden sind die neuen Gedichte im Corona-Jahr 2020.

Michael Kraske: Tatworte. Foto: Ralf Julke
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Tatworte: Michael Kraske erklärt, was hinter den verbalen Tabu-Verletzungen unserer neuen Rechten tatsächlich steckt

Mit Sprache kann man zündeln. Mit Sprache kann man eine Gesellschaft spalten. Mit Sprache kann man ein Klima schaffen, in dem Gewalt und Aggression wieder als normal empfunden werden. Niemand weiß das besser als jene Leute, die genau mit diesen Methoden Aufmerksamkeit schaffen für ihr Projekt der Demokratiezerstörung. Sie sind wieder da, hätte Michael Kraske auch titeln können.

Spaß mit Flaggen. Foto: Ralf Julke
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Spaß mit Flaggen: Ein ganzes Buch über die abenteuerliche Welt der Nationalsymbole

Man kann Jasmins erste Reaktion nur zu gut verstehen. „Flaggen, dafür interessiert sich doch keiner“, sagte sie, als Benjamin Fredrich mit der Schnapsidee ins Katapult-Büro kam, jetzt ein Buch über Flaggen machen zu wollen. Und dann surfte er ein bisschen auf Wikipedia und merkte, wie verrückt erst einmal die Leute sind, die auf Wikipedia hunderte Seiten und Unterseiten über Flaggen und Flaggensymbole verfasst haben.

Rüdiger Lux: Jiftach und seine Tochter. Foto: Ralf Julke
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Jiftach und seine Tochter: Eine uralte Geschichte aus der Bibel, so aktuell wie das schweigende Patriarchat

Es ist eine spannende Reihe, die die Evangelische Verlagsanstalt mit den „Biblischen Gestalten“ aufgelegt hat. Hier werden nicht einfach bekannte Figuren aus der Bibel porträtiert. Hier kommen Autoren zu Wort, die jede Menge zu erzählen haben über die Entstehung der biblischen Geschichten, die oft heftigen moralischen Diskussionen und die nachfolgende Rezeption. Und mit Jiftachs Tochter wird es richtig heftig.

Ingrid Krau: Corona und die Städte. Foto: Ralf Julke
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Corona und die Städte: Warum heutige Metropolen die Treiber der neuen Pandemien sind

Die Corona-Pandemie hat viele Aspekte. Die Aufmerksamkeit aber liegt auf Skandalen und diversen Krachmachern, die alle beide davon ablenken, dass auch diese Pandemie ihre Opfer zuallererst unter den Armen und Ausgebeuteten sucht. So wie jede andere Pandemie in der menschlichen Geschichte zuvor. Und das hat jede Menge mit miserablen Arbeitsbedingungen und miserablen Wohnbedingungen zu tun. Ein Thema für eine nachdenkliche Städteplanerin.

Henning Lobin: Sprachkampf. Foto: Ralf Julke
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Sprachkampf: Wie die neuen Rechten die deutsche Sprache für ihre Identitätspolitik instrumentalisieren

So langsam kommt Deutschland doch noch in den Bundestagswahlkampf 2021. Das ist selbst an der SPD zu sehen, die nichts Besseres anzuzetteln weiß als einen unerbittlichen Streit über Sprache und Identität, nachdem Wolfgang Thierse in der FAZ seinen Debattenbeitrag „Wie viel Identität verträgt die Gesellschaft?“ veröffentlicht hatte. Ein Thema, das ja nicht nur die SPD umtreibt. Angezettelt haben es aber ganz andere Leute.

Daniel Thalheim: Wilhelm Haller. Foto: Ralf Julke
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Wilhelm Haller: Die zerstörte Feierhalle an der Delitzscher Straße und ihr Leipziger Architekt

So langsam erst wird sich Leipzig wieder bewusst, dass in dieser Stadt bis 1933 auch einmal ein reiches jüdisches Leben pulsierte. Das war zwar seit den Maßstab setzenden Büchern von Bernd Lutz Lange schon bekannt. Aber wirklich präsent ist es im öffentlichen Leben nicht. Auch nicht, wie stark jüdische Architekten wie Wilhelm Haller vor 90 Jahren das Stadtbild veränderten.

Uwe Schwabe, Saskia Paul (Hrsg.): Zwischen den Zeiten. Foto: Ralf Julke
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Zwischen den Zeiten: Karin Wieckhorsts Fotos aus den Leipziger Transformationsjahren 1990 bis 1992

Immer wieder mahnt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig: Leute, schmeißt eure Sammlungen nicht weg! Erst recht, wenn sie Bilder und Dokumente zum Wandel in Ostdeutschland beinhalten. Jetzt hat das Archiv einen kleinen Schatz bekommen: die Fotos der Leipziger Fotografin Karin Wieckhorst zu den Transformationsjahren 1990, 1991 und 1992. Über 2.000 Stück. In diesem Heft sind einige der Ereignisse exemplarisch dargestellt, die sie damals fotografierte.

Birte Müller, Yannick de la Pêche: Wie krank ist das denn? Foto: Ralf Julke
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Wie krank ist das denn? Ein Kinderbuch über echt gruselige Krankheiten von früher und heute

Früher waren Kinderbücher entweder total niedlich oder grässlich pädagogisch. Das hat sich gründlich geändert, denn gerade Verleger/-innen und Autor/-innen haben längst gelernt, dass Kinder viel offener sind für eine oft widerborstige Wirklichkeit als die meisten Erwachsenen, die sich der Realität so gern verweigern. Zum Beispiel der Tatsache, dass schreckliche Krankheiten zum Leben der Menschen gehören. Wirklich schreckliche Krankheiten.

Olivia Kuderewski: Lux. Foto: Ralf Julke
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Lux: Wenn die Reise ins Gelobte Land in der Wüste Einsamkeit endet

Am Ende weiß man es nicht so recht: Ist sie nun gescheitert? Gestrandet? Hat sie sich aufgegeben? Hat sie ihre Glasglocke verlassen? Denn Lux sitzt allein in der Wüste. Irgendwo jenseits von Las Vegas. Ohne Geld, ohne Rucksack. Endet hier ihr großer Versuch, auf einer Reise quer durch die USA wieder gesund zu werden? Oder wenigstens wieder Mut zum Leben zu finden? Oder sind die USA der denkbar schlechteste Ort, um sich selbst wiederzufinden, wenn man sich verloren hat?

Ralph Knispel: Rechtsstaat am Ende. Foto: Ralf Julke
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Rechtsstaat am Ende: Ein Oberstaatsanwalt schildert die fatalen Folgen deutscher Sparpolitik in der Justiz

Den entscheidenden Begriff findet man auf Seite 126. Da hat der Berliner Oberstaatsanwalt Ralph Knispel schon ausführlich und hochemotional geschildert, wie es in deutschen Staatsanwaltschaften aussieht, nachdem sie einer nun über 20 Jahre anhaltenden Rosskur unterzogen wurden. In Berlin ist manches noch viel schärfer. Denn dort hieß der Rosskurdoktor Thilo Sarrazin.

John Garth: Die Erfindung von Mittelerde. Foto: Ralf Julke
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Die Erfindung von Mittelerde: Auf Tolkiens Spuren im realen England und anderswo

Das ist auch wieder so ein Buch, das kaum passender hätte erscheinen können als im Corona-Jahr 2020: „The Worlds of J.R.R. Tolkien“. Denn wenn Reisen in der Realität nicht möglich sind, reist man am besten in der Phantasie – und entdeckt dabei eine ganze Welt. Selbst Kenner von „Der Herr der Ringe“ werden überrascht gewesen sein. Und jetzt ist das Buch auch auf Deutsch erschienen.

Alan MacDonald: Rocco Randale. Zoff mit Zahnarzt. Foto: Ralf Julke
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Rocco Randale: Die wilden Abenteuer eines kleinen Jungen gehen weiter

Eigentlich heißt Rocco ja gar nicht Rocco, sondern Bertie. Wie halt so ein kleiner Bruder heißt, der aus seinen Gefühlen kein Hehl macht, immer kurz vor Drama ist und natürlich wie ein richtiges Kind bekleckert von den Abenteuern des Lebens. Deswegen nannte ihn Alan MacDonald auch Dirty Bertie. Was sich natürlich im Deutschen nicht so gut sagen lässt.

Tanja Esch: Wahrheit oder Quatsch? Foto: Ralf Julke
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Wahrheit oder Quatsch? Ein lustiges Buch, mit dem man kleine Zweifler anspornen kann

Kindheit ist peinlich. Erwachsensein aber auch. Nicht, weil man den Kleinen auch lauter peinliche Fragen beantworten muss. Das lernt man irgendwann, wenn man die kleinen Frager ernst nimmt und auch mal zugesteht, dass man was nicht weiß, oder nicht richtig weiß. Im Grunde ist Tanja Eschs Quatsch-Buch ein schönes Hilfsbuch für große Leute, die in der Schule die falsche Scham gelernt haben.

Viktor Martinowitsch: Revolution. Foto: Ralf Julke
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Revolution: Viktor Martinowitschs neuer Roman über die Eiseskälte der Macht

Es ist ein hartes Buch. Noch ein paar Stufen härter als die beiden eh schon mitreißenden und aufwühlenden Romane, die der belorussische Autor Viktor Martinowitsch schon bei Voland & Quist veröffentlicht hat. Oder besser formuliert: Die der in Markkleeberg lebende Übersetzer Thomas Weiler ins Deutsche übersetzt hat. Auch für all die Leute, die einfach keinen blassen Schimmer davon haben, wie autoritäre Regime wirklich funktionieren.

Pija Lindenbaum: Wir müssen zur Arbeit. Foto: Ralf Julke
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Wir müssen zur Arbeit: Was drei Knirpse an einem Tag im Kinderzimmer wirklich alles erleben

Vielleicht heißt sie ja Jina, die Kleine mit dem Eisbären auf dem Pulli. Ihren Namen verrät sie nämlich nicht, wie das bei Kindern so ist, wenn sie über die großen Abenteuer ihres Tages berichten. Auch wenn es nur so ein abenteuerlicher Tag im Kinderzimmer war, wie ihn viele Kinder im Corona-Jahr erlebt haben dürften. Obwohl die schwedische Grafikerin Pija Lindenbaum dieses Kinderbuch natürlich nicht erst im Lockdown geschrieben hat.

Moni Port, Philip Waechter: Ohne mich! Foto: Ralf Julke
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Ohne mich! Ein Bilderbuch über Helene, die die Nase voll hat vom autoritären Vater

Es ist schon erstaunlich, wie sich der zunehmende Unmut der jüngeren Generation am Verhalten der Älteren in Kinderbüchern niederzuschlagen beginnt. Die Zeiten, dass Kinder das Verhalten ihrer Eltern sprachlos hinnahmen, gehen vielleicht nicht vorbei. Aber die „Ohne mich!“-Geschichten mehren sich. Ältersein allein schafft keine Vorrechte mehr, wenn es nicht mit Rücksicht einhergeht.

Veronika Götze: Schellingers Welt. Foto: Ralf Julke
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Schellingers Welt: Ein Schelmenroman voller Liebe und dem Glück des unbekümmerten Taugenichts

Noch ist Lockdown. Draußen herrschen Frost und Schnee. Da lohnt sich der Griff ins Buchregal. Da kann man nämlich weiterlesen, wenn man sich mit diesem Schelmenroman von Veronika Götze in Stimmung gebracht hat. Denn „Schellingers Welt“ gehört in eine große deutsche Romantradition. Auch, wenn einem das Deutschlehrer so nie verraten würden. Keine Romanform ist typischer für Deutschland als der Schelmen- und Taugenichtsroman.

Slavoj Žižek: Ein Linker wagt sich aus der Deckung. Foto: Ralf Julke
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Ein Linker wagt sich aus der Deckung: Slavoj Žižeks grandioses Plädoyer für eine Linke, die ihren Namen verdient

Na, wenn das nicht gleich mehrere rote Fahnen fürs bürgerliche Feuilleton sind. Ein neuer Kommunismus? Und das ausgerechnet jetzt, wo doch der Kapitalismus seit 30 Jahren überall siegt und der Kommunismus vor 30 Jahren so gründlich in die Knie ging und bewiesen hat, dass er es nicht kann? Aber: Hat er das? Und: Worum geht es wirklich? Das vergisst man irgendwann, denn wenn sich die Welt so gründlich verändert, ändert sich auch das Denken.

Esther Gonstalla: Das Waldbuch. Foto: Ralf Julke
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Das Waldbuch: In 50 Grafiken zeigt Esther Gonstalla, was wir zur Rettung unserer Wälder wirklich wissen müssen

2019 veröffentliche Esther Gonstalla „Das Klimabuch“, das in 50 informativen doppelseitigen Grafiken das Wichtigste zeigte, was man zum Klima, zum Klimawandel und seinen Gefahren wissen sollte. Schon 2009 hatte sie „Das Atombuch“ auf diese Weise vorgelegt, 2017 „Das Ozeanbuch“. „Das Waldbuch“ erklärt jetzt ausführlich, wie unersetzlich für uns die lebendige „grüne Lunge“ ist.

Blick ins „Lohengrin“-Buch mit den Skizzen und Entwürfen Neo Rauchs und Rosa Loys. Foto: Martin Schöler
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Alles ist blau: „Lohengrin“ in Bildern von Rosa Loy und Neo Rauch

„Im Lohengrin gibt es viel blaue Musik. Wagner kennt die opiatischen und narkotischen Wirkungen.“ Zwei Sätze Friedrich Nietzsches bilden das szenische Fundament der opulenten Inszenierung, die seit 2018 auf dem Bayreuther Festspielhügel für Begeisterung sorgt. Es sind die überwiegend in Blautönen gehaltenen Bühnenbilder und Kostümierungen, die das Publikum in den Bann ziehen. Ein riesiger Rundbogen im Hintergrund.

Buchcover. Quelle: S. Fischer-Verlag
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Überm Schreibtisch links – Ute Freverts „Die Macht der Gefühle“

Geschichte und Gefühle – da sind zwar die Anfangsbuchstaben gleich, dennoch stellt sich die Frage, was politische Prozesse und Phänomene der Vergangenheit mit den „Gefühlen der Menschen“ zu tun haben sollen. Ute Frevert, 66, Direktorin des Forschungsbereichs Geschichte der Gefühle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und Mitglied der Leopoldina-Akademie, versucht Antworten, wie Ereignisse in der Geschichte, die die Seelenhaushalte der deutschen Bevölkerung erfassen, sie bewegen, manipulieren, positiv stimulieren, kurz – sie verändern können.

Frank Kreisler: Die schwarzen Schmetterlinge. Foto: Ralf Julke
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Die schwarzen Schmetterlinge: Zwölf finstere Geschichten vom Leipziger Krimi-Autor Frank Kreisler

Zuletzt hat der in Leipzig lebende Autor Frank Kreisler mit Gespenstergeschichten für Kinder von sich Reden gemacht. Aber in ihm steckt auch ein listiger Krimi-Autor, was Freunde der kurzen Form schon in den diversen „Giftmorde“- und „Sachsenmorde“-Editionen der edition krimi erleben konnten. Einige dieser Geschichten trifft man wieder in diesem Band mit zwölf „finsteren Storys“.

Das zweite NPD-Verbotsverfahren in Buchform. Foto: Martin Schöler
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Ein Stück Zeitgeschichte: Das NPD-Verbotsverfahren ist in Buchform erschienen

Das NPD-Verbotsverfahren von 2013 bis 2017 war eines der aufwendigsten Verfahren in der Geschichte des Bundesverfassungsgerichts. Die Juristen Thomas Kliegel und Matthias Roßbach haben das Verfahren jetzt vollständig dokumentiert. Ihre beeindruckende Edition der Schriftsätze, Wortprotokolle und Entscheidungen sind gleichermaßen Chronik, Quellensammlung und Zeitdokument.

Stanislaw Lem: Solaris. Foto: Matthias Weidemann
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Ein kosmischer Ozean der Gedanken: Stanislaw Lem zum 100. Geburtstag

Stanislaw Lem, dessen 100. Geburtstag wir in diesem Jahr feiern, ist vergleichbar mit einer seiner Erfindungen und den phantasiebegabten Gestalten, die seine Geschichten bevölkerten. Wenngleich er von seinen Artgenossen keine allzu hohe Meinung hatte. In einem Interview 2003 mit der FAZ meinte Lem: „Der Mensch ist eine unangenehme Gattung, sehr peinlich, ja.“

Claudia Bierschenk: Land ohne Verben. Foto: Ralf Julke
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Land ohne Verben: Claudia Bierschenks intensive Erinnerungen an eine Kindheit dicht am Sperrgebiet

Es war einmal ein Land. Oder zwei Länder. Oder drei. Jeder hat ein anderes Land in der Erinnerung. Es kann gar nicht anders sein. Und es hätte ein schönes Land sein können. Wer das nie gedacht hat, hat wirklich nicht gelebt. Auch nicht in diesem Drei-Buchstaben-Land ohne Verben. So ganz still schiebt sich mit Claudia Bierschenks Kindheitserinnerung ein Gedanke an die Oberfläche: Und wenn ...?

Gunter Preuß: Kurzwaren. Foto: Ralf Julke
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Kurzwaren: Eine neue Packung herrlich misstrauischer Aphorismen von Gunter Preuß

Der Aphorismus ist eine unterschätzte Gattung. Der deutsche Aphorismus sowieso. Drama, Roman. Novelle. Das sind die Disziplinen, die deutschen Schülern als Königsdisziplinen eingetrichtert werden. Was kurz ist und treffend, kann kein deutsches Meisterwerk sein und taucht bestenfalls als Sinnspruch im Poesiealbum auf. Und so veröffentlicht Gunter Preuß seine Aphorismen auch nicht in einem großen Verlag, sondern in einem kleinen.

Ralph Grüneberger: Enthält Kunstplatzierung! Foto: Ralf Julke
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Enthält Kunstplatzierung! Ralph Grüneberger schenkt sich ein ganz besonderes Geburtstagsbuch

Wie feiert man als Dichter seinen 70. Geburtstag? Schreibt man seine Memoiren? Oder bekommt man eine Würdigung im Kulturkanal des Regionalfernsehens? Orden gibt es ja sowieso keine. Und eine große Lesung mit poesiebegeistertem Publikum ist derzeit nicht drin. Aber man kann ja eine Geburtstagspublikation veröffentlichen, in der versammelt ist, was einen Weltbetrachter wie Ralph Grüneberger besonders berührt hat.

Uwe E. Kemmenies, Gerhard Trabert (Hrsg.): Solidarität in Zeiten von Corona und darüber hinaus. Foto: Ralf Julke
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Plädoyer und ernüchternde Bilanz: Solidarität in Zeiten von Corona und darüber hinaus

Wir haben ja an dieser Stelle schon einige Bücher besprochen, in denen sich kluge Leute Gedanken darüber gemacht haben, wie sich die Welt oder unsere Gesellschaft nach dem Abflauen der Corona-Pandemie verändern wird. Manche sahen ja verheißungsvolle Zeichen am Horizont, andere regelrecht ein verändertes Denken. Andere zweifelten. Warum sollten Gier und Geiz verschwinden, wenn sie nicht mal während der Pandemie verschwanden?

·Bildung·Bücher

Die heimischste Fremdheit, die ich habe: Dmitrij Kapitelmans neuer Roman „Eine Formalie in Kiew“

Dmitrij Kapitelman lebt seit seiner Kindheit in Leipzig. Geboren wurde er 1986 in der damaligen Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik als Kind eines jüdisch-ukrainischen Vaters und einer orthodoxen-moldawischen Mutter. Jetzt will er Deutscher werden, auch auf dem Papier. Und muss dafür nach Kiew reisen ─ eine Formalie erledigen. In dem Roman „Eine Formalie in Kiew“ bleibt es natürlich nicht bei ebendieser, sondern geht um so viel mehr: Familie, Erinnerungen, Zugehörigkeit.

Thomas ZIebula: Abels Auferstehung. Foto: Ralf Julke
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Abels Auferstehung: Thomas Ziebulas zweiter Krimi aus dem Nachkriegsleipzig des Jahres 1920

Es ist schon erstaunlich, wie in den vergangenen Jahren das Interesse für die Weimarer Republik gewachsen ist. Und zwar schon eine Weile vor der Verfilmung von „Babylon Berlin“. Kaum ein Genre zeigt diese wachsende Sensibilität so deutlich wie der Kriminalroman. Vor einem Jahr schickte Thomas Ziebula erstmals seinen Kriminalinspektor Paul Stainer ins Leipzig der frühen 1920er Jahre. Der Krieg ist noch allgegenwärtig.

Maximilian Kreter: Die Wähler der NPD in Ostdeutschland 2005–2011. Foto: Ralf Julke
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Die Wähler der NPD in Ostdeutschland 2005–2011: Die Analyse eines Wählertyps, der gar nicht so zufällig entstand

Was für eine einfältige Frage. Aber die FAZ war am 19. Januar nicht die einzige Zeitung, die so oder so ähnlich fragte: „Umfragen zeigen: 64 Prozent der Republikaner unterstützen weiterhin Donald Trump – trotz der Erstürmung des Kapitols. Über die Hälfte wünscht sich eine zweite Amtszeit. Wie konnte sich die Trump-Basis derart radikalisieren?“ Esoterik? Spaltung? Mediale Parallelwelt? Lesen wir einfach mal ein ganz trockenes Buch zu NPD-Wählern in Ost-Deutschland.

Jutta Allmendinger: Es geht nur gemeinsam! Foto: Ralf Julke
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Es geht nur gemeinsam! Jutta Allmendingers Streitschrift zur nicht existenten Geschlechtergerechtigkeit in Deutschland

Ob die Mahnung von Jutta Allmendinger von den Herren im grauen Zwirn erhört wird? Ich zweifle daran. Es sind nicht nur die Statistiken, die dagegensprechen. Es ist das in unserem Land in Machtstrukturen etablierte Denken, das Frauen immer noch in die dienende Rolle drängt und während Corona in aller Stille dabei ist, die Familienwelt zu refeudalisieren.

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Die Energiewende zwischen Wunsch und Wirklichkeit: So teuer wird die Energiewende, wenn wir so weitermachen

„Die Natur setzt unserer Freiheit Grenzen“, hat Heiko Barske sein Buch untertitelt und damit das Dilemma zusammengefasst, in dem nicht nur unsere heutigen Politiker/-innen stecken, sondern auch unsere Manager und Ingenieure. Sein Buch bringt gut auf den Punkt, wie schwer es selbst einem Physiker und Autoentwickler fällt, das angelernte Machbarkeits-Denken zu verlassen. Obwohl es so ungefähr alles auflistet, was man zur Energiewende wissen muss.

Frauenbewegung in Ostdeutschland. Foto: Ralf Julke
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Frauenbewegung in Ostdeutschland: Der meistens ignorierte weibliche Teil an der Friedlichen Revolution in Leipzig

Irgendwie fehlen die Worte für das, was 1989 geschehen ist. Selbst der Titel dieser profunden Aufarbeitung dessen, was an Initiativen von Frauen ab den 1980er Jahren in Leipzig entstand, versucht es mit Frauenbewegung, Revolte und Transformation. Was eine Menge darüber erzählt, wie schwer es noch immer fällt, die beiden disruptiven Jahre 1989 und 1990 einzuordnen. Es sind die politischen Worthülsen, die die Sicht auf die Wirklichkeit verstellen.

Sandra Strauß, Schwarwel (Hrsg.): Nicht gesellschaftsfähig. Foto: Ralf Julke
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Nicht gesellschaftsfähig: Sandra Strauß und Schwarwel haben im Corona-Jahr ein Herzensprojekt zum Buch gemacht

Eigentlich sollte es eher ein Buch mit 300 Seiten werden – aber dann war so viel Stoff beisammen, dass ein richtig schweres Buch mit 612 Seiten daraus wurde, das sich mit einem der großen Tabu-Themen unserer Zeit beschäftigt: den seelischen Leiden der Menschen, die in unserer Hochleistungsgesellschaft verdrängt und verachtet werden. Obwohl ziemlich viele Menschen davon betroffen sind. Man sieht sie meist nur nicht.

Gilbert Keith Chesterton: Verteidigung des Unsinns, der Demut, des Schundromans und anderer missachtetet Dinge. Foto: Ralf Julke
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Punktgenau auf den Brexit: Michael Faber veröffentlicht die herrlich paradoxen Essays von Gilbert Keith Chesterton

Es ist eine ganz persönliche Art, mit der Verleger Michael Faber den Brexit zum 1. Januar 2021 gewürdigt hat: Er hat eins der unbekannteren Werke von Gilbert Keith Chesterton, den die meisten wegen seiner Father-Brown-Geschichten kennen, aufgelegt: „Verteidigung des Unsinns, der Demut, des Schundromans und anderer missachteter Dinge“. Ein Buch, das schon einmal ein augenzwinkerndes Statement zur deutsch-britischen Beziehungskiste war.

Weert Canzler, Andreas Knie: Die Citymaut. Foto: Ralf Julke
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Die Citymaut: Wie eine durchdachte Klimaabgabe die Mobilitätswende in der Großstadt einleiten könnte

London hat eine, Stockholm hat eine, selbst italienische Städte wie Mailand und Bologna. Die Rede ist von der Citymaut, einer Gebühr, die Autobesitzer zahlen müssen, wenn sie mit ihrem Auto in die Innenstädte einfahren wollen. Und überall zeigt diese Citymaut positive Effekte – nicht nur bei der Luftbelastung, sondern auch bei der Verminderung von Staus und beim Aufblühen von Handel und Gastronomie. Berlin könnte in Deutschland zum Vorreiter werden.

Arndt Beck (Hrsg.): In Sodom. Foto: Ralf Julke
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In Sodom: Avrom Sutzkevers Tagebuchnotizen, Gedichte und die Aussage von 1946

Nein, versöhnt war er mit diesen Deutschen ganz bestimmt nicht, als er am 27. Februar 1946 als Zeuge der sowjetischen Anklage im Nürnberger Prozess aussagte. Dazu hatte der jiddische Dichter Avrom Sutzkever zu viel erlebt. Er gehörte zu den wenigen Überlebenden des Wilnaer Gettos und hatte zusehen müssen, mit welchem Sadismus die deutschen Eroberer darangingen, die 80.000 Juden in der Stadt zu ermorden. Das Buch enthält nicht nur seine Tagesaufzeichnungen vom Flug nach Deutschland.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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