Bücher

Bernd Weinkauf: Leipziger Merkwürdigkeiten. Foto: Ralf Julke
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Leipziger Merkwürdigkeiten: Ein Büchlein voller Geschichten, die selbst die meisten Leipzig-Kenner noch nicht kennen

Der größte Teil dessen, was als Leipzig-Erklär-Buch im Laden liegt, ist langweilig. Denn meistens schreibt da nur einer vom anderen ab und die alten Kamellen von anno Gustav Wustmann werden nur immer wieder mit wichtiger Miene nacherzählt. Dabei gibt es auch die Bücher Leipziger Autor/-innen, die sich wirklich Mühe geben, Neues zu entdecken und Spannendes selbst dort auszugraben, wo andere nur von „Highlight“ zu Sehenswürdigkeit rennen.

Claudia Traidl-Hoffmann, Katja Trippel: Überhitzt. Foto: Ralf Julke
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Überhitzt: Wie der Klimawandel schon heute unserer Gesundheit zusetzt

In diesen Tagen erleben wir ja wieder ein Stück jener Extreme, die mit der Klimaerhitzung immer häufiger werden. Und das wird nicht nur unsere Wälder, Meere, Parks und Straßenbäume unter Stress setzen. Das ist längst auch ein riesiges Problem für unsere Gesundheitssysteme. Und die massiv steigende Hitzebelastung ist nur eines der Probleme, die mit den steigenden Temperaturen nach Deutschland kommen.

Markus Gabriel, Gert Scobel: Zwischen Gut und Böse. Foto: Ralf Julke
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Zwischen Gut und Böse: Zwei philosophische Köpfe untersuchen die Leerstelle mitten in unserer Gesellschaft

Wenn sich ein Philosoph und ein philosophierender Wissenschaftsjournalist treffen, dann könnte das eine fröhliche Begegnung im Biergarten werden, aber auch ein ernsthaftes Gespräch, in dem sie die Frage zu klären versuchen, die die Philosophen seit 3.000 Jahren nie wirklich beantworten konnten: Was ist eigentlich das Gute und das Böse? Und wie gehen wir damit um, so als emotionsgetriebene Menschen, die meist gar nicht die Zeit haben, noch groß nachzudenken, bevor sie prekäre Entscheidungen treffen?

Ute Scheffler: Cocktails Mocktails Poptails. Foto: Ralf Julke
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Cocktails Mocktails Poptails: Wie man sich seine Abend-Entspannung selber mixen kann

Selbst in die Mini-Serie des Buchverlags für die Frau hat sich das Coronavirus jetzt vorgekämpft. Freilich nur als Verhinderer, denn in den ewig langen Lockdowns, in denen sämtliche Bars, Cafés und Restaurants geschlossen bleiben mussten, haben viele Menschen erst so richtig gemerkt, wie sehr ihnen selbst das belangloseste Geplauder mit Freunden und Bekannten bei einem Mixgetränk am Tresen fehlt. Natürlich ist das zum Heulen.

Elmar Schenkel: Unterwegs nach Xanadu. Foto: Ralf Julke
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Unterwegs nach Xanadu: Der Leipziger Anglist Elmar Schenkel erzählt, wie der Westen versuchte, sich ein Bild vom fernen Osten zu machen

Die Vorstellungen der Europäer über die Länder des Fernen Ostens sind voller Legenden. Bis in die scheinbar objektiven Nachrichten unserer Gegenwart hinein. Doch wie sehr diese Legenden unseren Blick auf diese Länder verfälschen, ist den meisten Berichterstattern gar nicht bewusst. Das gilt nicht nur für China, Japan und Indien. Aber an diesen drei Ländern kann der Leipziger Anglist Elmar Schenkel kenntnisreich erzählen, wie wir uns unser Bild vom exotischen Osten konstruiert haben.

Gerhard Launer: Leipzig von oben. Foto: Ralf Julke
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Leipzig von oben: Die Luftbilder einer Stadt, die voller unerwarteter Muster und Schönheiten ist

Von oben sieht man mehr. Das weiß jeder, der gern auf hohe Türme klettert. Oder ins Flugzeug, um damit über Stadt und Land zu fliegen und den Leuten mal so richtig aufs Dach zu schauen, auf den Balkon oder die ganze Technik auf dem Dach, die man von unten nicht sieht. Der Franke Gerhard Launer hat das regelrecht zu seiner Profession gemacht. Auch über Leipzig ist er mit seinem Kleinflugzeug geflogen und hat gestochen scharfe Aufnahmen gemacht.

Patricia F. Blume, Wiebke Helm (Hrsg.): Die Bücherfabrik. Foto: Ralf Julke
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Die Bücherfabrik: Eine verdiente Würdigung für den fast vergessenen Leipziger Verleger Otto Spamer

So wird ein Studium wirklich spannend, wenn die angehenden Wissenschaftler/-innen einfach mal eine Aufgabe bekommen, die bislang noch keiner hatte: Mal nach einem alten Leipziger Verlag zu suchen, über den noch keiner geschrieben hatte. In diesem Fall den Otto Spamer Verlag. Knapp ein halbes Jahr Zeit, dann sollte die Ausstellung fertig sein. Das haben sie auch bewältigt. Und ein Buch zum Wiederentdeckten gibt es noch obendrauf.

Stefen Held, Reinhard Münch: Auf den Spuren der Völkerschlacht. Foto: Ralf Julkre
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Auf den Spuren der Völkerschlacht: Was Leipziger Straßennamen über die Völkerschlacht, ihre Akteure und ihre Folgen verraten

Auch so kann man die Dimensionen der Völkerschlacht nachempfinden: Man sucht ihre Spuren auf Straßenschildern im Stadtgebiet. Denn von den 3.033 offiziellen Straßen- und Platznamen in Leipzig haben wenigstens 85 mit der Völkerschlacht zu tun. Steffen Held hat sie alle ausgezählt und 2013, zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht, erstmals als Zeitungsserie veröffentlicht. Aber wer sammelt sowas schon?

Gedichte für eine neue Welt. Foto: Ralf Julke
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Gedichte für eine neue Welt: Eine schöne Gelegenheit, acht kanadische Dichter/-innen kennenzulernen

Es ist ein erstaunlich stilles Buch, das der Leipziger Literaturverlag hier vorgelegt hat. Aus einem Land, dessen Autor/-innen es relativ selten schaffen, die Aufmerksamkeit hiesiger Kritiker und Leser zu erwecken. Und das liegt nicht daran, dass Kanada keine aufregende Literaturszene hätte. Es liegt eher daran, dass es kaum deutsche Verlage gibt, die sich um die Übernahme von Titeln bemühen. Also letztlich auch um ein gepflegtes Kanada-Repertoire.

Anna Sabel, Özcan Karadeniz (Hrsg.): Die Erfindung des muslimischen Anderen. Foto: Ralf Julke
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Die Erfindung des muslimischen Anderen: Wie wir uns „unsere Muslime“ erschaffen, während wir glauben, tolerant zu sein

Sind Menschen mit dunkler Hautfarbe eigentlich Spezialisten fürs Ausländersein? Oder Menschen aus arabischen Ländern Spezialisten für den Islam? Nur mal so provokant vorweg gefragt. Denn genau damit beschäftigt sich diese Sammlung sehr kompakter Essays, in denen sich Wissenschaftler/-innen verschiedener Fachrichtungen der Frage annehmen: Wer definiert eigentlich, was nicht dazugehört? Oder nicht dazugehören soll?

Andrea Reidt: Darmstadt an einem Tag. Foto: Ralf Julke
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Darmstadt an einem Tag: Landgrafenresidenz, Lichtenbergs Schule und ein Berserker als Mahnung

Langsam tauchen wir wieder auf aus dem langen Lockdown-Daheimbleiben, dürfen wieder hinausschnuppern in die Welt. Vielleicht nicht gerade die große weite, wo man eh befürchten muss, dass einen ein durchgeknallter Diktator vom Himmel holt. Aber in die kleine. Zum Beispiel nach Darmstadt, was wahrscheinlich sicherer ist als Ostsee und Alpen, wo sich wieder alle drängen werden in der unerschütterlichen Überzeugung, dass die anderen alle woanders sind.

Nicolas Finke, Reinhard Marheinecke: Karl May auf der Bühne. Band 1. Foto: Ralf Julke
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Karl May auf der Bühne: Der erste Band zu den Karl-May-Inszenierungen seit 100 Jahren

Das Design ist klassisch. Jeder kennt es, der schon mal ein Buch aus dem Karl-May-Verlag in der Hand hatte. Nur ist es deutlich größer und schwerer. Denn wenn man Karl May inszeniert – egal, ob im Film oder auf der Freilichtbühne – geht es um Bilder. Große Bilder aus jener Phantasiewelt, die bis heute bei vielen das Bild vom Wilden Westen prägt. Und dieser erste Band zu „Karl May auf der Bühne“ ist mit Bildern reich bestückt.

Von Alfons Zitterbacke bis Zonen-Gaby. Foto: Ralf Julke
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Von Alfons Zitterbacke bis Zonen-Gaby: Der Versuch, die DDR und die „Wende“ in 110 markante Begriffe zu packen

Es ist garantiert nicht das letzte Buch, das kompakt versucht, das Phänomen DDR und die für viele Ostdeutsche prägende Erinnerung an dieses winzige Land in ein Buch zu packen. Ein kurzweiliges Buch, ganz sicher. Denn einmal mehr zeigt es auch, dass der Osten in der Wahrnehmung der Original-Deutschen etwas so Exotisches ist wie etwa Lummerland oder Bullerbü. Nicht ernst zu nehmen, diese Ostdeutschen.

Francis Nenik: E. oder Die Insel. Foto: Ralf Julke
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E. oder Die Insel: Der Gestrandete auf der Muldeinsel und die Abgründe der Leipziger Kindermedizin im 20. Jahrhundert

Die Form ist ungewöhnlich, auch der Ort, an dem der Ich-Erzähler seine Geschichte rekapituliert: eine Insel in der Mulde, in Sichtweise des Pfarrhauses, in dem er kurz zuvor erst mit seiner Familie eine Notunterkunft bekam. Es sind die letzten Tage des Krieges und nach und nach tauchen wir als Leser ein in die Selbstrechtfertigung eines Mannes, der sich durchaus bewusst ist, dass er Schuld auf sich geladen hat.

Mark Lehmstedt: Buchtüten. Foto: Ralf Julke
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Buchtüten: Das große Bilderbuch zur Buchtütensammlung von Mark Lehmstedt

Der Verleger und Buchwissenschaftler Mark Lehmstedt hatte schon den richtigen Riecher, als er vor 20 Jahren begann, alles zu sammeln, was Verlage und Buchhandlungen so an Tüten, Taschen und Beuteln als Buchverpackung und Werbung fürs Buch an die Leute brachten, egal, ob im Laden oder auf den Buchmessen, aus denen so manche und so mancher stolz rausspazierte mit der tragbaren Botschaft.

Harald Meller, Kai MIchel: Griff nach den Sternen. Foto: Ralf Julke
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Griff nach den Sternen: Wie die berühmte Himmelsscheibe das Universum der Bronzezeit sichtbar macht

Seit 20 Jahren begeistert die Himmelsscheibe von Nebra die Archäologen und ganz besonders Harald Meller, den Landesarchäologen von Sachsen-Anhalt. 2018 schon brachte er zusammen mit dem Historiker Kai Michel seine Begeisterung in Buchform und erzählte die Geschichte eines bis dato unbekannten Reiches. Aber das Thema lässt ihn nicht los. Denn am Horizont der Himmelsscheibe taucht eine komplette Bronzezeitwelt auf, ein Europa, das es so bislang in den Geschichtsbüchern nicht gab.

Tanya Harding: Britaufstriche. Foto: Ralf Julke
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Brotaufstriche: Die exotische Welt der selbst zubereiteten Brotabenteuer

Die moderne Medienwelt suggeriert uns ja fortwährend, überall in der Welt wäre es eigentlich genauso wie in Deutschland. Also müssten sich doch auch alle Menschen genauso benehmen wie die mittlere sächsische Sofa-Kartoffel. Dass selbst scheinbar vertraute Kulturen voller Überraschungen sind, merkt man meist erst, wenn man wirklich mal umzieht. Und zwar richtig. So wie die Kanadierin Tanya Harding aus dem schönen Ottawa erst ins thüringische Arnstadt und 2020 dann nach Weimar. Was sie entdeckte, dürfte auch überzeugte Weltmuffel überraschen.

Henriette Kuhrt, Sarah Paulsen: Im Dschungel des menschlichen Miteinanders. Foto: Ralf Julke
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Im Dschungel des menschlichen Miteinanders: Ein Buch ganz im Geist des menschenfreundlichen Freiherrn Knigge

Über Adolph Freiherr Knigge gibt es ja so einige „landläufige Meinungen“, wie es der Wikipedia-Artikel zu seinem Erfolgsbuch „Über den Umgang mit Menschen“ nennt, nur um dann selbst eine landläufige Meinung hinzuschreiben: Es handele sich eben nicht um ein Benimmbuch. Freilich eingegrenzt durch das ewig zitierte Beispiel mit den Gabeln. Aber es ist eben deshalb ein Benimmbuch. Und dieses hier ist auch eins. Ein dringend nötiges in Zeiten entgleisenden Benehmens unter Menschen.

Hagen Kunze: Gesang vom Leben. Foto: Ralf Julke
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Gesang vom Leben: Hagen Kunze erzählt anekdotenreich die 800-jährige Geschichte der Musikstadt Leipzig

Löst Hagen Kunze, Musikwissenschaftler und Autor mehrerer Bücher zur Musikgeschichte, jetzt endlich das Rätsel, warum Leipzig neben Wien und Paris derart zu einer europäischen Musikmetropole werden konnte? Hat die Stadt ein bestimmtes Gen, das sie so besonders macht? Eine musikalische Seele etwa? Hagen Kunzes Buch nähert sich zumindest einer anspruchsvollen alten Dame an, die auf ihre musikalischen Freuden jedenfalls nie wieder verzichten wollte.

Heinz Peter Brogiato: Conneweitz. Foto: Ralf Julke
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Leipziger Spaziergänge: Mit Heinz Peter Brogiato durch das ganz und gar nicht wilde Connewitz

Trauen Sie sich noch nach Connewitz? Oder versuchen Sie sich, wenn die Lautsprecheransage „Connewitz Kreuz“ ankündigt, auf Ihrem Sitz in der Straßenbahn ganz kleinzumachen, damit Sie keiner sieht von den hier lebenden schrecklichen Leuten? So ganz kann auch der Geograph Heinz Peter Brogiato das Thema nicht vermeiden, wenn er jetzt zu seinem vierten Spaziergang durch einen beliebten Leipziger Ortsteil einlädt.

Siegfried Lokatis: Leipziger Inselplakate. Foto: Ralf Julke
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Leipziger Inselplakate: In 36 liebevoll gestalteten Plakaten eine ganze Insel-Welt entdecken

Seit 2012 erfreuen die Inselplakate nicht nur die Leipziger zur Buchmessezeit. Damals wurde die legendäre Insel-Bücherei 100 Jahre alt. Eigentlich ein echtes Leipziger Ereignis, hatte der Insel-Verlag ja 1912 seinen Sitz in Leipzig. Aber die Zeitläufe haben den Verlag inzwischen zu einem Teil des Suhrkamp Verlages in Berlin gemacht. Also nahmen sich die Leipziger Buchwissenschaftler des Jubiläums an.

Wolfgang David: Im Aufwind der Macht. Foto: Ralf Julke
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Im Aufwind der Macht: Ein mitreißender Roman über den berühmtesten sächsischen General der Napoleonzeit

Der Titel ist ein wenig irreführend, denn nichts strebte Johann Adolf von Thielmann weniger an als Macht. Er ist der Held dieses Romans, in dem der Dresdner Autor Wolfgang David ihn durch jene beiden Jahre begleitet, in denen er erst den Russlandfeldzug Napoleons mitmacht und die sächsischen Truppen bei Borodino befehligt, bevor er im Frühjahr 1813 die Seiten wechselt. Und dabei galt er nach 1806 als größter Unterstützer Napoleons in Sachsen.

Maria Gabriela Llansol: Ein Falke in der Faust. Foto: Ralf Julke
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Ein Falke in der Faust: Maria Gabriela Llansols Tagebuch aus den letzten vier Jahren in Belgien

Die Leipziger Buchmesse muss ja auch in diesem Jahr ausfallen. Dafür gibt es wenigstens „Leipzig liest“ in sehr hybrider Form. Manche Lesung kann tatsächlich mit Publikum stattfinden, andere gibt es digital. Und die portugiesische Literatur steht auch im Mittelpunkt, wie das eigentlich schon für 2020 geplant gewesen war. Mit „Ein Falke in der Faust“ veröffentlicht der Leipziger Literaturverlag jetzt das zweite Buch von Maria Gabriela Llansol. Ein Tagebuch, das viel mit „Lissabonleipzig“ zu tun hat.

Reiner Klingholz: Zu viel für diese Welt. Foto: Ralf Julke
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Zu viel für diese Welt: Die doppelte Wachstumsfalle und wie wir da vielleicht wieder rauskommen

Der Mensch ist ein widersprüchliches Wesen. Er ist zu genialen Erfindungen, Vernunft und Solidarität genauso fähig wie zur größten Bosheit und Dummheit, zu Aberglaube und Ignoranz. Er kann die Klügsten unter sich bewundern und gleichzeitig die größten Egomanen an die Macht wählen. Und so stecken wir mittendrin im Dilemma einer doppelten Überbevölkerung. Wenn wir es jetzt klug anstellen, kommen wir mit zwei blauen Augen davon, meint Reiner Klingholz.

Marcel Schreiter: Bukarest. The city of good life. Foto: Ralf Julke
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Bukarest. The city of good life: Ein Fotobesuch in einer fremd-vertrauten Stadt

Manchmal hat man ja, wenn man deutsche Nachrichtenseiten so überfliegt, das Gefühl, dass alles da hinter der östlichen Grenze des Landes reineweg verlorenes Land ist. Irgendetwas zwischen „terra incognita“ und „failed state“. Selten fährt mal einer ganz ohne Vorurteile hin, wie das Michael Schweßinger getan hat. Oder der Fotograf Marcel Schreiter. In diesem Bildband begegnen sich beide.

Janina Woyach: Das Ferien-Bastelbuch für unterwegs und Zuhause. Foto: Ralf Julke
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Das Ferien-Bastelbuch für unterwegs und Zuhause: Wie man Kinder auch in den Ferien zum Selbermachen animiert

DIY ist so eine zauberhafte Abkürzung unserer etwas irritierten Gegenwart, heißt eigentlich nur „do it yourself“, also Selbermachen. Könnte eine Protestbewegung sein, ist es aber nur für wenige, die wirklich schon die Nase voll haben von unserer Wegschmeißgesellschaft. Aber wie bringt man Kindern bei, dass man nicht alles einfach wegschmeißen muss? So natürlich: Mit Tipps für die Ferien, die es ja vielleicht dieses Jahr gibt.

Klaus Douglass, Fabian Vogt: Der evangelische Patient. Foto: Ralf Julke
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Der evangelische Patient: Eine biblisch gedachte Heilungsgeschichte, die nicht nur für die Evangelische Kirche gilt

Die Schlagzeilen in den letzten Monaten galten ja eher der katholischen Kirche, die seit dem fatalen Umgang mit der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle mit einer dramatischen Zunahme der Austritte zu tun bekam. Aber so ganz unbeschadet kommt ja auch die evangelische Kirche nicht durch die Zeit. Und das liegt nicht an der Zeit, wie Klaus Douglass und Fabian Vogt feststellen.

Angelina Polonskaja: Unvollendete Musik. Foto: Ralf Julke
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Unvollendete Musik: Die traurigen, anklagenden Gedichte der Angelina Polonskaja

Dichter/-innen wissen, wie schnell man zum Outlaw wird. Wie argwöhnisch einen die Mächtigen, Reichen und Autoritären beobachten, gerade dann, wenn die Medien längst mundtot gemacht sind und sich nicht mehr trauen, die Vorgänge im Land beim Namen zu nennen. Seit 2011, seit ihr Requiem auf die Toten der „Kursk“ in Melbourne aufgeführt wurde, gilt Angelina Polonskaja im Kreml als Dissidentin und kann in Russland praktisch nicht mehr veröffentlichen.

Zahava Szász Stessel: Schneeblumen. Foto: Ralf Julke
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Schneeblumen: Das große Erinnerungsbuch an das Zwangsarbeitslager Markkleeberg neu aufgelegt

Seit einigen Jahren gibt es den Schneeblumen-Gedenkweg, der im April jeweils die Anfangsetappe jenes Todesmarsches nachempfindet, auf dem die im Buchenwald-Außenlager Markkleeberg einst zur Zwangsarbeit eingesperrten jungen Frauen aus Ungarn, Frankreich und Polen noch in den letzten Kriegstagen Richtung Theresienstadt laufen mussten. Benannt ist er nach Zahava Szász Stessels Buch, das 2009 erstmals unter dem Titel „Snow Flowers“ auf Englisch erschien.

Heinrich Peuckmann: Sprung von der Brücke. Foto: Ralf Julke
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Sprung von der Brücke: Ein neuer Peuckmann-Krimi mit einem Kommissar, der keinen Ruhestand kennt

Man möchte eigentlich bei Heinrich Peuckmann kein Kriminalkommissar im Ruhestand sein. Denn mit Ruhestand ist da nicht viel für den ehemaligen Kriminalkommissar Völkel, der eigentlich sein neues Leben nur zu gern aufgeteilt hätte zwischen seiner neuen Partnerin und den ruhigen Skatabenden in der Kneipe. Aber nicht nur sein Ex-Kollege Wolter weiß, dass er ihn jederzeit anrufen kann, wenn ein Fall zu knifflig oder zu seltsam wird.

Hélia Correia: Das dritte Elend. Foto: Ralf Julke
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Das dritte Elend: Ein geradezu klassisches Poem über den dürftigen Zustand unserer Polis

Manchmal muss man auch bei Gedichtbänden auf das Erscheinungsjahr achten. „A Terceira Miséria“ erschien 2012 in Lissabon. Das war gerade einmal vier Jahre nach der Finanzkrise, die ja auch Europa in die Staatsschuldenkrise stürzte. Doch während sich Deutschland ab 2010 aus der Krise herausarbeiten konnte, wurde kein anderes europäisches Land so zum Symbol lähmender Schuldenpolitik wie Griechenland. Und der Verachtung des Westens, der in diesem Fall der Norden war.

Martin Steinhagen: Rechter Terror. Foto: Ralf Julke
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Rechter Terror: Der Mord an Walter Lübcke und die Netzwerke der heutigen Rechtsextremen

Am 2. Juni 2019 wurde der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke auf der Terrasse seines Hauses von einem Rechtsextremisten erschossen. Schnell war von einer Zäsur die Rede, denn das war seit Jahrzehnten der erste Mord an einem hochrangigen Regierungsbeamten durch Rechtsextreme. Erreichte der rechte Terror also eine neue Qualität? Oder war das wieder mal nur ein Einzelfall, wie rechter Terror in den Jahren davor immer wieder verharmlost wurde?

Massimo Osanna: Pompeji. Foto: Ralf Julke
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Pompeji: Wie die letzten zehn Jahre unser Bild der antiken Stadt verändert haben

Es war wohl der 24. Oktober des Jahres 79, als der Ausbruch des Vesuvs zur Katastrophe für die Städte Herculaneum, Stabiae, Oplontis und Pompeji wurde, und nicht das bisher tradierte Datum 24. August. Jedenfalls deuten einige der Funde, die seit 2010 gemacht wurden, darauf hin. 2010 wieder war das Jahr, als Zeitungen alarmierende Meldungen brachten über den dramatischen Zustand der weltberühmten Bauwerke in Pompeji. Zeit für ein ganz anderes Buch über Pompeji.

Katharina Kleinschmidt: Kleiner Opernführer. Foto: Ralf Julke
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Kleiner Opernführer: 40 weltberühmte Opern und ihre knackige Verknappung auf das, was drinsteckt

40 Opern in einem kleinen Büchlein? Das geht doch gar nicht, erwidert der ausdauernde Operngänger. Nicht eine einzige Oper passt in so ein Büchlein. Da sind drei, vier, fünf Stunden pralles Drama. So etwas lässt sich nicht in drei vier Sätzen sagen. Doch, fand Katharina Kleinschmidt und dampfte die berühmtesten 40 Opern auf ihren Kern ein. Selbst für Opernneulinge der knackige Einstieg in eine von Emotionen berstende Welt.

Henner Kotte: Die dreizehn Leben des Richard Rohde. Foto: Ralf Julke
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Die dreizehn Leben des Richard Rohde: Der Roman einer Familie, der zugleich 300 Jahre Geschichte in der Lausitz erzählt

Bislang hat sich Henner Kotte vor allem mit Kriminalromanen und Sammlungen authentischer Kriminalfälle einen Namen gemacht. Mit „Die dreizehn Leben des Richard Rohde“ legt er jetzt einen großen sächsischen Familienroman vor, in dem sich 300 Jahre bündeln, verschlingen, spiegeln. Und das alles um den Rohdehof nahe einem Dorf namens Lenkwitz, das am Ende Opfer des Kohlebergbaus in der Lausitz wird.

Charlotte Van den Broeck: Nachtdrift. Foto: Ralf Julke
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Nachtdrift: Die Gedichte einer sehr aufmerksamen Dichterin aus Flandern

Flandern, das ist der niederländisch sprechende Norden Belgiens. Da liegt auch die zweisprachige belgische Hauptstadt Brüssel. Und dennoch ist die Literatur dieses Landstrichs hierzulande kaum bekannt. Weshalb der Leipziger Literaturverlag eine eigene Reihe „Literatur aus Flandern“ aufgelegt hat. Und dass sie voller Überraschungen steckt, zeigen auch die Gedichte von Charlotte Van den Broeck.

Ute Scheffler: Jeans. Einfach kultig! Foto: Ralf Julke
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Jeans. Einfach Kult! Die Geschichte einer Hose und ihres einstigen Rebellentums

Die Jeans ist wohl die Jahrhunderthose schlechthin, ein Statement in Blau, das noch vor einem halben Jahrhundert Politiker in Ost und West auf die Palme brachte. Ute Scheffler hätte durchaus auch ganz allein die politische Geschichte dieser Arbeiterhose erzählen können, die heute längst als Luxusversion in den Boutiquen der Reichen angekommen ist. Aber wie konnte dieses Protestsymbol Kult werden?

Johann Wolfgang Goethe: Erotica. Foto: Ralf Julke
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Erotica: Eine erstaunlich faustische Sammlung zum Liebesdichter Goethe

Nichts ist für den Ruf eines Dichters schädlicher, als von deutschen Professoren zum Klassiker erklärt zu werden. Denn das ist der beste Weg, immer wieder zensiert, amputiert und vereinnahmt zu werden. Etwas, was dieser Geheimrat aus Weimar zutiefst verabscheute. Aber er hatte da schon 1808 so eine Ahnung, denn er kannte seine Pappenheimer und Standesgenossen. Bei nichts ist das Bürgertum so verklemmt und scheinheilig wie beim Thema Erotik. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Die Goldenen Zwanziger. Foto: Ralf Julke
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Die Goldenen Zwanziger: Annäherung an ein turbulentes Jahrzehnt mit Bezügen auf Karl Barth und unsere Gegenwart

Es ist ja nicht nur die TV-Serie „Babylon Berlin“, die derzeit zum Vergleich anregt: Wie ähnlich waren eigentlich die 1920er Jahre den gerade begonnenen 2020er Jahren? Wiederholt sich Geschichte? Erleben wir noch einmal solche „Roaring Twenties“? Nutzen wieder rechtsradikale Scharfmacher die Krise der Gesellschaft, um die Demokratie zu zerstören und ihren Menschenhass zur Staatsdoktrin zu machen? Eine Frage, die man auch aus der Religionsperspektive betrachten kann.

Meißnisch-sächsische Mittelalterstudien. Ausgewählte Schriften von Manfred Kobuch. Foto: Ralf Julke
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Meißnisch-sächsische Mittelalterstudien: Das Jubiläumsbuch für Manfred Kobuch, das jetzt mit 20-jähriger Verspätung erschien

Es gibt tatsächlich Bücher, die kommen mit 20 Jahren Verspätung, weil der Jubilar eigentlich nur noch ein bisschen redigieren wollte. So wie diese Sammlung von Studien, die eigentlich im Jahr 2000 zum 65. Geburtstag des sächsischen Landeshistorikers und Archivars Manfred Kobuch erscheinen sollte – als Nr. 6 der Schriftenreihe der Rudolf-Kötzschke-Gesellschaft. Sogar die Würdigung durch seinen Historiker-Kollegen Karlheinz Blaschke war schon geschrieben.

Georg Magirius: Stilles Frankfurt. Foto: Ralf Julke
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Stilles Frankfurt: Georg Magirius zeigt 13 staunenswert stille Orte in und um Frankfurt

Es gibt Güter, die man einfach nicht bezahlen kann. Deren Wert man aber erst erkennt, wenn sie einem geschenkt werden. So ein Gut ist die Stille. Gerade Großstädter wissen es, wie selten die Stunden wirklicher Stille sind. Manche waren im April 2020 geradezu verblüfft, wie still eine Stadt selbst am Tag sein kann. Der Lockdown machte es möglich. Und das ging nicht nur Leipzigern so. Rund um die Mainmetropole Frankfurt entdeckte Georg Magirius 13 Orte der Stille.

Priska Lachmann: Leipzig. Unterwegs mit deinen Lieblingsmenschen. Foto: Ralf Julke
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Unterwegs mit deinem Lieblingsmenschen: Priska Lachmann zeigt, wo man in und um Leipzig gemeinsam was erleben kann

„111 Orte in Leipzig, die man gesehen haben muss“ und „111 Orte für Kinder in Leipzig, die man gesehen haben muss“ hießen die bisherigen Stadterkundungsratgeber aus dem Kölner Emons Verlag. Den zweiten hat 2019 Priska Lachmann zusammengetragen, Bloggerin und Autorin aus Leipzig. Und das Buch war für viele Eltern auch im wilden Corona-Jahr 2020 des Öfteren die Rettung, wenn verzweifelt nach einem Ort gesucht wurde, wo man mit den Kindern mal was Neues entdecken konnte. Aber da gibt es ja auch noch andere Ratlose.

Francis Nenik: Tagebuchg eines Hilflosen. Foto: Ralf Julke
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Tagebuch eines Hilflosen: Die kompletten vier Trump-Logbuch-Jahre von Francis Nenik in einem Buch

58 Wochen lang in 58 Teilen konnten Leser/-innen der LZ mitverfolgen, wie Francis Nenik das letzte Regierungsjahr von Donald Trump verfolgte. Aus der Ferne und trotzdem nah dran, auch wenn er daheim im Muldental saß und ganz zu Anfang jede Menge Hilflosigkeit spürte: „Tagebuch eines Hilflosen“ nannte er darum das Mammutprojekt, das er am 20. Januar 2017 begann, dem Tag der Inauguration Donald Trumps als Präsident der USA. „Der Vogel hebt ab ...“

Luiz Pacheco: Gemeinschaft. Foto: Ralf Julke
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Gemeinschaft: Luiz Pachecos wütende Aufzeichnungen über die stärksten Gründe, sein Leben zu leben

In diesem Jahr wäre Portugal eigentlich das Gastland der Leipziger Buchmesse gewesen. Doch auch in diesem Jahr fällt die Buchmesse aus, gibt es nur ein Lesefest. Portugal hat seinen Gastlandauftritt deshalb auf 2022 verschoben. Aber niemand muss so lange warten, die portugiesische Literatur kennenzulernen. Der Leipziger Literaturverlag hat eine ganze Reihe portugiesischer Autor/-innen in sein Frühjahrsprogramm 2021 gepackt. Darunter auch diesen zutiefst polemischen Text von Luiz Pacheco.

Daniel "Dän" Dickopf: Sommer ist, was in deinem Kopf passiert. Foto: Ralf Julke
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Sommer ist, was in deinem Kopf passiert: Kölner Kneipengespräche über die Wise Guys, Alte Bekannte, Freundschaften und die Sache mit dem verdienten Erfolg

Dieses seltsame Jahr 2020 mit seinen abgesagten Konzerten und Tourneen hat so manchen zum Nachdenken gebracht, nicht nur über Gott und die Welt, sondern auch über das, was einem wichtig ist im Leben, was einen antreibt und einem das Herz aufschließt. Lauter Dinge, die auch treue Anhänger einer der beliebtesten A-Cappella-Bands des Landes umtreibt. Denn vergessen sind die Wise Guys nicht. Und eigentlich hat auch nur Corona Daniel „Dän“ Dickopf zum Kürzertreten gezwungen

Steffen Raßloff: Barbarossa. Foto: Ralf Julke
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Barbarossa: Was man zu Kaiser und Sage wissen sollte, bevor man sich zum Kyffhäuser auf den Weg macht

Dieses Büchlein kommt ein klein wenig zu früh, denn der 900. Geburtstag von Friedrich I., der von den Italienern den Spitznamen Barbarossa verpasst bekam, ist erst 2022. Und dann werden natürlich sämtliche Barbarossa-Städte ein großes Fest veranstalten. Darunter auch Bad Frankenhausen, das ja gleich am Kyffhäuser liegt mit dem Kyffhäuserdenkmal, das die moderne Barbarossa-Legende in Stein gemeißelt zeigt.

Bernd Knüfer: Aber ich frage! Foto: Ralf Julke
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Aber ich frage! Der Jesuitenpater Bernd Knüfer erzählt aus seinem Leben

Eigentlich haben alle Menschen etwas zu erzählen. Die meisten aber erzählen nicht, auch wenn sie ihr Leben lang immer wieder dieselben alten Kamellen erzählen. Denn wer sein Leben erzählen will, muss darüber nachgedacht haben. Der braucht die Fähigkeit zum Loslassen-Können und zum Sich-nicht-so-wichtig-Nehmen. Wie der Jesuitenpater Bernd Knüfer, den viele Leipziger noch kennen.

Katja Stahl (Hrsg.): Mit Arnim spazieren. Foto: Ralf Julke
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Mit Arnim spazieren: Lauter Gedichte, die im Dichterschloss Wiepersdorf entstanden

Schloss Wiepersdorf, 80 Kilometer südlich von Berlin, ist eine Legende. Zumindest unter Dichtern, Künstlern, Literaturliebhabern. Hier lebte bis zu seinem frühen Tod der Dichter und Gutsherr Achim von Arnim, hier lebte auch seine Frau Bettina mit den Kindern, wenn sie nicht in den langen Wintern lieber nach Berlin flüchtete. Nach 1945 wurde es zum gastliche Ort für Dichter/-innen und Schriftsteller/-innen. Und blieb es bis heute, auch wenn es gerade aufwendig saniert wird.

James Lovelock: Das Gaia-Prinzip. Foto: Ralf Julke
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Das Gaia-Prinzip: Der Klassiker von James Lovelock ist noch immer so aktuell wie 1988

Dieses Buch ist ein Klassiker der ökologischen Literatur. Erschienen ist es 1988 erstmals unter dem Titel „Ages of Gaia“. Da hätte sich der Autor selbst garantiert noch nicht träumen lassen, seine Vorhersagen so noch bei Lebzeiten eintreten zu sehen. Immerhin ist der Biophysiker mittlerweile 101 Jahre alt und erfreut sich scheinbar bester Gesundheit. Anders als Gaia, der es richtig schlecht geht derzeit.

Regina Röhner: Rezepte aus meiner Hexenküche. Foto: Ralf Julke
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Rezepte aus meiner Hexenküche: Ein bisschen alte Volksmagie und lauter sehr köstliche Vorschläge

Fledermäuse und Hühnerkrallen kommen nicht vor in Regina Röhners Hexenküchenrezepten. Aus gutem Grunds. Denn sie sind nur Teil der Hexenmärchen und dramatische Zutaten für die höchstchristliche Schaffung des Feindbildes Hexe in der Neuzeit. Mit den so systematisch von der Kirche verfolgten weisen Frauen hat das alles wenig zu tun. Die Rezepte von Regina Röhner haben es schon mehr.

Johannes R. Becher: Wolkenloser Sturm. Foto: Ralf Julke
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Wolkenloser Sturm: Johannes R. Bechers erstaunlich deutliche Gedichte aus Ahrenshoop

Das war es dann wohl noch nicht. Auch wenn es 1990 so aussah, als würde nicht nur die Jahresproduktion 1990 der DDR-Verlage entsorgt werden, sondern die komplette DDR-Literatur gleich mit, dürfte die noch so manchen Leser beschäftigen und so manche Edel-Kritiker auf die Palme bringen. Selbst dieser eigenartige Johannes R. Becher, Kulturminister, Staatsdichter, Autor der Nationalhymne. Ein Autor, mit dem sich Jens-Fietje Dwars besonders intensiv beschäftigt hat.

Alex Pohl: Und raus bist du. Foto: Ralf Julke
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Und raus bist du: Der erste Band der neuen Jugend-Thriller-Serie von Alex Pohl

Mit Thrillern für Erwachsene hat der Leipziger Autor Alex Pohl schon bei etlichen Zeitgenoss/-innen für schlaflose Nächte gesorgt. Nun könnte das auch noch Eltern von Jugendlichen passieren, die einfach das Buch nicht mehr zuschlagen können, weil sie unbedingt wissen müssen, ob Adriana alias Adi heil aus dieser Geschichte herauskommt. Wobei jetzt schon klar ist: Es wird nicht die letzte Geschichte mit Adi sein.

SAID: Flüstern gegen die Wölfe. Cover: Konkursbuch
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Flüstern gegen die Wölfe: Geschichten vom Fremdsein in der erzwungenen Fremde

Man wird das Trauma nicht wirklich los, selbst wenn man ein halbes Jahrhundert in der Fremde lebt, so wie SAID, der 1965 als Student nach Deutschland kam und nicht wieder zurückkehren konnte in den vom Schah regierten Iran. Und auch die Revolution von 1979 änderte daran nichts, auch wenn er seine alte Heimat noch einmal kurz besuchen konnte. Die neuen Machthaber errichteten selbst wieder ein repressives Regime. Die Zeit der Wölfe endet nicht.

Ulf Annel: Christian Morgenstern. Cover: Rhinoverlag
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Christian Morgenstern: Ein Kennenlernbüchlein für einen blitzgescheiten 150-Jährigen

Am 6. Mai wäre er 150 Jahre alt geworden, wenn es denn diese Vergünstigung für Dichter geben würde, so alt werden zu dürfen. Aber tatsächlich ist Christian Morgenstern schon 1914 gestorben, keine 43 Jahre alt. Aber schon zu Lebzeiten war er beliebt – und von der Kritik heftigst unverstanden. Von Kabarettisten aber bis heute verehrt. So wie vom Erfurter Kabarettisten Ulf Annel.

Aiko Kempen: Auf dem rechten Weg? Cover: Europa Verlag
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Auf dem rechten Weg? Aiko Kempen untersucht den reformbedürftigen Zustand unserer Polizei

Nicht nur der Freistaat Sachsen wird seit geraumer Zeit von immer neuen Polizeiskandalen erschüttert. Mal ist es das Fahrradgate, das für Schlagzeilen sorgt, dann wieder seltsame Vorgehensweisen gegen Reporterteams, freundliche Grüße für Pegida oder 7.000 Schuss Munition, die einfach mal so beim Sondereinsatzkommando MEK verschwinden. Kaum einer hat sich in den letzten Jahren so intensiv mit der Polizei und ihren Selbstwahrnehmungsproblemen beschäftigt wie der Leipziger Journalist Aiko Kempen.

Friedrich Dieckmann: Beethoven und das Glück. Foto: Ralf Julke
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Beethoven und das Glück: Friedrich Dieckmanns kluge Beethoven-Essays gesammelt in einem Band

2020 war nicht nur Corona-Jahr, auch wenn für einige Leute scheinbar gar nichts anderes passiert ist. Es war auch Beethoven-Jahr. Der berühmte Komponist aus Bonn wurde 250 Jahre alt. Was man nicht einmal im Konjunktiv schreiben muss, denn er ist in seiner Musik so lebendig wie zu Lebzeiten. Nur dass wir uns oft genug das Falsche denken, wenn wir uns dieser unbändigen Musik vom Beginn unseres Zeitalters aussetzen.

Dr. Marcus Täuber: Falsch gedacht! Foto: Ralf Julke
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Falsch gedacht! Wie man lernt, 5.000 Elefanten auf einmal zu bändigen

In den vergangenen Jahrzehnten haben ja Gehirnforscher aller Richtungen die Funktionsweise unseres Gehirns systematisch untersucht und faszinierende Entdeckungen gemacht darüber, was wo in unserem Gehirn bei welcher Gelegenheit passiert. Und trotzdem landen die meisten Menschen immer noch in Denkfallen. Weshalb unsere Welt eben leider auch so aussieht, wie sie aussieht.

Stefan Baron: Ami Go Home! Foto: Ralf Julke
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Ami Go Home! Stefan Baron erklärt, warum Europa endlich aufhören muss, am Rockzipfel der USA zu hängen

Man durfte schon mehrmals erschrecken in den vergangenen Wochen. Mal wurde bekannt, dass die NATO jetzt eine Partnerschaft mit Indien anstrebt. Dann wurde ein Strategiepapier bekannt, das die Verlegung deutscher Kriegsschiffe vor die Küste Chinas vorsieht. Und der NATO-Generalsekretär reist von einem Leitmedium zu anderen, um die Öffentlichkeit darauf einzuschwören, dass China jetzt der große Feind ist. China?

Johan Chapoutot: Gehorsam macht frei. Foto: Ralf Julke
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Gehorsam macht frei: Was das Führerprinzip im Nazi-Reich mit heutigen Managementmethoden zu tun hat

Auch wenn der Historiker Johann Chapoutot in diesem Buch den NS-Juristen Reinhard Höhn in den Mittelpunkt stellt, der im Hitlerreich eine zentrale Rolle dabei spielte, das theoretische Rüstzeug für die Leistungssteigerung in der Kriegswirtschaft bereitzustellen und in Westdeutschland dann die Führungskräfteakademie in Bad Harzburg gründete: Es geht in diesem Buch nicht nur um das Leben dieses anpassungsfähigen und gut vernetzten SS-Mannes,

Mario Markus: Exilneurose. Foto: Ralf Julke
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Exilneurose: Mario Markus erkundet sein Leben mit der Neugier einer Maus

Ganz so verirrt sind die Wege des Physikers und Biomathematikers Mario Markus natürlich nicht gewesen, wie der Titel seines neuen autobiografischen Buches suggeriert. Verirrt ist eher unsere heutige Gesellschaft, die ihre Unvernunft auch in Realitätsverweigerung austobt. Tatsächlich erinnert er daran, dass wir im Begreifen der Welt schon mal weiter waren.

Maria Barankow, Christian Baron (Hrsg.): Klasse und Kampf. Foto: Ralf Julke
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Klasse und Kampf: Ein herzhaftes Manifest über die feinen Unterschiede, die unsere Gesellschaft in Oben und Unten spalten

Es soll kein Manifest sein und ist dennoch eines. Gerade weil es von Autor/-innen geschrieben wurde, die ihr Schreiben beherrschen. Die zu den besten gehören, die wir haben im Land, weil sie Geschichten erzählen, die nichts (mehr) zu tun haben mit den ganzen öden Professorenromanen unserer Großdichter, die für ein Feuilleton schreiben. Welches gern so tut, als wäre es nicht privilegiert. Was Privilegien bedeuten, das wissen nur die, die keine haben. Und die sich alles allein erkämpfen müssen. Zu einem hohen Preis.

Jonathan Böhm: Wir sind allein unter den Bäumen. Foto: Ralf Julke
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Wir sind allein unter den Bäumen: Ein Roman wie ein Erinnerungspuzzle über das Jungsein im Osten

Es ist schon erstaunlich, wie sie sich jetzt zu Wort melden – ganz unspektakulär, so, wie das wohl immer ist, wenn es junge Autor/-innen wirklich ernst meinen mit der Erkundung ihrer Welt. Und diese Welt ist das östliche Deutschland, wo auch Jonathan Böhm aufgewachsen ist. Auch wenn es nicht seine Geburtsstadt Zwickau ist, die hier zum Schauplatz wird, sondern das von der Zeit gebeutelte Schwerin.

Lutz Heydick: Unstrut abwärts vom Eichsfeld zur Saale. Foto: Ralf Julke
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Unstrut abwärts vom Eichsfeld zur Saale: Mit dem Fahrrad durch ein Land voller Geschichte

Flüsse haben eine sehr schöne Eigenschaft: Sie fließen immer talabwärts. Und wenn sie dann auch noch durch herrliche Landschaften rauschen, sind alle Zutaten vorhanden, um an ihnen faszinierende Radrouten anzulegen. Und die kann man dann von oben nach unten meist ohne große Anstrengung hinunterradeln. Was Lutz Heydick jetzt schon mit seinem dritten Fluss in Mitteldeutschland so getan hat.

Maximiliane Schaffrath: Systemrelevant. Foto: Ralf Julke
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Systemrelevant: Maximiliane Schaffrath nimmt ihre Leser mit in die Wirklichkeit des heutigen Pflegeberufs

Dieses Buch ist der Hammer und wer ein schwaches Herz hat, sollte am besten einen Kamillentee dazu trinken, denn selbst die handelsüblichen Kriminalromane sind nicht so aufregend. Hier geht es um Leben und Tod, um das richtige Leben. Und um die elementare Frage, warum man die aufopfernde Arbeit von Pflegekräften und Ärzt/-innen nicht (mehr) als systemrelevant bezeichnen sollte.

Franca Parianen: Teilen und Haben. Foto: Ralf Julke
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Teilen und Haben: Franca Parianens pointierte Suche nach dem, was uns wirklich zu Menschen macht

„Warum wir zusammenhalten müssen, aber nicht wollen“, hat Dr. Franca Parianen ihr Buch untertitelt. Sie ist Kognitions- und Neurowissenschaftlerin. Das ist das Fachgebiet, auf dem erforscht wird, wie wir denken und warum. Und was davon angelernt ist und was unser Erbe ist als Mensch. Und somit auch warum ausgerechnet dieser tolpatschige Zweibeiner die ganze Erde beherrscht. Und gerade rücksichtslos demoliert.

Bernd Rump: Der Traum zuvor. Foto: Ralf Julke
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Der Traum zuvor: Die tastende Lebenserkundung des Dresdner Lieder- und Theatermachers Bernd Rump

Es ist ein Trumm von einem Buch geworden, das der Liedermacher, Theatermensch und Parteiarbeiter Bernd Rump da geschrieben hat. Roman eines Lebens könnte man es nennen. Aber es ist nicht wirklich ein Roman geworden. Das Foto mit dem auf einem Steinhaufen gestrandeten Schiff auf dem Umschlag illustriert das Problem: Wie erzählt man ein Leben mit Happy End, wenn das Schiff der Träume erst mal gründlich gestrandet ist?

Matthias Jügler: Die Verlassenen. Foto: Ralf Julke
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Die Verlassenen: Das Schweigen des Ostens in einer unvollendbaren Sohn-Vater-Geschichte

Verlage locken einen ja nur zu gern auf falsche Fährten, schon allein damit, dass sie gleich mal haufenweise Zitate von mehr oder weniger bekannten Lese-Leuten mitschicken, die das Buch schon vor Veröffentlichung gelesen haben und enthusiastisch anpreisen. Wobei ein wenig Enthusiasmus für Matthias Jüglers zweiten Roman durchaus nicht fehl am Platz ist. Aber bitte sehr dosiert, also skandinavisch-ostdeutsch unterkühlt.

U. S. Levin: Der blaue Taschendieb. Foto: Ralf Julke
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Der blaue Taschendieb: Lauter Kinder-Detektivgeschichten aus dem lauschigen Städtchen Bühlerstädt

Die Kleinstadt Bühlerstädt könnte irgendwo in Brandenburg liegen, natürlich auch irgendwo in Sachsen. Mit Rathaus am Markt und Rathausgalerie, einer Grundschule, einem Fahrradhändler und einem Wochenmarkt, oder was so ungefähr der Höhepunkt des gesellschaftlichen Lebens ist. Und natürlich vier aufgeweckten Kindern, die es Emil und den Detektiven nachmachen und die Diebe und Ganoven in ihrer beschaulichen kleinen Stadt zur Strecke bringen.

Andreas M. Sturm: Verlorenes Land. Foto: Ralf Julke
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Verlorenes Land: Der erste DDR-Krimi des Dresdner Autors Andreas M. Sturm

Der Titel ist doppelbödig, eigentlich hat er sogar noch viele versteckte Keller. Nur eines meint der 1962 in Dresden geborene Krimi-Autor Andreas M. Sturm eher nicht: dass er die DDR wiederhaben möchte. Auch wenn das sein erster DDR-Krimi ist, nachdem er seine Ermittlerinnen Karin Wolf und Sandra König zuletzt mehrfach in die Abgründe des heutigen Dresden geschickt hat

Andreas Neuenkirchen: Kann man sagen, muss man aber nicht. Foto: Ralf Julke
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Kann man sagen, muss man aber nicht: Andreas Neuenkirchens humorvolle Handreichung für Sprachverwirrte

Andreas Neuenkirchen ist Journalist und lebt als freier Autor in Tokio. Aber selbst da bekommt man mit, wie schlampig die Kolleg/-innen in Deutschland mit der Sprache umgehen und wie sich schlampiger Sprachgebrauch bis in Nachrichtensendungen und Zeitungsartikel ausbreitet. Und daran sind nur im geringsten Ausmaß Jugendliche mit ihren Sprachverulkungen schuld. Ein Buch für Aufgestörte.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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