Sie ist ein Monster, ein Gespenst im Raum, schuld an (fast) allem, was da nach 1990 schiefgegangen ist. Bei vielen Ostdeutschen kochen da die Emotionen hoch und die Forderungen nach Aufarbeitung der Treuhandarbeit werden immer wieder neu vorgetragen. Als wenn doch noch herausgefunden werden könnte, dass Unterschleif in der Treuhandanstalt schuld an allem war. Auch am heutigen Missmut im Osten. Aber was ist wirklich dran an diesen Vermutungen?

Olaf Jacobs hat dazu 17 Menschen gefragt, die bei diesem Thema in den vergangenen 33 Jahren selten bis nie zu Wort kamen. Meist redeten Politiker/-innen, fassten Journalisten ihre Urteile, machten Gewerkschaften ihrem Unmut Luft oder kamen die Menschen zu Wort, die sich ausgebootet, entwertet und deklassiert fühlten. Und dabei war die Treuhand einst noch von der DDR-Regierung ins Leben gerufen worden, um das Vermögen der DDR-Wirtschaft für ihre Bürger zu retten.

600 Milliarden in Luft aufgelöst?

Und es stand eine gewaltige Zahl im Raum: 600 Milliarden Mark sollte das alles Wert sein, was da zum Ende der DDR noch rauchte, ratterte und produzierte. Eine Zahl, die auch Treuhand-Präsident Detlev Rohwedder immer wieder nannte. Sie stammte aus einer Schätzung der vorletzten DDR-Regierung, war aber nie durch eine wirkliche Bestandserhebung untermauert.

Und das gehört zur Tragik in der ganzen Sicht auf die Treuhand und die Ergebnisse ihrer Arbeit, dass sich falsche Versprechungen (600 Milliarden DM oder gar „blühende Landschaften“) in den Köpfen der Menschen festgesetzt hatten, die in ihrer Mehrheit tatsächlich glaubten, dass mit der schnellen Wiedervereinigung im Osten ganz automatisch ein Wirtschaftswunder geschehen würde. Doch es kam anders. Es wurde eine Ochsentour.

Und für all jene, die wirklich genau hinschauten, ein großer Lernprozess. Denn wie man eine zentral gesteuerte Planwirtschaft möglichst schnell in eine funktionierende Marktwirtschaft umwandelt, das wusste 1990 kein Mensch.

Und viele politische Akteure hatten auch nicht verstanden, was eigentlich der 1988/1989 im unter Leitung von Gerhard SchĂĽrer, dem Chef der Staatlichen Plankommission, erarbeiteten SchĂĽrer-Bericht stand, den noch Egon Krenz bestellt hatte.

Ein Bericht, der in aller Deutlichkeit feststellte, dass die DDR-Wirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig war und der ökonomische Zusammenbruch der DDR eigentlich nur noch eine Frage der Zeit. Was die Beschäftigten im Land eigentlich wussten – insbesondere all jene, die in Fabriken arbeiteten, in denen seit Jahrzehnten nicht saniert und nicht investiert worden war, in denen sie mit völlig veralteten Maschinen Produkte herstellten, die auf dem Weltmarkt keine Chancen hatten.

Der Druck der StraĂźe

Und es kam noch schlimmer. Denn die Menschen gingen ja auch mit dem Ruf auf die StraĂźe: „Wenn die D-Mark kommt, dann bleiben wir …“ Damit erzeugten sie Druck. Nicht nur was die schnelle Wiedervereinigung betraf, sondern auch was die schnellstmögliche EinfĂĽhrung der D-Mark bertaf, die schon am 1. Juli 1990 – drei Monate vor der Wiedevereinigung, eingefĂĽhrt wurde. Und im Finanzministerium der letzten DDR-Regieung wusste man ganz genau, was das fĂĽr die maroden Betriebe in der DDR bedeutete.

Mit den Worten des einstigen Treuhand-Vorstand Dr. Wolf Klinz: „Kurz vor Einführung der D-Mark hat das DDR-Finanzministerium – dessen Mitarbeiter ja keine Hornochsen waren, sondern sehr wohl wussten, was Sache war – Berechnungen angestellt und ist zu dem Schluss gekommen, dass 70 Prozent der DDR-Betriebe bei Einführung der D-Mark nicht lebensfähig wären. Damit war klar, dass Hunderttausende ihren Job verlieren würden. Das war allen Mitgliedern der DDR-Nomenklatura klar, nur der Bevölkerung nicht.“

Und genau deshalb stand dann im Sommer 1990 die Frage, wie man mit diesem Dilemma umgehen sollte. Wobei eine Lösung von den DDR-Bürgern schon im März 1990 abgewählt worden war: der Sonderweg, die DDR in einem längeren Transformationsprozess für die Vereinigung überhaupt erst einmal fit zu machen. Mit der schnellen Vereinigung war das hinfällig.

Und mit der Einführung der D-Mark im Juli 1990 sowieso, denn ab da mussten die DDR-Betriebe nicht nur ihre Produkte versuchen, für D-Mark zu verkaufen, sie mussten auch alle Einkäufe in D-Mark bezahlen und ihre Angestellten sowieso.

Eine Rechnung, die nicht aufgehen konnte. Schon gar nicht, als die DDR-Kaufhallen im Juli mit den Konsumgütern aus dem Westen geflutet wurden und die DDR-Bürger selbst den Kauf ihrer eigenen Ostprodukte verweigerten. Weshalb es schon vor der wirklichen Arbeitsaufnahme der Treuhand etwas gab, was es so in der DDR-Geschichte nicht gegeben hatte: Massenentlassungen. Denn natürlich kämpften auch die alten Leiter der VEB darum, den Laden am Leben zu erhalten. Auch wenn er ihnen nicht gehörte.

Transformation unter Tempodruck

Und immer wieder fragt natürlich Olaf Jacobs seine 17 Interview-Partner/-innen, ob es denn nicht doch einen anderen Weg gegeben hätte, als die komplette DDR-Wirtschaft schnellstmöglich zu privatisieren. Vielleicht gar eine Sanierung unter staatlicher Regie? Doch daran hätte sich dann wohl auch die reiche Bundesrepublik gründlich verschluckt.

Gerade weil Jacobs hier mit den Leuten spricht, die die Privatisierungen damals auf den Weg bringen mussten, bekommt man auch als Außenstehender ein Gefühl dafür, was es tatsächlich heißt, die Wirtschaft eines kompletten Landes schnellstmöglich in die Marktwirtschaft zu überführen. Das waren – so über den Daumen gepeilt – 22.000 Unternehmen, für die binnen weniger Jahre eine Lösung gefunden werden musste.

Entweder, weil ein Investor gefunden wurde, der auch per Vertrag notwendige Investitionen und die Ăśbernahme wenigstens eines Teils der Belegschaft zusagte. Oder indem der Betrieb, weil es fĂĽr seine veralteten Produkte ĂĽberhaupt keine Abnehmer mehr gab, abgewickelt werden musste.

Man erfährt gar nicht so nebenbei, dass sich die Lage der DDR-Wirtschaft fundamental von der in den anderen Staaten des einstigen Ostblocks unterschied, die deutlich mehr Zeit hatten, ihre Wirtschaft zu transformieren. Die auch das in der DDR anfangs diskutierte Projekt der Anteilsscheine umsetzten – so wie in Russland. Mit dem Ergebnis, dass dort Oligarchen diese Scheine aufkauften und sich auf diese Weise ein riesiges Vermögen aufbauten, während die Malocher so arm blieben, wie sie es vorher auch waren.

Es ist ja nicht so, dass tatsächlich nur ein Weg ausprobiert wurde. Doch Ökonomie ist grausam. Sie kennt kein Pardon. Und es war eben tatsächlich nur ein kleiner Teil der DDR-Wirtschaft, der 1990 tatsächlich wettbewerbsfähig war. Und mit der Einführung der D-Mark kam noch ein weiteres Problem hinzu: Praktisch der komplette östliche Absatzmarkt brach weg.

Nur zu einem kleinen Teil hatte die DDR-Wirtschaft vor 1990 in den Westen exportiert (und das oft genug auch noch zu Preisen, die die Herstellungskosten nicht deckten), der Löwenanteil wurde in die Sowjetunion und die anderen Ostblockländer exportiert – die aber nun nicht mehr bezahlen konnten, weil sie so viele D-Mark-Reserven gar nicht hatten.

Im Flug selbst erfinden

Wenn zu Zeiten der Treuhand etwas fehlte, dann war es tatsächlich eine transparente Kommunikation – und zwar nicht aus der Treuhand selbst, sondern aus dem zuständigen Bundesfinanzministerium. Dort hätte man aufhören müssen, den Quatsch von den „blühenden Landschaften“ zu erzählen, und tatsächlich berichten müssen, wie es um die Wirtschaft des Ostens tatsächlich stand. Und wie groß die Chancen überhaupt waren, Teile davon zu retten und nach und nach eine wirklich sich selbst tragende Wirtschaft im Osten aufzubauen.

Was man aber nicht mit endlos strömenden Subventionen geschafft hätte. Denn dass sich all diese zuvor jahrzehntelang abgeschotteten Betriebe jetzt in einer Marktwirtschaft behaupten mussten, hatte genau das zur Konsequenz, was mit Rohwedder dann auch umgesetzt wurde: die Privatisierung all dieser Betriebe. Und zwar möglichst schnell, denn so lange die Betriebe kein wirtschaftliches Konzept und eine privatwirtschaftliche Gsechäftsführung hatten, wurden sie vom Staat subventioniert.

Sodass einige der Gespräche durchaus ahnen lassen, dass ein langsamerer Kurs bei der Privatisierung am Ende wahrscheinlich noch viel mehr Geld verschlungen hätte als die 200 Milliarden Euro, die die Treuhand in ihrer Schlussbilanz stehen hatte.

Aber genau deshalb war die Treuhand ein Unternehmen, das es so noch nie gegeben hatte. Sie musste sich quasi im Flug selbst erfinden und Strukturen entwickeln, mit denen sie nicht nur die Privatisierung sämtlicher ihr anvertrauten Betriebe bewerkstelligen musste (und dafür vor allem auch interessierte Investoren finden), sondern auch sichere Vertragsstrukturen, die auch gewährleisteten, dass die Käufer tatsächlich auch umsetzen, was sie zugesagt hatten.

Entwertete Lebenswege

Denn natürlich hingen die Beschäftigten an ihren Unternehmen. Einige der Interviewten beschreiben es auch als eigenen Lernprozess, die Arbeitsmentalität der Ostdeutschen kennenzulernen, für die „ihre Fabrik“ oft eine Identifikation fürs Leben war, egal, wie miserabel die Arbeitsbedingungen darin waren. Für sie bedeutete die Schließung des VEB oft die komplette Entwertung ihres Arbeitslebens.

Eben noch gehörten sie zur „führenden Klasse“ und durften sich geehrt und gepriesen sehen – und auf einmal erlebten sie etwas, was es so in der DDR nicht gab: das trostlose Warten auf den Fluren der frisch gegründeten Arbeitsämter und die Entwertung ihrer Berufsabschlüsse. Ohne zu wissen, ob sie überhaupt jemals wieder eine ordentliche Anstellung bekommen würden.

Der Riss ging durch praktisch alle Familien. Und so war es natürlich auch eine Begegnung der Welten. Denn die Mitarbeiter/-innen der Treuhand kamen -– nachdem sie anfangs mit ostdeutschem Personal gegründet worden war, zuletzt größtenteils aus dem Westen, manche als One-Dollar-Men von großen Unternehmen geschickt, viele frisch vom Studium.

Aber das Problem war nun einmal auch, dass es für eine rechtmäßige Abarbeitung der Fälle betriebswirtschaftliches und juristisches Knowhow brauchte. Die ostdeutschen Mitarbeiter steuerten dann in der Regel ihre Kenntnisse der örtlichen Wirtschaft bei.

Und das Ergebnis?

Mancher schätzt es als durchwachsen ein. Mancher sagt auch, man hätte vielleicht mehr retten können – wären die Rahmenbedingungen andere gewesen. Doch diese Rahmenbedingungen hatten die Ostdeutschen selbst gesetzt. Ab dem 1. Juli tickte die Uhr. Und zumindest die Außenperspektive, die einige Gesprächspartner auch benennen, zeigt, dass die Arbeit der Treuhandgesellschaft im Ausland wesentlich positiver eingeschätzt wird als im betroffenen Osten selbst.

Ă–konomie und Revolution

Und natürlich fragt man sich: Hätte es tatsächlich andere Wege gegeben? Wäre mehr drin gewesen? Doch für einen anderen Weg der Transformation fehlte schlicht die Zeit. Christian Böllhoff, damals Vorstandsassistent bei der Treuhand, benennt auch etwas, was viele Ostdeutsche gar nicht wahrgenommen haben – oder glatt vergessen: „Aus meiner Sicht wäre es ohne diese marode wirtschaftliche Situation in der DDR vielleicht gar nicht zu einer Friedlichen Revolution gekommen. Die wirtschaftliche Basis war bereits angeknackst.“

Denn auch in der DDR galt, dass der gesellschaftliche Frieden mit dem Versprechen sozialer Wohltaten verbunden war. Doch die kosteten Geld. Und spätestens in den 1980er Jahren stagnierte die Wirtschaft. Und das merkten die Leute auch. Das Versprechen war nicht mehr finanzierbar. Und die Verlockungen der westlichen Konsumgesellschaft waren übermächtig.

Und dazu kamen dann eben sofort alle Folgen der Einführung der D-Mark, wie Richard J. Flor, der damals in der Treuhandniederlassung in Halle tätig war, feststellt: „Mit dieser Währungsreform verloren die DDR-Betriebe allerdings spätestens ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Westunternehmen aufgrund ihrer Produktivitätsnachteile, ihre alten, subventionierten Ostmärkte brachen ihnen weg, und vor allem wollten DDR-Bürger ihre eigenen Produkte nicht mehr kaufen, wodurch sie selbst den Untergang ihrer Wirtschaft besiegelten. Folglich flossen monatlich Milliardenbeträge als Verlust aus den Betrieben, was schnellstens zu stoppen war.“

Operation am offenen Herzen

Eine „Operation am offenen Herzen“, nennt er das, was dann bis 1994, bis die Treuhand ihre Türen schloss, abgearbeitet werden musste. Auch im Wissen darum, dass Ganoven und Glücksritter ihre Gelegenheit suchen würden, sich als scheinbar solvente Investoren ein ordentliches Stück vom Kuchen abzuschneiden.

Was dann die Skandale ergab, die damals schon von sich Reden machten. Natürlich erzählen die Interviewten auch davon, wie sie damit umgingen und wie das relativ früh auch zu neuen juristischen Strukturen führte, um solche Dinge möglichst zu unterbinden.

Und augenscheinlich hat das auch weitestgehend geklappt. Die bekannten Skandale verstellen zumeist den Blick darauf, dass die meisten Privatisierungen geregelt über die Bühne gingen, auch wenn es viel zu wenige Fälle von gelungenem Management-buy-Out gab, also der Übernahme der Betriebe durch die alte Betriebsleitung.

Was schlicht auch damit zu tun hatte, dass auch die erfahrenen Betriebsleiter im Osten nicht über die Finanzreserven verfügten, die sie gebraucht hätten, um einen Neustart zu finanzieren. So gesehen ist auch das ein Erbe Ost: das Fehlen von Startkapital nach 40 Jahren sozialistischer Planwirtschaft.

So wurden die Ostdeutschen quasi ohne Verschulden zum Spielball der von ihnen selbst ausgelösten Entwicklung. Was wäre ohne Treuhand geschehen? Absehbar eine riesige Konkurswelle, die im Osten noch viel mehr Schaden hinterlassen hätte als dieser quasi im Flug organisierte Prozess im Rahmen der Treuhand, der sich nach der Ermordung Rohwedders noch beschleunigte. Auch das war politisch gewollt, das wird auch oft vergessen.

Der Druck wurde in der – auch von den Ostdeutschen nun mitgewählten – Bundesregierung aufgebaut, die natürlich so schnell wie möglich den Mittelabfluss Richtung Osten drosseln wollte. Man wollte ja den westdeutschen Steuerzahlern nicht gar zu viel zumuten.

Es geht immer um Ă–konomie

Sodass eigentlich am Ende das von den 17 so oder so ähnlich formulierte Fazit steht, dass es eigentlich zur Arbeit der Treuhand nie eine Alternative gab. Und dass das Ergebnis sich trotzdem sehen lassen kann. Es sind zwar keine blühenden Landschaften geworden – aber der Osten hat dennoch einige überlebenswichtige ökonomische Strukturen behalten. Manchmal mit Milliardensubventionen, wie im Leuna-Dreieck oder bei Jenoptik in Jena.

Davon hätte es – das betonen mehrere Gesprächspartner – durchaus mehr geben können, wenn man denn Leute gehabt hätte, die sich so etwas zugetraut hätten. Aber die waren Anfang der 1990er noch seltener als die Unternehmer, die bereit waren, eine Ost-Firma für eine Mark zu übernehmen, um sie dann mit den nötigen Investitionen wettbewerbsfähig zu machen.

Es ist ein bis dato eher seltener Einblick in die Arbeit der Treuhand, den man hier vorfindet. Und man lernt dabei eben auch 17 Menschen kennen, die damals für die Treuhand arbeiteten und das auch mit einer gewissen Begeisterung taten – es auch als einen gewissen Dienst am Vaterland verstanden. Vielleicht tut es doch ganz gut, auch aus ostdeutscher Perspektive einmal den Blickwinkel zu ändern und nicht immer nur nach Schuldigen zu suchen.

Denn es gilt eben auch für Revolutionen und Wiedervereinigungen, dass es am Ende immer um Ökonomie geht. Und dass man bei politischen Entscheidungen die ökonomischen Folgen mitbedenken sollte. Gerade dann, wenn sie unausweichlich sind. Aber damit tun sich Politiker bis heute schwer, reden den Leuten lieber ein, dass alles gemütlich so weitergehen würde wie bisher und niemand sich umgewöhnen muss. Das Schema ist immer wieder dasselbe.

Ein LehrstĂĽck fĂĽr die Transformation

So gesehen ist das Agieren der Treuhand auch ein Lehrstück, wie aufwendig und arbeitsintensiv der Umbau einer kompletten Wirtschaft ist und welche Kosten dabei entstehen. Kosten, die eben auch die Menschen bezahlen, deren Selbstverständnis in einem scheinbar unerbittlichen Prozess unter die Räder kommt. Menschen, die damit nicht gerechnet haben, als sie freudig nach der D-Mark riefen.

Und dazu kommt aber auch etwas, was einige der Vorstände, Referentinnen und Abteilungsleiter, die hier zu Wort kommen, auch benennen: Dass diese heftigen Einschnitte im Leben der betroffenen Menschen auch Anerkennung und Verständnis verdient haben.

Es ist in vielen Bereichen tatsächlich das Fehlen einer guten Kommunikation, das hier sichtbar wird. Eine Kommunikation, die andere hätten leisten müssen. Die aber nicht stattgefunden hat, weil sich Politiker zwar gern mit Lorbeeren schmücken, aber selten so mutig sind zu sagen, wenn es für die Betroffenen tatsächlich richtig hart wird.

Olaf Jacobs und Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur (Hrsg.): „Die Treuhand. Innensichten einer Behörde“, Mitteldeutscher Verlag, Halle 2024, 28 Euro.

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