Wir denken falsch über Geld. Oder anders formuliert: Uns wird immerfort falsches Denken über Geld eingeredet. Es steckt in Phrasen wie „Schwarze Null“, „Neuverschuldungsverbot“, „Schwäbische Hausfrau“. Und auch in den Behauptungen diverser Lobbyverbände, der Staat würde uns ausplündern und uns das sauer verdiente Geld rauben. Doch so funktioniert unser Geld nicht. Der Wirtschaftssoziologe Aaron Sahr weiß, wovon er redet.
Er leitet die Forschungsgruppe Monetäre Souveränität am Hamburger Institut für Sozialforschung und nimmt die Leser in diesem Buch mit auf eine Demontage all der populären Behauptungen über die Funktionsweise des modernen Geldes, mit denen seit gut 40 Jahren ein Bild von der Funktionsweise des Geldes gezeichnet wird, das so vielleicht mal im Hochmittelalter gültig war. Aber wohl nicht einmal da.
Auch wenn das Bild so eingängig ist, dass Geld als Gold irgendwo in Tresoren liegt und immer erst mal als Münze geprägt werden muss, damit es jemand als sein Geld ausgeben kann. Davon erzählen ja auch bis heute gültige Bezeichnungen wie Schatz, Schatzkammer und Schatzmeister. Und jeder denkt an Tresorräume mit fetten Panzertüren und drinnen auf Regalen gestapelten Goldbarren.
Oder an Dagobert Duck, wie er in Goldmünzen badet. Das Bild ist so griffig. Und wenn man ein Bild für Geld sucht, dann bieten sich Münzen und Banknoten geradezu an. Möglichst viel davon. Dann sieht es richtig viel aus. Und es wirkt nur zu vernünftig, wenn uns Politiker mit bierernster Miene erklären, Geld müsse erst mal erarbeitet werden, bevor es ausgegeben werden kann. Klingt logisch, nicht wahr?
Ist aber falsch. Genauso wie die wilde These, dass es die Privatwirtschaft ist, die Geld überhaupt erst einmal „erzeugen“ muss, damit der „gierige“ Staat über Steuern und Abgaben seinen Teil abzwacken kann, um damit seine Konsumausgaben zu bezahlen. Denn im Licht dieser Theorie ist der Staat nichts als ein Räuber und Wegelagerer, quasi ein Schmarotzer der Privatwirtschaft. Und dann kann er mit Geld nicht mal umgehen, sondern häuft Schulden an, „lebt über unsere Verhältnisse“, gibt das Geld für „Wohltaten“ aus, die „wir uns gar nicht leisten können“.
Ohne Schulden kein Geld
Aber das Bild ist falsch. Was eigentlich jeder weiß, der sich jemals mit Bilanzen beschäftigt hat. Denn bevor Geld überhaupt entstehen kann, existieren Schulden. Etwas, was Sahr schon im alten Babylon findet. Denn was auf den vielen Tontäfelchen dort aufgelistet ist, sind Schulden. Alle jüngere menschliche Zivilisation baut auf Schulden auf. Schulden sind Verpflichtungen, der Gegenwert von Vorleistungen, die jemand gibt, der über die entsprechenden Vorräte und Ressourcen verfügt, die jemand anders braucht. Und um die Vorleistungen in Anspruch nehmen zu können, geht er eine Verpflichtung ein, diese Schulden zurückzuzahlen.
Und das funktioniert bis heute. Alle Menschen in diesem Land sind eingebunden in ein System von Schulden, egal, ob sie eine Wohnung mieten und dafür dann Mietzins zahlen, ob sie ein Auto auf Pump kaufen oder eine Warenbestellung aufgeben. Mit dem Kaufakt gehen sie ein Schuldverhältnis ein.
Das erklärt Sahr sehr schön mit dem immer wiederkehrenden Beispiel einer Fahrradkäuferin, die ihr neues Fahrrad beim Händler per Scheckkarte bezahlt. Der Verkäufer bekommt also gar kein Bargeld in die Hand, sondern die Bank der Käuferin bucht die Summe von ihrem Konto ab – entschuldet sich also bei seiner eigenen Kundin, die durch ihr Konto nicht Schuldnerin der Bank ist (auch wenn viele Banken sich so benehmen), sondern Gläubigerin.
Wir leben in einem Geflecht von Verschuldungen und Ansprüchen. Jeder von uns. Und wenn wir – auf welche Weise auch immer – „Geld verdienen“, erwerben wir eigentlich etwas völlig anderes: Zahlungsfähigkeit. Ausgedrückt durch ein Konto bei unserer Bank, bei der wir Gläubiger sind. Ja, selbst unserer Bank gegenüber haben wir ein Gläubiger-Schuldner-Verhältnis. Denn – wenn unser Konto im Plus ist, ist die Bank unsere Schuldnerin. Was für uns dann ein Haben ist, ist für die Bank ein Soll.
Wie Geld entsteht
Das ändert sich erst, wenn wir einen Kredit aufnehmen und die Bank sagt: Ja, machen wir. Dann sind wir im Soll und die Bank kann den Kredit bei sich als Forderung verbuchen. Womit man an der Stelle ist, an der in unserer modernen Finanzwelt „Geld entsteht“. Denn die Bank reicht eben keine eingelagerten Gelder aus, die andere Leute dort deponiert haben. Das Geld, das sie uns – gegen Zinsen – gewährt, ist quasi „Geld aus dem Nichts“, wie es Sahr immer wieder lustvoll erklärt.
Denn das ist der eigentliche Treibstoff unserer Gesellschaft, der sie flexibel und innovativ macht. Denn hier finanziert nicht „altes Geld“ neue Ideen, sondern der Kreditnehmer sagt mit dem Kreditvertrag zu, das Geld innerhalb einer Frist mit Zins „zurückzuzahlen“. Was eben kein Zurückzahlen ist, sondern eine Tilgung: Man gleicht sein Konto wieder aus, trägt das Soll ab und am Ende ist das Geld praktisch wieder „verschwunden“.
Geld ist im eigentlichen Sinn nichts anderes als Zahlungsfähigkeit, die sich in Soll und Haben ausdrückt. Letztlich in einer Bilanz, die immer wieder ausgeglichen werden muss. Deshalb gehen wir arbeiten und „verdienen unser Geld“, stellen also unsere Zahlungsfähigkeit immer wieder neu her. Oder wie Sahr es so schön formuliert: „Ohne Bankschulden gäbe es nichts, was gespart werden könnte, weil die Art und Weise, wie gespart wird, die Form der Schuld ist.
Außerdem wird dieses Geld auch noch dadurch produziert und reproduziert, dass sich Akteure gegenüber der Bank verschulden. Bankkredite sind eben keine Darlehen, die angespartes Geld von den Habenden zu den Habenichtsen transferieren; es sind Akte der Schöpfung, der Geldwertschöpfung. Bankkredite sind kreative, schöpferische Praktiken. Erst die ständige Verschuldung erschafft und ermöglicht das Geld, das wir einnehmen und ansammeln.
Die Erzeugung von Zahlungsfähigkeit
Das heutige Geldsystem ist also eine monetäre Maschine, die permanent neue Zahlungsfähigkeit erschafft. Weshalb Sahr es auch eine Infrastruktur nennt, vergleichbar wichtigen Infrastrukturen wie Strom- und Wasserversorgung. Denn wir sind auf Zahlungsfähigkeit allesamt genauso dringend angewiesen wie auf Trinkwasser und Strom.
Und nicht anders sind „Staatsschulden“ entstanden. Es sind Kredite, die der Staat aufgenommen hat, um Investitionen und andere Zahlungen zu ermöglichen, in der Regel als staatliche Anleihen ausgegeben und von privaten Banken angekauft. Diese Staatspapiere aber stehen in den Bilanzen der Banken nicht als Minus, sondern als Plus, denn die vertrauen darauf, dass der Staat seine Schulden auch bezahlt. Und das tun auch private Anleger, die nur zu gern ihr „Geld“ in staatliche Papiere investieren. Die Schulden des Staates sind das Vermögen privater Anleger.
Und wer das ganze Getrommel der Lobbys im Ohr hat, die staatliches Schuldenmachen immerfort verdammen und uns einreden, unser Staat „lebe über seine Verhältnisse“, der erfährt mit Sahr, wie auch die Finanzverflechtungen des Staates funktionieren und warum Staaten eigentlich nicht pleitegehen können – wenn sie die Hoheit über ihre eigenen Zentralbanken haben.
„Staatsschulden sind in der Realität kein Problem der Generationengerechtigkeit, auch wenn diese Unwahrheit von vielen Politikerinnen und Politikern gerne vor laufenden Kameras wie ein Mantra im Buhlen um Wählergunst wiederholt wird“, schreibt Sahr. „Zunächst einmal sind Staatsschulden auch Vermögen, mit seinen Defiziten versorgt der Staat also den Privatsektor mit sicheren und gern gesehenen Anlagevermögen.“
Die privatisierte Geldschöpfung
Nur ist da seit gut 40 Jahren der Wurm drin, just der Zeit, in der sich das Getrommel der Finanzlobby in politische Entscheidungen verwandelt hat, die den Zentralbanken die Möglichkeiten der Geldschöpfung zum großen Teil genommen haben. Mit der falschen Behauptung, der Staat dürfe (sich) kein Geld drucken. Also dürfen auch die Staaten Europas ihre Staatsanleihen nicht direkt an die Zentralbank, für Europa die EZB, verkaufen.
Aber was macht die im Krisenfall, so wie nach der Finanzkrise 2008 oder der Coronakrise? Sie kauft Anleihen auf. In Billionen-Dimensionen. Aber eben vor allem private Anleihen. Sie schafft also Geld – für private Anleger. Alles in der Hoffnung, das Geld werde dann wieder investiert und schaffe neue Produktivität.
Was aber nicht der Fall ist, denn Privatbanken haben keinen moralischen Kompass. Niemand schreibt ihnen vor, wem sie Kredite vergeben und zu welchen Konditionen. Und wer als Unternehmer mal hingegangen ist zu seiner Bank und für eine Betriebserweiterung einen Kredit beantragt hat, weiß, was das bedeutet: Geld bekommt man nur, wenn man „Sicherheiten“ vorweisen kann. Banken wollen Gewinn machen und bevorzugen Anleger, die schon Sicherheit und Vermögen haben.
Und da ist man an dem Punkt, den Sahr mit der „Ideologie des unpolitischen Geldes“ beschreibt. Denn wenn die Geldschöpfung nicht (mehr) beim Staat liegt (obwohl der mit seinen Staatsanleihen das ganze System absichert), sondern bei Privatbanken, dann bestimmt nicht der Staat (und damit die von uns gewählte demokratische Regierung), wie das Geld angelegt werden soll, sondern die private Bank. Und eigentlich nicht mal die, sondern jene Leute, die die größte Spielmasse besitzen, um immer neue Kredite aufzunehmen.
Das sind in der Regel Leute, die dem Staat und der Gemeinschaft gegenüber zu nichts verpflichtet sind und deren Ziel meistens nicht ist, neue Produktivität zu schaffen. Sie wollen meist nur ihr Vermögen mehren. Und zwar möglichst so, dass das Geld hinterher nicht „verschwunden“ ist, so wie bei den normalen Leuten wie unsereins, sondern sich sogar „vermehrt“ hat. Das nennen diese Leute „Geld arbeiten lassen.“
Verschuldungsverbot und Steuerlamento
Mit fatalen Ergebnissen für die reale Welt. Denn diese „Wertanlagen“ sind – neben echten Ressourcenknappheiten – die eigentlichen Inflationstreiber, sie verteuern alles, was man mit Geld aufkaufen und verknappen kann. Auf dem Leipziger Immobilienmarkt ja in schönster Blüte zu beobachten. Die riesigen Anlagevermögen fließen schon lange nicht mehr in die produktiven Bereiche unserer Gesellschaft.
Mit der Doktrin des „Verschuldungsverbots“ (die immer im Paket mit der Forderung „Keine Steuererhöhung“ verkauft wird), wird der Staat sogar dazu verdammt, seine eigenen Infrastrukturen nicht instand halten zu können. Weil er zu wenig Geld hat. Was natürlich verblüfft, ist es doch „seine“ Zentralbank, die die Banknoten ausgibt.
Die von uns – also unserem Staat – geschaffene Infrastruktur, die eigentlich für alle Zahlungsfähigkeit „produzieren“ sollte, ist geknebelt und gefesselt und produziert hauptsächlich Zahlungsfähigkeit für eine kleine Gruppe Reicher und Superreicher, die aus diesem „Vermögen“, mehr bieten und zahlen zu können als andere, längst ein Machtinstrument gemacht hat. Denn große Vermögen bedeuten nun einmal auch große Macht.
„Unsere monetäre Maschine vermehrt unter dem Regime privatisierter Souveränität den Reichtum von wenigen, obwohl sie den Lebensstandard von vielen verbessern könnte“, schreibt Sahr. Und zeigt recht deutlich, dass die Erzählung vom „unpolitischen Geld“ ein Märchen ist, erzählt vor allem von den Nutznießern dieses Systems, die auf diese Weise ihre Vermögen selbst in der Krise immer weiter vermehren können, während sie unserer Gesellschaft die Handlungsfähigkeit entziehen.
Was – wie Sahr zu Recht feststellt – eben auch dazu geführt hat, dass wir alle unsere gegenwärtigen Krisen nicht gemeistert kriegen, denn die „Ideologie des unpolitischen Geldes“ sorgt dafür, dass dringende Investitionen in Klimaschutz, Infrastrukturen und soziale Sicherheit nicht erfolgen können. Von den katastrophalen Befunden im Bildungs- und Gesundheitswesen ganz zu schweigen. Überall schaut man auf zusammengesparte Etats, überarbeitete Beschäftigte, unterlassene Reparaturen – während die Vermögen der Superreichen immer weiter anwachsen.
Billionen für die falschen Märkte
Und auch die billionenschweren Aufkaufprogramme der EZB beschleunigen das nur. „Wir pressen neues Geld durch die Anlagemärkte und warten vergeblich darauf, dass es in der Realwirtschaft, auf dem Konto der öffentlichen Hand oder in den Taschen der hart arbeitenden Mehrheiten ankommt“, schreibt Sahr.
Weshalb er folgerichtig für einen „neuen Pragmatismus“ im Umgang mit der Geldwirtschaft und insbesondere den Zentralbanken wirbt. Denn wenn das Geldsystem, das eigentlich Zahlungsfähigkeit für alle herstellen sollte, nur den Reichtum einiger weniger mehrt, dann funktioniert diese Infrastruktur nicht richtig, wurde regelrecht deformiert. Was dann das Märchen vom „unpolitischen Geld“ nur kaschiert. Denn natürlich ist Geld, das immer nur einigen Wenigen noch mehr Reichtum verschafft, nicht unpolitisch.
Und wie sehr diese Denkweise politisch wird, macht Sahr am Beispiel der Arbeitslosigkeit deutlich. Denn „dementsprechend verweist Arbeitslosigkeit auch nicht auf einen Mangel an bisher erwirtschafteten Leistungen, sondern auf einen Mangel an Geldschöpfung ‚an der richtigen Stelle‘ – ungenutzte Arbeitskraft ist eine Ressource, für die man zahlen könnte, kein Schicksal, für das wir ‚kein Geld haben‘.“
Währen das Vermögen der Superreichen der Gesellschaft in der Regel gar nichts nutzt. Weshalb Sahr natürlich auch den Sinn von Steuern diskutiert, die ja nicht grundlos so heißen, weil sie ja eigentlich steuern sollen, wie Geld in einer Gesellschaft ausgegeben wird – nutzbringend oder schädlich. Und dass es zu einem immensen Teil schädlich verwendet wird, ist ja unübersehbar. Die Klimakrise ist das Ergebnis von falsch ausgegebenem Geld – und damit falscher Machtverteilung.
„Steuern sollten also dort erhoben werden, wo ein Entzug an Zahlungsfähigkeit am ehesten aus normativen, sozialen, ökologischen und ökonomischen Gründen gerechtfertigt werden kann“, schreibt Sahr. „Ein naheliegendes Beispiel sind die gigantischen Vermögen der ‚Überreichen‘, deren ökonomischer Nutzen gegen Null tendiert.“
Die Maschine reparieren
Nur wird das wohl so bald in Deutschland und Europa nicht passieren. Zu fest steckt die „Ideologie des unpolitischen Geldes“ in den Köpfen der Politiker. Aber die Diskussion ist eröffnet. Und in der wissenschaftlichen Ökonomie schon lange. Den meisten Ökonomen ist sehr wohl bewusst, wie falsch unsere heutige Geldmaschine funktioniert und wie sehr das Märchen vom „gierigen Staat“ in den maßgeblichen Medien immer noch promotet wird.
Ob nun mit Absicht oder aus Unwissenheit, das ist dann egal. Obwohl es nicht egal ist, denn so unsichtbar ist ja die Rolle des Staates als eigentlicher Ressourcen-Bereitsteller der Ressource „Geld“ nicht. Oder eben der Infrastruktur „Geld“, wie Sahr es nennt. Eine Infrastruktur, die es bei den einen nur tröpfeln lässt, weil die Leitung kaputt ist, während bei anderen das Geld regelrecht aus der Leitung strömt.
Wenn dann Arbeitslosigkeit gar noch zum „Preis für Währungsstabilität“ erklärt wird, findet Aaron Sahr das nur noch zynisch.
Während das viel zu viele Geld in den Händen Weniger unheilvolle Folgen zeitigt, nämlich Blasen und Krisen produziert, zum Beispiel die immer neuen Immobilienkrisen: Der Kauf von Immobilien hat „mit dem Bau von Häusern immer weniger zu tun. Wir haben es hier also mit einer Produktion von Zahlungsfähigkeit zu tun, mit deren Hilfe vor allem Immobilien als Vermögenswerte gekauft wurden, d. h., um sie gewinnbringend wieder abzustoßen – nicht, um neue Häuser zu bauen.“
So hängen dann explodierende Immobilienpreise und Wohnungsnot aufs Engste zusammen.
Sahrs Angebot: „Die Bilanztheorie liefert damit eine mögliche Legitimationsgrundlage für eine nach geldpolitischen Erwägungen erfolgende Besteuerung, weil sie das tauschtheoretische Phantasma von Geld als einem privaten Werkzeug durch das Bild von Geld als einer gesellschaftlichen Infrastruktur ersetzt. Denn mit Steuern reißt der Staat nicht etwa als Raubritter seinen Bürgerinnen und Bürgern deren hart erarbeitete Werkzeuge aus der Hand, sondern fordert eigene Vorleistungen zur Regulierung einer Infrastrukturmaschine zurück.“
Ein Buch, das jeden interessieren dürfte, der wirklich wissen will, wie Geld funktioniert und warum es kein unpolitisches Geld gibt. Und warum sich die „Bereitstellung von Zahlungsfähigkeit“ in den letzten 40 Jahren derart vom Wirtschaftswachstum abkoppeln konnte und gigantische Vermögen anwachsen konnten, ohne dass dafür ein realer Produktivgewinn in der Realität entstand.
Über die Vorschläge, die Sahr macht, die Struktur „Geld“ tatsächlich wieder wie eine notwendige Infrastruktur für die Gemeinschaft zu handhaben, lohnt es sich nachzudenken. Denn darin steckt die eigentliche Frage, wer hier eigentlich für wen das Gemeinschaftsgut Zahlungsfähigkeit erzeugt und warum es der Gemeinschaft so wenig nützt.
Aaron Sahr Die monetäre Maschine, C. H. Beck, München 2022, 28 Euro.
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