Schreiben kann man nur aus Betroffenheit. So falsch war der Riecher von Johannes R. Becher nicht, als er 1946 im kriegszerstörten Berlin ausgerechnet Hans Fallada die Gestapo-Akte zu Elisa und Otto Hampel in die Hand drückte, um aus dem Leben und dem Sterben dieser beiden den ersten großen deutschen Nachkriegsroman zu machen. Ein Roman, der nach dem frühen Tod von Hans Fallada zwar zum Bestseller wurde, seinen tatsächlichen Siegeszug um die Welt aber erst 2009 antrat.
Manchmal braucht es tatsächlich Jahrzehnte und Menschenleben, bis ein Buch tatsächlich in seiner Tiefe und Ehrlichkeit begriffen wird. Selbst wenn es – wie „Jeder stirbt für sich allein“ – erst einmal nur in der alten, arg verkürzten Fassung war. Aber selbst die sorgte in den USA für Aufsehen. Denn selbst dieses arg redigierte Buch atmete noch die ganze Wucht der Abscheu, des Hasses, der Angst und seelischen Not, die Hans Fallada gegenüber dem Nationalsozialismus empfunden hatte.Es war ein Buch, das all die hochkarätigen Exilschriftsteller, von denen ja einige auch in den Osten Deutschlands zurückkehrten, nie hätten schreiben können. So ein Buch konnte nur einer schreiben, der in Deutschland geblieben war und sich im Herzen trotz allem eine große Anständigkeit bewahrt hatte.
Der große Erfolg in den USA sorgte dann ja bekanntlich im Aufbau Verlag dafür, dass nach dem Original-Typoskript gesucht wurde. Denn dass Falladas Bücher meist heftig beschnitten und redigiert erschienen waren, das war bekannt.
Wie stark das bei „Jeder stirbt für sich allein“ der Fall war, stellte sich erst beim Fund des Typoskripts heraus. Hier hatte der damalige Lektor im gerade gegründeten Aufbau Verlag Paul Wiegler so ziemlich alles herausgestrichen, was den kommunistischen Widerstand in ein „falsches Licht“ hätte stellen können.
Der Zensor im Kopf
Das klingt jetzt schon wieder falsch. Nach: „Diese Kommunisten“! Dabei hatte Wiegler selbst eine zutiefst bürgerliche Laufbahn hinter sich. Auch er versuchte die Zeit des NS in Deutschland zu überstehen und dabei irgendwie anständig zu bleiben. Oliver Teutsch deutet es in seinem Roman ja auch an, wie heftig damals die Diskussion darum entflammte, wer denn nun die besseren Deutschen gewesen wären. Eine Diskussion, in der auch Fallada erlebte, wie er als Person attackiert wurde.
Das erinnerte schon sehr an so manches, was nach 1989 zelebriert wurde, als ja im Grunde ein ganzer östlicher Landesteil aus der Verbannung zurückkehrte und sich jeder namhafte Autor von dort auf einmal wie ein reumütiges Schaf verhalten sollte. Denn die Literatur, die da drüben unter Vormundschaft von SED und Stasi entstanden war, konnte ja nichts wert sein.
Da staunt man schon, dass sich mit Oliver Teutsch ein Frankfurter Journalist dieses Hans Falladas annimmt in dessen letztem Lebensjahr, in dem dann trotz aller Widrigkeiten doch noch „Jeder stirbt für sich allein“ entstand. Denn körperlich war Fallada schon ein Wrack. Anders als Johannes R. Becher, der eine ähnlich verstörende Jugend samt Selbstmordversuch und Morphiumsucht hinter sich hatte, hat es Fallada nicht geschafft, endgültig von seiner Morphiumsucht loszukommen, landete deswegen immer wieder in Gefängnissen und Heilanstalten.
Und schon Peter Walther beschrieb in seiner Fallada-Biografie sehr eindringlich, wie dieser Rudolf Ditzgen, der sich als Schriftsteller auf dringlichen Wunsch seines Vaters so nicht nennen sollte, im Schreiben immer wieder zu sich fand, eigentlich nur in diesem geradezu besessenen Arbeiten am Roman ganz er selbst war.
Etwas, was die wirklich begnadeten Schriftsteller alle kennen – samt den Phasen der Unruhe, des Zweifelns am Stoff (und damit an der eigenen Fähigkeit zum Schreiben), der Abwehr und dem langen Warten auf den Moment, an dem sich die Geschichte auf einmal in Bewegung setzt.
Und dann brauchte auch dieser Hans Fallada nur noch ein paar Wochen, um ein Buch von 700 Seiten runterzuschreiben, das im Grunde so veröffentlicht werden konnte. Aber so fast nie veröffentlicht wurde. Denn der Zensor ist keine Erfindung der SED. Den Zensor im Kopf hatten Lektoren auch schon vorher.
Und wenn du nicht mit uns bist …
Und da war es sogar lebensgefährlich. Fallada hatte es ja selbst erfahren. Und sein erstmals 2009 veröffentlichtes „Gefängnistagebuch“ von 1944 erzählt ungeschminkt und unverblümt von seinen Ängsten und seinem Hass auf den NS-Staat. Ängste, die ein Johannes R. Becher durchaus nachfühlen konnte, denn so etwas Ähnliches muss er auch in seinem zwölfjährigen Exil in Moskau erlebt haben. Da war es das Misstrauen des sowjetischen Geheimdienstes, das er nie wirklich loswurde.
Diktaturen funktionieren überall gleich. Das ist wohl eine Erkenntnis, die über 60 Jahre lang brauchte, bis sie zumindest beim lesefähigen Publikum endlich die Wahrnehmungsschwelle überschritt. Sie schüchtern die Menschen nicht nur ein und zwingen sie in „innere Emigration“. Dann würden sie nämlich nicht funktionieren.
Sie erzwingen immer das „Bekenntnis“, die öffentliche Akklamation für die herrschende Führung. Und sie züchten das Misstrauen in jede unabhängige und menschliche Regung. Etwas, was Kafka so feinfühlig vorweggenommen hatte. Denn Kafka spürte, dass die Diktatur immer schon vorher da ist, bevor das „Volk“ die wirklichen Radikalen an die Macht bringt. Oder kommen lässt. Denn für gewöhnlich fragt sich „das Volk“ hinterher immer nur, wie das hätte geschehen können. Das Volk ist gemeiniglich eine Wundertüte und nie an etwas schuld.
Was jetzt natürlich auch zugespitzt ist. Denn wenn die Radikalen erst einmal herrschen, wissen sie sehr genau, wie man den Staatsapparat so gehorsam machen kann, dass er sich eifrigst darum bemüht, die blutigen Herrscher an der Macht zu halten. Und genau das beschreibt Fallada in „Jeder stirbt für sich allein“ mit erschütternder Genauigkeit.
Was mit den Hampels am Ende tatsächlich geschah, interessierte ihn nicht wirklich. Und tatsächlich wehrte er sich sehr lange gegen Bechers Wunsch, diese Geschichte von ihm geschrieben zu bekommen. Denn nichts lag ihm ferner, als eine kommunistische Widerstands-Eloge.
Falladas erschütternde letzte Monate
Und Oliver Teutsch versucht genau diesen Kampf nachzuzeichnen. Ein Kampf, den beide zeitweilig fast zu verlieren scheinen – Becher, weil er von Fallada einfach nicht das Buch bekommt, das er sich wünscht. Und Fallada, weil er immer wieder abstürzt in die Morphiumsucht.
Selbst dann, wenn er sich scheinbar wieder aufgerappelt und seinen Alltag einigermaßen im Griff zu haben scheint, reißt ihn seine viel jüngere Frau Ulla immer wieder hinab. Mit Teutsch erlebt man die ganze Verzweiflung und Trostlosigkeit dieses letzten Jahres im Leben von Hans Fallada.
Aber Teutsch macht etwas dennoch Verblüffendes: Er lässt Becher, dem ersten Präsidenten des Kulturbundes in der sowjetischen Besatzungszone und späteren Kulturministers in der DDR, Gerechtigkeit widerfahren. Auf einer langen Autofahrt lässt er die beiden mit ihren Lebensgeschichten aufeinanderprallen.
Und natürlich ist es belegt, wie sehr Becher seine Möglichkeiten als Spitzenfunktionär nutzte, um Fallada die Rahmenbedingungen zu verschaffen, unter denen er arbeiten konnte. Und sichtlich monatelang nicht arbeitete, sondern ein Drama nach dem anderen erlebt und immer wieder abstürzt.
Eigentlich ist der Untertitel „Die Entstehung eines Welt-Bestsellers“ etwas ungenau. Denn der größte Teil des Buches handelt ja davon, wie dieser Welt-Bestseller zu scheitern droht und Fallada keine einzige Zeile daran schreibt, im Gegenteil, sogar regelrechte Abscheu vor dem Stoff zeigt.
Der Funktionär in seinen Zwängen
Aber da war Becher wohl wirklich derjenige, der die Fähigkeiten dieses vom Leben, von der Sucht und einer völlig verunglückten Partnerschaft gezeichneten Mannes am besten einschätzen konnte. Denn ihm selbst ging es ja – auf andere Weise – ganz ähnlich. Wie sehr er mit seiner Rolle als Funktionär haderte, zeigen die 2020 von Jens-Fietje Dwars veröffentlichten Ahrenshoop-Gedichte Bechers.
Selbst das ein Romanstoff – vielleicht auch wieder einer, den nur einer schreiben kann, der es erlebt hat: Wie einer sich mit preußischer Disziplin daranmacht, in diesem „neuen Deutschland“ eine neue, humanistische Kultur mit all ihren Institutionen auf die Beine zu stellen – während er gleichzeitig weiß, dass er damit aufhört, wirklich die Literatur schreiben zu können, die in ihm steckt.
Dazu war Becher zu sehr Parteisoldat. Wusste aber auch genau deshalb, dass weder er noch irgendeiner der hartnäckigen Genossen aus dem Moskauer Exil diesen Roman würde schreiben können, der 1946/1947 so dringend gebraucht wurde.
Und in einer kleinen, sehr anschaulichen Debatte lässt Teutsch die Becher-Truppe sogar durchdeklinieren, wer damals in Deutschland überhaupt noch infrage kam für dieses Buch. Da blieb am Ende kein wirklich Namhafter übrig – außer Fallada, dessen persönlichen Zerfall auch Becher erst nach und nach mit Erschütterung zur Kenntnis nimmt.
Wenn es um die simple Menschenwürde geht
Am Ende ist es eine ganz kurze Phase, in der Ulla im Krankenhaus ist und Fallada, nachdem er wieder hunderte Briefe geschrieben hat, auf einmal beginnt, die Geschichte zu Papier zu bringen. Eine Geschichte, die am Ende kaum noch etwas mit der Gestapo-Akte zu tun hat.
Die aber all das erzählt, was Polizisten und Geheimdienstler niemals aufschreiben, weil es genau der Stoff ist, mit dem sie Menschen mürbe machen, zerstören, zerrütten, zum Verrat treiben. Denn das haben die Geheimdienste aller Länder längst perfektioniert: Wie man Menschen zerstören kann, ihnen jede Würde, jeden Stolz und damit jede Widerstandskraft nimmt.
Und Fallada hatte selbst genug Erfahrungen gesammelt. Und was er nicht am eigenen Leib erlebt hat, hat er mit allen Sinnen aufgesogen. „Jeder stirbt für sich allein“ ist letztlich das Buch, das all den faulen Ausreden der Überlebenden, sie hätten von nichts gewusst, den Boden entzogen hat.
Wem die Flucht nicht gelang oder wer schlicht die Möglichkeiten dazu nicht hatte, dieses von Brandstiftern übernommene Land zu verlassen, der stand all die Jahre vor der Frage, wie sehr er noch anständig würde bleiben können, wie weit er sich auf die braunen Machthaber einließ und wo für ihn die Grenze zur Würdelosigkeit war.
Eine Frage, die auch die dagebliebenen deutschen Schriftsteller alle sehr unterschiedlich für sich beantwortet haben. Aber keiner hat so intensiv über diese manifeste Angst geschrieben wie Fallada. In seinem letzten Buch geht es deshalb nicht um (falsches) Heldentum, sondern um Menschlichkeit und menschliche Würde – und die Gnadenlosigkeit, mit der diese Würde zermahlen, zertreten und verhöhnt wurde.
Die Methoden der Angstmacher
Fallada war deshalb auch noch aus einem anderen Grund der richtige Autor, den Becher auswählen konnte, auch wenn das auf der langen Autofahrt scheinbar lächerlich wirkt, wie der kleine Mann auch noch versucht, seine Morphiumsucht zu verstecken.
Aber Fallada erlebt ja selbst in diesen bitterarmen Monaten nach dem Krieg, wie er immer wieder in völlig würdelose Situationen gerät, dass seine eigenen zutiefst menschlichen Vorstellungen von Aufrichtigkeit und Würde an den Realitäten eines von der Sucht dominierten Lebens scheitern.
Aber der Kern ist noch da. In den Gefängnistagebüchern genauso nachlesbar wie in „Jeder stirbt für sich allein“: Es ist nicht nur die Sicht des „kleinen Mannes“ auf die Welt, sondern die Sicht des Menschen, der sich seiner Kleinheit und Fehlbarkeit bewusst ist und trotzdem versucht, sich seine Würde zu bewahren. Irgendwie.
Das hat außer Fallada damals in Deutschland keiner so hinreißend und intensiv beschrieben. Das hatte auch den Erfolg von „Kleiner Mann – was nun“ begründet. Und es begründet den neuen, späten Ruhm seit 2009, seit die englischsprachige Welt entdeckt, dass dieser bis dahin kaum im Westen bekannte Autor Dinge beschreibt, die jeden Menschen berühren.
Und die wieder sehr wichtig werden, wenn neue Nationalisten, Populisten und Extremisten versuchen, die Macht zu erlangen. Das beginnt schon viel früher mit Angstmache, Einschüchterung und Diffamierung.
Wenn du nicht mit uns bist, bist du gegen uns. Wenn Parteien und ihre Großsprecher so anfangen zu argumentieren, beginnt die Angst. Und es beginnt die Zeit des Nicht-mehr-Sagbaren, in der die Menschlichkeit zum gejagten Wild wird, zur verachteten Schwäche und zur Not der Schutzlosen. Denn wer da versucht, menschlich zu bleiben und zu handeln, der bekommt es auf einmal mit Hass, Verleumdung, Beleidigung und Bedrohung zu tun.
Mehr Papier für Fallada
Kein Wunder, dass auch der Fallada in Teutschs Roman sich dagegen wehrt, mit Politik in irgendeiner Form in Verbindung gebracht zu werden. Es ist einer der vielen Gründe dafür, warum er den erwarteten Widerstands-Roman nicht schreiben will und kann. Und trotzdem genau dann beginnt zu schreiben, als die zutiefst menschliche Geschichte, die darinsteckte, in ihm gereift war.
Und dann braucht er nur noch jede Menge Papier, um all die Gedanken und Erfahrungen hinzuschreiben, die in ihm selbst steckten. Denn wie man sich als kleiner Mann in einer Gesellschaft fühlt, die Menschen für ihre Humanität unters Fallbeil bringt, das wusste er. Das war auch seine eigene Angst.
Gerade deshalb konnte er in diesem Moment den zutiefst menschlichen Roman gegen den Faschismus schreiben, der damals – gerade im Westen – heftig missinterpretiert und abgewertet wurde. Einiges davon zitiert Teutsch in der nachgestellten Erzählung um einen französischen Verleger, der über 60 Jahre nach Falladas Tod diesen scheinbar längst vergessenen Roman entdeckt und sich auf die Suche nach dem ungekürzten Typoskript machen will.
Man ahnt, dass es auch diese späte Erschütterung war, die Teutsch dazu anregte, die Entstehungsgeschichte des Buches möglichst authentisch und lebendig nachzuerzählen. Mit all der Furcht des Autors um seinen gefährdeten Helden, von dem er ja weiß, dass dieser das Erscheinen des Buches nicht mehr erleben wird. Denn – anders als Becher – hat Fallada den Moment verpasst, an dem er von seiner Sucht hätte loskommen können.
Wer nicht betroffen ist, schreibt solche Bücher nicht
Oder auch nicht. Man ist ja hin- und hergerissen, bedauert den immer wieder Abstürzenden, gibt fast schon die Hoffnung auf, dass er sich je zu diesem Buch aufraffen wird. Und dann schreibt er das dicke Buch in einem Stakkato herunter, das nur dann möglich ist, wenn im Unterbewussten des Autors die Geschichte längst da ist. Eine Geschichte, die ohne den leidenden, abstürzenden, vom Leben besessenen Autor selbst nicht denkbar ist. Nur wer wirklich betroffen ist, schreibt solche Bücher.
Und in gewisser Weise kann man das auch auf das Buch von Oliver Teutsch münzen, den dieser letzte Roman Falladas und dessen Entstehung seit 2014 beschäftigt haben. Da wollte er schon genauer wissen, wie es zu diesem Buch kam. Entstanden ist eine zutiefst menschliche Erzählung über diesen Fallada, der sich selbst im letzten Buch nicht verstellen wollte.
Und auch nicht konnte, auch wenn er nur zu gern die Rolle des Beobachters einnahm. Eine Rolle, die jetzt Oliver Teutsch einnimmt, der seinem selbstgewählten Helden durch dessen letzte Lebensmonate folgt, mit den wenigen Höhen und den vielen Tiefen. Und dann diesem manischen Moment der Erlösung, in dem Fallada den Roman herunterreißt, wie er all seine großen Bücher zuvor heruntergerissen hat – im Moment des Schaffens wieder ein ganzer Mensch.
Die tatsächliche Not des Schreibens
Das hatte Becher schon geahnt, anders kann man das nicht sagen. Nur konnte auch der große Kulturbundpräsident nicht verhindern, dass diese wenigen Wochen des intensiven Schaffens wieder in einem Absturz enden würden. Und am Ende in einem einsamen Einzelzimmer im Krankenhaus. Und mit einem Roman, der bis heute so eindrücklich die menschliche Not in einem System schildert, dass – anders als Becher – kein Mitgefühl mit der leidenden menschlichen Kreatur kennt.
Teutsch ist nicht der Einzige, der sich davon hat berühren lassen. Er hat seine Erschütterung in einen Roman gepackt, in dem ein gebeutelter und zerrissener Held fast bis zum Schluss nicht schreiben will, was er doch – aus unserer Sicht – unbedingt schreiben muss. Wer vorher glaubte, dass große Literatur anders entsteht, wird eines Besseren belehrt. Aber wen kümmern schon die Dichter in einer Welt, in der Mitmenschlichkeit zur Handelsware geworden ist und Bestseller nach Schema F produziert werden?
Die Fragen lasse ich einfach mal stehen. Aber vielleicht sollte man hellhörig werden, wenn jemand sagt: „Dein Fallada will mehr Papier.“ Denn hinter der Geschichte dieses beinahe nicht geschriebenen Romans steckt auch die Geschichte der heute nicht geschriebenen Romane, weil sie mal wieder nicht zeitgemäß sind oder ins Verkaufsschema passen. Und sowieso sind „diese Themen“ derzeit überhaupt nicht gefragt …
Oliver Teutsch Die Akte Klabautermann, Axel Dielmann Verlag, Frankfurt am Main 2022, 20 Euro.
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