Es liegt in der Natur von Rechtsstreitigkeiten, dass sich diese typischerweise nicht ankündigen – ein schnelles Handeln aber unausweichlich machen. Weil zwischen recht haben und Recht bekommen ein großer Unterschied liegt und die Ermittlung dessen ein kostspieliger Prozess ist, kann eine Rechtsschutzversicherung finanzielle Absicherung bei Streitfällen bieten. Versicherte profitieren zugleich von einem juristischen Erstansprechpartner.
Wann greift eine Rechtsschutzversicherung?
Eine Besonderheit von privaten Rechtsschutzversicherungen ist das Baukastenprinzip, nach dem diese aufgebaut sind: Angehende Versicherte können also selbst wählen, welche potenziellen Bereiche die Police abdecken soll und damit zugleich die Versicherungsprämie individuell steuern. Gemeinhin untergliedert sich die Rechtsschutzversicherung, in Abhängigkeit zum jeweiligen Versicherer, in etwa vier Bereiche: Privatrechtsschutz, Verkehrsrechtsschutz, Berufsrechtsschutz und Wohnrechtsschutz.
Wer im Streitfall in all diesen Bereichen abgesichert sein möchte, muss folglich alle Bausteine in seine eigene Police integrieren. Gleichermaßen ist es dadurch möglich, sich nur für einzelne Bereiche zu versichern. Der Teil des Wohnrechtsschutzes ist beispielsweise, da er unter anderem bei Mieterhöhungen und strittigen Nebenkostenabrechnungen greift, allen voran für Mieter interessant, für Eigentümer in der Summe hingegen weniger.
Selbiges gilt für den Baustein Berufs- beziehungsweise Arbeitsrechtsschutz, welcher sich an Arbeitnehmer richtet, während Selbständige ihr eigenes Wirtschaften über entsprechende berufliche und Gewerberechtsschutzversicherungen erfassen würden.
Zu berücksichtigen ist, dass die Rechtsschutzversicherung nicht pauschal bei allen Rechtsstreitigkeiten greift. Ausgenommen oder nur anteilig gedeckt sind beispielsweise häufig erbrechtliche Streitigkeiten, Scheidungen, Geldanlagen sowie die Abwehr von Schadensersatzansprüchen Dritter.
Wissenswertes zur Kostenübernahme und Wartezeit
Mit der Kostenübernahme der Gebühren für Anwalt, Gericht und Gutachter besteht eine signifikante Absicherung: Aber nur dann, wenn die Wartezeit bereits erfüllt ist. Der Grund für einen etwaigen Rechtsstreit darf also nicht vor dem Abschluss der Police und nicht innerhalb der Wartezeit stattgefunden haben.
Die Wartezeiten sind individuell: Zum Beispiel drei Monate im Privat- und Wohnrecht, sechs Monate im Berufsrechtsschutz. Die Rechtsschutzversicherung der AdmiralDirekt verzichtet beispielsweise im Verkehrsrechtsschutz sogar auf eine Wartezeit – in anderen Bereichen greifen die eben erwähnten Fristen. Ihre Beratungs-Hotline bieten Versicherer aber unabhängig der Wartezeit an.
Vorteile einer leistungsstarken Rechtsschutzversicherung
Der größte und offensichtliche Vorteil ist natürlich die Absicherung gegenüber potenziell hohen Kosten. Die Rechtsschutzversicherung trägt unter anderem die Gebühren der Rechtsanwälte sowie des zuständigen Gerichts und leistet Entschädigungen für Zeugen. Auch beauftragte Sachverständige, sofern im juristischen Kontext sinnvoll, könnten durch die Rechtsschutzversicherung gezahlt werden.
Damit ermöglicht eine leistungsstarke Police eigene begründete Rechtsansprüche durchzusetzen, oder zumindest den Versuch vor Gericht dafür zu unternehmen, während sie mit Hinblick auf die zu erwartenden Kosten signifikante Entlastung bietet.
Des Weiteren unterhalten die meisten Versicherer eigene juristische Experten, die für eine erste Konsultation, ob der Rechtsweg überhaupt sinnvoll ist, hinzugezogen werden. Leistungsstarke Policen bieten zudem eine freie Anwaltswahl und lassen sich, aufgrund des Baukasten-Prinzips, individuell an die Lebensumstände der Versicherten anpassen.
Eine Familien-Rechtsschutzversicherung kann sinnvoll sein, da diese typischerweise den Partner ebenso wie die eigenen Kinder, solange diese selbst noch nicht erwerbstätig sind, erfasst. Je nach Tarif kann solch eine Police sogar entfernte Verwandte erfassen, wie Stief- oder Enkelkinder, sofern für diese ein Sorgerecht besteht.
Rechtsschutzversicherungen sind eine Überlegung wert
Individuell nach dem Baukastenprinzip zusammengestellte Privatrechtsschutzversicherungen können im Ernstfall finanziell den Rücken freihalten – sowohl ganzheitlich als auch punktuell, indem lediglich einige Rechtsschutzbereiche bedarfsgerecht abgeschlossen werden.
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