Beiträge von Ralf Julke

Hagen Kunze: Literarischer Stadtrundgang durch Leipzig. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Literarischer Stadtrundgang durch Leipzig: Mit Hagen Kunze auf der Spur von Dichtern, Schriftstellerinnen und Verlegern

Leipzig war immer ein ziemlich hartes Pflaster für Autoren. Deswegen gibt es hier auch so wenige Dichtergedenkstätten. Eigentlich nur eine – in Gohlis das Schillerhäuschen. Schöne Erinnerung an Schillers freudigen Kurzurlaub in Leipzig. Ansonsten hängen nur eine Menge Gedenktafeln an diversen Fassaden. Da lebte dann – meist für kurze Zeit – ein berühmter Dichter. Aber man kann trotzdem auf den Spuren der Fleißigen wandeln. Hagen Kunze hat jetzt einfach mal zwei Spaziergänge draus gemacht.

Der Tagebau Vereinigtes Schleenhain. Foto: Luca Kunze
Politik·Region

Antwort auf Linke-Antrag: Verwaltung teilt die Sorge um die Folgen der Flutung des Pereser Sees ab 2038

Die Sorge, die die Linksfraktion da mit ihrem Antrag zum Pereser See geäußert hatte, findet die Leipziger Stadtverwaltung durchaus berechtigt. Aber trotzdem bekommt die Linke jetzt eine Stellungnahme aus der Verwaltung, die betont, dass es so nicht geht. Der Leipziger Stadtrat kann den OBM nicht beauftragen, sich beim Regionalen Planungsverband Leipzig-Westsachsen dafür einzusetzen, dass Leipzig mitwirken kann an den Planungen zum Pereser See, der 2038 geflutet werden soll.

Wirtschaft·Metropolregion

Wasserstoffkonferenz in Leuna: Die Wasserstoffregion Mitteldeutschland könnte eigentlich loslegen

Der 1. Mitteldeutsche Wasserstoffkongress tagte am Dienstag, 2. November, in Leuna. 220 Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung waren dort auf Einladung der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und des Wasserstoffnetzwerkes HYPOS zusammengekommen. Die meisten kannten sich sogar schon vorher, denn seit 2013 ist grüner Wasserstoff in der Region ein Thema.

Hajo Funke: Staatsaffäre NSU. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Zehn Jahre nach der NSU-Selbstenttarnung: Zweifel an der Aufarbeitung auch in Sachsen bleiben

Am heutigen Donnerstag, 4. November, ist es zehn Jahre her, dass ein seltsamer Vorgang in Eisenach für Schlagzeilen sorgte. Erst ein gescheiterter Überfall auf die Wartburg-Sparkasse in Eisenach, auf Fahrrädern flüchtende Täter und ein Wohnmobil, aus dem Polizeibeamte erst zwei Schüsse hören, bevor es in Brand gerät. Damit endete die längste rechtsradikale Mordserie der Nachkriegszeit. Aber bis heute ist nicht wirklich geklärt, warum die deutschen Sicherheitsbehörden derart versagt haben.

Petra Kipphoff: Max Beckmann. Der Maler als Schreiber. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Max Beckmann: Eine feinfühlige Annäherung an den schreibenden Maler

Das Besondere an dem 1884 in Leipzig geborenen Maler Max Beckmann ist, dass er kaum wie ein anderer Künstler über sein Werk reflektiert hat und neben seinem künstlerischen Werk auch eine Menge Tagebücher, Briefe und öffentliche Statements verfasst hat. Kein Wunder, dass sich Petra Kipphoff angeregt sah, sich diesem Wort-Werk des Künstlers zu nähern, essayistisch, tastend. Denn: Kann man Künstlern überhaupt ein einziges Wort glauben?

Gern übersehen: die legale Droge Alkohol. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Suchtbericht der Stadt Leipzig 2021: Leipziger Drogenpolitik zwischen Suchtprävention und polizeilichem Kontrolldruck

Am Dienstag, 2. November, hat die Stadt Leipzig den Suchtbericht 2021 mit den Daten aus 2020 veröffentlicht. Sein Problem bleibt dasselbe wie bei den Suchtberichten vergangener Jahre: Es ist kein Suchtbericht. Und er rückt dem Problem einer von Süchten dominierten Gesellschaft auch nicht auf den Grund. Im Grunde beschreibt er nur einige Folgen legaler und illegaler Drogen, die Arbeit der Beratungsstellen und die repressive Sicht der Polizei.

Kultur·Ausstellungen

Weil der Platz fehlt: „Mosaik-“Ausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum ist vorerst Geschichte

„‚Dig, Dag, Digedag. DDR-Comic Mosaik‘ wird bis 28. Mai 2021 verlängert“, teilte das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig im April 2021 mit. Da war die Welt noch in Ordnung für die Liebhaber des legendären DDR-Comics. Bis dahin hatten schon 50.000 Besucher die einzigartige Ausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum besucht. Doch das ist Geschichte. Schon geraume Zeit war die Digedag-Ausstellung nicht mehr gezeigt worden.

Radweg unter Wasser. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

ADFC zu MDR-Umfrage: Sachsen braucht viel mehr Tempo beim Radwegebau

Die Bewohner Mitteldeutschlands sind wahrscheinlich auch nicht närrischer als die Bewohner anderer Landesteile. Sie sehen sehr wohl, welche Gefahren mit dem Klimawandel auf sie zukommen. Aber wenn es darum geht, das eigene Verhalten wirklich zu überdenken, weichen auch sie aus. Das belegte einmal mehr die am 28. Oktober veröffentlichte Umfrage des MDR. „Über drei Viertel geben an, die Komplexität des Klimawandels zu verstehen“, stellte dieser fest. Die Umfragewerte strafen diese Aussage Lüge. Das hat Folgen.

Eric Hattke, Michael Kraske (Hrsg.): Demokratie braucht Rückgrat. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Demokratie braucht Rückgrat: Essays zum durchaus reparaturbedürftigen Zustand unserer Gesellschaft

Ist die Demokratie nur eine Staatsform für reiche Wohlstandsgesellschaften? Wird sie im Krisenfall geradezu zwangsläufig zum Fraß für Populisten und Autokraten? Eine nicht ganz abwegige Frage in einer Zeit, in der sich mancher wie in der Endzeit der Weimarer Republik fühlt und rechtsradikale und populistische Parteien wieder im Aufwind scheinen. Immer mehr Buchtitel beschäftigen sich zwangsläufig mit der Frage, wie gefährdet unsere Demokratie tatsächlich ist. Also wieder ein Haltung-zeigen-Buch?

Wenn Stürme wüten ... Foto: LZ
Bildung·Forschung

Kampf gegen die Klimakrise: Deutsche Bundesstiftung Umwelt lädt ein zur digitalen Veranstaltung

Wer sich seit Jahren mit den Folgen der Klimaerwärmung beschäftigt, für den muten die aktuellen Diskussionen um die Wege zur Klimaneutralität natürlich nur noch skurril an. Denn natürlich erzählen sie zuallererst von der Bequemlichkeit der Menschen. Menschen ändern ihr Verhalten ungern, auch dann, wenn ihnen die Folgen bewusst sind. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) macht jetzt ein paar Vorschläge, wie man sie doch bewegen könnte, und lädt am heutigen Abend zur Vorstellung dieser Ideen.

Das Neue Rathaus. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Personalpolitik im Leipziger Rathaus: Grüne schlagen die Schaffung eines neuen Begleitgremiums vor

„Es ist uns bewusst, dass die Gründung einer neuen Arbeitsgemeinschaft nicht unbedingt für Begeisterungsstürme sorgen wird“, schreibt die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen zu ihrem jüngsten Stadtratsantrag: „Gründung einer Arbeitsgruppe Strategisches Personalmanagement“. Aber ist das Personalmanagement nicht Hoheitsgebiet des OBM? Auch dessen sind sich die Grünen bewusst und geben es auch zu. Wären da nicht die seltsamen Personallöcher der vergangenen Jahre gewesen.

Thomas Böhme: Strandpatenschaft. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Strandpatenschaft: Die erstaunlichen Nachtwachen des Dichters Thomas Böhme

Auch Dichter/-innen lassen sich anstecken von den Klagegesängen der Zeit. In diesem Fall Jayne-Ann Igel, die das Nachwort zu Thomas Böhmes neuem Gedichtband „Strandpatenschaft“ geschrieben hat. „Mancher Text wirkt eher wie ein Abgesang. Bisweilen apokalyptisch“, schreibt sie. Was natürlich verblüfft, wenn man sich durch Landpartien und Augenweiden, Nachtwachen und Raunachtsplitter gelesen hat. Apokalypsen lesen sich anders.

Klimastreik auf dem Innenstadtring am 24. September. Foto: LZ
Leben·Gesellschaft

Nachdenken über … die deutsche Wir-doch-nicht-Mentalität

Seit Montag tagt ja in Glasgow die 26. UN-Klimakonferenz. Die Erwartungen sind gedämpft. So manche Medien waren sich schon am ersten Tag sicher, dass dabei wieder nicht das herauskommen wird, was eigentlich notwendig ist, das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Weil einige Staaten scheinbar schon wieder mauern und überhaupt keine Versprechen machen wollen. Aber wieso erhoffen das alle von irgendwelchen regierenden Populisten? Warum fangen wir nicht einfach selbst an?

Politik·Engagement

Wald für den Leipziger Südraum: Leipziger Initiative hat weitere 5.000 Bäume gepflanzt

Der ehemalige Tagebau Peres im Süden von Leipzig: Früher wurde hier großflächig Kohle abgebaggert, nun soll auf der früheren Halde des Tagebaugeländes neuer Wald entstehen. Etwa 8.000 kleine Bäume hat die Initiative LEIPZIG pflanzt bereits gepflanzt – bis zu 25.000 sollen es einmal werden. 3.000 davon wurden im letzten Jahr gemeinsam mit Freiwilligen aus Leipzig gesetzt, 5.000 weitere folgten im Frühjahr. Und am Sonntag, 31. Oktober, kamen wieder 5.000 in die Erde.

Man muss doch alles regeln! Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Kommentar zu einem übergriffigen Antrag: Das wunderbare Familienbild der sächsischen AfD

Dass es die AfD nicht so sehr hat mit der Wirklichkeit des frühen 21. Jahrhunderts, das hat sie schon mit Bergen von Anträgen auch im Sächsischen Landtag gezeigt, mit denen sie versucht, die Vorstellungen einer vergangenen autoritären Gesellschaft als neue Gesetze ins Gespräch zu bringen. Im September versuchte sie ihr antiquiertes Familienbild mit dem Schlagwort „kindgerechte frühkindliche Sexualerziehung“ im Verfahren zu platzieren.

Witold Szabłowski: Wie man einen Diktator satt bekommt. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Wie man einen Diktator satt bekommt: Witold Szabłowskis Reise zu den Köch/-innen von fünf einst berühmten Machthabern

Wenn man die Namen liest, kommt es einem beinah vor wie die „gute alte Zeit“. Da hatten sogar Diktatoren noch Format… Was natürlich nicht stimmt. Sie bekamen nur viel mehr Aufmerksamkeit als heute, standen ganz anders im Fokus der Medien. Wenn sie dann endlich weg waren, krähte auch kein Hahn mehr nach ihnen. Nur Journalisten wie Witold Szabłowski interessierten sich noch – und zwar für die Menschen, die es mit diesen eiskalten Typen aushalten müssen. Ihre Köch/-innen zum Beispiel.

Katrin Pieper: Bäume. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Bäume: Ein Büchlein über die 15 heimischen Baumarten, die man unbedingt kennen sollte

Auch Verlagsprogramme ändern sich nach und nach, wenn sich das Interesse der Leser/-innen verändert und – zum Beispiel – das Thema Klimaveränderung auch Bereiche erfasst, die noch vor kurzem eine heile Welt schienen. Jedenfalls keine, um die man sich sorgen musste. Das große Waldsterben seit 2018 hat nun auch vielen erst richtig bewusst gemacht, wie sehr wir auf die Leistungsfähigkeit gesunder Wälder angewiesen sind. Zeit für ein kleines Baum-Buch.

Politik·Sachsen

Das LKA Sachsen und die Linken: Von wissenschaftlicher Untersuchung kann keine Rede sein

Im August verschickte die dpa einen Text an die Medien, die mit denselben Wortbausteinen in praktischen allen Tageszeitungen erschien, in der „Freien Presse“ in Chemnitz genauso wie in der LVZ. Der Tenor: Ein breit gestreuter Versuch des Landeskriminalamtes, die Arbeit der Soko LinX in einem fast wissenschaftlichen Licht dastehen zu lassen. Aber von Wissenschaftlichkeit bleibt nicht viel übrig, wenn der zuständige Minister antwortet.

Mal wieder Zeit, die Uhren umzustellen. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesundheit

Zeitumstellung geht auf die Psyche: 30 Prozent der Menschen klagen über körperliche oder psychische Beschwerden 

Am kommenden Sonntag, 31. Oktober, ist es wieder so weit. Dann werden nachts die Uhren von drei auf zwei Uhr zurückgestellt. Ab dann gilt in allen Ländern Europas wieder die Winter- beziehungsweise Normalzeit. Eigentlich wollte die EU die Umstellerei längst beenden. Aber man kann sich nicht wirklich einigen. Denn eigentlich braucht niemand mehr diesen Trick, mehr Arbeitszeit zu schinden. Und viele leiden. Nicht nur an der Umstellung.

Clemens Meyer: Stäube. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Stäube: Drei neue Erzählungen von Clemens Meyer und ein Essay mit angekündigter Fortsetzung

So etwas liest man am Ende eines Buches gern: „(Wird fortgesetzt)“. Bei Clemens Meyer sowieso, der nun schon sein zweites Buch bei Faber & Faber veröffentlicht hat nach „Nacht im Bioskop“ von 2020. Diesmal mit drei Erzählungen, die eigentlich eher zur Kurzgeschichte tendieren. Und über Kurzgeschichten macht er sich in dem Essay Gedanken, den er dann quasi nach einer eindrucksvollen Fotostrecke von Bertram Kober noch dazugetan hat: „Wozu Literatur?“

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 96. Foto: LZ
Bildung·Medien

Die neue Print-LZ Nr. Nr. 96: Ein Vorfall im Westin, ein Prozess in Dresden und ein paar Gedanken zum Schuldgefühlsspeckmantel

Einmal im Monat flattern den Inhaber/-innen eines LZ-Abos die frisch gedruckten Exemplare der „Leipziger Zeitung (LZ)“ in den Briefkasten, Lesestoff für ein sehr langes Wochenende. Auch diesmal, da uns die sächsischen Dramen alle wieder eingeholt haben. Zeit, einfach mal wieder zu bündeln, was sonst als Nachrichtenhäppchen für Aufregung sorgt. Klar, auch „Der Westin-Vorfall“, der an Unklarheiten nichts zu wünschen übrig lässt.

Tanken wird für viele Leipziger bald der Vergangenheit angehören. Foto: Matthias Weidemann
Wirtschaft·Verbraucher

Verbraucherpreise für Energie: Wenn sich Peak Oil und Peak Gas mit ungebremstem Wachstum treffen

Am Donnerstag, 28. Oktober, veröffentlichte das sächsische Landesamt für Statistik seine neuesten Zahlen zur Inflation in Sachsen. Das Ergebnis war natürlich nicht überraschend. „Energiepreise bestimmen sächsischen Verbraucherpreisindex“, titelten die sächsischen Landesstatistiker. Aber wie das so ist mit den deutschen Verbraucherstatistiken: Sie leisten keine Ursachenforschung, sondern zeigen nur das Ergebnis. Und Wladimir Putin ist an den rasant steigenden Energiepreisen nicht wirklich schuld, auch wenn das deutsche Medien nur zu gern unterstellen.

Wirtschaft·Metropolregion

Geplante Flugzeugmontage am Flughafen Leipzig/Halle: Antrag auf Baugenehmigung der Montagehalle eingereicht

Noch ist es erst einmal nur ein Versprechen, dass es der Deutsche Aircraft am Standort Flughafen Leipzig/Halle gelingen könnte, binnen15 Jahren emissionsfreie Flugzeuge zu bauen. Auf der Homepage des 2019 gegründeten Unternehmens klingt das jedenfalls sehr optimistisch: „Unsere Mission ist es, mithilfe der D328eco den Wandel der Luftfahrt zum emissionsfreien Fliegen voranzutreiben. Als einzige existierende Plattform, die in der Lage ist, die Effizienz- und Leistungsanforderungen an moderne, umweltfreundlichere Flugzeuge zu erfüllen, treiben wir den grünen Wandel der Branche voran.“

Sven Regener: Glitterschnitter. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Glitterschnitter: Den kleinen Herrn Lehmann im wilden Westberlin der frühen Achtziger wiedertreffen

Es gibt Bücher, die tauchen auf ganz seltsame Weise in unseren Bücher-Lese-Stapeln auf, als hätte sie ein Kobold hineingeschmuggelt. Vielleicht, weil er dachte: hey, ihr sitzt doch in Connewitz, diesem punkigen Leipziger Pflaster! Da könnte euch doch auch mal eine Geschichte aus dem ollen Westberlin interessieren. Von damals, als drumherum noch Zone war und in Kreuzberg Häuser besetzt wurden. Und auch noch eine Geschichte von Sven Regener, dem Sänger von „Element of Crime“.

Die sächsische Schuldenbremse droht den Haushalt abzuwürgen. Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Schuldenbremse: Mehr als 100 sächsische Organisationen fordern eine Streckung der Tilgungsfristen

Noch zögert die CDU in der Sächsischen Regierung, will lieber warten, bis die neuen Steuerschätzungen im November kommen. Dabei drängt die Zeit, denn die seit 2013 in der sächsischen Verfassung verankerte „Schuldenbremse“ droht dem Sächsischen Haushalt ab 2023 die Luft abzuschnüren. Bevor die Haushaltsverhandlungen 2022 beginnen, müssen die Tilgungsfristen in der Verfassung verändert werden, fordern über 100 sächsische Organisationen.

Stephan Malinowski: Die Hohenzollern und die Nazis. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die Hohenzollern und die Nazis: Stephan Malinowskis großes Buch über die Geschichte einer Kollaboration

Es ist das Buch zu einer großen Diskussion, die seit 2019 so richtig Feuer bekommen hat, seit der Versuch der Hohenzollern, einstige Besitztümer wieder zurückzubekommen, öffentlich wurde. Seit Jahren verhandeln sie darüber schon mit den Landesregierungen im Osten. Mit Gutachten versuchen sie, ihr Recht auf diese Rückgabe durchzusetzen und zu belegen, dass die Enteignungen im Osten nach 1945 unbegründet waren. Aber wenn es um geschichtliche Tatsachen geht, helfen auch nur belegbare Fakten.

Einsames Bäumchen in zugeschotterter Landschaft. Foto: LZ
Politik·Leipzig

Nach der Schottergärten-Diskussion: Leipziger Freiflächengestaltungssatzung könnte im März 2022 fertig sein

Gerade in den drei Hitzesommern 2018 bis 2020 machten auch die Leipziger Schottergärten Furore, jene scheinbar so einfach zu pflegenden Vorgartengestaltungen, die fast nur aus Stein und Beton bestehen, so gut wie keinen Grünbewuchs aufweisen und entsprechend auch tote Räume für Tiere und Insekten sind. Dass das weder mit der Leipziger Vorgartensatzung vereinbar ist noch mit Klima- und Artenschutz, war schnell klar. Da brauche es eine richtige Grünsatzung für die Stadt, beantragte daraufhin die Linksfraktion im Stadtrat.

Kleinstädte mit mehreren kulturellen Sparten in Deutschland. Karte: IfL, Nationalatlas
Politik·Kassensturz

Kultureinrichtungen in Kleinstädten: Großes Angebot in Süddeutschland, Sachsen ziemlich ausgedünnt

Einer der Faktoren, die darüber mitentscheiden, ob Menschen sich in der Region, in der sie leben, wie Zuhause fühlen, ist auch der „weiche“ Standortfaktor Kultur. Daran sparen ja Politiker nur zu gern, wenn sie meinen, der Haushalt des Landes oder der Kommune müsse „konsolidiert“ werden. Aber wie sieht es mit Kultur tatsächlich aus in deutschen Kleinstädten? Das Institut für Länderkunde hat es mal ausgewertet.

Ein ganz verschwiegener Rathausflur. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Evaluierungsbericht zur Informationsfreiheitssatzung: Warten auf das Sächsische Transparenzgesetz

Seit 2012 hat Leipzig eine Informationsfreiheitssatzung. So lange schon, könnte man sagen. Denn der Freistaat Sachsen hat es bis heute nicht geschafft, ein Transparenzgesetz zu verabschieden, dass den Bürger/-innen einen besseren Zugang zu staatlichen Informationen gibt. Jüngst war die Informationsfreiheitssatzung ja wieder mal Thema im Stadtrat. Denn ein Antrag, auch Weisungen zu veröffentlichen, stößt auf die Grenzte des gesetzlich erlaubten.

Rudolf Hiller von Gaertringen, Conny Dietrich (Hrsg.): Max Klinger und die Universität Leipzig. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Max Klinger und die Universität Leipzig: Das fakten- und bilderreiche Buch zu Max Klingers verschollenem Aulabild

Seit dem 14. Oktober zeigt die Kustodie der Universität Leipzig die schon zweimal verschobene Ausstellung „Max Klinger und die Universität Leipzig. Das verlorene Aulabild im Kontext“. Eigentlich hätte sie schon 2020 gezeigt werden sollen, 100 Jahre nach Klingers Tod. Denn nichts zeigte die ganz besondere Beziehung der Universität zu Klinger eindrucksvoller als dessen riesiges Wandbild „Die Blüte Griechenlands“ in der Aula des Augusteums.

Leipziger Dächerlandschaft. Foto: Ralf Julke
Politik·Kassensturz

Gegen den Sachsen-Trend: Leipzig wächst auch im Herbst 2021 wieder

Leipzig wächst wieder. Oder schon wieder. Es ist derselbe Effekt wie im Corona-Jahr 2020: Bis zum Sommer schien auch Leipzig wie alle anderen sächsischen Landkreise und kreisfreien Städte an Bevölkerung zu verlieren, stand ein für Leipzig zumindest seit zwei Jahrzehnten ungewohntes Minus von 342 Einwohner/-innen unterm Strich. Doch mit dem Beginn des Herbstes steigt auch die Bevölkerungszahl wieder.

Blick auf Dresden. Foto: Michael Freitag
Leben·Fälle & Unfälle

Einbruch ins Grüne Gewölbe: Wie viel wussten die Täter tatsächlich über die Außensicherung?

Alles deutet darauf hin, dass die Einbrecher ins Grüne Gewölbe sich bestens mit der Sicherung der dort ausgestellten Schätze auskannten. Sie wussten augenscheinlich genau, welches Gitterfenster im Toten Winkel der Außensicherung lag. Sie präparierten es für den Tag des Einbruchs. Und auch die zuständige Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) gesteht nun wohl zu, dass die Sicherung des Grünen Gewölbes an einer Stelle lückenhaft war. Und die Diebe mussten diese Schwachstelle gekannt haben.

Auelehm aus der Hochflutebene der Weißen Elster bei Pegau. Auelehme bestehen aus umgelagerten Böden, welche im Einzugsgebiet des Flusses abgetragen worden sind. Foto: Hans von Suchodoletz
Bildung·Forschung

Leipziger Forschung: Zweifel an menschgemachter Landschaftsentwicklung in der Elsteraue

Jahrzehnte galt es als gesetzt, dass die fruchtbaren Böden in der Aue der Weißen Elster durch menschliches Handeln entstanden sind – Folge zunehmend intensivierter Landwirtschaft und Waldrodung seit der Jungsteinzeit, bei denen die Böden erodierten und der wertvolle Löß in die Flüsse gespült wurde und sich in den Auen ablagerte. Aber diese Interpretation ist wohl zu einfach, stellt nun eine Forschergruppe der Universität Leipzig fest.

Mario Markus: Quallen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Quallen: Ein kleiner Überblick mit einer großen historischen Dimension

Quallen? Wieso jetzt ein Buch über Quallen? Das kann man sich durchaus fragen, wenn man sich hineinblättert in dieses Buch, das natürlich sehr kompakt zeigt, wie vielfältig die Welt dieser Nesseltiere ist. Es gibt tatsächlich Forscher/-innen, die sich fast ausschließlich mit Quallen, ihrer Ernährung und Vermehrung, ihrem Vorkommen und ihren Symbiosen beschäftigen. Die – so filigran wie sie aussehen – trotzdem eine der ältesten Tierarten sind, die bislang gefunden wurden. Und das ist auch eine Warnung.

Ein Ordnungsamtsmitarbeiter bei einer Fahrzeugkontrolle am Neumarkt. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Freibeuter-Antrag: So einfach ist das nicht mit dem Veröffentlichen von Weisungen der Stadt

Eigentlich hatte die Freibeuter-Fraktion einen ganz einfachen Antrag gestellt: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, den Geltungsbereich der Informationsfreiheitssatzung der Stadt Leipzig auch auf Weisungsaufgaben gemäß § 2 Absatz 3 SächsGemO auszuweiten.“ Denn die Geschichte dahinter haben ja alle miterlebt, die den Kampf der kleinen Fraktion um de Abschlepppraxis des Leipziger Ordnungsamtes mitverfolgt haben.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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