Beiträge von Ralf Julke

Bildung·Medien

Demokratie braucht Teilhabe: Mediennutzung und gesellschaftliche Partizipation

Es ist schon erstaunlich, zu welcher schonungslosen Bilanz die Leipziger Sozialpsychologen kommen, wenn sie die Rolle der Medien innerhalb des gesellschaftlichen Diskurses beschreiben: "Die inzwischen allgegenwärtigen Bildschirme sind das wirkmächtige Medium der Beschleunigung der Gesellschaft. Hier zeigt sich der Strukturwandel der Öffentlichkeit: politische Auseinandersetzung ist dem Werbekanal gewichen."

Politik·Sachsen

Garantiezahlung: Wieder 95 Millionen Euro fürs Sachsen-LB-Abenteuer weg

Zypern ist überall. Es wird nur noch ein Weilchen dauern, bis es auch die politisch Verantwortlichen zugeben. Begriffen haben sie es längst. Seit 2007 tickt die große Geldbombe. Oder besser: Die Bombe der "faulen Papiere", die seitdem hin und her geschoben wird. Und auch die Sachsen bezahlen ja schon längst für die faulen Spielchen der Geldzocker. Neuer Kontostand: 907.024.786,48 Euro.

Politik·Engagement

Politische Aktionen – 66,50 Euro bitte: Anmeldegebühren der Stadt sorgen für politischen Ärger

Da waren sich Grüne und Linke sofort einig: So geht es nicht. Man kann demokratisches Engagement nicht einfach abkassieren, bloß weil es die Leipziger Verwaltung nicht schafft, die überholte Gebührensatzung auf einen neuen Stand zu bringen. Getroffen hat es diesmal die Initiatoren des Bürgerbegehrens gegen weitere Privatisierung von städtischem Vermögen. Sie werden zwar nicht mit Sondernutzungsgebühren zur Kasse gebeten - für die Anmeldung ihrer Aktion aber trotzdem: mit 66,50 Euro.

Politik·Engagement

Leipziger Eierlei: Die Leipziger Strick-Guerilla hat das Goldene Demokratie-Ei in Wolle verpackt

Am 9. Oktober 2009 wurde auf dem Augustusplatz feierlich und mit mächtig großem Tamtam ein goldenes Ei enthüllt: die sogenannte "Glocke der Demokratie", eines der Kunst-Projekte, die die Leipziger Kulturstiftung regelmäßig inszeniert, um die Erinnerung an die Friedliche Revolution im Stadtraum zu verankern. Doch nicht alle Ideen stoßen auf einhellige Befürwortung. Die Strick-Guerilla findet das Ei nicht so toll.

Bildung·Bücher

Raketenschirm: Der dritte Teil von Immo Sennewalds Schelmen-Saga um Gustav Horbel und seine Jugendfreunde

Was mit dem "Blick vom Turm" in einer thüringischen Stadt mit Wald und alter Waffentradition begann, ist mittlerweile zur Trilogie gediehen. Immo Sennewalds Helden aus der abgeschiedenen Provinz hat es in alle Winde zerstreut. Die Jugendfreunde haben studiert und Karriere gemacht. Oder das, was man so Karriere nennen konnte in einem Land, in dem auch für ein einigermaßen selbstgewähltes Leben Anpassung und Unterordnung gefordert wurden.

Leben·Gesellschaft

Die Mitte in Zeiten der Krisen: “Einstiegsdroge” Ausländerfeindlichkeit

Seit Jahren zeigen die von der Arbeitsgruppe um Prof. Elmar Brähler und Dr. Oliver Decker vorgestellten Studien, dass rechtsextreme Einstellungen kein Privileg einer gewaltbereiten Minderheit sind, jener Leute etwa, die bei Wahlen ihr Kreuz gern bei einer rechtsextremen Partei machen oder zu diversen Neonazi-Demonstrationen auflaufen. Rechtsextreme Einstellungen sind bis weit in die Mitte der Gesellschaft hinein verankert. Und es gibt eine "Einstiegsdroge", wie Elmar Brähler es nennt: die Ausländerfeindlichkeit.

Bildung·Medien

Diskussion zum Rundfunkbeitrag: Ein paar Fragen an den Landtagsabgeordneten Dirk Panter

Die sächsische SPD lud in letzter Zeit zu einer Reihe von Informationsveranstaltungen ein, um die Bürger über die Modalitäten der Veränderungen von der alten GEZ zum neuen Rundfunkbeitrag seit 1. Januar 2013 zu informieren und dabei auch die Schwachstellen des neuen Modus zu diskutieren. Aber trifft diese Diskussion tatsächlich den Kern? Die L-IZ fragte einfach mal etwas forscher nach. Dirk Panter, medienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag, antwortete.

Bildung·Bücher

Die Urängste des 20. Jahrhunderts in uns: Monster Poems

Nicht nur politisch war das 20. Jahrhundert ein Jahrhundert der Monster und Albträume. Wer im Zeitalter der Godzillas, King Kongs, Golems und Nightmares aufwuchs, hat auch diese Bilder im Kopf - produziert von Filmemachern und einer von Sensationen besessenen Filmindustrie. Und was den einen ein kitschiger Kult wurde, hat sich anderen als Ikone der Angst ins Gedächtnis gebrannt. Aber die Filmmonster sind auch die Monster unserer Zeit.

Bildung·Leipzig bildet

Studiengebühren in Sachsen: An der Leipziger HMT trifft es zuerst die ausländischen Studierenden

Es ging ganz lakonisch am 1. März durch die Presseverteiler: "Neue Studiengebühren- und Entgeltordnung an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig tritt am 1. März 2013 in Kraft". Es war die Leipziger Hochschule für Musik und Theater, die damit darauf aufmerksam machte, dass der Freistaat Sachsen jetzt zusätzliche Studiengebühren kassiert. Und die ersten, die zur Kasse gebeten werden, sind ausgerechnet die Studierenden aus dem Ausland. Wie nennt man so etwas? Negativ-Werbung?

Politik·Kassensturz

Knausern, sparen, Kopf einziehen: Selbst Sachsens Insolvenzstatistik erzählt von einer orientierungslosen Wirtschaftspolitik

Klingt ja wie eine gute Botschaft, wenn das Statistische Landesamt meldet: "Rückgang der Verbraucherinsolvenzen in Sachsen 2012". Klingt nach einer Wirtschaft, die sich erholt, nach Leuten, die ihre Schulden abbauen. Aber wenn man sich die Zahlen genauer anschaut, dann lautet die Botschaft eher: Die jüngste Krise hat in Sachsen das Märchen von der Selbstständigkeit endgültig entlarvt. Die Lust der Sachsen auf den "Schritt in die Selbstständigkeit" ist ihnen vergangen.

Leben·Gesellschaft

Wie und wo entsteht eigentlich “Rechtsextremismus”? – Eine sozialpsychologische Gegenwartsdiagnose aus Leipzig

Seit 2002 beschäftigt sich die Leipziger Arbeitsgruppe um Prof. Elmar Brähler und Dr. Oliver Decker mit der Frage: Wie entstehen eigentlich rechtsextreme Einstellungen? In Deutschland. Und was steckt eigentlich dahinter? Was ist das eigentlich? Denn Rechtsextremisten fallen ja nicht vom Himmel. Und Zulauf haben chauvinistische Parteien auch nicht einfach so, weil ihre Wähler rational reagieren. Es ist wie so oft: Der Mensch handelt wesentlich seltener in eigener Freiheit, als es die Meisten von sich glauben.

Clemenz-Kirsch: Süchtig nach Paris. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Auf den Spuren von Piaf, Gréco, Sartre und Villon: Süchtig nach Paris

Da können sich andere Städte in der Welt alle Mühe geben, diese eine Stadt zu kopieren, das Beste und Aufregendste nachzumachen. Doch sie schaffen es nicht, Paris den Rang abzulaufen. Die Stadt ist ein Mythos, ein Faszinosum. Gerade auch deshalb, weil sie sich ständig verändert, aber das Alte trotzdem bewahrt. Wovon auch unser Klein-Paris etwas lernen könnte. Paris ist eine Stadt, die sich nie um den Titel Kulturhauptstadt bewerben müsste - auch wenn sie es 1989 mal war.

Politik·Leipzig

Die Personalkosten der Stadt Leipzig: Verwaltungsbürgermeister Müller rechnet es den Piraten vor

Die Leipziger Piraten haben mal angefragt, das Verwaltungsdezernat hat jetzt geantwortet. Auch wenn die Leser am Ende nicht wirklich erfahren, ob Leipzig nun im Städtevergleich seine Angestellten besser, schlechter oder genauso bezahlt wie andere Großstädte. Jedenfalls bekommen sie nicht ganz so viel, wie die Piraten vorgerechnet haben, meint Verwaltungsbürgermeister Andreas Müller.

Bildung·Bücher

Stötzers Lied: Ein Leipziger Nicht-Held mitten im Strudel der Zeit

Lyrik ist ein aufmüpfiges Genre. Zumindest dann, wenn die Autoren wissen, was sie tun. Die Benutzung der Sprache ist eine Profession. Zwar ist das Land voller Möchtegerndichter und Möchtegerndenker. Aber die Wenigsten, die mit der deutschen Sprache Dinge anstellen, wissen, was sie da tun. Jan Kuhlbrodt gehört zu den Dichtern in Leipzig, die es wissen. Und die ihre Verstörung über die Zeit auch mal in ein Versepos packen.

Politik·Region

Fluglärm über Leipzig: Eine Antwort und ein Offener Brief zur Bahnverteilung

Manchmal muss man einfach nur den Blick über die Leipziger Grenzen hinaus heben - und staunt. 2,67 Milliarden Euro Konzerngewinn lieferte die Deutsche Post-Tochter DHL 2012 ab. Damit wurde sie zum wichtigsten Geldbringer des Konzerns. Und wenn man 1 und 1 zusammenrechnet, merkt man, dass der Frachtflughafen Leipzig mit der DHL-Base eine wesentliche Rolle für diesen Konzerngewinn spielt. Samt Nachtlärmbelastung, wie Matthias Zimmermann feststellt.

Politik·Sachsen

Stellenabbau bei der sächsischen Polizei: Innenminister weicht Antworten zu Interventionszeiten aus – Innenausschuss nickt ab

Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/ Die Grünen, die sogenannten Interventionszeiten bei der sächsischen Polizei auszuwerten, und im Ergebnis der Auswertung verbindlich festzulegen, ist am Donnerstag, 21. März, im Innenausschuss des Sächsischen Landtag mit den Stimmen von CDU und FDP abgelehnt worden. Interventionszeiten sind jene Zeiten, die die Polizeikräfte vom Zeitpunkt des Anrufes an brauchen, um an den Ort des Geschehens zu gelangen.

Politik·Region

Was passiert nach dem Absenken der EU-Förderung? – Westsächsische Kommunen richten Petition an Ministerpräsidenten

So geht es wirklich nicht. Der Freistaat Sachsen rechnet sich arm, baut sich milliardenschwere Finanzpolster auf - und schaut fast desinteressiert zu, wie den sächsischen Kommunen die Luft ausgeht. Nicht nur Großstädte wie Leipzig leiden unter den seit 2011 geschrumpften Mittelzuweisungen. Auch die Landkreise sind von einer immer schmerzlicher spürbaren Unterfinanzierung betroffen. Die sich noch verschärft durch das Absacken der EU-Strukturförderung für Westsachsen ab 2014.

Bildung·Bücher

Gefahr im Verzug für den Reggae-Wald? – Boooo und die Rosa Monsterkrabbe

Im ersten Kinderbuch über den Reggae-Hasen Boooo thematisierte die 1994 in Dresden gegründete Reggae- und Ska-Band Yellow Umbrella die nie ganz unbegründete Angst, der König könne den Probenraum sperren und die Musik im Wald zum Verstummen bringen. Eine leichte, karibische Geschichte, in der die Band auch ihre lockere Haltung zum Leben in Töne und Bilder fasste. Nun im zweiten Boooo-Buch bedroht eine rosa Monsterkrabbe den Reggae-Wald. Ein mehr als hintersinniges Abenteuer.

Wirtschaft·Mobilität

Nach Stadtratsentscheidung zur Tariferhöhung im MDV: Öffentlicher Nahverkehr braucht öffentliches Geld

Einen Versuch war es wert. Im Landkreis Leipzig hatte der Antrag auf ein Tarifmoratorium durch die dortige Linksfraktion Erfolg. In Halle geriet der Antrag in die schwelenden Querelen um den Haushalt der Saalestadt. In Leipzig rechnete sich die Linke am Mittwoch, 20. März, reelle Chancen auf eine Mehrheit im Stadtrat aus, ließ sogar namentlich abstimmen. Und scheiterte. Zumindest halb.

Mathias Bertram: Galerie der Straße. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die Schönheit des alltäglichen Verschleißes: Galerie der Straße

Man muss zwei Mal hinschauen, drei Mal. Und dann ist man noch immer verwirrt. Die Strukturen faszinieren, erinnern an die besten Arbeiten berühmter abstrakter Grafiker und Maler. Sind aber keine. Der Aha-Effekt kommt, wenn man das Vorwort von Mathias Bertram gelesen hat, der seit zehn Jahren der künstlerische Leiter des Lehmstedt Verlags ist. Der Bursche also, der die Bücher klassisch brillant aussehen lässt, weil er weiß, was gutes Design ist.

Politik·Brennpunkt

Alternative zu einem CDU-Antrag: Gehweginstandsetzungsprogramm statt Gehwegneubauprogramm

So Manches in Leipzig ist desolat, nachdem Jahrzehnte zu wenig investiert wurde. Nach den Straßen, Brücken und Radwegen wurde Ende 2012 auch das Thema Fußwege aktuell. Viele sind zu Stolperfallen geworden. Zeit für ein Fußwege-Sonderprogramm, fand die CDU-Fraktion und stellte am 16. Januar einen entsprechenden Antrag an die Verwaltung, ein solches auch aufzulegen. Am 19. März legte die Verwaltung ihren Standpunkt dar: Man hat doch 2013 schon mehr Geld dafür eingestellt. Ein Programm wird es auch geben - etwas anderer Art.

Wirtschaft·Leipzig

Bundesregierung bestätigt: Amazon-Ansiedlung in Leipzig wurde wohl mit 14 Millionen Euro bezuschusst

Wie die "Süddeutsche" berichtet, ergab eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag, dass der Online-Versandhändler Amazon von Bund und Ländern wohl mit mindestens 14 Millionen Euro bezuschusst wurde, um Arbeitsplätze zu schaffen. Eigentlich Dauerarbeitsplätze. Aber das Thema ist etwas komplizierter. Allein für die Amazon-Niederlassung in Leipzig gab der Bund demnach 7 Millionen Euro an Zuschuss.

Politik·Sachsen

Sachsens neues Wahlgesetz: Eine Partei im Pippi-Langstrumpf-Modus

Wenn eine junge Dame namens Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf trällert, sie mache sich die Welt, widi wie sie ihr gefällt, dann ist das noch lustig. Aber wenn Politiker beginnen, so zu agieren, wird's heikel. Denn Politik sollte im besten Fall so sein, dass sie die Realitäten so nimmt, wie sie sind. Auch die demografischen. Doch der Pippi-Langstrumpf-Effekt hat die sächsische CDU erfasst.

Politik·Kassensturz

Der “Konsolidierungscheck” der INSM: Die “Schuldenbremse” ist nur die Hälfte des Bildes

Die Witze stehen zumeist im Kleingedruckten. Oder irgendwo auf Seite 13. Am 19. März legte die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ihre Studie "Konsolidierungscheck" zu den Schuldenabbau-Bemühungen der Bundesländer vor. Eine durchaus sinnvolle Studie, die auch - so nebenbei - einige der derzeit großmäulig immer wieder verbreiteten Behauptungen bissiger Politiker widerlegt. Aber auch in Fallen tappt. Die sächsische zum Beispiel.

Politik·Kassensturz

Kleiner Rechenfehler: Heute ist nicht – noch nicht – der Equal Pay Day

Am heutigen 21. März ist nicht der Equal Pay Day. Es ist tatsächlich so, auch wenn unser Postfach voller Manifeste zur Gleichbezahlung von Frauen im Beruf ist. Man nimmt ja solche markanten Daten gern einfach auf in die Berichterstattung. Ist ja peinlich genug, wenn Frauen schlechter bezahlt werden als Männer. Aber es ist noch schlimmer. Und darauf wies die Deutsche Mathematiker Vereinigung schon am 11. März hin.

Politik·Kassensturz

Sinkendes Arbeitsvolumen in Sachsen? – Wie eine Statistik bei der Abbildung der Wirklichkeit unscharf wird

Sie sind zwar stolz auf ihre Rechenergebnisse, die Statistiker von Bund und Ländern. Aber wie belastbar ist die jüngste Meldung des Sächsischen Landesamtes für Statistik? - "1.478 Stunden arbeitete jeder Erwerbstätige im Durchschnitt im Jahr 2012 in Sachsen", meldete das Amt am Dienstag, 19. März. Und: "Das durchschnittliche Arbeitspensum eines Erwerbstätigen sank im Jahr 2012 auf 1.478 Stunden und war etwas niedriger als im Jahr 2011."

Politik·Brennpunkt

Parkchaos in Schleußig: Höchste Zeit für eine moderierte Bürgerwerkstatt

Alles offen in Schleußig? Oder Zeit für ein großes Ojemine? Seit dem Sommer 2012 halten die Themen Gehwegparken und Könneritzstraße die Schleußiger in Atem. Beide Themen haben sich bis zur Schmerzgrenze hochgeschaukelt. Im Januar beschloss der Stadtbezirksbeirat Südwest, das Ordnungsamt aufzufordern, ab April wieder ordnungsgemäß zu kontrollieren und zu sanktionieren. Die Ursache für das Dilemma: Vier Jahre Untätigkeit.

Bildung·Zeitreise

Kleiner Museumstermin für ein besonders Jubiläum: 500 Jahre Grundsteinlegung für die spätgotische Nikolaikirche

Der Termin ist noch ganz frisch im Kalender des Stadtgeschichtlichen Museums: Am Donnerstag, 21. März, 18 Uhr heißt es "Gotteshaus der Bürger. Zur Ausstattung der Nikolaikirche im 16. Jahrhundert." Da hat man doch fast ein richtig schönes Jubiläum verpasst: Am 28. März jährt sich die Grundsteinlegung zu ihrem gotischen Neubau zum 500. Mal. Die datierte Grundsteinplatte existiert noch.

Bernhard Streck: Sterbendes Heidentum. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Eine faszinierende Reise in die Urreligion der Menschen: Sterbendes Heidentum

Bis Leipziger Verlage mit ihren Büchern auf den Nominiertenlisten diverser Buchpreise auftauchen, werden wohl noch so um die 22 Jahre vergehen. Was nichts mit der Qualität der Bücher zu tun hat, sondern mit der Wahrnehmungsschwelle. Hätte ein Münchner oder Hamburger Verlag dieses Buch vorgelegt, es wäre wohl ganz anders. Bernhard Streck, bis 2010 Professor an der Uni Leipzig, hat ein Schlüsselbuch geschrieben. Das Schlüsselbuch zur Glaubenswelt unserer Vorfahren, bevor der Monotheismus seinen Siegeszug antrat.

Kultur·Ausstellungen

Ein kurzes Kapitel Barockoper in Leipzig: Liebe, Macht und Leidenschaft im Katalog

Zur am 14. März im Bach-Museum eröffneten Sonderausstellung "Liebe. Macht. Leidenschaft. Die Leipziger Barockoper" ist auch ein 48seitiger Katalog erschienen. Man kann sich das Wichtigste aus der kleinen Kabinettsausstellung mit ihrer barocken Bühnen-Kulisse also mitnehmen und im Zug, im Café oder daheim in Ruhe lesen. Denn auch wenn die Kabinett-Inszenierung die Sinne anregt - ohne Text geht's nicht. Und der ist in diesem Fall notwendigerweise nicht gerade knapp.

Politik·Brennpunkt

Verwaltungsvorlage zum agra-Park: Ein Supermarkt, ein Campingplatz, ein Hotel und ein neu aufgelegtes Wohngebiet

Gut Ding will Weile haben. Dass das Thema einer BUGA im OBM-Wahlkampf so eine Rolle spielte und im Nachgang in Bezug zum agra-Gelände auch noch einmal, hat auch damit zu tun, dass die Verwaltung das Thema agra mit relativer Gelassenheit anging. Denn einen Stadtratsbeschluss dazu gibt es schon seit dem 16. Dezember 2009. Damals beauftragte die Ratsversammlung die Verwaltung damit, ein Konzept für das agra-Gelände zu erarbeiten.

Politik·Leipzig

Leipziger Haushalt: Piraten fragen mal nach den Personalkosten der Verwaltung

Seit dem 4. März beschäftigt eine Frage der Piratenpartei die Leipziger Stadtverwaltung. Ungeschminkt könnte sie lauten: Werden Leipzigs Stadtangestellte nicht zu gut bezahlt? - In der Stadtratssitzung am 20. März hätten die Piraten ihren Fragenkatalog schon gern beantwortet gehabt. Ihre Vermutung: Die Leipziger Stadtverwaltung tut sich beim Sparen bei sich selbst etwas schwer.

Bildung·Bücher

Mit Vor-, Rand- und Nachgeschichte: Steffen Posers “Die Völkerschlacht bei Leipzig”

Nicht nur Wagner flutet in diesem Jahr die Buchregale. Zumindest im Leipziger Raum tut es auch die Völkerschlacht. Wagners Geburt und Leben und das große Schlachten im Oktober 1813 hängen aneinander wie eineiige Zwillinge. Die Rezeption der Schlacht hat aufs Engste zu tun mit Wagners Musik und deren Rezeption. Und die dissonanten Töne sind alle schon angelegt im Jahr 1813. Keiner weiß das besser als Steffen Poser.

Bildung·Zeitreise

250. Geburtstag von Jean Paul: Eine Litfaßsäule für Leipzig und zwei Sendungen im Radio

Noch so ein Geburtstag im Jubiläumsjahr (welches Jahr ist in Leipzig eigentlich mal kein Jubiläumsjahr?): Am Donnerstag, 21. März, wäre der Dichter Jean Paul 250 Jahre alt geworden. Das hat auch mit Leipzig zu tun, denn hier erlebte er als Student "Hungerjahre in Leipzig". So hieß 2003 der erste Band aus dem Lehmstedt Verlag. Er versammelte die Briefe des hungernden Studenten aus den Jahren 1781 bis 1784.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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