Beiträge von Ralf Julke

Kassensturz. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Metropolregion

Zwischenstandsmeldung im Corona-Jahr: Wirtschaftsleistung im Osten sinkt um 5,6 Prozent – Sorgenkind ist der Automobilbau

Selbst die ARD jammerte am Mittwoch, 14. Oktober, einmal mehr: „Einbruch schlimmer als erwartet“. Man sah regelrecht den dicken kleinen Hausbesitzer im Nachthemd auf dem Rasen stehen und beklagen, dass die bösen Einbrecher seine schöne Münzsammlung mitgenommen haben. Dabei ging es wieder mal nur um eine Berechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP). Selbst die Wirtschaftsinstitute differenzieren da. Auch in der Hoffnung, dass die Politiker nicht wieder nur die Überschriften lesen.

Das Gender-Quiz. Foto: Ralf Julke
Leben·Gesellschaft

Skandal! Louise-Otto-Peters-Gesellschaft überreicht heute offiziell das Gender-Quiz

Manchmal helfen auch farbenfrohe Postkarten, um etwas Schwieriges zu lernen. Etwas ganz Schwieriges. So wie die Sache mit der Gleichberechtigung. Die steht da und dort tatsächlich auf dem Papier und sogar in Gesetz und Verfassung. Nur im Alltag sorgt etwas dafür, dass wir Benachteiligungen und Ausgrenzungen meist gar nicht wahrnehmen. Wir halten das für normal, weil es noch immer die Norm ist. Ein Gender-Quiz könnte jetzt beim Lernen helfen.

Baustelle Albertbrücke in Dresden. Foto: L-IZ.de
Politik·Sachsen

Sabine Friedel korrigiert „großen Umzug“: Die SZ rechnet mit falschen Zuwachszahlen in den Dresdner Ministerien

In Dresden wird seit 2019 kräftig gebaut und umgebaut. Immerhin gibt es ein neues Ministerium und ein paar bestehende Ministerien wurden umstrukturiert und bekamen auch neue Aufgaben dazu. Dass die Zahl der Ministeriumsmitarbeiter deshalb steigen würde, war schon bei Unterzeichnung des Koalitionsvertrages 2019 klar. Da wurden 271 neue Personalstellen in den Ministerien vereinbart. Aber jetzt, da die Haushaltsverhandlungen für 2021/2022 begonnen haben, wird wieder Stimmung gemacht. Mit seltsamen Kapriolen – diesmal in der „Sächsischen Zeitung“.

Ann Katrin Düben, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig (Hrsg.): Die ehemalige Leipziger Arbeitsanstalt Riebeckstraße 63. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Die ehemalige Leipziger Arbeitsanstalt Riebeckstraße 63: 100 Jahre Verwahren, Wegsperren und Bestrafen

Eine Stadt steckt voller Geschichte. Aber man sieht sie nur, wenn man hinter die Fassaden schaut und auch zulässt, dass manches ganz und gar nicht so berauschend war. Oder human. Der gefühllose Umgang mit Mitmenschen war (und ist) nicht immer nur Sache der finsteren Mächte. Davon erzählen auch die Orte von Verwahrung und Ausgrenzung, zu denen in Leipzig auch die einstige Arbeitsanstalt in der Riebeckstraße 63 gehört.

Wie Deutschland es schaffen kann, sein verbleibendes CO2-Budget einzuhalten. Grafik: Fridays for Future
Politik·Engagement

Von Fridays for Future beauftragte Studie: Deutschland ist in der Lage, bis 2035 CO2-neutral zu sein

Seit den vergangenen drei Sommern ist selbst vielen Hartleibigen klargeworden, was eine Steigerung der globalen Durchschnittstemperaturen um nur 1,5 Grad bedeutet. Und das waren – in Deutschland zumindest – noch zahme Entwicklungen. Brennende Wälder in Sibirien, Kalifornien, Brasilien, Kolumbien und nun auch noch am Kilimandscharo erzählen noch von ganz anderen Steigerungen. Aber Deutschland hat bis heute keinen Plan, wie es das 1,5-Grad-Ziel einhalten will. Eine Studie für Fridays for Future zeigt nun, dass das mit Können eher nichts zu tun hat, aber viel mit Nicht-Wollen.

Auf dieser Wiese zirpt nichts mehr. Foto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Biologische Vielfalt ohne Schutz: NABU Leipzig nimmt den Verwaltungsstandpunkt zur Petition „Bauen und Natur erhalten!“ auseinander

Irgendwie versteht Leipzigs Verwaltung nicht mehr so richtig, wovon Leipzigs Naturschutzverbände eigentlich reden. Das ist nicht nur beim Schutz des Auenwaldes und der Aue so. Das betrifft auch die Petition „Bauen und Natur erhalten! Artensterben stoppen! Wertvolle Grünflächen für Leipziger/-innen schützen!“, die am heutigen Mittwoch, 14. Oktober, zur Entscheidung im Stadtrat ansteht. Immerhin geht es um eins der schönen Label, mit denen sich Leipzig so gern schmückt: „Kommune der Biologischen Vielfalt“.

Martin Meißner beichtet in dieser Folge: Mauerbau um Anger-Crottendorf geht nur mit den Grünen. Foto: LZ
Politik·Leipzig

Neuer Wahlmodus für den Leipziger Migrantenbeirat: Ein Kompromiss mit bitterem Beigeschmack

Vor dem Kompromiss ist nach dem Kompromiss. Es sei denn, die neue Zusammensetzung des Migrantenbeirats der Stadt Leipzig funktioniert so gut, dass alle Beteiligten damit zufrieden sind. Aber daran zweifelt Nuria Silvestre Fernández, Stadträtin und Sprecherin für Inklusion, Gesundheit und Migration der Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Denn eigentlich hatte der Antrag der Grünen-Fraktion die Mehrheitsmeinung im Migrantenbeirat aufgenommen. Beschlossen aber wurde am 7. Oktober ein anderer Kompromiss.

Linda Schwalbe: Ida und die Welt hinterm Kaiserspitz. Foto: NordSüd Verlag
Kultur·Lesungen

Die Leipziger Illustratorin Linda Schwalbe gewinnt die Serafina 2020 für „Ida und die Welt hinterm Kaiserzipf“

Leipzig ist nicht nur eine Stadt der „versteckten“ Autorinnen und Autoren. Hier arbeiten auch eine ganze Reihe begnadeter Illustratorinnen und Illustratoren. Zu ihnen gehört auch Linda Schwalbe. Sie gewinnt den diesjährigen Serafina Nachwuchspreis für „Ida und die Welt hinterm Kaiserzipf“, der im NordSüd Verlag in Zürich erschien. Die Preisverleihung ist am heutigen Mittwoch, 14. Oktober, im Struwwelpeter-Museum Frankfurt.

Entzieht dem Auenwald das Wasser: die Neue Luppe. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Ökolöwe macht Druck: Einen Ausbau des Massentourismus auf Leipzigs Gewässern darf es nicht geben

Der Widerstand gegen eine Fortschreibung des Wassertouristischen Nutzungskonzepts wächst. Auch im Stadtrat. Seit Januar wandert der Aufstellungsbeschluss zur „Fortschreibung Wassertouristisches Nutzungskonzept“ durch die Gremien des Stadtrates. Am 16. September sollte er schon zur Beschlussfassung in den Stadtrat. Und wurde verschoben. Am 7. Oktober – dasselbe. Am morgigen 14. Oktober steht er nun wieder als Punkt 8.7 auf der Tagesordnung. Der Ökolöwe meldet sich entsprechend deutlich zu Wort.

Monokultur: Raps bis zum Horizont. Foto: L-IZ
Bildung·Forschung

Bedrohte Artenvielfalt: Akademien legen Stellungnahme für radikale Veränderungen in der deutschen Landwirtschaft vor

So richtig ist es in den Köpfen der entscheidenden Politiker/-innen noch nicht angekommen, wie dramatisch die Lage ist, dass das Zeitfenster, in dem noch gehandelt werden könnte, auf ganz wenige Jahre zusammengeschmolzen ist. Und das nicht nur bei der Klimaerhitzung, sondern auch beim Artenverlust. Und der betrifft inzwischen auch viele Arten, ohne die einige Ökosysteme nicht mehr funktionieren werden. Dass sich drei Akademien jetzt auch dazu mit einem Appell an die Öffentlichkeit wenden, ist schon ein starkes Signal.

Auf der Demo gegen den Flughafenausbau am 24.Juli 2020 in Leipzig, gemeinsam mit Fridays4future Leipzig. Foto: privat
Politik·Engagement

Aktionsbündnis fordert Moratorium für den weiteren Ausbau des Frachtflughafens Leipzig/Halle

Am Samstag, 10. Oktober, traf sich das neu gegründete „Aktionsbündnis für Klima- und Lärmschutz und sofortigen Ausbaustopp am Flughafen Leipzig/Halle“ in Kabelsketal zur ersten Klausur. Das Bündnis, in dem Mitglieder von Bürgerinitiativen, Klimagerechtigkeits- und Umweltschutzgruppen aus Sachsen und Sachsen-Anhalt zusammenkommen, organisiert seit April 2020 Demonstrationen, Infoveranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit.

Was kümmert uns die Zukunft? Foto: L-IZ
Leben·Gesellschaft

Auszüge aus Francis Neniks „Tagebuch eines Hilflosen“ #48

Die politische Rede ist ein trügerisches Gebilde. Oft werden Tonnen an Worten auf Nichtigkeiten verwendet, während Wichtiges weitgehend unerwähnt bleibt. Trump ist ein Meister im Aufblasen des Akzidentiellen, während einige der gesellschaftspolitisch entscheidenden Themen bei ihm fast unerwähnt bleiben. So geht es zum Beispiel den Methanemissionen, die zu den größten Klimakillern unserer Zeit gehören. Trump hat sich in seiner gesamten Präsidentschaft genau ein Mal dazu geäußert. Und selbst da hat er die Gefahren unerwähnt gelassen und stattdessen die Ausweitung der Emissionen gefeiert.

Adina Heidenreich:Am Ende der Stadt. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Am Ende der Stadt: Die erstaunlich stillen Gedichte der Leipziger Autorin Adina Heidenreich

Die Wolkenkratzer auf dem Cover sehen so aus, als könnte es in diesem Gedichtband um irgendeine der großen Metropolen auf der Erde gehen. Aber die Stadt, die in den Gedichten von Adina Heidenreich Konturen annimmt, ähnelt vielmehr dem doch viel kleineren Leipzig. Und man liegt auch nicht so falsch, darin auch noch eine viel kleinere Stadt namens Wolfen zu ahnen. Die stärkste Lyrik entsteht nun einmal in den kleinen Städten. Da, wo es manchmal noch richtig still sein kann.

Vorläufiges Endergebnis der Bürgermeisterwahl in Markranstädt. Grafik: Stadt Markranstädt
Politik·Region

In Markranstädt holt Herausforderin Nadine Stitterich im zweiten Wahlgang die absolute Mehrheit

Am Sonntag, 11. Oktober, ging es in Markranstädt in die zweite Runde der Bürgermeisterwahl. Schon in der ersten Runde hatte sich angedeutet, dass es in der endgültigen Entscheidung um ein Duell von Amtsinhaber Jens Spiske und der von einem breiten Bündnis unterstützten Herausforderin Nadine Stitterich gehen würde. CDU-Kandidat Peter Bär war mit 25 Prozent auf Platz drei gelandet. Aber er zog für die entscheidende Wahlrunde nicht zurück.

Anzeigenblatt zum Verteilen aufgestapelt. Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

Das Klima für die (ostdeutschen) Regionalzeitungen wird rauer

Wie lange geht das noch gut? Wer dieser Tage Straßenbahn fährt, sieht ja die Kolleg/-innen aus dem Hause LVZ im Straßenbahn-TV emsig Werbung machen für ihre Arbeit. In kurzen Slogans erklären sie, dass sie für die Leser/-innen immerfort auf Achse sind. Schon im April gab es eine ähnliche Aktion an den Werbesäulen in der Stadt. Eine Zeitung kämpft um Aufmerksamkeit. Das ist ein ungewohnter Zustand für die Leipziger Volkszeitung.

Keine Werbung aus Papier. Foto: L-IZ
Politik·Leipzig

Linke-Antrag: Leipzig könnte die Werbeflut aus Papier drastisch reduzieren

Eigentlich ist es schon lange ein viel kleineres Problem als noch vor zehn oder gar 20 Jahren: das Problem der kostenlos in Briefkästen und Hausfluren verteilten Werbeflut. Und es wäre wohl auch schon längst keines mehr, wenn sich nicht tausende Leipzigerinnen und Leipziger jedes Wochenende diese Stapel schnappen würden, um sie nach Billigangeboten zu durchforsten. Aber der Linksfraktion war das Thema so wichtig, dass sie jetzt für Leipzig ein Amsterdamer Modell vorschlägt.

Geplante Umgestaltung der Kreuzung Dieskaustraße / Arthur-Nagel-Straße / Bismarckstraße. Karte: Stadt Leipzig
Politik·Brennpunkt

Geplanter Umbau der Dieskaustraße: Stadtbezirksbeirat Südwest beantragt eine komplexe Ampelanlage

Es wurde zwar in den vergangenen vier Jahren immer wieder über den Umbau der Dieskaustraße diskutiert, der 2023 beginnen soll. Aber augenscheinlich wurden einige wichtige Themen am Rand vernachlässigt. Der Stadtbezirksbeirat Südwest hat ja schon die fehlende Ausweichstrecke für Radfahrer während der Bauarbeiten thematisiert. Aber auch an der Kreuzung Dieskaustraße, Arthur-Nagel-Straße, Bismarckstraße sieht er Probleme entstehen, die mit dem Bau einer größeren Ampelanlage vermieden werden könnten.

Georg-Schumann-Straße 29. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

Auch die Linksfraktion legt einen Antrag für ein Leipziger Leerstandsmanagement vor

Die Grünen-Fraktion im Stadtrat ist vorgeprescht, nun folgt auch die Linksfraktion und nimmt sich des Themas Leerstand in Leipzig an. Denn eigentlich ist es nicht zu verstehen: Da ist fast die komplette vermietbare Reserve auf dem Leipziger Wohnungsmarkt in den vergangenen vier Jahren weggeschmolzen. Wer kein Beamtenspitzengehalt hat, sucht sich dumm und dämlich nach einer bezahlbaren Wohnung. Aber um die 12.000 Wohnungen stehen einfach leer – viele bis heute nicht saniert.

Christian Sünderwald: Verlassene Orte Mitteldeutschland. Faszination Industriekultur. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Faszination Industriekultur: Christian Sünderwald zeigt die verlassenen Industriebauten eines vergangenen Zeitalters

Wer alle die seit einigen Jahren erscheinenden Bücher zu „Verlassenen Orten“ und „Lost Places“ sammelt, hat irgendwann den Großen Gesang eines vergehenden Zeitalters beisammen. Und natürlich ein besonders bizarres Bild des deutschen Ostens. Denn vergleichbare Bilderserien gibt es für den Westen nicht, der genau das nie erlebt hat, was in den ostdeutschen Ländern heute für tausende seit Jahrzehnten verwaiste Immobilien sorgt, gefangen in einer unvergleichlichen Stille.

Einbahnstraßenvorschlag für Anger-Crottendorf. Grafik: Bürgerverein Anger-Crottendorf
Politik·Brennpunkt

Stadtbezirksbeirat Ost beantragt die Schaffung eines „Superblocks“ in Anger-Crottendorf

Es ist überall im Leipziger Stadtgebiet dasselbe: Da die regulären Stellplätze am Straßenrand nicht mehr ausreichen, wird wild geparkt. Kreuzungen und Gehwegkaps werden zugestellt, Radwege und Fußwege zugeparkt. Vielleicht lässt das Leipziger Ordnungsamt deshalb so ungern abschleppen: Es müsste jeden Tag tausende Autos aus der Stadt schaffen. Wo findet man einen derart großen Abschleppplatz? Auch Anger-Crottendorf leidet unter der Auto-Flut. Der Stadtbezirksbeirat Ost schlägt jetzt vor: Schafft einen Superblock!

Straßenbaustelle im Leipziger Westen. Foto: Marko Hofmann
Politik·Nachrichten

Jung fordert von Bund und Ländern auch für 2021 und 2022 Finanzhilfen für die ostdeutschen Städte

Noch ist noch völlig unklar, wie sich die Steuereinnahmeausfälle durch die Coronakrise tatsächlich auf die Haushalte von Bund, Ländern und Kommunen auswirken werden. Im Frühjahr war ja selbst Sachsens Regierung nur zu schnell bereit, Schulden von 5 bis 6 Milliarden Euro aufzunehmen, um das Loch zu stopfen. Doch kaum beginnen die Haushaltsverhandlungen, sind wieder andere Töne zu hören. Und nicht nur Leipzigs OBM ist besorgt, dass die Kommunen dann eben doch die Leidtragenden sein werden.

Immer wieder Thema für Demos und Protest: fehlender und überteuerter Wohnraum. Foto: Michael Freitag
Politik·Leipzig

Linke und Grüne beantragen eine Überarbeitung des Wohnungspolitischen Konzepts von 2015

Es ist eigentlich keine befriedigende Rolle, immer wieder feststellen zu müssen, dass man ein Problem schon vor fünf Jahren richtig beschrieben hat – und dass das trotzdem nicht zu einer Änderung geführt hat. Mit Ansage ist Leipzig noch in jede Sackgasse hineingerauscht, die sich vor der wachsenden Stadt aufgetan hat: bei (fehlenden) Kita-Plätzen, (fehlenden) Schulen und – jüngste Sackgassen-Ankunft: fehlenden bezahlbaren Wohnungen für Normalverdiener. Logisch, dass Linke und Grüne nun dringendst eine Überarbeitung des Wohnungspolitischen Konzepts fordern.

Michael Töteberg (Hrsg.) : Babylon Berlin. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Babylon Berlin: Der opulente Foto-Band zur dritten Staffel der Erfolgsserie

Am heutigen Sonntag, 11. Oktober, startet in der ARD die dritte Staffel von „Babylon Berlin“. Die erste Staffel wurde 2018 zu einem Erfolg, den selbst die Macher so nicht erwartet hatten. Denn sie sorgte nicht nur in Deutschland für Furore. Sie wurde in die halbe Welt verkauft. Und das hat Gründe, die nicht nur mit der Teamarbeit der drei Regisseure zu tun haben, sondern auch mit der Vorlage des Krimiautors Volker Kutscher. Dieses mit eindrucksvollen Fotos vollgepackte Buch erzählt ein wenig davon.

Während der kurzen Ansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Lichtfest 2019. Foto: Tom Schulze
Politik·Leipzig

Grüne beantragen: Jetzt ist es Zeit, neue Formen für das Gedenken an die Friedliche Revolution zu entwickeln

Fast schon vergessen ist, wie heftig 2018 über das Lichtfest diskutiert worden ist. Auslöser war im Grunde nur das immer wieder per Video eingespielte Honecker-Ehepaar beim Tanz. Aber am Ende kostete es dem künstlerischen Leiter Jürgen Meier den Job und sein eigentliches Anliegen, die Rolle der Frau in der jüngeren Geschichte hervorzuheben, ging völlig unter. Das Lichtfest 2020 fand nun wegen Corona im Mini-Maßstab statt. Aber wie geht es nun weiter mit dem gemeinsamen Erinnern? Das thematisiert die Grünen-Fraktion mit einem Antrag.

Wie sähe die Welt ohne Mietprofite für wenige aus - gerade die Großvermieter stehen seit Jahren in der Kritik. Foto: Michael Freitag
Politik·Leipzig

Linksfraktion beantragt die Einführung der Mietpreisbremse in Leipzig ab Januar 2021

Eigentlich hatten es CDU, SPD und Grüne 2019 in ihren Koalitionsvertrag geschrieben: Die sächsischen Großstädte Leipzig und Dresden sollten eine Mietpreisbremse bekommen können. Denn in Leipzig war längst offensichtlich, dass einige Neuvermieter sich überhaupt nicht um den örtlichen Mietspiegel und das Mietniveau im Ortsteil kümmern. Entsprechend teuer sind inzwischen die Mietangebote in vielen Stadtvierteln. Jetzt beantragt die Linke im Leipziger Stadtrat, dass der OBM in Dresden Druck macht.

Verlassene Innenstadt. Foto: Michael Freitag
Politik·Leipzig

Corona-Auswirkungen belasten die City: Burkhard Jung fordert mehr Unterstützung für die Wiederbelebung der Innenstädte

Am Freitag, 9. Oktober, tagte eine Konferenz des Deutschen Städtetages in Leipzig. Oberbürgermeister Burkhard Jung, der auch Präsident des Städtetages ist, hatte seine ostdeutschen Kollegen eingeladen. Und eines der Themen, die mittlerweile Oberbürgermeister in ganz Deutschland besorgt machen, ist die Verödung der Innenstädte. Der Corona-Shutdown hatte überall die Geschäftsaufgabe von kleinen und großen Händlern zur Folge. Womit sich ein Trend der vorhergehenden Jahre noch verschärfte.

Erwartete Beschäftigungsentwicklung für 2021. Grafik: IAB
Politik·Kassensturz

IAB prognostiziert Sachsen das Erreichen des Vorkrisenniveaus auf dem Arbeitsmarkt schon 2021

Alles ändert sich. Auch in der Wirtschaft. Krisen machen nur sichtbar, was alles nicht mehr funktioniert. Dann greifen konservative Politiker zwar gern in den Milliardenschatz, um Krisenunternehmen zu retten. Aber das verzögert nur die überfälligen Veränderungen. In diesem Fall hin zu einer Wirtschaft, die endlich rauskommt aus dem fossilen Denken. Und die Zukunft nach Corona deutet sich schon ein bisschen an, meldet die Arbeitsagentur Sachsen.

Florian Hurtig: Paradise lost. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Paradise lost: Florian Hurtig erzählt vom katastrophalen Siegeszug der Monokultur in der Geschichte der menschlichen Zivilisation

Es sind zwar nur 400 Seiten – aber die haben es in sich. Denn Florian Hurtig unternimmt hier in einem Riesenanlauf nichts anderes, als die Sicht auf die menschliche Zivilisationsgeschichte vom Kopf auf die Füße zu stellen. Also das, was uns Historiker in der Vergangenheit immer als Geschichte versuchten zu verkaufen mit lauter Königen, Feldherren, prächtigen Tempeln und Palästen. Als wären die großen starken Männer tatsächlich die Macher von Geschichte.

Die CO2-Emissionen müssen bis 2030 deutlich sinken. Foto: Ralf Julke
Politik·Nachrichten

EU-Parlament hat am Mittwoch das Tempo für den europäischen Klimaschutz deutlich erhöht

Geht es jetzt tatsächlich endlich vorwärts mit dem Klimaschutz in Europa? Am Mittwoch, 7. Oktober, nutzte das Europaparlament eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen es die behäbigen Abstimmungen in der EU-Kommission aushebeln und mehr Tempo in die elementare Überlebensfrage der Menschheit bringen konnte. Es beschloss ein neues Ziel für die Minderung der klimaschädlichen Emissionen für 2030.

Klimaschutz und Kapitalismus. Was heißt „Antifa“ im Klimaschutz? Eines der Plakate vom 8. Juli 2020.Foto: Privat
Politik·Leipzig

Guerilla-Plakate vom 9. Juli riefen auch die AfD auf den Plan und es wird weiter ermittelt

Als der Leipziger Stadtrat am 9. Juli in der Kongresshalle zum Sofortmaßnahmenprogramm des OBM diskutieren sollte und es dann in der nächsten Sitzung am 15. Juli auch beschloss, sorgten draußen an Haltestellen große Plakate für Aufmerksamkeit, von denen sich Leipzigs Verwaltung sofort distanzierte. Denn darauf war unter anderem der OBM abgebildet, das Wappen der Stadt war zu sehen und die Plakate wirkten, als hätte die Stadtverwaltung jetzt tatsächlich endlich den Klimaschutz für sich entdeckt – als „Symbolpolitik“.

Klare Botschaft. Foto: Marko Hofmann
Leben·Gesellschaft

Das erstaunlich verbreitete Gefühl, nicht genug geliebt zu werden

Manche schimpfen wie die Rohrspatzen, manche versuchen die anderen Kommentierenden auszuknocken, wieder andere fühlen sich übergangen und beklagen Nichtbeachtung. Manchmal wirken die Kommentare unter den Artikeln der L-IZ wie der Beginn einer Therapiestunde. Aber stets gibt es auch diese schönen Momente, wo uns ein nachdenklicher Kommentator ein bisschen klüger macht. Ein kleiner Schritt beiseite – und auf einmal sieht man etwas, was einem bei all der Aufregung fast entgangen wäre.

Sitzwannen am Fuß des Fockebergs. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Fockeberg in Gefahr: Stadt soll Nutzungskonzept für Leipzigs beliebtesten Aussichtshügel entwickeln

Er ist einer der beliebtesten Aussichtspunkte von Leipzig. Im Mai kürte ihn die LTM zur Nr. 9 unter den besten Aussichtspunkten für Fotografen – noch vor dem Turm im Rosental und dem Völkerschlachtdenkmal. Der Fockeberg liegt nun einmal viel näher dran an den Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum. Aber er hat ein Problem: Er wird stark übernutzt und von der Stadt eher stiefmütterlich gepflegt. Jedenfalls sieht es die SPD-Fraktion im Stadtrat so.

Kein Leben ohne Bücher. Foto: Ralf Julke
Bildung·Medien

Im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse: Titelproduktion sinkt weiter, aber die Intensivleser/-innen bleiben treu

Vom 14. bis 18. Oktober findet die Frankfurter Buchmesse als Spezial-Edition statt. Corona zwingt auch hier zu deutlichen Veränderungen gegenüber dem Langgewohnten und Beliebten. Aber das Buch hat augenscheinlich noch immer seinen Platz in den Herzen der Deutschen bewahrt, auch wenn es den Büchermachern seit Jahren immer schwerer gemacht wurde. Davon erzählt auch die neueste Statistik des Börsenvereins in Mitteldeutschland.

Zugeparkter Radstreifen in der Goethestraße. Foto: Jürgen Jache
Politik·Leipzig

Wenn keiner kontrolliert: Autobesitzer parken auch den neu geschaffenen Radstreifen in der Goethestraße zu

Ein gefährlicher Ort war die Goethestraße für Radfahrer/-innen schon lange. Immer wieder gerieten sie hier in Konflikte mit Autofahrern und Straßenbahnen. Die Westseite war ständig zugeparkt. Und lange schon hatte es die Forderung gegeben, die Straße mit ordentlichen Radfahrstreifen zu versehen. Das passierte dann tatsächlich endlich am 15. September. Eigentlich hätte dort niemand mehr parken dürfen.

Dazu bisschen was mit Zucker ... Foto: LZ
Leben·Gesellschaft

Auszüge aus Francis Neniks „Tagebuch eines Hilflosen“ #47

Donald Trump hat das Krankenhaus verlassen. In den Tagen zuvor hatten sich hunderte seiner Anhänger vor dem Hospital versammelt und Andachten für ihn gehalten. Evangelikale Kirchenführer hatten zu Gebeten aufgerufen. Manche Menschen harrten tagelang auf der Straße vor dem Krankenhaus aus, schwenkten riesige Make America Great Again-Flaggen, spielten patriotische Lieder und wurden zwischendurch von Trumps Leuten mit Essen und Trinken versorgt. Als ich das sah, wurde mir ganz poetisch zumute, und ich fing an zu dichten ...

Wird der Doppelhaushalt 2021 / 2022 doch wieder ein Kürzungshaushalt? Foto: Ralf Julke
Politik·Sachsen

Der Streit um den sächsischen Doppelhaushalt 2021/2022 hat in aller Öffentlichkeit begonnen

Es kam, wie es die Koalitionspartner der CDU in der sächsischen Regierung in der vergangenen Woche schon befürchtet hatten: Die Verhandlungen um den sächsischen Doppelhaushalt 2021/2022 beginnen und der Finanzminister Hartmut Vorjohann meldet sich via MDR mit einer kryptischen Botschaft zu Wort: „Die Verfassungslage ist relativ eindeutig. Wir müssen den Haushalt ohne Neuverschuldung aufstellen.“

Blick über das alte Markthallengrundstück zum Neuen Rathaus. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Ratsversammlung am 7. Oktober: Ein Stapel von Änderungsanträgen zu den Plänen für den Wilhelm-Leuschner-Platz

Auch das könnte am heutigen Mittwoch, 7. Oktober, zu einem Debattenthema im Leipziger Stadtrat werden: Denn jetzt soll der Bebauungsplan Nr. 392 „Wilhelm-Leuschner-Platz“ in der Ratsversammlung beschlossen werden. Der Plan sieht eine Versiegelung von knapp zwei Hektar Fläche vor, eine Überbauung aller vorhandenen Grünflächen sowie eine vollständige Rodung des Gehölzbestandes. Das finden die Grünen inakzeptabel. Aber auch der Stadtbezirksbeirat Mitte hat sich zu Wort gemeldet.

Radfahrstreifen in der Georg-Schumann-Straße. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Die Leipziger SPD-Fraktion beantragt ein Sofortprogramm für den Leipziger Radverkehr

Eigentlich begann es 2012 mit ganz großer Geste: Auf mehreren Kilometern wurden in der Georg-Schumann-Straße Radstreifen aufgetragen. So, wie es der Stadtrat gerade beschlossen hatte, begann ein ambitioniertes Radwegeprogramm, das endlich den stiefmütterlich behandelten Radverkehr aus seiner Ecke holen sollte. Aber damit war schon wenig später Schluss, als die Autofahrerlobby alle Register des Protests zog. Die Folge: sieben Jahre Fast-Stillstand, den die SPD-Fraktion im Stadtrat jetzt mit einem Sofortprogramm endlich beendet sehen möchte.

Hubert Becker: Clearing Winter Storm (nach Ansel Adams), 2011, Inkjetprint, 69 x 84 cm. Quelle: Galerie b2
Kultur·Ausstellungen

„another belief“ von Hubert Becker und Kati Faber: Ausstellungseröffnung am 10. Oktober in der Galerie b2

„another belief“ kann man als anderer Glaube, andere Überzeugung, andere Meinung oder andere Ansicht übersetzen. Letztlich auch als Veränderung der Perspektive. Etwas, was die Ausstellung „another belief“ in der Galerie b2 jetzt mit zwei eindrucksvollen künstlerischen Positionen sichtbar macht. Am 10. Oktober wird die Ausstellung „another belief“ mit Arbeiten von Kati Faber und Hubert Becker aus Köln eröffnet.

Entwicklung der neu festgestellten Sanktionen in den deutschen Jobcentern. Grafik: BIAJ
Politik·Kassensturz

Urteil des Bundesverfassungsgerichts ließ die Zahl der Sanktionen in den deutschen Jobcentern schon zu Jahresbeginn deutlich zurückgehen

In der Corona-Zeit sind viele Debatten einfach abgebrochen, die vorher die Republik beschäftigt haben. Auf eines dieser Themen machte jüngst Paul M. Schröder vom Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) aufmerksam. Denn im Corona-Shutdown wurde auch die Arbeitslosmeldung vereinfacht und die Zahl der verhängten Sanktionen rauschte in den Keller.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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