Beiträge von Ralf Julke

Hasta la vista! Foto: L-IZ
Leben·Gesellschaft

Auszüge aus Francis Neniks „Tagebuch eines Hilflosen“ #52

Joe Biden hat die Wahl gewonnen, aber viel spannender als die Frage, warum er gesiegt hat, ist die Frage, warum er einige wichtige Wählergruppen verloren hat. Darüber nachzudenken lohnt sich, besonders für die politische Linke hierzulande – und zu der zähle ich mich trotz aller Kritik an ihr. Oder sagen wir besser: gerade deswegen, denn ich halte es in dieser Hinsicht mit dem ollen Schlegel, der einst erklärte: „Der wahre Protestant muss auch gegen den Protestantismus selbst protestieren, sobald er sich nur in neues Papsttum und Buchstabenwesen verkehren will. Die Freiheit des Denkens weiß von keinem Stillstande und die Polemik von keinen Schranken.“

Harald Lesch, Thomas Schwartz: Unberechenbar. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Unberechenbar: Warum eine Gesellschaft ohne Reserven und Alternativen in die Katastrophe führen muss

Den Astrophysiker Harald Lesch kennen die meisten aus dem Fernsehen. Dort erklärt er anschaulich und kurzweilig die Phänomene der Naturwissenschaften. Aber der Wissenschaftler ist auch eine Ausnahme unter seinen Zunftkollegen: Er verbindet Wissenschaft mit Philosophie. Und klärt damit immer wieder auch neu die Frage: Was macht das Wissen über die Welt eigentlich mit uns Menschen? Und mit unserem Denken? Darum geht es in gewisser Weise auch in dieser Co-Produktion mit dem Theologen und Philosophen Thomas Schwartz.

Straßenbahnhaltestelle Wilhelm-Leuschner-Platz. Foto: Ralf Julke
Wirtschaft·Mobilität

Leipzig-Pass-MobilCard soll bis 2028 stabilen Preis behalten

Dass es demnächst ein 365-Euro-Ticket in Leipzig geben könnte, ist aufgrund der fehlenden finanziellen Förderung eher unwahrscheinlich. Also werden die Ticketpreise bei den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) in den nächsten Jahren wieder Aushandlungssache zwischen LVB, Verwaltung und Stadtrat sein. Das Dezernat Soziales, Gesundheit und Vielfalt schlägt jetzt erst einmal vor, die Leipzig-Pass-MobilCard bis 2028 im Preis beizubehalten und sie weiter mit städtischen Mitteln zu stützen.

Fußgängerampel in der Wolfgang-Heinze-Straße. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Leipzigs Verkehrsplaner sehen keinen belastbaren Grund für Tempo 30 in der Wolfgang-Heinze-Straße

Ist die Wolfgang-Heinze-Straße in Connewitz eine besonders laute Straße? Auf den ersten Blick erst einmal nicht. Und in den Lärmkartierungen der Stadtverwaltung auch nicht mehr als andere Hauptstraßen. Obwohl das nicht viel heißt. Die Kartierungen sind Modellierungen, keine Messungen. Und es kann durchaus sein, dass ein Lärmfaktor in die städtischen Rechnungen nicht eingeflossen ist. Die Connewitzer Stadträtin und Landtagsabgeordnete Juliane Nagel (Linke) wünscht sich jedenfalls Tempo 30 in der Wolfgang-Heinze-Straße.

Bootsbetrieb auf Weißer Elster und Elstermühlgraben. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Schon über 200 Motorboote: Leipzig hat inzwischen 650 Bootsnutzungen auf den innerstädtischen Gewässern erlaubt

„Der Nutzungsdruck auf den Leipziger Gewässern hat spürbar zugenommen“, stellte die Grünen-Fraktion in ihrer jüngsten Anfrage zu den zunehmenden Mengen an Booten auf Leipziger Gewässern fest. Denn obwohl es immer öfter Niedrigwasser gibt und Schleusen aufgrund fehlender Niederschläge außer Betrieb gehen müssen, genehmigt die Stadt Leipzig immer mehr gewerbliche Nutzungen auf den Leipziger Gewässern. Oder genauer: das Amt für Umweltschutz.

Rita Mielke, Hanna Zeckau: Atlas der verlorenen Sprachen. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Atlas der verlorenen Sprachen: Eine Weltreise zu 50 der ungewöhnlichsten Sprachen auf Erden

Die Weltreise über die Feiertage ist nicht möglich? Das muss nicht sein. Denn Verreisen kann man auch im Lesesessel. Und dieses Buch verspricht auf jeden Fall jede Menge Entdeckungen. Fast so, als wäre man mit den großen Entdeckern der Geschichte unterwegs in Gegenden, wo nie zuvor ein Linguist gewesen. Oder ein Missionar. Oder ein emsiger Professor aus New York, den nichts so sehr fasziniert wie die Entdeckung einer neuen Sprache.

Am 7. November 16:00 Uhr auf dem Augustusplatz. Foto: L-IZ.de
Politik·Leipzig

“Querdenker”-Demo am 7. November: Hätte Leipzig die Beschallung der halben Innenstadt zulassen sollen?

Am 10. November hat das Oberverwaltungsgericht nun endlich seine Begründung dafür veröffentlicht, warum es mit seinem Tenorbeschluss vom 7. November 2020 die „Querdenken“-Demonstration am 7. November auf dem Leipziger Augustusplatz für rechtmäßig hielt und damit den Beschluss des Verwaltungsgerichts Leipzig aufhob. Tenorbeschluss heißt übrigens: Die drei beteiligten Richter waren sich nicht einig. Es wurde ein Mehrheitsvotum gefällt. Aber die Begründung erklärt so manches. Und wirft einige Fragen auf.

Heizpilz in Glut. Foto: Pixelio
Politik·Leipzig

Kuschelwärme im Freisitz: Umweltdezernat lehnt Freibeuter-Antrag zu mehr Heizstrahlern ab

Es ist schon erstaunlich, welche Ideen jetzt in der Coronakrise wieder ausgekramt werden, um die Welt zu retten. In diesem Fall war es die Freibeuter-Fraktion, die beantragte: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Beschränkung der Zahl der Heizstrahler auf Freisitzen im Stadtgebiet Leipzigs bis 31. März 2021 aufzuheben.“ Aber nicht einmal das Dezernat Umwelt, Klima, Ordnung und Sport fand das in irgendeiner Weise zielführend. Aber nicht wegen des Klimanotstands.

Überschuldungsquoten nach Kreisen und Kreisfreien Städten. Grafik: Creditreform
Wirtschaft·Verbraucher

Schuldenquote sinkt auch in Leipzig: Aber Corona bewirkt zunehmende Polarisierung bei Einkommen und Vermögen

Die gute Nachricht ist eigentlich keine gute Nachricht, auch wenn es beim ersten Lesen so aussieht: „Die Überschuldung der Verbraucher in Deutschland hat 2020 trotz der Corona-Pandemie nochmals abgenommen. Die Zahl überschuldeter Privatpersonen in Deutschland hat sich um 69.000 Personen auf 6,85 Millionen verringert“, meldete Creditreform am Dienstag, 10. November. Auch in Leipzig nahm die Überschuldung ab – von 12,81 auf 12,45 Prozent. Was trotzdem nur Rang 352 unter 401 Kreisen und Kreisfreien Städten ist.

Reicht das oder reicht das nicht? Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Linke-Antrag im Stadtrat: Braucht Leipzig eine 250-Millionen-Anleihe und einen verlängerten Schuldenabbau?

Es gab und gibt ja genug Lärm um die möglichen Kosten (und Schulden), die die Coronakrise mit sich bringt. Kaum waren die ersten Rettungsprogramme geschnürt, meldeten sich ja umgehend sämtliche schwäbischen Hausfrauen zu Wort (die im richtigen Leben maßgeschneiderte Anzüge, Krawatten und ein rasiertes Kinn durch die Gegend tragen), um überall den Untergang der heißgeliebten „Schwarzen Null“ zu beklagen. Aber die Wahrheit ist: Kein Mensch kann heute schon sagen, was die Sache am Ende kosten wird. Auch nicht in Leipzig.

Blick von der Georg-Schwarz-Brücke über die beiden S-Bahn-Haltepunkte. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Schon 700 Unterstützer/-innen: Petition fordert einen dauerhaften östlichen Zugang zum Bahnhof Leutzsch

Es steht wahrscheinlich heute auf der To-do-Liste der Ratsversammlung, die wegen des Corona-Lockdowns nun doch wieder zwei Mal in der Kongresshalle tagt: Die Entscheidung über die Ersatz-Fußgängerbrücken während des Baus der Georg-Schwarz-Brücken in den Jahren 2024 bis 2030. Der Stadtbezirksbeirat Altwest hat dazu einen Antrag geschrieben, den der Leipziger Per Kropp prima findet. Aber da ist mehr drin, fand er, und startete eine Petition, die schon mehr als 700 Leipziger/-innen unterstützen.

"Querdenken" um 13:40 Uhr auf dem Augustusplatz. Foto: L-IZ.de
Politik·Engagement

Berechtigte Frage zum 7. November: Wer trägt die Verantwortung für unverantwortliches Handeln?

Immer mehr Details werden deutlich zu dem, was am Samstag, 7. November, in Leipzig schiefgegangen ist. In einer Stellungnahme fragen nun mehrere Leipziger Bürgerrechtler/-innen: „Wer trägt die Verantwortung für unverantwortliches Handeln?“ Eine Frage, sie sich direkt an all jene Beamten richtet, die für das, was rund um die „Querdenker“-Demo passierte, verantwortlich waren. Denn augenscheinlich haben sie vergessen, dass sie in allererster Linie unsere Demokratie zu schützen haben.

Ausgabereste des sächsischen Staatshaushalts. Grafik: SRH, Rechnungshofbericht 2020
Politik·Sachsen

Sächsischer Rechnungshofbericht: Ausgerechnet in Sachsen befürchtet der Präsident eine üppige Verdreifachung der Schulden

Am Montag, 9. November, veröffentlichte der Sächsische Rechnungshof (SRH) seinen Jahresbericht. Einer, in dem die sächsische Haushaltsführung einmal mehr harsch kritisiert wurde. Und dabei ging es nicht nur um die Kreditermächtigungen zur Bewältigung der Coronakrise. Auch wenn es Dirk Panter, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Sprecher für Haushaltspolitik, auf den ersten Blick so interpretierte. Erst einmal muss ja Corona bewältigt sein.

Die Dresdner Straße kurz vor der Kurve. Archivfoto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Abpollern des Radfahrsteifens an der Richard-Lehmann-Straße: Grüne beantragen auch die sofortige Abpollerung in der Dresdner Straße

Zwar wurden die kleinen Poller schon ein paar Mal beschädigt, aber bislang bewährt sich die im Sommer gesetzte Abpollerung vor der Postfiliale in der Richard-Lehmann-Straße, auch wenn das Verkehrs- und Tiefbauamt den Erfolg der Maßnahme erst einmal bis Frühjahr 2021 evaluieren will. Jedenfalls reagierte es so auf den Änderungsantrag der SPD-Fraktion. Aber das würde diesen SPD-Antrag eigentlich ad absurdum führen.

Katrin Bibiella: Seele ist ein gesungenes Wort. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Seele ist ein gesungenes Wort: Ein Gedicht-Tableau zu Robert Schumanns Dichterliebe, gesungen von Fritz Wunderlich

Solche Stimmen, wie sie Fritz Wunderlich besaß, sind wohl wirklich ausgesprochen selten. So selten, dass sie noch nach Jahrzehnten die Menschen mit wirklich feinem Ohr begeistern. Dabei ist der lyrische Tenor schon 1966 gestorben, kurz vor seinem 36. Geburtstag. Aber zahlreiche Aufnahmen der von ihm gesungenen Lieder und Opernpartien lassen noch heute nacherleben, wie sein Gesang auf die musikalischen Zeitgenossen gewirkt haben muss.

Blick zum Gleisdreieck zwischen den S-Bahn-Gleisen. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Drei Fraktionen beantragen Erweiterung zu den Gleisdreieck-Plänen: Denkt die Brücke für Fußgänger und Radfahrer mit

Im Oktober legte das Dezernat Stadtentwicklung und Bau die Vorlage zum Bebauungsplan Nr. 455 „Sondergebiet Gleisdreieck – Arno-Nitzsche-Straße“ vor, praktisch parallel zu den Stadratsdiskussionen um die verkehrliche Anbindung der künftigen Stadtwerke-Zentrale auf der anderen Seite der S-Bahn-Gleise. Und siehe da: Da fehlte doch was im Aufstellungsbeschluss. Man kann das künftige Kulturzentrum doch nicht ohne S-Bahn- und Rad-Anbindung planen.

Skizze des Baufeldes.
Politik·Brennpunkt

Mehrere Stadträte beantragen die Aufstellung eines umfassenden Flächennutzungsplans für die Kiebitzmark

Es dauert und dauert. Das, was eigentlich schnell begonnen werden muss, steckt immer wieder in langwierigen Verfahren fest. Eigentlich will ja die Stadt Leipzig in der Kiebitzmark unbedingt preiswerten Wohnraum bauen. Im Sommer hätte der Bebauungsplan vorliegen sollen. Doch da war nichts. Und nicht nur die SPD-Fraktion, die besonders engagiert hinter dem Projekt steht, beantragt nun einen ziemlich umfassenden Flächennutzungsplan für das ganze Gebiet bis zur B6.

Laubbläser bei der Arbeit. Foto: L-IZ
Politik·Leipzig

Ökolöwe zu Laubbläsern in Leipzig: Eigentlich gehören die Dinger verboten

Am Ende nahm der Stadtrat im Februar nur zur Kenntnis, was das Dezernat Umwelt, Ordnung, Sport meinte zu einer Petition sagen zu können, die die Stadt aufforderte, auf Laubbläser zu verzichten. Kaum ist es Herbst, wird wieder allerenden geblasen und gepustet, was die Geräte hergeben. Nun bezieht auch der Ökolöwe deutlich Stellung gegen diesen lauten und ungesunden Unfug.

Meyersche Häuser in Kleinzschocher. Archivfoto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

CDU entdeckt ihr Herz für Mieter: Warum nicht einen Leipziger Preis für kostengünstiges Bauen stiften?

Bislang gibt es in Leipzig nur einen Preis für besonders gelungene denkmalgerechte Sanierung und einen für besonders gelungene Architektur. Aber Leipzigs größtes Problem ist derzeit das Fehlen von preiswertem Wohnraum gerade für Familien und Wenigverdiener. Gebaut wird nur noch teuer. Man hat vor allem die zahlungskräftige Kundschaft im Blick. Aber Leipzig braucht eigentlich wieder Leute wie Herrmann Julius Meyer, findet die CDU-Fraktion.

Radeln durchs Grüne auf der Neuen Linie. Foto: Ralf Julke
Politik·Brennpunkt

Autos raus aus dem Wald: Grüne beantragen die Entwidmung der Neuen Linie

Es ist ein Relikt aus vergangenen Zeiten, auch wenn es wie das am besten ausgebaute Stück Radweg im südlichen Auwald aussieht: die asphaltierte Strecke vom Parkplatz am Ende der Richard-Lehmann-Straße bis zum LVB-Sportgelände. Radfahrer kommen hier gerade am Wochenende immer wieder mit Autofahrern ins Gehege. Warum eigentlich, fragten sich die Grünen.

Illegale Mountainbike-Strecke im Volkspark Kleinzschocher. Foto: Jürgen Kasek
Politik·Brennpunkt

Leipzigs Umweltdezernat verzweifelt im Vorgehen gegen illegale Mountainbiker im südlichen Auwald

Im Sommer 2020 war es an einigen Stellen besonders schlimm anzusehen: Rücksichtslos zerschnitten wild angelegte Mountainbikestrecken den Auenwald an mehreren Stellen. Auch so drückt sich der Egoismus einer Gesellschaft aus, die den eigenen Spaß über die gefährdeten gemeinsamen Güter stellt. Am 10. September berichteten wir über den Antrag der Grünen-Fraktion an die Verwaltung, hier endlich eine Regelung zu finden.

Auf der Demo gegen den Flughafenausbau am 24.Juli 2020 in Leipzig, gemeinsam mit Fridays4future Leipzig. Foto: privat
Wirtschaft·Metropolregion

Flughafen meldet neue Frachtrekorde, Aktionsbündnis wiederholt Forderung nach Flughafenmoratorium

Voraussichtlich am 16. November sollen die Ausbaupläne zum Flughafen Leipzig/Halle veröffentlicht werden. Die Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“ und auch die Grünen-Fraktion im Leipziger Stadtrat fordern inzwischen, die Auslegung der Unterlagen aufgrund der Corona-Einschränkungen zu verschieben. Sonst ist eine reguläre Bürgerbeteilugung nur eine Farce. Aber letztlich müssen sämtliche Ausbaupläne gestoppt werden, wiederholt das „Aktionsbündnis für Klima- und Lärmschutz und sofortigen Ausbaustopp am Flughafen Leipzig/Halle“ seine Forderung.

Maik Fielitz, Holger Marcks: Digitaler Faschismus. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Digitaler Faschismus: Warum die „sozialen Medien“ der ideale Nährboden für hemmungslose Radikalisierungen sind

Seit Jahren wird nun darüber diskutiert, welchen Anteil eigentlich die sogenannten sozialen Medien am Aufstieg von Populisten und dem zunehmenden medialen Einfluss von Rechtsextremen haben. Dass sie solche Einflüsse verstärken, ist spätestens seit der US-Wahl von 2016 und dem Brexit bekannt. Aber wie funktioniert das? Maik Fielitz und Holger Marcks erzählen in diesem Buch, wie sehr die großen Plattformen genau das befördern, was Faschisten und Extremisten in aller Welt eine riesige Bühne verschafft.

Ist der Mensch das Maß aller Dinge oder ist es das Geld? Foto: Ralf Julke
Politik·Engagement

Sozialvereine befürchten jetzt erst recht drastische Kürzungen im Sozialetat des Freistaats Sachsen

In der kommenden Woche soll der Regierungsentwurf für den sächsischen Doppelhaushalt 2021/22 beschlossen werden. Aber während die Verhandlungen noch mit dem vollmundigen Versprechen begannen, keine Kürzungen vorzunehmen, mehren sich seit Ende Oktober die Signale, dass ausgerechnet im Sozialbereich die Schere angesetzt werden kann. Das würde ausgerechnet die dort tätigen Vereine und soziale Organisationen schnell an den Rand der Existenz bringen.

Feld bei Pödelwitz. Foto: L-IZ
Politik·Region

Am 8. November werden in Pödelwitz 20 neue Bäume gepflanzt

Wenigstens Pödelwitz ist gerettet, weil die Koalitionsparteien 2019 so mutig waren, für das Dorf im Leipziger Süden die Bestandsgarantie auszusprechen und damit das Damoklesschwert zu beseitigen, das über dem von der Kohle bedrohten Dorf hing. Für Mühlrose in der Lausitz hatten die Koalitionspartner diesen Mut noch nicht. Dafür werden jetzt in Pödelwitz wieder Bäume gepflanzt.

Corona-Ambulanz. Foto: L-IZ.de
Leben·Gesundheit

Lockdown usw.: Ein paar Antworten zu Leserfragen zur Corona-Pandemie

Zu unserem am 5. November veröffentlichten Beitrag „Donnerstag, der 5. November 2020: Der Staat zeigt seine Zähne“ stellte „Michael“ die nicht ganz beiläufige Frage: „Wir sind seit Montag im Lockdown 2. Über Nacht haben wir, wie ich hörte über 21.000 Neuinfizierte, so viel wie noch nie, dies ist ja täglich so, so viele wie noch nie… Wären wir seit Montag nicht im Lockdown hätten wir da heute 40.000 Neuinfizierte? Hängt das zusammen? Und wie ist das überhaupt mit der gefühlten oder wirklichen Gefährlichkeit von COVID-19?

Carlos Steiner: Rum. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Rum: Ein Büchlein mit dem nötigen Grundwissen für das aromatische Getränk aus der Karibik

Man lernt doch immer wieder etwas Neues, selbst in so kleinen Einsteiger-Büchern zur durchaus unüberschaubaren Welt der Spirituosen, die Carlos Steiner für die Mini-Serie des Buchverlags für die Frau zusammenstellt. Denn eines ist ja wichtig beim Genuss der Alkoholika: Man sollte das Zeug nicht saufen, sondern lieber langsam genießen und das Aroma wahrnehmen. Auch wenn es die Piraten möglicherweise mal flaschenweise gesoffen haben sollten.

AfD-Fraktion im Leipziger Stadtrat: Gert Pasemann (li), Sylvia Deubel und Roland Ulbrich. Foto: Michael Freitag
Politik·Leipzig

AfD-Fraktion im Leipziger Stadtrat bittet um Gnade: Bitte weniger Anträge, das ist uns zu viel!

Mit elf Stadträt/-innen ist die AfD im Leipziger Stadtrat seit der Kommunalwahl 2019 vertreten. Damit ist die AfD nach Linken, Grünen und CDU die viertstärkste Fraktion. Da könnte man eigentlich erwarten, dass die Männer und Frauen, die sich hier ins Stadtparlament haben wählen lassen, auch denselben Fleiß an den Tag legen wie die anderen Stadträtinnen und Stadträte. Aber schon nach einem Jahr ist die Luft raus. Ein sehr eigenartiger Antrag erzählt von einer völlig überforderten Fraktion.

Beherbergt die Dauerausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums: das Alte Rathaus. Foto: Ralf Julke
Politik·Leipzig

Freier Eintritt in die Dauerausstellungen Leipziger Museen: Kulturdezernat schlägt 2023 als Jahr der Einführung vor

Da dachte noch niemand so recht, dass auch Leipzig mal von der Corona-Pandemie überrollt werden würde, als der Stadtrat im Februar die „Museumskonzeption 2030“ beschloss. Ein ganz zentraler Baustein dabei war die baldmögliche Aufhebung der Entgelte zum Besuch der Dauerausstellungen im Stadtgeschichtliches Museum, Naturkundemuseum, GRASSI Museum für Angewandte Kunst und Museum der bildenden Künste. Mit einer Bedingung: Der Stadtrat wollte wissen, was es kostet.

Strom Stecker Münzen
Wirtschaft·Verbraucher

Stadtwerke Leipzig: Grundversorgung mit Strom, Gas und Fernwärme wird 2021 preiswerter

In den nächsten Tagen flattern bei den Leipziger Stadtwerke-Kunden wieder die Preisinformationen fürs nächste Jahr in die Briefkästen. Das ist insbesondere für Haushalte im Grundtarif wichtig, denn dieser Tarif ändert sich jedes Jahr, weil er sich allen Kostenveränderungen am Markt anpasst. Und eigentlich wäre 2021 ein neuer Preisanstieg dran gewesen. Doch aufgrund der Corona-Programme wird auch die EEG-Umlage gesenkt, was im Schnitt 13 Euro Ersparnis für Stromkunden im Grundtarif bedeutet.

Poesiealbum 356: Jürgen Fuchs. Foto: Ralf Julke
Bildung·Bücher

Poesiealbum Nummer 356: Die unbeirrbaren Gedichte von Jürgen Fuchs in einer einfühlsamen Auswahl

Verdient hatte es Jürgen Fuchs schon lange. Jetzt hat Utz Rachowski ein Poesiealbum mit seinen Gedichten und Poemen zusammengestellt, die dem Herausgeber auch deshalb sehr vertraut sind, weil er Ähnliches erlebt hat. Gefängnis und Verhöre sind auch an Jürgen Fuchs nicht spurlos vorübergegangen, der 1999 im Alter von 48 Jahren starb. Auch weil ihm die Stasi auch noch im Westen zusetzte. Einige der Gedichte stammen direkt aus den Stasi-Unterlagen.

Temperaturen im Stadtgebiet in einer normalen Sommernacht. Karte: Stadt Leipzig, Stadtklimaanalyse
Politik·Leipzig

Leipziger Stadtklimaanalyse: Leipzig braucht viel mehr Straßenbäume und das Elsterbecken erhitzt die Innenstadt auch noch in der Nacht

Wahrscheinlich sind es nicht nur die ganzen Einschränkungen durch Corona, die viele Arbeitsprozesse im Leipziger Rathaus verlangsamen. Verwaltungen ticken auch anders, sind lieber übervorsichtig und erarbeiten lieber erst einmal Maßnahmenpläne auf Grundlage von Untersuchungen, mit denen man vorher lieber externe Büros beauftragt. Da können schon mal vier Jahre vergehen. Aber zumindest liegt jetzt Teil 1 der Leipziger Stadtklimanalyse endlich vor.

Der berühmte Nischel von Chemnitz. Foto: Michael Freitag
Politik·Sachsen

Die Kulturhauptstadt Chemnitz braucht bis 2025 auch eine bessere Bahnanbindung

Man hätte drauf warten können: Gleich nachdem am Mittwoch, 28. Oktober, bekannt wurde, dass Chemnitz 2025 eine der beiden Kulturhauptstädte Europas wird, öffneten die großen westdeutschen Magazine wieder ihre Ladebuchten und ließen ihre Häme und ihr geballtes Unverständnis auf ihre Leser los. Sehr von oben herab. Sie kommen aus ihren Schablonen zum Osten einfach nicht heraus. Dabei hat Chemnitz wirklich andere Sorgen als diese immer neue Stigmatisierung. Miserable Bahnanbindungen zum Beispiel.

Die Rollfelder des Flughafens Leipzig/Halle. Foto: Uwe Schoßig
Politik·Region

Bürgerinitiative und Grüne fordern Aussetzung des Planfeststellungsverfahrens „Ausbau des Verkehrsflughafen Leipzig/Halle“

Ab dem 16. November sollen die Planunterlagen für den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle öffentlich ausgelegt werden. Aber nach der missglückten Öffentlichkeitsbeteiligung befürchtet nicht nur die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, dass die Bürger kaum eine Chance haben werden, die Unterlagen in aller Ruhe einzusehen. Die Bürgerinitiative „Gegen die neue Flugroute“ fordert OBM Burkhard Jung derweil auf, einen Antrag auf Aussetzung des Planfeststellungsverfahrens zu stellen.

Darum zittere ... Montage: L-IZ
Leben·Gesellschaft

Auszüge aus Francis Neniks „Tagebuch eines Hilflosen“ #51

Wir leben in einer Zeit, in der die Religion keine Privatsache mehr ist, sondern zu einer öffentlichen Angelegenheit gemacht wird. Ihren Wiederaufstieg verdanken die im Schaum der Tage geborenen Glaubensbekenntnisse einer dubiosen Gemengelage aus politischem Machtdrang, moralischer Bigotterie und einem mit Frömmeleien ummantelten Raubtierkapitalismus, wobei sie von politisch linker Seite aus durch ein bestenfalls blauäugig zu nennendes Agenda-Setting und fehlende Fundamentalkritik noch unterstützt werden. Den Satz „Es gibt keinen Gott“ hört man jedenfalls weder im politischen Berlin noch im politischen Washington dieser Tage.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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