Beiträge von Michael Freitag

Politik·Sachsen

Was ich nicht mehr hören kann. Oder: Warum Ihr diesmal alleine wählen dürft

Und wieder sind fünf Jahre rum und die Sachsen sind zufrieden. So pappzufrieden, dass es einfach noch mal fünf Jahre und dann noch mal fünf und wisst Ihr was - einfach noch mal fünf Jahre CDU sein sollen. Mal kurz überlegen, wie lang das nun schon so geht ... Richtig, fünf mal fünf Jahre große Zufriedenheit liegen hinter uns. Aus demokratischen Wahlen ist endlich eine Erbmonarchie nach bayerischem Vorbild geworden, Güte und Weisheit durchziehen Land, Stadt und Wälder. God save the Ministerpräsident.

Politik·Engagement

Wahlkampfsplitter: Wer ist die Leipziger AfD? Und wenn, wie viele?

Seit der Einladung der Landtagskandidaten verschiedener Parteien zum Wahlkampfforum Süd der L-IZ.de sind wenige Tage vergangen. Tage, in denen die AfD Leipzig mit Andreas Mölzer (FPÖ) einen österreichischen Politiker nach Leipzig eingeladen hat, der Berater von Jörg Haider war und im EU-Wahlkampf derbe Töne wie "Negerkonglomerat EU" anschlug. Gleichzeitig konnte der Leipziger Landtagskandidat der Grünen Jürgen Kasek erfahren, wie es sich anfühlt, wenn man die Anhänger der AfD reizt. Und welche verbalen Tiefschläge dies auslösen kann.

Politik·Engagement

L-IZ-Wahlpodium am 18. August: Zwischen allen Stühlen?

Am 18. August 2014 wird das "Wahlpodium Süd" der L-IZ.de stattfinden. Im Vorfeld haben wir uns bemüht, dabei - soweit es Platzgegebenheiten und Gesprächsmenge ermöglichen - so viele Landtagskandidaten wie an so einem Abend möglich einzuladen. So auch den Kandidaten der "Alternative für Deutschland" (AfD) im Wahlkreis 28 (Leipzig 2), Roland Ulbrich. Auch, weil trotz schwankender Meinungen zur Rechtslastigkeit der sächsischen AfD, eben dieser Vorwurf gegenüber Roland Ulbrich nicht erkennbar war und doch nun zu hinterfragen sein könnte.

Politik·Brennpunkt

Streetballplatz Connewitz: Jeden Tag ein neues Türchen

Es hat letztlich nicht lang gedauert, bis die erste Tür am Freitag am Areal rings um den Streeballplatz an der Connewitzer Spitze verschwunden war. Ihre Funktion ist die in endlosen Kompromissversuchen gefundene Sicherstellung der Öffnungs- und Schließzeiten des Platzes. Wo in der ganzen Stadt die mit Steuermitteln erbauten Freizeitmöglichkeiten rund um die Uhr frei zugänglich sind ein Novum - offenbar extra für Connewitz - sind hier Zeiten von 10 bis 21 Uhr festgelegt. Dass die Tür jetzt das erste Mal weg ist, beschreibt vor allem den Widerstand aus Teilen der Connewitzer Bevölkerung. Der Jüngeren natürlich. Und so meldet heute die Initiative "Für das Politische" bereits "Jeden Tag ein neues Türchen ...".

Weithin sichtbare Zeichen am Zentralstadion in Leipzig. Foto: L-IZ.de
Sport·Fußball

RB Leipzig und der späte Protest: Wohin geht die Reise?

Seit einigen Monaten scheint Fußballdeutschland aufgefallen zu sein, dass RB Leipzig existiert. Oder genauer, den Fans der vorrangig westdeutschen Erst- und Zweitligamannschaften, andere hatten den Brauseclub schon viel länger im Blick und führten Debatten. Wo die heute endlos argumentierenden Fans und Neu-L-IZ-Leser eigentlich waren, als Rasenball 2009 in Leipzig in Markranstädt startete, bleibt ihr eigenes Geheimnis. Vermutlich gerade auf der Webseite von "11Freunde" oder vor der Glotze - Länderspiel gucken, im 79-Euro-Deutschland-Shirt. Nun, da RB Leipzig erwartungsgemäß durch die 2. Liga pflügen wird, sind die 80 Millionen Bundestrainer erwacht.

Politik·Sachsen

Katholikentag 2016 in Leipzig: 4 Millionen Euro in der Luft

Wenn die Sachsen am 31. August 2014 zur Landtagswahl schreiten, werden sie neben diversen Überlegungen zu den Parteien vielleicht auch die eine oder andere Sachfrage heranziehen, um sich für neue oder alte Konstellationen in der Landesregierung zu entscheiden. Ob ÖPNV, Betreuung der Kleinsten in den Kitas und die personelle Ausstattung der sächsischen Schulen - alles eine Frage der Beschlüsse im Landtag und der Umsetzung durch die entsprechenden Minister.

Politik·Sachsen

Juristische Grauzone Kita-Betreuung: Bürgermeister Thomas Fabian sieht das Land Sachsen in der Pflicht

Da hats mal kurz und laut geläutet an den Amtsstuben des Landes. Platz zwei von hinten beim Thema Betreuungsqualität und Betreuungsschlüssel in den Kindertagesstätten- und krippen und wohl für alle Politiker in Sachsen kein Grund fröhlich feiernd auf die Landtagswahl 2014 zuzuspazieren. Vor allem nicht für die, welche es zu verantworten haben. Wenn die Bertelsmannstiftung eine Studie herausgibt, ist ihr eines in jedem Fall sicher: Aufmerksamkeit. Nun auch bei der Stadt Leipzig im Dezernat V "Familie, Jugend und Soziales" mit Bürgermeister Thomas Fabian (SPD) an der Spitze. Und dieser zeigt dahin, wo für ihn das fehlende Geld zur Verbesserung herkommen soll.

Kultur·Ausstellungen

Live Painting mit Schwarwel reloaded beim CityCrash: Diesmal kommen sie zu Zweit ans Kreuz

Na? Schon gespannt? Ein paar Verzögerungen gab es, auch L-IZ-intern, doch gegen 17 Uhr sind sie da: Die ersten Bilder vom Connewitzer Kreuz, wo gerade zwei Kunstwerke entstehen. Schwarwel und Basti haben der ersten Teil der Strecke geschafft und seit ca. 15 Uhr unter den Augen der "CityCrash"-Besucher Farben an die Wand gebracht. Die Fortschritte zur Livepaintingaktion auf L-IZ.de oder vor Ort, der Weg zur Kochstraße dürfte nicht so weit für einige Leser sein.

Bildung·Medien

Medienpolitik in Sachsen – Sebastian Gemkow (CDU) im Interview: Inhalte der Lokal-TV-Sender sollen ausdrücklich nicht finanziert werden

Mit der letzten Landtagssitzung beschloss die schwarz-gelbe Koalition eine Erhöhung der Mittel für die lokalen TV-Macher in Sachsen. Über die Sächsische Landesmedienanstalt (SLM) sollen die Mittel vorrangig für technische Kosten ausgereicht werden. Wieviel es eigentlich sein soll, ob es rechtskonform zugeht und warum die Bürgerradios nicht berücksichtigt wurden, wollten wir von den medienpolitischen Sprechern der im Landtag vertretenden demokratischen Parteien wissen. Auch, welche Kenntnisse die Medienexperten ihrer Fraktionen eigentlich so von den unabhängigen Netzmedien haben. Nach Karl-Heinz Gerstenberg (Die Grünen) antwortete nun auch der Leipziger Sebsatian Gemkow (CDU).

Leben·Gesellschaft

Katholikentag 2016 in Leipzig: Nun schreibt Oberbürgermeister Jung

Ob mit oder ohne Gott, der Katholikentag sei für alle wichtig. Am 25. Juli 2014 erschien eine Stellungnahme des Leipziger Oberbürgermeisters Burkhard Jung, welche diese Grundhaltung verkündet. Darin wirbt Jung für Toleranz gegenüber dem Katholikentag, betont dessen Bedeutung für die Stadt und vergleicht die anstehenden kommunalen Zuschusszahlungen in Höhe von einer Million Euro, welche am 17. September 2014 im Leipziger Stadtrat beraten werden sollen, mit den nicht näher benannten Zuschüssen zum Deutschen Turnfest und zu den Worldskills 2013. Nun sei von den Leipzigern Großmut gefragt, wenn es um die Unterstützung des Katholikentages 2016 gehe.

Bildung·Medien

Medienpolitik in Sachsen – Dr. Karl-Heinz Gerstenberg (Grüne) im Interview: Mehr Geld fürs kommerzielle Lokal-TV und nichts für die ehrenamtlichen Bürgerradios & Onlinemedien

Am 10. Juli fand die letzte Sitzung des scheidenden Landtages in Sachsen statt und danach gings in die Sommerpause - 2014 auch Wahlkampf genannt. Doch kurz vor der Neuwahl am 31. August brachte die schwarz-gelbe Koalition mittels eigener Mehrheit noch einiges in Gesetzesform. Unter anderem die höhere Förderung der sächsischen Lokal-TV-Sender, entgegen der rechtlichen Bedenken der Opposition und unter dem Weglassen der sächsischen Bürgerradios. L-IZ fragte also die medienpolitischen Sprecher der Fraktionen an, wie sie den Beschluss bewerten.

Politik·Sachsen

Polizeireform 2020: Wenn ein Innenminister verdächtig laut jubelt

Oft genug berichtete die L-IZ in den vergangenen Monaten über den einen oder anderen Flurschaden, welchen die ersten Schritte der "Polizeireform 2020" bereits aufzeigen. Natürlich nicht für das sächsische Innenministerium - bis es im Mai deutlich spürbar ins Rudern kam. Eine Werbe-Kampagne musste her, die jungen Leute blieben aus. Kann passieren, wenn man Menschen wie Stückgut behandelt und Reformen am Reißbrett entwirft. Die Attraktivität der Laufbahn als Polizeibeamter war ins Rutschen gekommen, es bewarben sich offenbar immer weniger. Ob es überhaupt noch genug geeignete Bewerber waren, beantwortete sich kurz darauf: am 17. Juli 2014 legte man die Latte wortwörtlich tiefer.

Leben·Gesellschaft

Katholikentag 2016 in Leipzig: Ein Interview mit ZdK-Sprecher Bolzenius zum Stand der Dinge

Am 25. bis 29. Mai 2016 wird der "Katholikentag" in Leipzig stattfinden. Im L-IZ - Interview ist sich Theodor Bolzenius, Pressesprecher des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) darin sicher. Doch in den vergangenen Tagen und mit der Stadtratssitzung vom 16. Juli 2014 sind Zweifel aufgekommen, ob die Stadt Leipzig dazu einen Beitrag von einer Million Euro über die drei Millionen des Freistaates Sachsen hinaus leisten wird. Die Entscheidung wurde auf den 17. September vertagt, noch existieren keine schriftlichen Vereinbarungen - Zeit genug, um Stadt, Land und ZdK zu fragen, wie alles gelingen soll - mit oder ohne Stadtzuschuss.

Leben·Gesellschaft

One Million Euro Baby: Wie der 100. Katholikentag eine zukunftsweisende Veranstaltung wird

Gerade erst erschien ein neuer, satirischer Beitrag des Kollegen Holger Witzel beim Stern. Unter dem seit Jahren ausgestoßenen Aufruf "Schnauze Wessi" geht der Leipziger Journalist erneut gekonnt durch die vorrangig westdeutschen Befindlichkeiten zum gerade sanft verstorbenen Leipziger "Einheits- und Freiheitsdenkmal". Und stellt die Frage nach dem Willen und Werden der "Eingeborenen" in Leipzig. Wer dies eine rückwärtsgewandte, zu vernachlässigende Sicht nennt, darf sich schon auf den entschlossenen Widerstand der 80-prozentig ungläubigen Leipziger gegen eine Zahlung von einer Million Euro Steuergeld für den "Katholikentag" einrichten.

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Katholikentag in Leipzig? Zuschussabstimmung vertagt

Die Beschlussvorlage der Verwaltung ist so kurz wie hoch in der Summe. "Zur Vorbereitung und Durchführung des 100. Deutschen Katholikentages vom 25. bis 29. Mai 2016 stellt die Gastgeberstadt Leipzig dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken eine Zuwendung i.H.v. 1.000.000 Euro (eine Million Euro) als Festbetragsfinanzierung zur Verfügung."

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Jürgen Zielinski, Ulf Schirmer & Ulrich Jagels bis 2020 im Amt

Vier Jahre haben mit dem Beschluss die Führungsspitzen der Oper Leipzig und des Theater der Jungen Welt heute erhalten, um die bisherige Arbeit an ihren Häusern fortzusetzen. Bis 2020 können so Jürgen Zielinski als erster Betriebsleiter am TdJW, Ulf Schirmer (ebenfalls erster Betriebsleiter) und Ulrich Jagels (zweiter Betriebsleiter), beide an der Oper Leipzig, ihre Arbeit fortsetzen.

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Mehr Flüchtlinge in Leipzig – Was wird mit der “Massenunterkunft” Torgauer Straße? + Update

Der schmucklose Plattenbau mit Zaun und Kameratechnik ist die größte Unterbringung in ganz Leipzig. Das Asylbewerberhaus an der Torgauer Straße 290 stand immer wieder in der Diskussion, meist wegen der Zustände, unter denen die rund 500 Bewohner leben müssen. Zugunsten einer dezentralen Unterbringung, dem erklärten Ziel der Stadt Leipzig, sollte die Massenunterkunft mal geschlossen, mal saniert werden.

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Der Leipziger OBM hat ein Problem bei der kurzen Südabkurvung

Der Stadtrat hat etwas beschlossen, was der Oberbürgermeister nach seinen Ausführungen ausdrücklich nicht umsetzen kann. So zumindest heute OBM Burkhard Jung zum Thema: "Die Stadt Leipzig und der Oberbürgermeister möge die Gemeinden Lindenthal, Böhlitz-Ehrenberg und Lützschena-Stahmeln und die vorhandenen Initiativen im Rechtsstreit zur Abschaffung der kurzen Südabkurvung unterstützen.". Die Stadt Leipzig rechnet damit, dass die Gerichte einen Beistand der Leipziger zurückweisen würden.

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Engelsdorf und das Brauchtum

Eine Neiddebatte wollen sie nicht - die Gemeinderäte in Engelsdorf. 30 Cent seien es hier pro Bürger, 5 Euro in anderen Gemeinden. Dies sei zu wenig, so die Ortsvorsteherin Annemarie Opitz in ihrer Rede zum Antrag der Ortschaften Mölkau, Engelsdorf und Liebertwolkwitz. Burghausen und Rückmarsdorf schlossen sich dem Antrag nach mehr Mitteln für die wachsenden Gemeinden an. Der Oberbürgermeister der Stadt Leipzig sei angehalten, hier ab 2015 einen gerechteren Schlüssel zu finden.

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Freiheits- und Einheitsdenkmal – Das vorläufige Ende eines langen Weges

Auf einen gewissen Konsens über alle größeren Fraktionen hinweg hatte man sich bereits vor der Stadtratssitzung einigen können. Die Standortauswahl "Wilhelm-Leuschner-Platz" für das Freiheits- und Einheitsdenkmal wird aufgehoben und der Wettbewerb um die Gestaltung beendet. Was praktisch das Aus für alle bisherigen Überlegungen bedeutet. Wie es allerdings weitergehen soll mit der Erinnerungskultur rings um die Zeit von 1989, wollte man heute noch einmal diskutieren.

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: 14 Stromkonzessionen für EnviaM oder Stadtwerke Leipzig

Die FDP ist skeptisch. Skeptisch darüber, ob bei einem Bieterverfahren ohne die Beteiligung der Stadtwerke Leipzig nicht EnviaM längst die 14 Leitungskonzessionen zugeschlagen bekommen hätte. Die Situation ist jedoch komplex - durch verschiedene Gutachter wurde festgestellt, dass man beide Angebote als durchaus gleichwertig betrachten konnte. Nun soll der Stadtrat endgültig über die Vergabe entscheiden. Doch zuletzt lag die ganze Sache noch bei Gericht herum.

Politik·Leipzig

Mit Moses durch Leipzig: Der Katholikentag und das 11. Gebot

Was sich offensichtlich einige Stadtratsfraktionen nicht trauen in einen Antrag zu gießen, lässt die Piraten Leipzig von Tag zu Tag lauter werden, wenn es um den Katholikentag 2016 und die eine Million städtischen Zuschuss dafür geht. Gemeinsam mit der Giordano-Bruno Stiftung geistern sie seit heute morgen 9 Uhr durch die Leipziger Innenstadt und haben eine bereits aus anderen Städten bekannte Figur dabei.

Politik·Leipzig

Glaube, fehlende Nachhaltigkeit und eine Million Euro für Katholikentag 2016: Der Förderverein Naturkundemuseum ist sauer

Die Stadt Leipzig verspricht sich eine internationale Außenwirkung und steigende Umsätze während der Zeit vom 25. bis 29. Mai 2016. Der 100. Katholikentag soll in Leipzig gefeiert werden, angesichts der Dimensionen zurückliegender Veranstaltungen ein wirkliches Großereignis für die Tourismusbranche. Während die Stadt mit Rückflüssen "in die Stadt" über verschiedenste Kanäle in Höhe von mindestens 4,3 Millionen Euro rechnet, entzündet sich die Debatte derzeit daran, wieso das gastgebende Leipzig vorab eine Million aus Steuermitteln ausgeben soll. Vor allem die Kulturkürzungen der vergangenen Jahre und die vielen offenen "Baustellen" in der Messestadt treten nun wieder zu Tage. So auch der fehlende Masterplan zum Naturkundemuseum.

Leben·Gesellschaft

100. Katholikentag 2016 in Leipzig: Wir zahlen nicht für eure Party

Am 25. Mai 2016 soll er starten, der 100. Katholikentag mit einem Gastgeber namens Leipzig. Die Stadt fühlt sich hörbar geehrt, sieht enorme Potentiale in der Außenwirkung und ist deshalb gern bereit, das Stadtsäckel zu öffnen und eine Million Euro beizusteuern. Geht es nach den Grünen zuviel, 300.000 Euro müssten auch genügen. Die Piraten stellen die Frage längst grundsätzlicher. Wieso zahlt in einem Land, in dem Kirche und Staat angeblich getrennt agieren der Steuerzahler über Bund, Land und Kommune gesamt 4,5 Millionen Euro in die Veranstaltungskasse einer katholischen Party in der Glaubensdiaspora Leipzig ein?

Politik·Engagement

Global Space Odyssey 2014: Mit buntem Durcheinander zu einer ernsthaften Forderung

Ja wie viele waren es nun bei der GSO 2014? 2.000, 2.500, 3.000? Wer das genau weiß, bekommt einen Preis, vielleicht einen Apfel aus Holz, das hält länger vor. Die GSO ist die größte jährliche Demonstration in Leipzig. Ab Nachmittag ballten sich nach Demonstrationsende noch so manche zusätzlich im Külzpark, während andere abwanderten - es herrschte reges Kommen und Gehen unter dem diesjährigen Motto "Refugees Welcome" - Flüchtlinge Willkommen. Etwas anderes bleibt wohl in diesem Jahr eher haften, als schiere Zahlen. Viele Clubbetreiber und ein waches, urbanes Stadtvölkchen von Single bis Familienvater haben Lust auf eine weltoffene Gesellschaft in Leipzig.

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: Höhere Eintrittspreise am TdJW

Was in privaten Unternehmen teilweise täglich, ja an den Zapfsäulen des Landes minütlich stattfindet, ist in den ehrwürdigen Kulturhäusern der Stadt in größeren Zyklen ebenfalls an der Tagesordnung. Ab und zu verändern sich die Eintrittspreise, in diesem Fall am Theater der Jungen Welt. Auch wenn dies nie auf Gegenliebe stößt, doch die letzte Preisanpassung liegt mit 2006 mittlerweile gute acht Jahre zurück. In Wirtschaftsperioden gerechnet quasi mindestens eine Finanzkrise entfernt.

Politik·Leipzig

Der Stadtrat tagt: 1,4 Millionen für das Theaterhaus im “Josephkonsum” beantragt

Es ist mit Sicherheit das größte Projekt der freien Kulturszene Leipzigs. Das sogenannte "Theaterzentrum West", seit vier Jahren am Standort "Josephkonsum" geplant und vor wenigen Wochen krachend gescheitert. Man habe nun doch kein Geld, hieß es aus dem Kulturdezernat Etwas süffisant auch die Begründung: Es seien Schulen und Kitas zu bauen. Stellvertretend für LOFFT, Schaubühne Lindenfels und Westflügel zeigte sich Gundolf Nandico, Geschäftsführer des Leipziger Tanztheaters, gegenüber L-IZ.de deutlich geschockt von dieser Art des Umgangs mit der langen Planungszeit. Nun scheint, wenn auch weiter entfernt, Licht am Ende des Tunnels zu scheinen.

Politik·Engagement

Unwetter vor Ort und doch kein Regen: Eltern, Schüler und Lehrer demonstrierten vor der Bildungsagentur Leipzig + Bildergalerie

"Was meinst du, wer gewinnt heute?" - ""Heute gewinnt Deutschland." So und ähnlich lauten die teilweise bitter kolportierten Aussagen zu einer vom Stadtelternrat initiierten Protestkundgebung vor der Sächsischen Bildungsagentur (SBAL). Letztere wähnt sich hoffnungsvoll bereits zwischen Halbfinale und Endspiel. Bei der 2014er Vergabe von Lehrerstellen und der Begrenzung von immensem Stundenausfall im kommenden Schuljahr an Sachsen Schulen sei alles im Werden fand ein Vertreter der SBAL. Die Demonstranten hingegen sahen ein Problem - fast so alt wie die Halbfinalbeteiligungen der DFB-Auswahl an Weltmeisterschaften.

Leben·Gesellschaft

Plattform “Mein Grundeinkommen” gestartet: Ohne Staat zum eigenen System

"Hast Du Dich mal gefragt, was Du aus Deinem Leben machen würdest, wenn für Dein Einkommen gesorgt wäre?" Michael Bohmeyer stellt die Schlüsselfrage der Verfechter des bedingungslosen Grundeinkommens an den Beginn seines kurzen Aufrufvideos. Doch entgegen aller theoretischen Debatten der vergangenen Jahre, den Petitionen und Appellen setzt der Berliner eine konkrete Durchführungsidee dahinter. Am zähen Weg durch die gehörlosen Instanzen und den ewigen Bedenkenträgern vorbei, lebt er es selbst bereits vor und sammelt nun für andere "Grundeinkommler" via Crowdfounding. Er bildet eine Community, die Zeit schenken möchte und neue Kräfte freisetzen könnte.

Politik·Engagement

“Global Space Odyssey” 2014 im Interview: “Refugees Welcome” – Wenn das Motto zum Namen passt

2001 rollte sie das erste Mal durch Leipziger Straßen. Immer mal auf anderen Routen als heute, immer mit einem Anliegen. Mehr Freiflächen für die Subkultur, Mitspracherechte für Kulturmacher in Leipzig, der Ausverkauf der Stadt - jung und ein Stück frecher demonstrierten die beteiligten Clubs, Kulturmacher und Freunde der Musik für ihre Belange. Das diesjährige Motto: "Kein Musikantenstadl! Leipzigs unabhängige Kulturszene sagt `Refugees Welcome!`" zeigt, zeitpolitisch ins Schwarze getroffen, eine neue Facette der Demonstration. Am 12. Juli geht's los, Plagwitz, Innenstadt, Külzpark lauten die Hauptstationen der Demo. Frank und Fabian plauderten mit der L-IZ über das diesjährige Anliegen, welches so gut zu einer globalen Reise passt.

Leben·Gesellschaft

Die Grünen im Visier von angeblichen Flüchtlingsfreunden – Ein Interview zur Sachlage in Asylfragen

Es ist irgendwie eine kuriose Situation in Leipzig. Vermutlich, so legen es zumindest derzeit anonym verbreitete Bekennerschreiben nahe, entlud sich kurzzeitig die Frustration wegen einer verfahrenen Asyl-Situation in Berlin-Kreuzberg auch in Leipzig. Zumindest attackierten in der Nacht des 27. Juni Unbekannte das Technische Rathaus, in welchem die Ausländerbehörde untergebracht ist mit Steinen, Flaschen und Farbe. Was hier als Verärgerung gegen behördliches Handeln gemutmaßt werden könnte, traf irgendwie auch auf einmal die Geschäftsstelle der Leipziger Grünen. Wen dies irritiert, der liegt wohl richtig. Jürgen Kasek, Sprecher der Grünen Leipzig jedenfalls versteht die Motivation der Täter kaum.

Politik·Leipzig

Das “Centraltheater” Leipzig: Ein Schauspiel mit Schlussakt im Stadtrat

Man mag ja kalauern, Kunst käme von Können und nicht von Wollen, sonst hieße sie Wunst. Der Sachse spricht es seit jeher eher "Gunst" aus. Diese war es wohl unter anderem, die dem damaligen Neuintendanten Sebastian Hartmann 2008 zum designierten Leipziger Schauspiel-Intendanten machte. Im April 2009 nach persönlichen OBM-Gesprächen und einer Wahl im Stadtrat übte er das Amt bis Mitte 2013 aus.

Leben·Fälle & Unfälle

Anschlag auf Grünen-Geschäftsstelle: Wut auf Kreuzberger Bezirksregierung entlädt sich in Leipzig

Unbekannte haben in der Nacht zum 27. Juni die Geschäftsstelle der Leipziger Grünen in der Hohen Straße angegriffen. Mit Steinwürfen beschädigten die Täter die Eingangstür. Zu dem Anschlag bekannten sich anonyme Schreiber auf dem linksextremen Szeneportal Indymedia: "Damit wollen wir unsere Wut über das Vorgehen der Bullen und der Grünen Bezirksregierung in Friedrichshain-Kreuzberg und unsere Solidarität mit den Geflüchteten in der Ohlauerstraße ausdrücken", heißt es dort in einem Bekennerschreiben. Gut, wenn man für einen komplexen Vorgang immer einen Watschenmann zur Verfügung hat.

Bildung·Leipzig bildet

“Welche Werte leben wir oder wer braucht den Pythagoras?” – Leipziger Gymnasiasten bringen einen Direktor zum Staunen

Leipzig. Altes Rathaus. Inspiriert sehen sie nicht eben aus. Die Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Erwartung einer Diskussion an diesem 4. Juli um gelebte Werte in der heutigen Zeit. Nach dem Besuch der Ausstellung "Umsonst ist der Tod - Alltag und Frömmigkeit am Vorabend der Reformation", welche das Stadtgeschichtliche Museum noch bis zum 31. August 2014 zeigt, sitzen neun von ihnen um 10 Uhr im Podium einer Diskussion zum Thema "Welche Werte leben wir heute?".

Politik·Engagement

“Sachsen darf kein Bildungs Unland werden”: Der Stadtelternrat ruft zum Sternmarsch zur Sächsischen Bildungsagentur

Ja, die Sache mit der Bildung wieder. Manchmal erinnert man sich dann doch noch mal zurück an diesen Vizekanzlernden FDP-Vorsitzenden mit dem kindlichen Gesicht und seinem Frosch im Wasser. Langsam erhitzen, lautete die Parole, sonst merkt's der Frosch und hüpft heraus, bevor er gar ist. Ob im Land Sachsen dieser Regler etwas zu schnell gedreht wurde, wird die Sächsische Bildungsagentur als Vertreter der Bildungspolitik des Freistaates in Leipzig am 8. Juli erfahren.

Politik·Leipzig

Nach Anschlag auf Technisches Rathaus: Stadtrat Claus Müller (SPD), fehlende Polizisten in Leipzig und die Landesregierung

Werden die Einschläge mehr? Was tut die Leipziger Polizei bei der Aufklärung der Anschläge in Plagwitz, am Technischen Rathaus, bei Attacken gegen NPD-Stadträte? Oder besser gefragt: Was kann die Polizei eigentlich allgemein tun? Denn seit Jahren wird die Schneise der "Polizeireform 2020" sichtbar breiter im Personalbestand der Beamten. Fragt sich nun der Stadtrat der SPD, Claus Müller, wenn auch nur aktuell bezogen auf den Vandalismus. Denn dahinter lauert eine weitere Frage: Haben die Beamten eigentlich noch Zeit für Szenekenntnisse im bunten Gemisch der Messestadt?

Leben·Fälle & Unfälle

Anschlag auf Leipziger Ausländerbehörde: Die Spur führt nach Berlin

Seit dem 24. Juni 2014 eskaliert eine Auseinandersetzung um die Räumung einer Flüchtlingsunterkunft in der Ohlauerstraße in Berlin Kreuzberg. Der Berliner Senat versucht die Unterkunft mit Polizeibeamten zu räumen und die Flüchtlinge auf eine andere Unterkunft zu verteilen. Gegendemonstranten und Flüchtlinge fürchten jedoch die Abschiebung der rund 40 Flüchtlinge aus Deutschland.

Politik·Engagement

Christiane Naumann vom Ökolöwen im L-IZ-Interview: “Die Lage ist sehr ernst, aber sie ist nicht verloren!”

Mit einem strukturellen Defizit von 200.000 Euro steht der Ökolöwe seit dem Ende aller bisherigen Förderungen eigentlich Jahr um Jahr in der Kreide. Weil die Mitglieder des Vereins jedoch rührig, das Anliegen wichtig und die Hoffnung die Weitsicht des kleinen Mannes ist, haben die Löwen längst mit ihrer Mitgliederwerbung begonnen. 100.000 Euro fehlen noch, um alle Projekte am Laufen zu halten und dem Löwen und damit wichtige Umweltschutzprojekte auch nach 25 Jahren in Leipzig zu beheimaten. Christiane Naumann, unter anderem verantwortlich für die Presse, hat im Namen der Ökolöwen die Fragen der L-IZ dazu beantwortet.

Das Projekt „LZ TV“ (LZ Television) der LZ Medien GmbH wird gefördert durch die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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